RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1401 von SpaceRambler , 27.05.2016 19:40

Servus Karl,
Deine Waggon-Umbauten betrachte ich seit einer Weile wortlos und mit gezogenem Hut! Das wäre ein Themenkreis, bei dem würde ich mich ganz gehörig auf's Glatteis begeben.
Ich hoffe nur, dass das die Streckenvau-Arbeiten nicht suf unabsehbare Zeit nach hinten verschiebt. Ich bin doch zu neugierig darauf, auf Deiner Anlage in endlicher Zeit die Züge rollen zu sehen ...
Grüße, Randolf



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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1402 von 2043er , 27.05.2016 21:37

Herrlich Karl!

Deine Berichte zeigen immer wunderbar wie sehr man sich in die vielen vielen Details verlaufen kann. Beginnt man bei einem Wagen, muss man die anderen an den Standard anpassen.

Mit dem Wetter habt ihr ja wiedermal Glück.
Wir waren über Pfingsten auch wieder in Kärnten und konnten bereits die ersten Sonnenstrahlen in Velden genießen.

Lg Markus




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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1403 von notbremse , 28.05.2016 00:14

@ Randolf: Auch ich will Züge rollen sehen.

Das setzt allerdings voraus, dass es nicht nur Schienen, sondern eben auch erste Züge gibt. Die will ich heuer im Sommer herrichten, indem ich die dafür notwendigen, zum Teil aber schon recht alten Wagen auf das aktuelle Niveau von Brawa, ESU & Co bringe (Griffe, Rangiergriffe, Bremsanlage, Lösezüge, Tritte usw., manchmal auch neue Fahrgestelle und Dächer) und zusätzlich Federpuffer, Originalkupplungen und Auffanglaschen anbringe. Anschließend wird die Lackierung ergänzt und werden die Fahrzeuge mit zeitgemäßen Methoden neuerlich gealtert. Beginnen will ich mit zwei, drei Güterzügen und mit einem kurzen Personenzug. Alles in allem sind ca. 50 Wagen in Arbeit.

Es ist allerdings kein einziger Bierwagen darunter. Der Grund: Ich habe noch keine geeignete Technologie entwickelt, das Bier im Maßstab 1:87 auf Idealtemperatur zu kühlen und einen Bierkrug in angemessener Zeit zu füllen.



Im Herbst gibt's dann wieder Schienen en gros und en détail, bis dass der erste Zug im Kreis fährt. rost:

@ Markus:

Zitat
Beginnt man bei einem Wagen, muss man die anderen an den Standard anpassen.


Ich kann nichts dafür - der Brawa hat angefangen!



Apropos Velden: Wenn du wieder einmal bei Klagenfurt vorbeikommst, bist du herzlich eingeladen, bei mir eine Kaffeepause zu machen!

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1404 von UPBB4012 , 28.05.2016 10:16

Moin Karl!

Da war es endlich mal wieder Karlfreitag im Stummiforum . . .*

Es macht (mir) schon riesig viel Spaß zu sehen, wie Du Deinen Wagenpark akribisch
auf Vordermann bringst =>
Zeigt es doch vor allem, WAS man so alles tun KANN und was so alles MÖGLICH ist,
um seine kleine Welt noch ein bißchen mehr der realen anzunähern

Zitat
Ich kann nichts dafür - der Brawa hat angefangen!



Ja neee ist klar: immer auf die kleinen, die feinen und die, die sich gerade nicht wehren können
- wie die kleinen Kinder

* Ähnlichkeiten mit noch vorhandenen oder schon abgeschafften Feiertagen sind zufällig und selbstverständlich unbeabsichtigt.

Viele liebe Grüße
Dein
Axel


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1405 von notbremse , 03.06.2016 14:43

.

Der Fluch der Akribik, Teil 130

OFFENES HÄUSL FÜR DRINGENDE FÄLLE


Eigentlich wollte ich sämtliche Wagen zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam lackieren. Aber bei diesem hier verlor ich ein wenig die Beherrschung. DEN musste ich unbedingtjetztsogleichhieraufderStelle zumindest am Dach und am Bremserhaus mit den Grundfarben streichen:




Und das kam so:

Durch Axels phantastische Personenwagenumbauten war ich darauf aufmerksam geworden, wie faszinierend offene Türen sein können. So fiel mir beim Sichten alter Fotos schließlich auf, dass Bremserhäuser häufig offen standen. Dennoch widmen sich hartnäckig weder Modellbahn- noch Kleinserienhersteller diesem reizvollen Thema. Also ist Selbstbau angesagt, damit der Stockschaffner seinen Dienst tun kann und nicht ständig vor verschlossener Türe auf der Leiter hocken muss…




Ein Brawa-G10 mit einem „langen“ Vorkriegs-Bremserhaus liegt vor mir und wartet auf seine Individualisierung. Hier das zunächst noch unveränderte Bremserhaus:



Der Kunststoff der Brawa-Bremserhäuser lässt sich vergleichsweise recht gut schnitzen. Zuerst schneide ich mit einer scharfen Klinge die Türen aus. Die erhabenen Stege um die Türen dienen mir dabei als Lineal. Die Fenster in den Türen sind mir beim Schneiden im Weg, ich drücke sie zuvor vorsichtig heraus:




Nun entferne ich das vordere Fenster…




… und schabe Fensterrahmen und Nieten ab. Danach trenne ich die Bretter hinter den Türstehern und die Rückwand ab, kürze das Dach und feile es sorgfältig zurecht.

