Hallo werte Stummigemeinde,
lange hat es gedauert, aber lieber spät als nie Nachfolgend ein paar Bilder von meinem Anlagenbau, den ich vor ca. 2 Jahren begonnen hatte. Daher auch "nachgereichte" Bilder vom Anlagenbau.
Infos zur Anlage: reine Phantasieanlage, hat keinen realen Bezug. Mein Wunsch ist es (relativ) lange Züge fahren und ein paar der "Lieblingsloks" im Bw zu sehen. Ansonsten, nun, kleine Fachwerksstadt, Fluss, eher hügelige Landschaft. Das wird sich dann mit der Zeit der Landschaftsgestaltung alles ergeben (Vorstellungen dazu sind vorhanden ).
Die Anlage ist in L-Form mit den Umfang von 440cm*130 und der L-Schenkel von 280*150cm.
Es wird das C-Gleis verwendet und soll via Computer gesteuert werden.
Das Gerüst der Anlage hatte ich auf Grund eines später anstehenden Umzugs mit möglichst kleinen, handlichen, leichten Segmenten geplant. Die Segmente sollten zudem mit ggf. "nur" 2 Personen tragbar sein. Zur Berechnung der jeweiligen Segmentgröße zeichnete ich deshalb in dem Gleisplan die Maße der Segmente ein. Normalerweise hätte ich mich hierbei an den im Gleisplan für den Schattenbahnhof angeordneten Weichen orientiert, doch war mir es wichtiger, dass die Segment-Maße gering gehalten werden. So sind zwar ein paar Weichen genau an den Segmentübergängen angesiedelt, doch sooooo oft wird die Anlage auch nicht ab- und wieder aufgebaut.
Insgesamt sind es 8 Segmente mit dem Maß 110*65cm sowie 4 Segmente mit 75*75cm geworden (siehe nachfolgende Abbildung 1).
Gleichzeitig fügte ich eine alphabetische Kennzeichnung ein, welche mir zur späteren Adressierungen von Rückmelde- und Magnetdecodern behilflich sein soll(t)en.
Abbildung 1:
Als Holz für den Rahmenbau hatte ich mich für Pappelsperrholz entschieden, damit die Segmente relativ leicht bleiben. Der Rahmen hat hierbei eine Stärke von 21mm sowie die Höhe von 120mm. Die Stabilität der Segmente wird durch Querstreben in gleicher Stärke erhöht.
Der Boden für den Rahmen (= unterster Schattenbahnhof) hat 12mm Stärke. Dahingegen wurden die weiteren Ebenen sowie die Trassen mit 10mm Stärke verbaut.
Als Anlagehöhe wurden 70cm angesetzt (= Ebene 0 = unterster Schattenbahnhof), erreicht durch die Verwendung von 54*54mm Vollholz (= Beine/Füße). Die erste sichtbare Ebene liegt 30cm höher, also in 100cm Höhe. Somit hat man genügend Spielraum für die Arme im Schattenbahnhofsbereich und kann diesen sogar im sitzen erreichen (man weiß ja nie, ob irgendwann doch noch ein Rollstuhl notwendig werden sollte).
Anhand des oben gezeigten Planes hatte ich mir die Bretter zusammengelegt und mit Bleistift durchnummeriert.
Die jeweils aneinander zu bauenden Bretter im rechten Winkel aneinander gelegt und deren Stärke eingezeichnet. Danach kam die Berechnung der Positionen für die Bohrlöcher (unter Berücksichtigung der Länge der Schrauben (bei mir Spax 4*60mm mit Teilgewinde) und der Brettstärken (auch den "Boden")). Damit diese Berechnung nicht jedes Mal für jedes Segment notwendig wurde, habe ich mir dafür eine Vorlage aus Messingblech gebastelt .
Abbildung 2: "rudimentäre Bohrvorlage"
Die Bohrlöcher waren auch für die Segmentverbindungen und Beine gleich mit berücksichtigt worden. Die Bohrlöcher wurden mit Bleistift eingezeichnet und mit einem Nagel angekörnt.
