RE: BR103 Türkis und andere

#3026 von bahngarfield , 21.03.2017 20:42

Boah. Ich bin platt. Das muss ich jetzt alles erst einmal sich setzen lassen. Sobald ich wieder Luft kriege, bekommst Du eine spontane Antwort von mir... Sehe ich das richtig, dass das alles Bleistiftzeichnungen sind...?


Grüße!


Christian


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RE: BR103 Türkis und andere

#3027 von Tegernseer , 21.03.2017 22:37

Hallo nochmals

Ja das sind Bleistiftzeichnungen. Irgendwie haben die auch einen Reiz. Manchmal finde ich die perfektionistischen Lokdarstellungen im Eisenbahn Magazin eher langweilig. Am schönsten sind die alten Ansichten im Lok Magazin der sechsziger und siebziger Jahre......
Danke für das Lob, ja da steckt halt Obsession drinnen....eher gestalterisches als rein technisches.....

Grüße, Matthias


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RE: BR103 Türkis und andere

#3028 von Tegernseer , 21.03.2017 22:54

An Christian

Danke nochmals für die Kritik positives feedback. Nun aber mal keine falsche Bescheidenheit, also deine Beiträge hier sind schon sehr genial finde ich....habe ja auch deine 10er in Blau entdeckt, super gemacht! Auch die vielen guten E 03 Designs beweisen wie gut auch gewagte Farbdesigns dieser zeitlos schönen Lok passen können, auch wenn das schlichte ausgeführte am überzeugendsten ist...die reale Adventure Lok mit idiotischen verikalfarben passt da eher wie A auf Eimer.... da gabs ja auch Verbesserungsvorschläge auf dieser Seite, waren die auch von dir?

Bis demnächst, Matthias


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RE: BR103 Türkis und andere

#3029 von Mobafan , 22.03.2017 09:56

Hallo Forengemeinde und Photoshop Experten,

ich hätte da mal eine außergewöhnlich Bitte.

Hat von den o.g. Experten jemand ein wenig Zeit mir eine BR 120.1 (mit weisem Lätzchen) in Mintgrün zu gestalten.
Hintergrund ist der, das ich 3 Dostos von Fleischmann ( Artikelnr. 97 5124 K ) in Mintgrün mit Telekomlogo besitze, die ich gerne von meiner Lieblingslok, der BR 120, im Einsatz sehen möchte.
Da ich bisher noch keine BR 120 in Mintgrün gefunden habe ( Auch der Gockel wusste leider nichts) würde ich mich freuen, wenn einer der Gestaltungsexperten in diesem Forum mir Vorschläge zur Realisierung unterbreiten könnte.

Meinen herzlichsten Dank im voraus sendet euch

Günter


Viele Grüße aus dem Hessenland
Günter
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RE: BR103 Türkis und andere

#3030 von UKR , 22.03.2017 21:17

Zitat von GSB im Beitrag BR103 Türkis und andere

Hallo Christian,

Bin jetzt erst dazu gekommen Deine letzten Schmalspur -Kreationen zu bewundern - klasse gemacht!

Dazu sind mir gleich mehrere neue Ideen gekommen wie was hätte sein können...

  • Von der Schmalspur -218er hätte ja auch die DB welche beschaffen können, z. B. statt der extra entwickelten V 51...
  • Die HSB hätten statt der Neuentwicklung ihrer Triebwagen auf die bewährten österreichischen 5090 zurückgreifen können...
  • Die HSB hätten von Gmeinder auch Dieselloks der in Österreich eingesetzten Baureihe D 75 BB-SE "Lupo" (bzw 2096) beschaffen können, welche auch für die Meterspur gedacht sind...
  • Die DB hätte beim Weiterbetrieb ihrer württembergischen Schmalspurbahnen zur Ablösung der V 51 bei Gmeinder ebenfalls diesen modernen Loktyp bestellt; evtl zusammen mit den gleichen Niederflur -Wendezügen wie bei der Zillertalbahn oder der Pinzgauer Lokalbahn...
  • Und wenn dies jetzt erst kürzlich erfolgt wäre, wären diese Loks wohl bereits im neuen Baden-Württemberg Design ausgeliefert worden...


Du siehst - noch jede Menge Anregungen!

Gruß Matthias



Hallo Matthias,

coole Idee, grade für unsere HSB. Danke für die Vorschläge, wo ich dann bei Punkt 3 wie von dir für Punkt 4 die Wendezüge wünschen würde. Damit bei Triebwagenausfall nicht immer das Kamel mit Plattformwagen ran muss.

Ich drücke uns Schmalspurfans die Daumen für die Umsetzung

Harzliche Grüsse

Ulrich


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Ulrich


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RE: BR103 Türkis und andere

#3031 von TRAINing , 22.03.2017 22:06

Zitat


Hat von den o.g. Experten jemand ein wenig Zeit mir eine BR 120.1 (mit weisem Lätzchen) in Mintgrün zu gestalten.




Hallo zusammen!

Ich würde mich zwar jetzt nicht als Experten bezeichnen, aber das würde ich gerne übernehmen. Dann würde ich mich auch mal wieder im Forum beteiligen...
Keine Sorge: Die Doppelstockwagen sind schon großteils fertig. Nur die Genehmigung von Märklin lässt immer noch auf sich warten.
Für die BR 120 habe ich schon ein passendes Bild von Härtle gefunden. Die waren das letzte Mal sehr kooperativ und schnell.

Ich habe lediglich noch eine Frage, bevor ich mich an die Arbeit machen kann: Welches mintgrün-Design hättest du denn gerne? Eher im Stile dieser Ludmilla oder in der klassischen Nahverkehrstriebwagen-Gestaltung?

Grüße!

Konstantin


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RE: BR103 Türkis und andere

#3032 von Mobafan , 23.03.2017 00:55

Hallo Konstantin,

vielen Dank für dein Feedback und vor allem Danke , das du dich um den Entwurf kümmern willst.
Also den Vorschlag, das Design gemäß dem Nahverkehrstriebwagen umzusetzen, wär schon Klasse.

Viele Grüße

Günter


Viele Grüße aus dem Hessenland
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RE: BR103 Türkis und andere

#3033 von lernkern , 24.03.2017 00:03

Hallo zusammen.