Rechts und links setze ich in die Fensteröffnung nun je zwei Bretter ein, welche ich aus einem zweiten Bremserhaus gewinne (von einem G10 mit abgebautem Bremserhaus). Zum Kleben verwende ich Essigesther aus der Apotheke.

Essigesther riecht wie die meisten Polystyrolkleber (und nicht ganz zufällig auch wie Nagellackentferner), ist dünnflüssig, fließt auf Grund des Kapillareffektes in feinste Ritzen, und es verdampft rasch. Das ist sehr praktisch, weil man es mit dem Pinsel dünn auftragen kann und was zu viel ist, entschwindet rückstandsfrei in die Atmosphäre. Somit gibt es keine Kleberpatzer.

Essigesther kann man aber auch inhalieren. Mein Apotheker stellt mir jedes Mal hochnotpeinliche Fragen, weil er, wie viele andere Leute auch, zunächst einmal davon ausgeht, dass ausschließlich er ein guter Mensch ist und dass alle anderen potentielle Einbrecher, Prostituierte oder gar Rechtsanwälte sein könnten.

Ich zum Beispiel könnte ja das Zeug schnüffeln wollen, um hin und wieder ein wenig high zu werden. Wenn der Apotheker allerdings erfährt, wofür ich es verwenden will, schiebt er mir freundlich schmunzelnd gleich einen Viertelliter über den Ladentisch, womit ich dann mehrere Jahre auskomme. Vermutlich geht mein Apotheker davon aus, dass ein Dämpfeschnüffler, der etwas auf sich hält, niemals freiwillig gestehen würde, dass er an einer Modellbahn baut - damit wäre wahrscheinlich sein Ruf in der Branche ein für alle Mal zerstört.




Nach dem Aushärten des Klebers feile ich die Vorderwand innen sorgfältig eben. Ich entferne sorgsam den erhabenen Rand um die Türöffnung, wobei die winzigen Scharniere stehen bleiben. Ich schabe und schleife die Türöffnung eckig.

Mittig in die Vorderwand setze ich wieder ein Blech mit einem 2mm-Loch ein. Der Durchmesser des Gucklochs beruht auf einer Schätzung, denn ich habe bislang keinen Plan gefunden, auf welchem ein kurzes Bremserhaus mit einem solchen Guckloch abgebildet gewesen wäre. -




Von den kurzen Bremserhäusern scheint es etliche Varianten gegeben zu haben:

- Türen mit oder ohne Fensteröffnung
- Seitliche Fensteröffnungen eckig oder rund, ganz oder teilweise mit Brettern verschlossen
- Vorderes Guckloch mittig oder seitlich
- Bremskurbel rechts oder links, hinteres Guckloch dem entsprechend rechts oder links
- Türen mit 4 breiten, 5 mittleren oder 6 schmalen Brettern
- Stirnwandprofile verlängert bis unter das Dach des Bremserhauses oder ein unverstärktes Bremserhaus (Profile nur bis zum Dach)
- etc.

Ich entschließe mich für fensterlose Türen mit 6 schmalen Brettern, denn die scheinen bei uns recht häufig gewesen zu sein. Die Bretter entstehen aus Polystyrolstreifen, die ich beim Verkleben fixiere, indem ich sie auf ein Post-It klebe:




Ein Türrahmen mit zwei Querstreben hält die Tür stabil. Die Rückwand setze ich aus einzelnen Brettern zusammen und klebe einen zugeschnittenen Kurbelkasten aus der Grabbelkiste auf. Der Giebel der Rückwand entsteht aus einem Stückchen Polystyrol.

Die Vorderseite des Bremserhäuschens schleife ich innen plan, ritze die Bretterfugen nach und klebe zwei waagrechte Polystyrolstreifen ein. Unten bringe ich noch einen schmalen Messingstreifen mit Nieten an:




Der Kurbelkasten hat eine recht hohe Wandstärke und wird innen noch ein wenig ausgehöhlt, damit die originale Brawa-Handkurbel hineinragen kann.

Von vorne sieht das (noch nicht gereinigt) jetzt so aus:



Auf den Boden des Bremserhauses klebe ich ebenfalls einen Messingstreifen mit Nieten:



Gemeinsam mit dem gleichartigen Streifen innen an der Vorderwand wird er nach dem Zusammenkleben ein L-Profil ergeben. Innen kommt noch ein herabgeklapptes Brett als Sitzgelegenheit hinein.

Das originale Brawa-Dach ragt ins Bremserhaus. Ich schneide es sorgfältig aus. Es ist nicht wirklich schwierig, den Schnitt ganz gerade auszuführen, sodass das Dach spaltenfrei an der späteren Rückwand anliegt, aber man muss sich für diesen Job halt viel Zeit nehmen. Wo das Dach ausgeschnitten wurde, füge ich einen Polystyrol-Streifen mit 0,8mm Höhe als Auflage für die Rückwand ein:



Hier sieht man auch, dass Brawa seine G10-Bremserhäuser, obwohl verschlossen, mit einer vollständigen Kurbel ausstattet. Das kommt meinem Unterfangen natürlich angenehm entgegen.