Danach ging es an das Vorbohren der Rahmenschraubverbindungen (3er Bohrer) sowie das Bohren der Löcher für die Segmentverbindungen sowie Beine (10er Forstner-Bohrer; bleibt etwas Luft/Spielraum für die M8-Verbindungen der Segmente).
Je nach verwendetem Holztyp kann man ggf. auch noch an ein Ansenken der Borhlöcher denken. Dies habe ich jedoch nicht gemacht, da beim Pappelsperrholz die Schrauben fast von selbst sich eindrehen
Nach dem Bohren wurden alle Bretter mit Schleifpapier abgeschmirgelt (60er Körnung), um die unsauberen Sägezuschnitte und Bohrlochfranzen zu entfernen. Zu große "Löcher" hatte ich zusätzlich noch mit Holzspachtel ausgebessert und nach dem Trocknen nochmals geschliffen. Erst danach nahm ich den Zusammenbau der einzelnen Segmente in Angriff.
Für den Zusammenbau eines Segmentrahmens wurden ein paar Bretter im rechten Winkel mittels Schraubzwingen auf den Arbeitstisch angeschraubt. Das Ganze an eine Wand gedrückt. Somit hat man einen rechten Winkel mit einem Anschlag hergestellt. Hierdurch ist das Seitenteil bündig mit dem Segmentkopf. Vor dem Anlegen der Bretter wurden die Schrauben in das Seitenteil eingeschraubt bis die Schraubenspitze zum Vorschein kam. Danach beide Bretter mit Holzleim einstreichen (so viel, dass man gerade noch die Holzmusterung sehen kann) und sodann die Bretter auf dem Tisch im rechten Winkel aneinandergelegt.
Abbildung 3:
Abbildung 4: Schrauben etwas eindrehen bis die Spitze rausschaut
Abbildung 5: Holzleim auf beiden Brettern anbringen, so viel, dass noch gerade die Holzfaserstruktur zu sehen ist
Abbildung 6: Und dann die Schrauben festziehen. Die Schrauben versenken dabei fast von selber.
Abbildung 7: Winkelcheck
Jetzt fehlte nur noch der Segmentboden... die "Bodenplatte" auf den Tisch gelegt, der Segmentrahmen darauf und an den Ecken aufeinander abgestimmt, die Rahmenstruktur auf das Bodenbrett mit Bleistift sowie die Schraubenlöcher eingezeichnet, Holzleim auf den Rahmen und das Brett darauf, an 2 oder 3 Stellen mit Schraubzwingen befestigt, rechten Winkel immer dabei beachten, und schnell die Schrauben festgedreht. Fertig.
Verwendete Schrauben: Spax 3*20 (an den Stellen, wo bereits die Segmentschrauben angebracht wurden), restliche "freie" Stellen mit Spax 3*30. Das so fertiggestellte Segment mit ein paar Gewichten belastet und den Leim trocknen lassen.
Abbildung 8:
Nach dem Trocknen wurden die Segmente wie folgt behandelt:
Schritt 1: Schleifen mit 120 Körnung (bewirkte, dass überstehender Leim sowie Holzsplittungen entfernt wurden)
Schritt 2: Schleifen mit 180 Körnung
Schritt 3: Schleifen mit 240 Körnung
Schritt 4: Holzstaub absaugen (Bürstenaufsatz)
Schritt 5: nicht sichtbare Bereiche mit Lasur versehen, sichtbare, äußere Bereiche mit Lack (Silbergrau) sowie die späteren "inneren" Schattenbahnhofsbereiche mit "Antikweiß".
Schritt 6: nur noch sichtbare Bereiche behandelt, Schleifen (siehe oben) und mit einem 2. Lackbezug versehen Trocknen lassen.