Zitat

Ach was solls ich haus mal raus.....also hier eine Gegenüberstellung dreier Schnellzugloks im Stile der alten S3/6.



Matthias, herzlichen Dank fürs Raushauen. Das sind wirklich tolle Zeichnungen!!

Viele Grüße

Jörg


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RE: BR103 Türkis und andere

#3034 von rale1966 , 25.03.2017 11:04

Hallo Christian,

ich möchte mir eine ALEX 120 hier wünschen.
Wäre das machbar ?

Vielen Dank.

Gruß Rale


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RE: BR103 Türkis und andere

#3035 von TRAINing , 25.03.2017 12:13

Hallo Rale,

da ich mich jetzt dann sowieso an eine BR 120 machen werde, kann ich mich auch um deinen Vorschlag kümmern - außer, du verlangst explizit nach dem großen Meister des Forums! Dann gebe ich die Arbeit natürlich auch gerne an Christian ab.

Grüße!
Konstantin


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RE: BR103 Türkis und andere

#3036 von rale1966 , 25.03.2017 15:39

Nein , ich verlange nicht explizit nach dem großen Meister.
Kannst es gerne übernehmen.
Danke !!!
Gruß Ralf


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RE: BR103 Türkis und andere

#3037 von Tegernseer , 27.03.2017 00:10

Zitat

Hallo Christian!

Hiermit möchte ich dir mal einen Scan von meinen Zeichnungen schicken von der Baumbergschen Lokplanung einer 2`D 1`h4v.
Es ist eine freie künstlerische Handzeichnung, keine Lok Magazin taugliche Bauplanwiedergabe......

Da der Plan 1958, also vor dem Umbau der 18.201 und 18.314 geschah und die 19er kein exklusiver Einzelgänger werden sollte, sondern eine ganze Serie, zeige ich oben in etwa die tatsächlich geplante Lok, wie sie Baumberg vorsah! Die Zeichnung von mir entstand vor Kennen lernen der Baumbergschen Originalskizze, stimmt aber zu etw 90% überein, da ich ja generell von der alten 19.0 (XX HV) ausgehen konnte.
Die zweite Lokzeichnung zeigt eine Version mit Teilverkleidung, Sonderwindleitblechen und einer Schürze nach dem Vorbild der 01.5 und der 18314. Wäre ja möglich, dass zumindest eine Lok solch eine Sondergestaltung erhalten hätte. (.......)




Hallo Christian!

Auf Seite 83 im Forum fand ich ein schickes BIld der 19er in grün von dir, was mir als Vorlage zu einer Visualisierung der möglichen 2`D 1`h4v von Baumberg diente. Mit Schürze und allem drum und dran Das Bild ist im künstlerischen Sinne laut Urheberrecht schon eher eine Neuschöpfung (Über 50% bearbeitet), dennoch frage ich natürlich ob ich es hier einstellen darf? Du hast es ja von einem Modellbahnhersteller, allerdings nur grün umgefärbt. Super Idee übrigens! Bis denn, Grüße Matthias


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RE: BR103 Türkis und andere

#3038 von Tegernseer , 27.03.2017 00:14

Zitat von bahngarfield im Beitrag BR103 Türkis und andere

Ist es nicht höchst bedauerlich, dass zwar die Hallenser Renner 18 201 und 18 314 das schmucke grüne Farbkleid der VES-M bekamen, die beiden 04er jedoch nicht...?



Originalaufnahme mit freundlicher Genehmigung von Herrn Jens Klose/ Modellbahnmanufaktur Crottendorf


Grüße!


Christian



Hallo Christian das meinte ich.....endlich gefunden. Hallo Christian!

Auf Seite 83 im Forum fand ich ein schickes BIld der 19er in grün von dir, was mir als Vorlage zu einer Visualisierung der möglichen 2`D 1`h4v von Baumberg diente. Mit Schürze und allem drum und dran Das Bild ist im künstlerischen Sinne laut Urheberrecht schon eher eine Neuschöpfung (Über 50% bearbeitet), dennoch frage ich natürlich ob ich es hier einstellen darf? Du hast es ja von einem Modellbahnhersteller, allerdings nur grün umgefärbt. Super Idee übrigens! Bis denn, Grüße Matthias


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RE: BR103 Türkis und andere

#3039 von bahngarfield , 27.03.2017 18:44

Zitat

Nein , ich verlange nicht explizit nach dem großen Meister.



Ahem. Zuviel der Ehre. Ich bin hier nur die Muse für die von mir hoch geschätzten wahren Lackiermeister, die es vermögen in wunderbarer Art und Weise den ein oder anderen Entwurf von mir, so er ihnen zusagt, Wirklichkeit werden zu lassen. Daraus, dass ich mich darüber jedesmal freue wie das sprichwörtliche Honigkuchenpferd, mache ich allerdings keinerlei Hehl. Momentan bin ich z.B. sehr gespannt, ob uns hier noch die "122" begegnen wird...

Zitat

Auf Seite 83 im Forum fand ich ein schickes BIld der 19er in grün von dir, was mir als Vorlage zu einer Visualisierung der möglichen 2`D 1`h4v von Baumberg diente. Mit Schürze und allem drum und dran Das Bild ist im künstlerischen Sinne laut Urheberrecht schon eher eine Neuschöpfung (Über 50% bearbeitet), dennoch frage ich natürlich ob ich es hier einstellen darf? Du hast es ja von einem Modellbahnhersteller, allerdings nur grün umgefärbt. Super Idee übrigens! Bis denn, Grüße Matthias



Nur zu! Walte frei!


Grüße!


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RE: BR103 Türkis und andere

#3040 von rale1966 , 27.03.2017 18:51

Zitat

Zitat

Nein , ich verlange nicht explizit nach dem großen Meister.



Ahem. Zuviel der Ehre. Ich bin hier nur die Muse für die von mir hoch geschätzten wahren Lackiermeister, die es vermögen in wunderbarer Art und Weise den ein oder anderen Entwurf von mir, so er ihnen zusagt, Wirklichkeit werden zu lassen. Daraus, dass ich mich darüber jedesmal freue wie das sprichwörtliche Honigkuchenpferd, mache ich allerdings keinerlei Hehl. Momentan bin ich z.B. sehr gespannt, ob uns hier noch die "122" begegnen wird...