Das Bremserhaus ist nun provisorisch aufgesteckt und hat ein 3D-Blechdach-Decal bekommen, welches wieder Günter „Railboy“ Schultschik beisteuerte:




Da das Decal eine vergleichsweise "riesige" Fläche bedeckt und der Kleber nicht immer gleichmäßig aufträgt, kann es vorkommen, dass das Decal am Rand nicht ordentlich klebt. [Editiert:] Schultschik empfiehlt in diesem Fall, ASOA Schotterkleber oder einen gleichartigen, dünnflüssigen Kleber hineinzuträufeln. Es ist dabei nicht notwendig, das Decal anzuheben. Der dünnflüssige Kleber verteilt sich durch die Kapillarwirkung quasi von selbst. Wichtig ist dabei nur, dass es sich unbedingt um einen wasserlöslichen Kleber handeln muss. Lösungsmittelhaltige Kleber greifen das Decal an, sodass es sich kräuselt. Das ist dann nicht mehr korrigierbar.[Edit Ende]

Der Wagen erhält nun noch Federpuffer, Originalkupplungen, Bremsschläuche, Lösezüge und Bremsauffanglaschen.

Bevor das Bremserhaus endgültig aufgeklebt wird, muss es innen lackiert werden. Und da ich nun mal schon beim Lackieren bin, streiche ich mit dem Pinsel gleich das ganze Bremserhaus und das Dach – wie gewohnt mit stark verdünnter Farbe in mehreren Schichten. Ich will ganz einfach ausprobieren, wie die 3D-Decals wirken, wenn sie bemalt sind. Tatsächlich sorgt der Farbauftrag dafür, dass die winzigen Blechfalz-Nachbildungen nun deutlich plastischer wirken. Zwei Blechbahnen auf dem Dach dieses G10 sind offensichtlich vor nicht allzu langer Zeit schon einmal erneuert worden:




Was man hier auf dem ersten Foto ganz oben ganz deutlich erkennen kann: die undifferenzierte stete Forderung mancher Modellkritiker nach engen Bretterfugen hat logische Grenzen.

Exakt maßstäbliche Bretterfugen sieht man am Modell nämlich nicht, weil sie, wie hier, vom Lack erbarmungslos zugedeckt werden. Ich werde die Fugen an den Türen eventuell zu einem späteren Zeitpunkt ein wenig nachritzen müssen. Unmaßstäblich breit, damit man sie auch sieht.

Soviel zu meinem G10 mit den "abstehenden Ohren".


An dieser Stelle möchte ich kurz innehalten und euch allen vielen Dank für über 300.000 Besuche aussprechen!


Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1406 von 1zu87 , 03.06.2016 15:11

Hallo Karl,

wäre die Welt nicht eine bessere, wenn alle Bauanleitungen so detailliert wären wie bei dir?

Beste, immer wieder staunende Grüße

Karl Heinz


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1407 von jzipp , 03.06.2016 19:47

Servas Karl,
sehr schön ist er geworden, dein G10. Und offene Bremserhaustüren (wie auch alle sonstigen offenen Türen an Modellbahnfahrzeugen) - immer TOP. Gratulation! Schöne Grüße
Jürgen


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1408 von jwk ( gelöscht ) , 06.06.2016 16:52

Hallo Karl

Ich lese immer deine berichte und mag das altern der wagons. Bin leider noch nicht soweit und vermissr deine bau berichte ein wenig.
Dazu habe ich auch eine Fragen. Ich mochte einen abschnit doppel gleisig machen aber nin nicht sicher was die richtige gleis herz abstand ist. Kannst du sagen was zum beispiel am tauernbahn oder beim Brenner die abstand von herz auf herz sein wird?

Vielen Dank,


jwk

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1409 von notbremse , 09.06.2016 22:41

@ Karl Heinz: nicht doch! Nicht auszudenken, was passiert, wenn meine Frau herausfindet, dass ich mit der Anleitung für die Mikrowelle klar komme!!!



@ Jürgen: Vielen Dank für die Blumen - aber es ist noch eine Menge zu tun, wenn man annähernd an das herankommen will, was du in deinem phantastischen Thread vorzeigst... rost:

@ Jan Willem: Gleisabstände haben mit Steigungen wenig zu tun. Die Mindestabstände am Brenner und am Tauern sind daher ganz ähnlich dem, was man im Flachland an Mindestabständen einhält. Näheres dazu findest du hier.
Ob man die engen Vorbildabstände auf einer Modellbahn realisieren kann, hängt von den Radien ab. Fährst du mit kleinen Radien und möchtest du engere Gleismittenabstände bauen als in der NEM 112 empfohlen, dann solltest du das mit deinen Fahrzeugen ausgiebig testen, bevor du die Gleise endgültig befestigst.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1410 von UPBB4012 , 09.06.2016 22:56

Hallo Karl!

Da fehlten mir letzthin ganz offensichtlich die Worte . . . weswegen ich zu
Deinem erneuten Umbau dann auch nix mehr schreiben konnte en:

"Du kriegst die Tür nicht zu!"

Ein wenig ist es mir ja schon peinlich, aber genau diese Idee hatte ich auch
schon seit geraumer Zeit in meinen seltsame Wege nehmenden Hirnwindungen . . .

Ich bin nicht nur - wie Du ja auch - durch viele alte Photos darauf gestossen, sondern auch
durch das Angebot der Firma "ArtandDetail": http://www.artanddetail.de/
(die Internetseite ist jetzt leider nicht wirklich sehr informativ . . .)
bei denen gibt es nämlich unter der Nummer 87151 ein Bremserhaus mit Bühne der Austauschbauart
mit zu öffnenden (!) Türen . . . (das Lieferprogramm bekommt man auf Anfrage per mail als pdf zugeschickt
- der hat noch einige sehr nette Sächelchen im Programm )

Eine Klasse Idee, in von Dir gewohnt hervorragender Umsetzung

Viele liebe Grüße
Dein Türenöffnender
Axel


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1411 von SpaceRambler , 09.06.2016 23:44

