Hallo Michael,
Rein mechanisch gibt es keine Unterschiede zwischen den 21mtc-Schnittstellen bei ESU- und Märklin/Trix-Decodern, egal welche Bauzeit (bis heute zumindestens). Nun zu dem von Dir angesprochenen "kleinen, aber feinen" Unterschied in der Bestückung der AUX3/AUX4 auf den Decodern selbst:
bezüglich der Platine von Märklin haben wir ein "narrensicheres" Produkt vor uns, weil
a) Märklin im Portfolio (Nachrüst-)Decoder mit 21-poliger mtc-Schnittstelle hat, die sowohl verstärkte als auch unverstärkte AUX3/4 haben (siehe mSD Spezial),
b) Märklin ganz früher ESU-OEM-Decoder mit unverstärkte AUX3/4 als Nachrüstdecoder anbot,
c) Märklin-Werksdecoder oft unverstärkte AUX3/4 aufweisen und
d) zu allen diesen diese Platine kompatibel ist:
Bild / Analyse ist von mir aus dem obigen Thread: viewtopic.php?t=68161 - Testbericht und Bilder: Märklin 60949 Sound-Decoder "TRAXX" (Nov. 2011)
Wie Du dem Bild entnehmen kannst, werden auf dieser Platine AUX1, AUX2, AUX3 und AUX4 ohne weitere Vorwiderstände zu Lötpads herausgeführt. Anders als bei den Schönwitz-Platinen, wo dann die Vorwiderstände für deren Beleuchtungsumbauten mit auf der Platine sind. Somit hat der unerfahrene Umbauer mit der Märklin mSD/mSD3-Hobbylok-Platine zunächst ein einfaches, aber später auch erweiterteres Bauteil zur Hand. Und hier ging es ja zunächst um Sound.
Ist diese Platine verbaut, kann beim unerfahrenen Umbauer bei unbedachter Auslösung von AUX1/2/3/4 nichts kaputt gehen, weil ja nichts weiter an der Platine angeschlossen ist. Für weitere Tuningmassnahmen muss man dann aber schon überlegen, was man anschliesst. Und da hast Du recht, da heist es dann aufpassen und nachdenken.
Wenn ich also bei dem obigen Beispiel bleibe, die Märklinplatine nutze, und dann ESU-Decoder aufstecke, so kann ich später an die Lötpads dran hängen, was und wie es mir beliebt, ich behalte alle Möglichkeiten, und das mit einer Platine. Also ESU-Decoder: dann nehme ich für das Schlusslicht einen MOSFET, löte den an AUX3, Orange-U+ und Licht vorne/hinten und habe damit zuschaltbares Schlusslicht. Für AUX4 wieder einen MOSFET und dann fürs Fernlicht oder Kabinenlicht. Oder einen einzelnen MOSFET an AUX3 und AUX4 und Violett-GND für Schlusslicht abschaltbar. Komme ich dann später auf die Idee, doch auf einen mSD3 zu wechseln, kommen halt die MOSFETs raus und ich muss nicht wieder die ganze Platine ausbauen. Beispiel für AUX3/4-Verstärkung z.B. dort:
viewtopic.php?t=18211&start=12 - ESU Decoder, AUX 3 und AUX 4 aktivieren/benutzen (2007)
http://simpledigitallocomotive.npage.de/...rstaerkung.html
Ich gebe gerne zu, dass Reinhard († und HGH dann für noch zusätzlich Kabinenlicht eine andere Schaltung und auch eine andere Platine wählen würden. Die Schonwitz-Platine (oder die von Epoche3 oder von HGH oder von Volker oder ... (sorry, wen ich wen vergessen haben sollte)) ist nicht schlecht, ganz im Gegenteil, aber wie Du schon geschrieben hast, mann muß dann bei der Bestellung schon ganz genau angeben, was man haben will.
Was noch für (oder evtl. auch gegen) die Märklin-Platine spricht: sie baut in der Vertikalen höher (dank der Jumper), aber nicht in der Länge, sodass vorne und hinten mehr Platz für Lautsprecher bzw. Pufferkondensatoren bleibt.
Ciao
Diego