Zitat

Auf Seite 83 im Forum fand ich ein schickes BIld der 19er in grün von dir, was mir als Vorlage zu einer Visualisierung der möglichen 2`D 1`h4v von Baumberg diente. Mit Schürze und allem drum und dran Das Bild ist im künstlerischen Sinne laut Urheberrecht schon eher eine Neuschöpfung (Über 50% bearbeitet), dennoch frage ich natürlich ob ich es hier einstellen darf? Du hast es ja von einem Modellbahnhersteller, allerdings nur grün umgefärbt. Super Idee übrigens! Bis denn, Grüße Matthias



Nur zu! Walte frei!


Grüße!


Christian




Auf die 122 warte ich jetzt schon neugierig.
Christian, was geht in deinem Kopf vor ?

Grüße Ralf


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RE: BR103 Türkis und andere

#3041 von Tegernseer , 27.03.2017 19:32

Hallo lieber Christian

Beim herumschnuppern im Forum habe ich jede Menge Leute entdeckt, die dein genialen Vorlagen ggf. nachbearbeitet haben, also ich hoffe es ist OK, sonst lösche ich es

Hier nun endlich meine Version der Baumberg 19er als 2`D 1`h4v, nun als Reihe 04 bezeichent.
An der Lok sind unzählige Details verändert, beim Gestänge wie der Gegenkurbel habe man bitte Rüchsicht, falls es technisch nicht einwandfrei ist.
Die Lok hat nun eine leicht nach unten verjüngte abgerundete Frontschürze, neue geneigte Windleitbleche, größere Kegel-Rauchkammertür, größeren Schornstein etc ; Umlaufblechverkleidung und Domverkleidung in Form der frühesten 01.5 Statt des in meiner Zeichnung angebrachten weißen Zierstreifens gibt es nun lediglich eine weiß gefasste Rahmenkante, die als Linie in den Tender übergeht. Finde das besser so.



Schade dass es nur einen Modelleindruck gibt, in echter BW Kulisse wäre die Lok wohl noch imposanter

Die Original Baumberg Lokzeichnung ohne Verkleidung....(übrigens im EK Buch NUMMER 2; nicht Teil 1!!!! über die 19ner!) kann ich dir mal zukommen lassen, allerdings habe ich das Buch verliehen, es ist 100 km entfernt habe auch kein Scan gerade...

Grüße! Matthias


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RE: BR103 Türkis und andere

#3042 von bahngarfield , 27.03.2017 20:01

Hallo Ralf!

Zitat

Auf die 122 warte ich jetzt schon neugierig.
Christian, was geht in deinem Kopf vor ?




Wundervolle Dinge, warum? Reden wir von der gleichen Lok (hier, ganz unten)?


Grüße!


Christian


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RE: BR103 Türkis und andere

#3043 von bahngarfield , 27.03.2017 20:09

Hallo Matthias!

Zitat

ich hoffe es ist OK, sonst lösche ich es



Untersteh' Dich! Hammerteil, saubere Arbeit! Die erste "lebensechte" Visualisierung des Baumberg'schen Boliden, der nie war - Glückwunsch!

Zitat
Schade dass es nur einen Modelleindruck gibt, in echter BW Kulisse wäre die Lok wohl noch imposanter



Vielleicht liest ja ein gewisser Mathemenzo - von mir ob seiner Modellbaukünste höchst geschätzt - mit und kommt auf den Geschmack...

Zitat
Die Original Baumberg Lokzeichnung ohne Verkleidung....(übrigens im EK Buch NUMMER 2; nicht Teil 1!!!! über die 19ner!) kann ich dir mal zukommen lassen, allerdings habe ich das Buch verliehen, es ist 100 km entfernt habe auch kein Scan gerade...



Nee, lass gut sein. Die hast Du so wunderbar in Szene gesetzt, besser geht nicht. Nochmals: Good job!


Grüße!


Christian


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RE: BR103 Türkis und andere

#3044 von Tegernseer , 27.03.2017 20:11

Zitat von bahngarfield im Beitrag BR103 Türkis und andere


Während des Zweiten Weltkrieges vermieteten die SBB 16 C 5/6 an die Deutsche Reichsbahn. Obwohl diese vorwiegend in Baden, Württemberg, dem Elsass und Bayern fuhren, war einer der Einsatzschwerpunkte die im Kanton Schaffhausen über Schweizer Gebiet führende Hochrheinstrecke. Bilddokumente zeigen die "Elefanten" in deutschen Diensten im Fulachtal bei Schaffhausen und auf der Strecke Erzingen - Schaffhausen ebenso wie zwischen Waldshut und Koblenz /Aargau (Schweiz). Eine dieser 16 war die C 5/6 2958, die von 1942 bis 1945 an die deutsche Reichsbahn vermietet war. Nun - was, wenn die Reichsbahn diese Lokomotiven nicht angemietet, sondern angekauft hätte oder diese, wie zig andere "Fremdlokomotiven" auch nach Kriegsende in Deutschland verblieben wären? Die C 5/6 2978 beispielsweise befand sich am 08.Mai 1945 noch in außerschweizer Gefilden, als sie vom Kriegsende "überrascht" wurde...

Im Bestand der Deutschen Reichsbahn gibt es keine Länderbahn-1'Eh4v. Unter deutscher Hoheit wäre die C5/6 wohl im Reichsbahn-Nummernplan in die Baureihe 58 eingegliedert worden, innerhalb der wiederum die höchste vergebene Untergruppe die 58.29, ex-PKP Ty37, war. Somit wäre eine - unter welchen Konditionen auch immer - "vereinnahmte" C 5/6 zur 58.30 geworden - die Reko-G 12 der DR Ost gab es damals noch nicht!

Auch wenn für schweizer Betrachter eine "germanisierte" C 5/6 eine visuelle Zumutung darstellen dürfte - irgendwie ist einem dieser Anblick doch vertraut. Warum? Nun, hätte es von Maffei eine Weiterentwicklung der G 5/5 alias 57.5 als G 5/6 gegeben - hätte sie nicht so oder so ähnlich, Konvergenz der Formensprache, aussehen können?