Hallo Axel,
ich hab' da so 'ne Idee, wie Du noch eins draufsetzen könntest: bewegliche Bremserhaustüren schreien doch förmlich nach Aktuierung! Du könntest die doch per Mikro-Servo digital fernsteuerbar machen ... duckundwech ...
Schelmische Grüße,
Randolf



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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1412 von notbremse , 10.06.2016 07:43

@ Axel: Vielen Dank für den Tipp mit artanddetail.de, habe ich schon angeschrieben. rost:

@ Randolf: Axel und servobetriebene Bremserhäuschentüren? Willst du ihn beleidigen? Das wäre weeeeeiiiiit unter seinem Niveau! Von Axel kann man sich erwarten, dass er einen mit Mikromotoren betriebenen Stockschaffner baut, der selbstständig rauf- und runterklettert und die Bremserhaustür öffnet oder schließt, wie er's gerade braucht. Wenn er nicht sogar zwischendurch aus einer Zeitung den Witz des Tages vorliest, der Stockschaffner.



Allerdings hat es auch der Axel nicht gerade leicht: wenn nämlich der Jürgen Büser das hier liest, dann deklassiert er den Axel erbarmungslos, denn der Jürgen macht den mikromotorbetriebenen Stockschaffner ratz-fatz in Baugröße N...



Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1413 von notbremse , 10.06.2016 15:24

.
Der Fluch der Akribik, Teil 131

ICH BIN EIN BERLINER



In mancherlei Hinsicht war der Krieg 1955 noch recht präsent - zum Beispiel in Form ehemaliger USATC-Wagen.

Aus dem Afrika-Feldzug und aus den Erfahrungen bei der Eroberung Italiens war den Alliierten klar, dass die Eisenbahnlinien in den eroberten Gebieten zunächst fast völlig unbrauchbar sein würden – teils, weil man sie selbst systematisch zerbombt und zerschossen hatte, teils, weil der Gegner auf seinem Rückzug das rollende Material mitnahm und Gleisanlagen und Brücken zerstörte.

Also baute man in den USA nicht nur Kriegslokomotiven unter anderem der Klassen S100 (Rivarossi-Modell) und S160 (demnächst als Modell von Roco), sondern auch tausende Güterwagen, welche man als vorgefertigte Elemente „über den großen Teich“ nach England brachte und dort montierte. Die Fahrgestelle der gedeckten Wagen wurden mit den Unterseiten nach oben aufgelegt, montiert und dann mittels Kran umgedreht und auf die Schienen gestellt. Währenddessen wurden die Wagenkästen zusammengesetzt – mit dem Dach nach unten. Auch die Wagenkästen wurden dann mit Kränen umgedreht und auf die Fahrgestelle aufgesetzt. Diese Wagen waren recht klein, weil sie dem englischen Lichtraumprofil entsprechen mussten, und wurden unter teils abenteuerlichen Bedingungen mit Landungsbooten auf französischen Stränden entladen.

Das folgende Video will verdeutlichen, mit welchen Schwierigkeiten französische Eisenbahner und Einheiten des United States Army Transportation Corps in Frankreich zu kämpfen hatten ("...they have to undo their own good job..."):




Klein Modellbahn hat unter anderem den gedeckten Güterwagen aus USATC-Beständen ein Denkmal in Form eines recht gelungenen Modells gesetzt. Ich konnte seinerzeit ein Exemplar ergattern. In dieser Form konnten diese Wagen mindestens bis ca. Ende 1957 auf österreichischen Strecken angetroffen werden:




Zwei ÖBB-Versionen dieses Wagens sind mir bisher bekannt geworden: Leitungswagen mit deaktivierter Bremse und gebremste Fahrzeuge.

Ich habe das Klein-Modell, welches den Leitungswagen darstellt, weitgehend belassen. Es erhielt neben RP25/88-Rädern von Luck lediglich Originalkupplungen und Federpuffer von Weimann, Bremsschläuche, eine Verbindungsstange zwischen den Handrädern der Feststellbremse, Griffe unter den Puffern sowie Griffstangen an den Wagenecken und Griffe auf den Türen.

Ob die originalen USATC-Puffer bei einem ÖBB-Fahrzeug des Jahres 1955 tatsächlich noch vorbildgerecht sind, ist nicht geklärt. Die Zug- und Stoßvorrichtungen sehen auf den mir bekannten, etwas unscharfen Fotos aus der Zeit um 1955 eher Standard-Puffern und Standardkupplungen ähnlich - so, als ob sie inzwischen ausgetauscht worden wären. Wie auch immer, ich habe mich entschlossen, Weimanns gelungenes Werk zu würdigen und die wesentlich interessanter aussehenden amerikanischen Kupplungen und Puffer anzubringen.

1955 waren diese konstruktiv auf eine äußerst kurzfristige Nutzungsdauer ausgelegten Fahrzeuge bei den ÖBB schon recht rar. Nicht zuletzt deshalb, weil man diese Fahrzeuge in Österreich Anfang der 50er Jahre möglicherweise zu offenen Wagen umbaute, was noch näher zu recherchieren sein wird. Es wird daher auf meiner Anlage voraussichtlich bei diesem einen Exemplar eines gedeckten USATC-Wagens bleiben.


Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1414 von br42 9001 , 11.06.2016 12:11

Hallo!
Einfach klasse was hier in den letzten Wochen passiert ist! Weiter so. Blöderweise muss ich das bei mir ja auch noch alles
machen. Wie Du ja weißt, bin ich auch mit RP25, Federpuffern und Originalkupplungen unterwegs.
Das gibt noch eine Arbeit. Schön, dass Du da Anschauungsunterricht leistest. Mit dem Ami war ich auch schon zugange.
Weil mir die Weimann Puffer zu teuer waren habe ich das so gelöst die alten Liliput Federpuffer zu nehmen. Da die ja zu kurz
sind, habe ich alle ausgemustert und dann für meinen USTC Zug vorgesehen. Ich aber natürlich Pfusch.