Retusche nach einem Originalfoto mit freundlicher Genehmigung der Fa. Roco/ Modelleisenbahn Holding GmbH



Hallo Christian,
Nun nochmal kurz zu den Bayern zurück, nicht dem FC flaster: sondern der Königlich Bayerischen Staatsbahn und J. A. Maffei:

Wie du wahrscheinlich weißt: Die Schweizer C 5/6 ist ein echtes Maffei Erbe! Also abgesehen von den Großdeutschen Reichsbahnphantasien (....) wurde dieser Maschinentyp direkt aus der von Maffei gelieferten Gotthartlok C 4/5, einer 1`D h4v Güterzuglok, noch mächtiger und stärker als die ähnliche bayerische G 4/5 entwickelt! Laut eines guten schweizer Eisenbahnmagazins sollen auch Münchner Ingeneure beratend und mitplanend bei SLM Winterthur zugange gewesen sein.

Auch die Bayerische Staatsbahn plante mit Maffei ab etwa 1916 ähnliche Loks, in einer Variante sogar fast so mächtig wie die Reichsbahn 44!

Also wo bleibt die Bayerische Variante in Grün???

Hier noch zuguterletzt eine mögliche Maffei S 4/7. Dies ist keine "verlängerte" S 3/6! Alles ist verändert, größerer Kessel, größere Feuerbüchse etc. Die passt gerade noch zu Maffei, Baumberg und Co







Bis denn...... Matthias
PS: deine Lufthansa Farversionen des Kruckenbergs und des VT 11.5 sind sehr gelungen, also auch künstlerisch....

Vielleicht gibts da mal einen InterFlug - Pendant aus der DDR alias VT 18.0 ? Den finde ich auch genial...










Christian


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RE: BR103 Türkis und andere

#3045 von Tegernseer , 27.03.2017 20:25

Sorry habe das Zitat verwurschtelt, ab Hallo Christian ists von Tegernseer geschrieben...


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RE: BR103 Türkis und andere

#3046 von bahngarfield , 29.03.2017 21:01

Vorneweg: Heute ist es mal wieder ein bisschen mehr Text geworden, so wie bei der "ML4000" und der "Detmold Military Railway". Von daher: WARNUNG! VIEL TEXT! Und doch vermochte ich es nicht, diesen kleinen Text der unendlichen Reihe unerzählter Geschichten hinzuzufügen... ich bitte um Nachsicht!



Die Grundzüge des Dampflokomotivbaues sind nicht nur Gegenstand eines weithin bekannten Lehrbuches von Meineke, sondern bis heute auch Gegenstand ideologischer Auseinandersetzungen, die bis heute mit bemerkenswerter Vehemenenz nicht selten von selbsternannten Spezialisten geführt werden; "Experten" welche - gesegnet mit der Gnade der späten Geburt und nicht in der Lage seiend auch nur einen Rechenschieber zu bedienen wie den mit welchem weiland Wagner und weitere werkeln mussten - in der Retrospektive beklagen, was die Vorväter (die weiß Gott keine Deppen waren) denn alles falsch gemacht hätten. Und doch sind es längst geschlagene Schlachten alter Männer.

Männer wie Wagner, Nordmann oder Düring waren die bestqualifiziertesten Leute ihrer Zeit in ihren Disziplinen, und sie saßen aus gutem Grunde in ihren Ämtern – nicht nur, weil sie noch „Dampf in den Blutbahnen hatten“, sondern weil sie ihre Posten sonst schlicht nicht bekleidet hätten. Mit einem Abstand von über einem halben Jahrhundert den Entscheidern von damals erzählen zu wollen, wie sie es hätten besser machen sollen – das hat schon beinahe etwas von dem Quellmalz‘schen Geiste, dessen Quintessenz im Baureihenbuch über die 05 eine – seine! – „04.10“ ist, welche man stattdessen besser gebaut hätte. Nicht umsonst heißt es in der damaligen Literaturumschau über das Quellmalz-Buch: „...es ist unsinnig, nach über 40 Jahren zu sagen, wie man damals eine bessere Lok entworfen hätte. Der Hinweis auf die Feststellung technischer Möglichkeiten ist überflüssig. Alle Zeit- und Organisationsumstände, auch die Technik, führen zu Kompromissen. Wer die 05-Entwicklungsgeschichte kennt, weiß dies umso besser“, sodass der Rezensent zu der vernichtenden Kritik kommt: „Vermutlich fehlt dem Verfasser die Kompetenz...“ (Lok-Magazin Nr. 92, September/ Oktober 1978, S. 420).

Freilich können wir hingehen, im übertragenen Sinne die Augen verdrehen, uns mit der flachen Hand klatschend auf die Stirn schlagen und uns Kraft unseres heutigen Wissens mit vorwurfsvoller Anklage an die Herren Kapitän Smith (das war der von der Titanic), General Walter C. Short (das war der, der die Verteidigung von Pearl Harbour „vergessen“ haben soll) oder eben auch Richard Paul Wagner wenden – ein adäquat-fairer Umgang mit Vergangenem und Verblichenen ist es nicht. Hierauf wird später noch zurückzukommen sein.

Wer war Wagner? In seiner Funktion als für die Konstruktion der Reichsbahndampflokomotiven im Reichsbahnzentralamt in Berlin zuständiger Dezernent gilt er, seines Zeichens Abteilungspräsident, als geistiger Vater der Einheitslokomotive. Wagner, 1,93m groß (GOTTWALDT, Alfred B.: Geschichte der deutschen Einheitslokomotiven. Die Dampflokomotiven der Reichsbahn und ihre Konstrukteure. Stuttgart 1978. S. 163) und gefürchtet für seine "Sturheit und Rechthaberei" (GOTTWALDT, a.a.O., S.128), seine "Unbelehrbarkeit" (GOTTWALDT, a.a.O., S. 14 und seine "Härte" (GOTTWALDT, a.a.O., S. 141), der selbst ein Reichsbahn-Versuchsdezernent Prof. Nordmann "nicht gewachsen" war (GOTTWALDT, a.a.O., S.141), pflegte "...selbst beim Glase Bier ... leise Andeutungen stets unwirsch und kategorisch mit Ablehnung..." zu beantworten (GOTTWALDT, ebd.). In der Tat hatte er mit der Entwicklung der Einheitslokomotive und der Schaffung der sogenannten "Deutschen Normalien", einher gehend mit der Normierung unzähliger Bauteile, ein Lebenswerk geschaffen, als dessen Höhepunkt die Verleihung der Goldenen Verdienstmedaille der British Institution of Locomotive Engineers, dem höchsten Preises der britischen Lokomotivkonstrukteure, im Sommer 1935 gesehen werden darf (GOTTWALDT, a.a.O., S. 13).

Doch muss "...man sich wundern, dass es nicht bereits damals zum 'Knall' und Fall Wagners gekommen ist" (GOTTWALDT, a.a.O., S. 126), da Wagner "... mit (seinem) starrköpfigem Festhalten an fünfzehn Jahre alten Baugrundsätzen eine progressive Entwicklung im Lokomotivbau blockierte." (PETZNICK/ WEISBROD: Baureihe 01. Berlin/ Fürstenfeldbruck 1979. S. 69). Wagner ließ nichteinmal zu dass das, was sich bei der 01 als verbesserungswürdig gezeigt hatte, in die Konstruktion der 03 einfloss (PETZNICK/ WEISBROD, a.a.O., S. 39). Zukunftsweisende Projekte deutscher Lokomotivfabriken, die sich an den beachtenswerten Ergebnissen französischen oder nordamerikanischen Lokomotivbaues orientierten pflegte Wagner in kompromissloser Ablehnung vom Tisch zu fegen, wobei die Vertreter der Lokomotivfabriken nicht einmal die Gelegenheit bekamen, ihre Entwürfe zu explizieren (OBERMAYER/ WEISBROD: Die Baureihe 01.10. Fürstenfeldbruck: Merker 1992. S. 10). Seinerseits präsentierte Wagner in konsequenter Vergrößerung seines Einheitslokentwurfes die Baureihen 45 und 06 mit "Super-Langrohr-Kesseln" und dem "...schon absurden Maß von 7500mm Rohrlänge" (OBERMAYER/ WEISBROD, a.a.O., S. 7) , die sich als annähernd betriebsdienstuntauglich erwiesen und reihenweise für Monate ausfielen (HEINRICH/ SCHÜLKE: Bahnknotenpunkt Würzburg. Freiburg, EK-Verlag 1990. S. 113). Von der 06 wird gar folgende Anekdote berichtet:
„In diesem Sinne bemerkte einst der berühmte Lokomotivchef des NYC-Systems Mr. Kiefer zu mir (Arnold Haas, Anm. d. Verf.): ‚Ich bin meinem Freund Wagner (Dr. R. P. Wagner, Lokchef der früheren DR) (sic!) zu großem Dank verpflichtet. Seine Loks der BR 06 waren ein wertvolles Objekt für uns Amerikaner, wie eine Lok der Achsfolge 2‘D2‘ nicht gebaut werden sollte‘.“ (zit. n.: Haas, Arnold: Oberst Emerson und seine Versuchslokomotiven für die Baltimore&Ohio Railroad. Lok-Magazin Nr. 97, Juli/ August 1979. S. 273)
Die 06 war ein derartiger Fehlschlag, dass sich in der Reichsbahn-Hauptverwaltung selbst, als man 1939 über eine Nachfolgetype für die 01 nachzudenken begann, "...kein Mensch mehr für diese Lokomotive interessierte." (OBERMAYER/ WEISBROD, a.a.O., S. 7) "Rückblickend muss gesagt werden, dass die BR 06 als größte jemals auf deutschen Strecken gelaufene Schnellzuglok im Ganzen gesehen eine völlige Fehlkonstruktion und -investition war. Durch ihre Betriebsergebnisse hat sie die ihrem Entwurf zugrunde liegenden, ins Extrem übertriebenen einseitigen Prinzipien und Baugrundsätze ihrer Schöpfer eindeutig widerlegt. (...) Der berühmte französische Lokomotivkonstrukteur Chapelon hat mit dem Bau der 2'D2'-Lok 242A1 demonstriert, wie eine solche Lok aussehen muß. Wie stümperhaft dagegen unsere 06!" (N.N.: Die Dampflokomotiven der Baureihe 06. Märklin-Magazin o. Jg. 1976, H. 1, S. 31) Als man das Leistungsprogramm für die 01-Nachfolgerin, die 01.10, festlegte (500t in der Ebene mit 120km/h) blieb man weit unter dem, was man für die 06 angepeilt hatte (650t mit 120km/h) weil man sich seitens der DRG-Hauptverwaltung offensichtlich eingestehen musste, dass eine solche Lok nach den Einheitsloknormalien schlicht nicht zu bauen war. Und die sogenannte 01-"Nachfolgerin" 01.10 war, von "...Drillingstriebwerk und ... Stromlinienverkleidung abgesehen nichts weiter als die alte 01 von 1929. (...) Mithin ist festzustellen, daß es der DRG im Zeitraum von 1925 ... bis 1940 nicht gelungen war eine Lokomotive zu entwickeln, die die Baureihe 01 an Leistung übertraf und in der Lage gewesen wäre ... sie ... abzulösen." (WEISBROD/ PETZNICK, a.a.O., S. 69).

Die Hauptverwaltung ging zunehmend zu Wagner in Opposition. Der legendäre "Höllenritt" von Roth, Robrade und Röhrs (die "Gruppe der 'R'") auf einem "Dovregobben" nach Breslau, die Starrköpfigkeit Wagners, seine Missachtung den damaligen Machthabern gegenüber die er u.a. zum Ausdruck zu bringen pflegte in der Art und Weise wie er - wenn das Gespräch auf das an den Spitzen der Schnellfahrloks und SVT prangende Hoheitszeichen kam - "Aluminiumhohlguß" zu betonen pflegte sowie Differenzen mit der Deutschen Lokomotivbau-Vereinigung führten dazu, dass Wagner nicht mehr zu halten war. Am 01.10.1942 wurde er auf eigenen Wunsch in den Ruhestand versetzt.