Viele Grüße
Steffen


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1415 von notbremse , 17.06.2016 15:41

.

Der Fluch der Akribik, Teil 132

GÜTERZUG-GEPÄCKWAGEN MIT TÜRGESTEUERTER KLIMAANLAGE


Es ist an der Zeit, meinem Wagenpark einen Dienstwagen hinzuzufügen.

Ich beginne mit einem Pwgs 44. Weil 1955 einer ins Görtschitztal fuhr, weil mir der Carstens und ein Bericht in Hp1 mit Planskizzen vorliegen und weil mir der Jürgen mit seinem Bericht auf seiner sehenswerten Website Mut gemacht hat.




Jürgen hat recht: die Laderaumtüren eines österreichischen Pwgs 44 müssen auf einer sommerlichen Modellbahn jedenfalls offen sein. Die Geschwindigkeiten der Güterzüge waren seinerzeit gering, auf Nebenstrecken und auch auf steigungsreichen Hauptstrecken kaum mehr als 30 km/h. Mehr gaben die alten Fünfkuppler aus Kaisers Zeiten auf der Steigung ja nicht her. In den Wagen dürfte es im Sommer ordentlich heiß geworden sein, und erschwingliche mobile Klimaanlagen waren noch nicht erfunden. Da ließ man einfach die Ladetüren offen stehen. Das erleichterte auch das Ein- und Aussteigen bei der Arbeit. Also müssen die Türen offen dargestellt werden, wie von Jürgen vorgezeigt.

Als erstes entferne ich das Dach und tausche es gegen das eines „Bremen“ aus der Bastelkiste. Mit dem originalen Dach ist auch schon der Schlot weg, den das Vorbild meines Wagens 1955 nicht mehr besaß. Dann entferne ich alle Fenstereinsätze. Anschließend das übliche Programm eines Originalkupplungsfahrers am Fahrwerk: Radsätze raus, Kupplungen weg, Kurzkupplungskulissen herausschneiden.






Dann schneide ich die Ladetüren raus – viele zarte Schnitt ohne Druck entlang der Türkante, und Achtung auf den richtigen Winkel des Messers. Der beträgt üblicherweise nicht 90° zur Klinge, sondern ist vom Winkel der Schneide abhängig. Wer sich seines Werkzeuges nicht ganz sicher ist, testet es mit einem Polystyrolstück, bevor er ein Modell mit dem Messer unsittlich belästigt.




Anschließend entferne ich jenen Teil der Seitenwand, der durch die „zurückgeschobene“ Laderaumtür ersetzt werden soll. Bei mir erfolgt der Trennschnitt unmittelbar hinter dem türseitigen Fensterrahmen. Ein kleiner festgeklemmter Winkel hilft, die ersten paar – wieder mit ganz geringem Druck geführten - Schnitte einigermaßen gerade hinzukriegen:




Nun sind die Türen und beide Seitenteile entfernt:




Beim Schnitzen sollte man das Modell auf ein Brettchen aufbocken. Ich habe das nämlich nicht gemacht, weshalb mir die Spillösen abgebrochen sind. Das wäre mit einer Unterlage vermeidbar gewesen. Mein Schaden hält sich allerdings in Grenzen, denn In der Bastelkiste habe ich noch entsprechende Weinert-Ätzteile.


Die tollpatschigen unter den Landwirten kennen diese alte Bauernregel:

„Wer schnitzt, muss leiden“.




Kann ich vollinhaltich bestätigen. Stimmt hundertprozentig, diese Bauernregel.



ABER NICHT MIT MIR!!! SO NICHT!!! JETZT ERST RECHT!!!

opo:


Nun fliegt bei meinem Modell die Kunststoffplatte raus, welche das Ballastgewicht abdeckt, denn sie hat eine für meinen Geschmack zu große Materialstärke von ca. 1,1 mm. Außerdem muss alles raus, was in den Wagenboden ragt. - Der Kunststoff lässt sich gut schnitzen, ich mache alles mit meinem Schaber und mit meinem Messer.

Was nun vor mir liegt, sieht sowas von ärmlich aus, dass es ein pessimistisches Gemüt der Überzeugung anheim fallen lassen wird, dass das nie im Leben wieder ein Pwgs44 werden kann:




Dennoch macht nun das Fahrgestell das, was es gefälligst tun soll, es hält den Aufbau zusammen und lässt Hoffnung aufkeimen, dass die Sache doch noch irgendwann einmal wieder ins Rollen kommt:







So. Für heute habe ich mir genug in den Daumen geschnitten. Außerdem hat man selbst Kriegs-Pwgs enorm rasch, aber nicht an einem einzigen Abend gebaut.

---------------------------

@ Steffen: Du wirst sehen, es macht trotzdem eine Menge Spaß. Mit dem USTC-Zug ist das natürlich etwas schwieriger als mit den ehemaligen USTC-Fahrzeugen der ÖBB, denn die Amis werden ihre Zug- und Stoßvorrichtungen sicherlich nicht gegen deutsche ausgetauscht haben.

Die Weimann-Teile sind sehr schön, und wer weiß, wie aufwändig die Produktion ist, wird an dem relativ hohen Preis nichts zu meckern finden. Um diesen Preis bekommt man allerdings natürlich auch einen ganzen Waggon - das ist eine nicht ganz einfach zu überwindende Hemmschwelle.