Nun galt es mit aller Kraft, den technischen Rückstand, in den die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft durch Beibehaltung inzwischen erstarrter Baugrundsätze geraten war, aufzuholen (WEISBROD/ PETZNICK, a.a.O., S. 69). Elemente, die vorher als tabu gegolten hatten, flossen nun wie selbstverständlich in deutsche Lokomotivkonstruktionen ein: "In fast allen Plänen ist die Abkehr von der traditionellen Reichsbahnlokomotive offensichtlich. (...) 'Ausländische Bauelemente' wie Verbrennungskammer, Feuerschirmtragrohre, Doppelschlote, Boosteranlagen und Achlastumsteller sollten nun auch Eingang in den deutschen Lokomotivbau finden..., so daß die Vielfalt der Entwurfszeichnungen anmutet wie ein Überblick über die Versäumnisse, die während des letzten Jahrzehnts der Beschaffung von Reichsbahnlokomotiven begangen worden waren." (GOTTWALDT 1985, a.a.O., S. 125) So tragen die 1'C2'-Entwürfe, die 1939 bei Borsig in Auftrag gegeben worden waren (und die es durchaus verdient hätten auch hier im Forum einmal visualisiert zu werden) eine fast unverhohlen chapeloneske Handschrift; und schon die "Lübeck" aus der Beuth-Aufgabe 1942 war derart frankophil geraten dass mancher Lokkenner die Auffassung äußerte, sie sei eine Chapelon!

Dann kam der Krieg; nichts von alledem wurde wahr. Doch war die "Stunde Null" nicht in vielen Bereichen auch eine Chance zu einem radikalen Neuanfang? Warum nicht auch im Dampflokomotivbau? Wenn nicht jetzt, wann dann?

Wäre es so abwegig gewesen wenn die Verantwortlichen der neuen jungen Bundesbahn einfach zur deutschen Schienenfahrzeugindustrie hingegangen wären und gefragt hätten: "Was könnt ihr bieten?"

Die Antwort wäre gewesen: "Weltspitzenstandard!" Frei von irgendwelchen Normalien brachte der deutsche Lokomotivbau bereits seit Jahren hervorragende Konstruktionen zustande, die jedem internationalen Vergleich standhalten konnten. "Truly eminent machines, better really than the Germans built for themselves!" wie die Engländer, bei BICKEL nachzulesen, anerkennend bestätigten.

So hatte der hervorragende Chefkonstrukteur der South African Railways, A.G. Watson, bereits seit den 30er Jahren in Kooperation mit den deutschen Lokschmieden Henschel und BMAG für Kapspur Maschinen geschaffen, die größer, stärker und schneller waren als ihre normalspurigen europäischen Gegenstücke! Man denke nur an die 15E und F, die 156km/h schnelle 16E oder die "Karoo-Königinnen" der Reihe 23!

1951 traten die Südafrikaner - in der Person des exzellenten L.C. Grubb, der von 1949 bis 1954 das Amt des Chief Mechanical Engineers bei der SAR bekleidete - abermals an Henschel heran. Zusammen mit den Kasselanern - vertreten durch den hervorragenden Richard Roosen, als geistiger Vater der 19 1001 bekannt geworden - wollte man eine 2'E2'-Type in Kondens- wie Regelbauart schaffen, die dampfloktechnisch "state of the art" war. Vom Fünfkuppler kam man - nach dem Misserfolg der Reihe 21 und bei Kurvenradien bis hinab zu 84 Metern - dann doch schnell ab, abgesehen davon, dass bei diesem Ansinnen die Henschel-Konstrukteure streikten. Doch der Rest ist Geschichte, pure Erfolgsgeschichte.

Als die tschechoslowakische Staatsbahn nach dem Zweiten Weltkrieg ihr Neubau-Dampflokomotivprogramm auflegte, holte sie sich Unterstützung aus Frankreich. Wäre es da so abwegig gewesen wenn die Bundesbahn - 1951 war der Traktionswandel mitnichten ausgemachte Sache - sich die modernste Dampfloktechnik der damaligen Zeit auf die Gleise geholt hätte indem man einfach an die deutsche Schienfahrzeugindustrie herangetreten wäre?

Immer wieder sind Bahnverwaltungen beschaffungstechnisch "fremdgegangen" - von den bayerischen Baldwin-S2/5 bis hin zur Reihe 1043 der ÖBB - um sich Innovation und Inspiration von außen für eigene Beschaffungsvorhaben zu holen. Wäre es da so undenkbar gewesen, dass man an Henschel mit der Bitte herangetreten wäre, die entstehende SAR-25 konstruktiv so durchzubilden, dass man aus ihr mit möglichst geringen Änderungen auch eine Normalspurtype ableiten könnte? Mit normalen Zug- und Stoßvorrichtungen, ins Lichtraumprofil nach EBO II passend, mit Einheitslokführerhaus und - kostengünstig - dem fertig durchgezeichneten 2'3T38St als Tender? Nichtmal die Baureihenbezeichnung hätte man ändern müssen...

Man hätte eine phantastische Lok bekommen. Diese "germanisierte 25" - eine geradezu groteske Formulierung für eine aus Kassel stammende Lok urdeutscher Konstruktion - wäre nicht weniger als die größte und leistungsfähigste in Serie gebaute Dampflokomotive außerhalb Nordamerikas und - abgesehen von Chapelons "Über-Lok" 242A1 - die thermodynamisch beste der Welt gewesen. Eine Lokomotive auf dem neuesten Stand der Technik mit Stahlguss-Rahmen, Rollenlagern an allen Achsen und Stangen, Stoker, dampfbetriebener Umsteuerung und selbstreinigender Rauchkammer. Mit 120km/h Höchstgeschwindigkeit (die Südafrikaner fuhren auf Kapspur mit der 25 bis zu 115km/h, die Engländer mit der den gleichen Kuppelraddurchmesser besitzenden 9F 145km/h und für die 26 wurden mehr als 160km/h theoretische Höchstgeschwindigkeit errechnet - wo ist das Problem?), einer Reibungslast 33% größer als die der 01 (und trotzdem geringerer Achslast als die 10, die mit ihren 22Tonnen nur auf wenigen Hauptstrecken eingesetzt werden konnte) und einer Leistung von über 3600PS wäre diese "deutsche Niagara" allen, aber auch allen Anforderungen des Betriebsdienstes gerecht geworden, hätte ebenso Erzbomber nach Emden geprügelt wie Schnellzüge durch den Schwarzwald.