Bis nächsten Freitag

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1416 von br42 9001 , 17.06.2016 16:55

Hi!
Gefällt mir auch sehr gut. Mit den Puffern meinte ich das so. Die kurzen von Liliput entsprechen ja eigentlich
englischen Vorbildern und stimmen von der Länge um als amerikanische durchzugehen. Nur die Form ist halt etwas
anders. Diesen Kompromiss konnte ich ertragen. Da ich einen 30 Wagen USTC Zug habe, ist da Weimann keine Option.
Egal wie gut die gemacht sind - was sie eindeutig sind. Blöderweise habe ich mich zu Bavaria nicht ausreichend mit Originalkupplungen
eingedeckt. Da waren sie im 10er Set noch wirklich erschwinglich. Bei diesem Bauteil sind die Weinertpreise leider übertrieben hoch,
wenn man mich fragt. Kennst Du bezahlbarere Alternativen? DIT ist da ja leider auch nicht billiger.

Viele Grüße
Steffen


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1417 von Guppy6660 , 17.06.2016 17:38

Servus Karl,

Ich habe ja schon von einigen erfolgreichen Waggonfabriken gehört...Uerdinger z.B ist nur eine von vielen...

Neu (na gut, ganz neu ist die auch nicht mehr flaster: ) ist mir die Waggonfabrik Salbr...ter.

Aber auch dort ist man wie´s scheint nicht vor Arbeitsunfällen gefeit. Die Sanitätsabteilung des Hauses sollte jedoch
das verbinden Schwerverletzter noch ein wenig üben.

Zu deinem hervorragenden Waggon- Modellbau kann ich wenig beitragen, aber sei dir sicher dass ich weiterhin den
Freitagskrimi on Stummi- TV genieße. rost:

Lieben Gruß an den Wörthersee, in voller Erwartungshaltung auf den 133. Teil! rost:


Viele Grüße,

Richard

Lust auf einen Kurzurlaub in Buchenhüll?

... und Neu! Altmühl- Module





Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte.
F.W. Nietzsche


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1418 von notbremse , 17.06.2016 23:30

@ Steffen: sorry, ich kenne keine weitere preiswerte Alternative. Und du hast recht: die kurzen Liliput-Puffer sehen den amerikanischen auf Grund ihrer Proportionen recht ähnlich. Was daran liegen könnte, dass die von den Amerikanern im Krieg verwendeten Puffer ja nicht wirklich amerikanisch waren, sondern nach englischen Normen gebaut wurden. Und wenn Fahrzeuge nicht in der Vitrine herumstehen, sondern emsig fahren, bemerkt man den winzigen Unterschied sowieso kaum. ÖBB-Fans können sich die amerikanischen Puffer möglicherweise überhaupt sparen, denn es scheint, dass man diese schon Anfang der 50er Jahre gegen "normale" ausgetauscht hat.

@ Richard: Salbr...ter? Sagt mir nichts. Du wirst wahrscheinlich die bekannte Klagenfurter Waggonmanufaktor Noth & Brämse AG meinen?



Vielen Dank für deinen netten Kommentar, und ich werde mich natürlich bemühen, deinen Freitagskrimi zur gewohnten Zeit auszusenden!

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1419 von UPBB4012 , 18.06.2016 07:02

Hallo Karl!

Na, das ist ja mal wirklich ein absolut armseliges Ergebnis . . .



Aber ich bin mir sicher, daß Du zum Schluß wieder ein wunderbares
Schmankerl gezaubert haben wirst, wofür der Verlust einiger
Fingerkuppen oder - glieder sicherlich zu verschmerzen sein wird flaster:

Viele liebe Grüße
Dein
Axel


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1420 von Bastelharry , 18.06.2016 07:31

Hallo Karl,

wieder ein echter AKRIEBINGER

Das mach Mut und Lust auf eigene Umbauten.
Manchmal denke ich ein großer bereits vorhandener Fuhrpark ist eher kontraproduktiv, denn hier den Ruck zu bekommen irgendwo an zu fangen............es ist schier unmöglich. Du siehst die Einfahrt zum Tunnel aber niemals ein Ende und schon gar kein Licht an Selbigem.
Daher habe ich es bislang..............einfach sein lassen

Jetzt bin ich auf den Dielenboden für deinen Wagen gespannt und welches weitere Leben du ihm einhauchst.
Für die Qualität und Liebe zum Detail brauche ich dich nicht wieder bauchpinseln, da weist du ja daß ich dein Fan bin

Es ist und bleibt immer wieder ein Erlebnis bei dir vorbei zu schauen.

Ein prima Wochenende wünscht dir

Harry


Wenn die Klügeren immer nach geben..............regieren die Deppen die Welt

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1421 von notbremse , 18.06.2016 09:05

@ Axel: Die Fingerkuppe wird schon wieder. Vielen Dank für deine Anteilnahme!



@ Harry: Genau so ging es mir. Wenn du vor einer unübersehbaren Menge von Wagen stehst, kriegst du Lähmungserscheinungen in den Bastelfingern. Ganz zu schweigen davon, dass es natürlich auch ordentlich Geld kostet.

Meine Lösung ist, sich wie bei einem völligen Neuanfang auf einige wenige Zuggarnituren zu beschränken und dann schrittweise Garnitur für Garnitur aufzuarbeiten.