Originalaufnahme mit freundlicher Genehmigung von Martin Krajnc


Und es wäre eine echte Win-win-Situation gewesen. Henschel hätte einen "Demonstrator" für den Export bekommen und die DB eine Dampflokomotive, deren Auslegung und Modernität in der Literatur als "ultimative non-articulated steam-engine design" bezeichnet wurde. Diese hätte man auf Herz und Nieren durchtesten können und danach die "neuen Baugrundsätze" ausrichten. Welch Innovationssprung in der Beschaffung deutscher Staatsbahndampflokomotiven hätte das sein können! Ich wage die Aussage, dass sich der Betriebsdienst um die Northerns schier geprügelt hätte... Wobei die "25" noch längst nicht ausgereizt war; David Wardale hat es mit seinem "Red Devil" eindrucksvoll bewiesen. Sicherlich hätten die deutschen 2D2 früher oder später Ölfeuerung erhalten, und sicherlich hätten sie den Traktionswandel hinauszuzögern vermocht, hätte ihnen doch erst eine ML4000BB das Wasser reichen können. Rein akademisch, und doch reizvoll: Was hätte wohl Chapelon aus einer SAR-25 (oder gar 26) gemacht wenn man ihn darum gebeten hätte, sie mit einem feinst durchgebildeten und abgestimmten Verbundtriebwerk auszustatten...?

Allein, es kam anders. Auf Grund seiner Verdienste als Vorsitzender des Lokomotiv-Normenausschusses wurde Wagner nach dem Krieg zum "ehrenamtlichen Berater des Fachausschusses Lokomotiven der Deutschen Bundesbahn" bestellt. Damit war die gleiche Situation gegeben wie seit 1925; es wiederholte sich nun etwas, was MEHLTRETTER die "historische Last auf dem deutschen Lokomotivbau" nennt (MEHLTRETTER, J.-M: Dampflokomotiven - die letzten in Deutschland. 3. Aufl. Stuttgart, Motorbuch 1976): Selbst als "ehrenamtlicher Berater" war sein Einfluss so groß, dass die Deutsche Bundesbahn nach dem Zweiten Weltkrieg keinen Entwurf hervorbrachte, der leistungsmäßig oder thermodynamisch dem Vergleich mit englischen, französischen oder amerikanischen Nachkriegskonstruktionen standgehalten hätte. Sicherlich waren die Neubaudampflokmotiven der Deutschen Bundesbahn redlich brauchbare Maschinen - aber eine deutsche 242A1, 498.1, 477, 25NC und wie sie alle heißen hat es nie gegeben.

So überblieb es dem Betriebsdienst, die Last des Verkehrs mit Maschinen des Grundkonstruktionsjahres 1925 bewältigen zu müssen. Das tat er, und wie. Unsere 01.0, ihre Drillingsschwester 01.10 und ihre kleine Schwester der Reihe 03.10 sind die ungekrönten Europameister im Dampfloklanglauf. Sie ist die Nummer vier bei der Beförderung der schnellsten planmäßigen dampfbespannten Reisezüge Europas und muss sich dabei nur zwei Loktypen geschlagen geben, die ebenfalls von Richard Paul Wagners Reißbrett stammen. Und, nicht zu vergessen, dass insbesondere im Fall der 01.10 viele Spitzenleistungen bereits noch zu Kohlefeuerungszeiten und mit Altbaukessel erzielt wurden. Die deutsche Einheitslok, eine verkannte Hochleistungsmaschine? Über Erfolg lässt sich bekanntlich nicht streiten. Unsere 01 war bereits dreißig Jahre alt, als sie Spitzenleistungen wie den D 564-Langlauf erbrachte. Am 14. Februar 1953 stirbt ihr geistiger Vater Richard Paul Wagner, ausgerechnet in dem Jahr, in dem „seine“ Lokomotiven zu Höchstleistungen auflaufen, die er – nicht zuletzt den Kriegsereignissen geschuldet – nie hatte erleben dürfen. Was hätte er wohl zu einer 03.10 und einer 05 gesagt, die 700km-Langläufe absolvieren, dazu, dass die Urahnin aller Einheitslok-Pazifiks, die 01, 500t über die gleiche Distanz zu schleppen vermochte, dazu, dass seine Einheitsloks – späte Bestätigung des Vereinheitlichungsgedankens – Laufleistungsspitzenwerte erzielten, die im Nachkriegseuropa unerreicht blieben? Es wäre ihm wohl eine späte Genugtuung gewesen.

Vor diesem Hintergrund mag ich mich dem in der Eisenbahnliteratur weit verbreiteten „Wagner-Bashing“ einfach nicht anschließen. Auch wenn ich mich freue, die einleitenden Worte wieder aufgreifend zu einem versöhnlichen Schluss kommen zu dürfen - die "deutsche Niagara" wäre schon ein Traum gewesen...!


Grüße!


Christian


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RE: BR103 Türkis und andere

#3047 von Tegernseer , 30.03.2017 01:17

Hallo Christian

Danke für den interessanten und sehr fundierten Beitrag zu den Wagner`schen Reichsbahnlokomotiven der dreißiger Jahre.

Vielleicht ist die Kritik an Wagner in der allgemeinen Literatur tatsächlich überzogen, wie du anmerkst. Aber es ist schon eine „preußische Sturheit“, dass das mit den schweren D-Kupplern bei der Reichsbahn schief ging. Wie das selbstständige Österreich nach 1918 mit seiner 114/214 hätten sicher auch Württemberg und Sachsen weitere gute Konstruktion noch vor 1930 hervorgebracht, Bayern sowieso, siehe meine eigenen Beiträge zu den Maffei Vierkupplern , ….wenn, ja wenn sie eigenständige Verwaltungen geblieben wären: So etwa auch in Frankreich bis 1938 eigene, freilich kaum staatliche (ETAT/ AT Elsaß-Lothringen), sondern private Gesellschaften jeweils eigene Wege einschlugen und gleich drei verschiedene Loks hervor brachte(PLM 1925/NORD 1927/ETAT 1931/PO 1938 nur geplant). 1925 entstand übrigens bei Hanomag in Hannover die Konstruktion einer schweren 2`D 1`h4v Lok für die Spanische NORTE, sie hätte auch Vorbild sein können für eigene norddeutsche Maschinen.