Ich habe einfach alles vom Gleis genommen und habe mit drei Güterzügen begonnen. Zuerst ein Dutzend gedeckte Güterwagen, dann ein paar ungebremste offene Wagen (weil's schnell geht), vielleicht noch ein paar kompliziertere offene Wagen, und natürlich zwei Dienstwagen (die 52 Braucht keinen, denn die hat einen Kabinentender). Und schon fahren im Herbst die ersten Züge.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1422 von Dieselmicky , 19.06.2016 17:46

Hallo Karl

Ist ja wirklich bemerkenswert, welchen Aufwand du in vorbildgetreue Güterwagen investierst. Das Ergebnis kann sich natürlich sehen lassen.
Der Umbau ist sehr schön beschrieben. Auch ich habe in meiner „H0 Zeit", einige Waggons montiert. Der Aufwand ist mir dadurch natürlich klar.
(Ich wollte deinen schönen Thread nicht durch andere Bilder stören.)
Daher siehe hier:

https://abload.de/img/53lm1ikal.jpg

https://abload.de/img/d4xyhhu15.jpg

Auch hier waren die Türen der Bremserhäuser beweglich.
Toll, wie filigran du alles gestaltest.

Gruß, Ralph


Meine Anlagen: Winterzauber in der Mark und Von der Minex zur Gartenbahn


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1423 von notbremse , 22.06.2016 16:17

Hallo Ralph,

das Lob eines Könners hat natürlich besonderes Gewicht.

Die von dir gezeigten Bremserhäuschen mit beweglichen Türen kannte ich noch nicht. Das wäre tatsächlich eine interessante Herausforderung...

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1424 von notbremse , 24.06.2016 15:38

.

Der Fluch der Akribik, Teil 133

PWGS 44 DEM SCHNEIDBRENNER ZUM OPFER GEFALLEN?


„Hiaz mochta den schean Onhenga hin!!!“, rief die Mitzi. „Dos man i wohl a!“, brummte der Toni. [Jetzt zerstört er diesen schönen Waggon!!! – Sieht, wie auch ich meine, tatsächlich ganz danach aus!]

Für diejenigen, die meinen Bericht vom letzten Freitag nicht ganz genau gelesen haben: auch wenn es so ausgesehen haben mag - NEIN! Ich habe ihn NICHT verschrottet, meinen Pwgs 44!



Aber ich gebe zu, zuletzt sah er wirklich reichlich armselig aus, so, als hätte tatsächlich jemand mit einem Schneidbrenner gewütet…

Davon lassen wir uns aber nicht beeindrucken, wir setzen fort. Als nächstes schneide ich eine 0,5mm Polystyrolplatte passgenau zu, das heißt, ich schneide sie zuerst ein wenig zu groß aus und schneide und feile sie so lange zurecht, bis sie „ohne Luft“ in den Wagenkasten passt. Anschließend ritze ich mit einer Nadel die Laderaum-Bretter gemäß dem Plan im aktuellen „Carstens“ ein. Auch hier gilt: Nur ganz wenig andrücken, dafür mehrere Male wiederholen. Und ohne einen guten Winkel geht gar nix.



Na also. Passt ganz genau. Und schon sieht der Wagen gleich viel fröhlicher aus:



Meine Version bekommt an den Türen und im Dienstraum ungeteilte Fenster. Die Teilungen wurden daher sorgfältig entfernt.




Das Foto zeigt allerdings unbarmherzig, dass ich mit der Feile eine Fensterecke etwas abgerundet habe. Das muss natürlich noch mit ein wenig Spachtelmasse ausgebessert werden.

Bei diesen ungeteilten Fenstern ist übrigens nicht klar, ob diese später eingebaut wurden, oder ob ein Teil der Pwgs 44 von Haus aus mit ungeteilten Fenstern ausgeliefert wurde. Es gab mindestens einen Prototyp, der mit solchen Fenstern präsentiert wurde.

Inzwischen habe ich, der Beschreibung Jürgens folgend, die Türen am Rand zur Türöffnung hin auf etwa die Hälfte der ursprünglichen Wandstärke abgeschliffen.

Zwischen Laderaum und Dienstraum kommt eine Wand. Ich habe sie aus einer 1mm-Evergreen-Polystyrol-Bretterplatte ausgeschnitten. Diese Platte ist unmaßstäblich dick, aber das spielt keine Rolle, das wird man später kaum sehen können. Für die Rundung diente mir die vordere Außenwand als Schablone. Seitlich wurden Streifen für die Befestigung des Daches ausgespart:




Diese Wand wird später noch ein wenig verfeinert.

Die Türen, die Außenwände und den Boden habe ich lackiert. Es gibt Farbfotos aus den späten 50er Jahren, die sowohl einen hellgrauen als auch einen beigen Anstrich der Laderaumwände zeigen. Der Dienstraum könnte beige oder elfenbeinfarben gestrichen gewesen sein. Auf Anraten eines Zeitzeugen entschließe ich mich für beige. Für ein etwas schmutziges, mattes Beige eines schon etliche Jahre hinter Dampflokomotiven eingesetzten Wagens. Ich nehme Revell beige 36189 für die Wände und hellgrau 36176 als Grundfarbe für den Boden. Die Farbe wurde mit dem Pinsel in mehreren stark verdünnten Schichten aufgetragen. Der Boden wird vor dem Einbau auch gleich ein wenig gealtert.




In der Zwischenzeit muss die Kante der Öffnung gegenüber der Tür saniert werden. Durch das Ausschneiden der Türe und das anschließende Geradefeilen fehlt etwa 1mm Material. Dem im „Carstens“ veröffentlichten Plan zufolge gehört dort ein U-Profil hin. In der Bastelkiste findet sich ein Weinert-Profil 0,8 x 1mm, das ich auf die Länge der vertikalen Streben kürze und nur mit dem inneren Teil des „U“ stumpf so an den Wagenkasten klebe, dass man in das „U“ von der Wand her quasi hineinsieht.