Aber mal ehrlich: Im preußischen Flachland, in dem nach der S 10 erst mit der Reichsbahn 01 die erste 2`C 1` Pacific auftauchte (17 Jahre nach Bayern) und die an sich gelungene P 10 in hohen Stückzahlen existierte, was kann man da von der Reichsbahnverwaltung in Berlin erwarten? Selbst Polen brachte nach recht preußischen Grundsätzen um 1932 eine 2`D 1`h2 hervor, die dann durch eine bessere 1`D 1` abgelöste wurde (Pu 31). Für mich war das eine preußische Eigenart aus intern vielleicht guten Gründen ausländische Konstruktionen zu missachten (Auch Bayern war eisenbahntechnisch mal Ausland) und auch – außer der zierlichen P 10- keine große Vierkupplerlok für Schnellzüge einzuführen. Selbst die kleine 1`D 2` Lok aus Norwegen, die auch bei Krupp nachgeliefert wurde, blamierte Lokomotiven wie den Pseudo-Giganten 06 bei Testfahrten in Berlin Ende der dreißiger Jahre. Ja und selbst der 06 –hätte man gegönnt doch mal in die Hände eines Chapelons zu gelangen…..vielleicht hätte er die Lok trotz zu langen Rohren und dem zu weiten Achsstand technisch dennoch verbessern können. Auch seine Superlok 242 A-1 (1946) war aus dem völlig erfolglosen Einzelgänger 241 ETAT hervor gebracht.
Also finde ich deinen Bericht in gesamtdeutscher Hinsicht etwas zu pessimistisch, was die Preissn`halt ned wolln, des gibt`s ned…nirgends…..sorry für den Akzent. Deine Idee der 25 NC der SAR als Normalspurlok ist aber in jedem Fall super! Vielleicht ein „bisschen“ weit hergebracht, eine solche Lok lieber völlig neu zu konstruieren (Treibräder beim Original nur etwa 1600 mm groß wäre den Henschel Konstrukteuren sicher selbst noch besser gelungen. Es war ja nach dem Krieg sogar mal angedacht die zwei kaum zerstörten 06 zu rekonstruieren ähnlich der 01 der DB.

Vergleicht man aber insgesamt Konstruktion und Formgebung der letzten Neubauloks nach 1945 sehen wir die Tschechen, aber auch die Amerikaner vorn: Niagaras, also schwere 2`D 2` Superpowerloks gab es ja zum Beispiel bei der Norfolk & Western (J-600) oder bei der Southern Pacific (X 4400 Daylight), sowie der kanadischen Canadian National Reihe 6060. (diese Lok absolut Länderbahn-bayerisch anmutend sogar in bayerisch-grün, bitte selber gucken) . Bei all diesen Maschinen fällt die individuelle und bewusst designte Linienführung und Farbgebung deutlich auf. Es waren eben sehr schöne Loks, die wohl auch den „Stromlinien“ Diesellok, z. B von General Motors Parole bieten wollten.

Daher nochmals mein Vorschlag zur Nachkriegs Krauss Maffei in Anlehnung an die Planung zur 10er, diesmal erneuert als 2`D 2`h4v oder h3v. Treibräder 1950mm, ansonsten von mir aus mit allen technischen Raffinessen, die du bei der 25 NC genannt hast. Für mich ist die 10er eine der schönsten Loks überhaupt und daher eine bessere Anregung als die afrikanische 25 NC. Ich bin halt ein Ästhet
Aber nochmals danke für den Bericht und die witzige Idee mit der 25 NC alias Baureihe 25!
Wir können ja weiter konstruieren und gestalten, bis wir einig sind über die beste nie gebaute Mountain oder Niagara……



Bis denn, Matthias


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RE: BR103 Türkis und andere

#3048 von bahngarfield , 30.03.2017 19:47

Optisch auch nicht uninteressant: Die 10 mit durchgehender Domverkleidung. "10.5" sozusagen.



Retusche nach einem Originalfoto mit freundlicher Genehmigung der Fa. Roco/ Modelleisenbahn Holding GmbH


Grüße!


Christian


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RE: BR103 Türkis und andere

#3049 von Tegernseer , 30.03.2017 22:01

Hy Christian

Wow super gemacht!
Tatasächlich gab es einen Vorentwurf von Krupp, der eine durchgehende Domverkleidung vorsah!
Nacht exakt dieser Vorlage (EK Buch) habe ich seinerzeit mal wieder einen Vierkuppler daraus gemacht. Siehe Abbildung unten. Übrigens verfolgte die DB neben dem 2`C 1`Projekt tatsächlich auch die Idee eine 1`D 1` mit Krauss-Helmholz Gestell und 1.9 m Rädern im 10er Stil inclusive Verkleidung zu bauen!



Mir persönlich gefällt der rundliche 10er Stil ohne Domverkleidung besser (eher bayerisch oder englisch), zum kantigeren Stil der DDR Ostloks jedoch ist die Verkleidung der Kesselaufbauten stilistisch optimal.
Vielleicht sollte man die Baustile trennen, übrigens gefällt mir unter anderem die West 66er oder 65 wesentlich besser als die DR-65! Die 477 der CSD ist als blauer Papgei auch nur mit seitlichen Wassertanks richtig genial.

Bei Gelegnheit kann ich gerne meine Zeichnungen zu den Vorentwürfen der 2`C 1` 10er hier einbringen, die sind stilistisch absolut anders als ausgeführt aber hochinteressant! Auch mit den durchaus sehr originellen Vorideen der 05, die in deinem letzten Artikel erwähnt wurde, habe ich gezeichnet, äußßerlich weitaus schöner als die aussgeführte Renn-Zigarre ops:

Unser Hase und Igel Spiel geht weiter

Grüße Matthias


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RE: BR103 Türkis und andere

#3050 von Fremoscout , 31.03.2017 15:06

Moin,
schöne Dampfer, aber ich bleib bei meinen dieseln.
Nächste Woche werde ich ihnen einwenig auslauf gönne auf det intermodellbau.
vielleicht sieht man sich ja dort.


Gruss
Tobias

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