Messing auf Kunststoff klebe ich mit Loctite Gel, welches für diesen Zweck besser geeignet zu sein scheint als dünnflüssige Produkte desselben Herstellers.

Nun klebe ich Ballastgewicht und Wagenkastenteile am Fahrgestell fest und anschließend klebe ich den Boden ein. Nach dem Aushärten des Klebers klebe ich die Türen an und setze oben Stege in die Türöffnung. Die Stege entnehme ich den ausgeschnittenen Wandteilen. Das Dach klebe ich noch nicht fest, es werden innen noch Arbeiten auszuführen sein. Ich stecke es nur auf, um das Ausrichten der Türen und Stege zu erleichtern.

Unter den Laderaumöffnungen habe ich dem Plan entsprechend einen 2,5mm breiten Streifen aus 0,3mm Polystyrol unterhalb des neuen Holzbodens eingeklebt. Den Rand des Holzbodens schließe ich mit einem Evergreen-Profil 0,8 x 0,6mm ab.


-----------------

So, Schluss für heute. Bei uns ist der Sommer mit Temperaturen jenseits von 30° C mit voller Intensität ausgebrochen und ich begebe mich daher, wie es sich für einen anständigen Klagenfurter geziemt, an die Gestade des Wörthersees.

Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1425 von notbremse , 01.07.2016 16:32

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Der Fluch der Akribik, Teil 134

DIENSTFREMDE PERSON IM PACKMEISTERWAGEN


Keiner wusste, wie die Mitzi in den Dienstwagen gekommen war. Unvermittelt stand sie in der Tür zum Dienstraum und verkündete: „Schean ise, Enkare neiche Kanzlei!“ [Es verdient zweifellos das Prädikat „sehr schön“, Ihr brandneues Büro!]

Josef war sehr geschmeichelt und ließ sie gewähren.




Josef, der Zugführer, hatte bei der Klagenfurter Waggonmanufaktur Noth & Brämse auf eine ordentliche Inneneinrichtung seines Pwg bestanden, und er hatte sich damit durchgesetzt. Die Zwischenwand zum Laderaum hatte eine Tür aus Polystyrolstreifen bekommen:




Ein Abort wurde eingebaut:




Der merkwürdige gelbe Boden ist nur provisorisch eingelegt, um die Wände sauber auf 90°zu fixieren. - Und hier sind bereits einige Teile aus 0,5mm Polystyrol für Josefs Arbeitbereich vorbereitet - ein Regal, sein Sitz und eine Bank für die Mannschaft:




Nach dem Lackieren der Inneneinrichtung wurden die Türen mit Drückern aus dem Railboys-Sortiment versehen (Artikel 0150):




Damit die Türe nicht zu dick wird, habe ich die Rückseite glatt gelassen. Die Rückseite hat keinen Rahmen bekommen wie die Vorderseite. Möglicherweise waren diese Türen ab den 30er Jahren beim Vorbild sowieso glatt.

Für das Handrad der Bremse kann man geätzte Teile aus dem Wagenwerk-Programm nehmen. Manchmal tut es aber auch ein passendes Lkw-Lenkrad:




Die Inneneinrichtung wurde der folgenden Zeichnung eines in Österreich gestrandeten Pwgs 44 nachempfunden,…




… nur dass mein Wagen bereits ein wenig modernisiert ist und deshalb keinen Kohlenofen bekommt.

Das sieht jetzt so aus:




Die Papiere auf dem Arbeitstisch sind aus weißen Decals ausgeschnitten. Richtiges Papier wäre zu dick. Ein Aschenbecher darf seitlich am Arbeitstisch nicht fehlen, auch die obligatorische Ledertasche lehnt am Tisch.

Josef selbst wird von Preiser als Lokführer angepriesen (Artikel Nr. 10557). Tatsächlich ist Josef, wie bereits erwähnt, nicht Lok-, sondern Zugführer. Das darf man genauso wenig verwechseln wie Lockvögel mit Zugvögeln.



Josef und seine Kollegen aus dieser Packung nehmen leider nicht unbedingt eine typische Körperhaltung eines konzentriert arbeitenden Eisenbahners ein. Mit ihren ausgebreiteten Armen erinnern sie eher an unseren Herrn Pfarrer, wenn er zum Segen ansetzt. Um dem Josef eine realistischere Arbeitshaltung zu ermöglichen, genügte es aber, die Unterarme mit der Pinzette etwas nach unten und nach innen zu biegen. -

Zwischenzeitlich war der Wagen außen versuchsweise mit dem Pinsel grün lackiert worden. Nicht in fabriksneuem, glänzendem Tannengrün, sondern mit mattem, stumpfem, etwas hellerem Schwarzgrün (Revell Aqua 36140). Damit sieht der Wagen noch immer recht gepflegt aus, aber man kann nun eher erahnen, dass er bereits etliche Arbeitsjahre hinter Dampfloks zugebracht hat. - Die Beschriftung belasse ich, ich spare sie vorsichtig aus.




So, das war's für heute. Und zum Abschluss eine wichtige Warnung: In diesem Thread geht es auch nächste Woche unverändert uuuuuuuuuuuuuurfaaaaaaaaaaaaaaaad weiter!



Und jetzt fahre ich mein Notbook herunter, genieße das herrliche Sommerwetter und schmeiß‘ mich in den Wörthersee...




Liebe Grüße

Karl


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Grainitz II - Nebenbahn-Endbahnhof DR Epoche IV

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