Wenn man es möchte, kann man auch noch weitere Schleif- und Lackierungsdurchgänge ausführen, aber das ist "Geschmackssache".
Abbildung 9:
Nachdem alles getrocknet war, kam es endlich zum Gerüstaufbau. Mit einer Wasserwage bewaffnet begab ich mich in den "Kampf"... es hatte mich fast einen ganzen Freitag "gekostet", bis ich so einigermaßen es zu meiner Zufriedenheit fertig aufgebaut hatte und dann mit den ersten Testfahren beginnen konnte
Abbildung 10:
Als nächsten Schritt kam der Bau der "großen" Wendel im L-Schenkel (verfügbarer Platz 150*150cm) dran. Eckdaten dazu:
Außenkreis: 24530 = ca. 133cm (643,6) R5-Radius
Innenkreis: 24430 = ca. 120cm (579,3) R4-Radius
Parallelabstand: 64,3mm
Der Höhenunterschied sollte laut Software-Planung 30cm sein, mit einer maximalen Steigung von 2,84%.
Laut Software-Steigungsanzeige war es soweit in Ordnung, was ich geplant hatte. Doch inzwischen habe ich durchaus gelernt, dass man sich diese Software-Angaben einfach nur als "Anhaltspunkte" lesen sollte
Die Steigung variiert daher zwischen 2,5 und 3%. Was ich mir damals vorgenommen hatte war, unterhalb der 3,5% zu bleiben, wenn möglich gar unter der 3%.
Bin bei dem Aufbau Stück für Stück mit einer elektrischen Wasserwage zum Abmessen heran. Muss gestehen, im Nachhinein, genau kann ich die Zahlen nicht nennen, weil ich sie mir auch nicht notiert hatte. Es kann deshalb durchaus etwas höher liegen. Laut meinen jetzigen Erinnerungen bin ich unterhalb der 3% geblieben (nehme es jedenfalls an ).
Mir ist bekannt, dass die gleich gezeigte Vorgehensweise Holzverschwendung darstellt. Aber ich empfand es als die einfachste Art und Weise die Wendel zu bauen und das Restholz konnte/kann ich für den späteren Landschaftsbau einsetzen. Egal, Hauptsache es ging langsam aber sicher voran (Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen ).
Abbildung 11: Gleise auf das Holz eingezeichnet:
Abbildung 12: Sodann mit der Stichsäge alles ausgesägt:
Abbildung 13: Daraufhin die notwendigen Positionen für die Gewindestangen eingezeichnet und gebohrt:
Abbildung 14: Nebenbei die ausgesägten Bretter lackiert:
Ja, bin nicht der Meister des Aussägens
Abbildung 15: Die Gewindestangen zur Probe angebracht:
Ihr könnt eventuell an dem Bild den Dremel sehen? Mittels dem dort gezeigtem Aufsatz kann man schön die Schrauben an der Wendel runter bugsieren. Erspart einem sehr viel Handarbeit
Den Trick hatte ich im Internet irgendwo einmal mit einer Bohrmaschine und einem alten Rad von einem Modellauto gesehen. Dachte mir, es müsste auch mit dem Dremel funktionieren.
Abbildung 16: Und den ersten Probeaufbau durchgeführt:
Abbildung 17:
Abbildung 18:
Danach ging es zur Anbringung der Gewindestangen, Probeanlegen der nächsten Ebenenbretter, einzeichnen der notwendigen Bohrlöcher usw. Hierbei zwischendurch immer wieder Probefahrten unternommen...
Abbildung 19:
Somit konnten die Trassen entsprechend markiert und ausgesägt werden. Hinzu sind noch Querstreben als Stabilisatoren gekommen.
Abbildung 20:
Sodann wurden auch die Trassen und Querstreben wie oben beschrieben behandelt (Schleifen, Lackierung).
Daraufhin wurden auf den Trassen die Dämmung mittels Zell-PVC-Schaumplatten aufgebracht. Ein Bekannter hatte diese Schaumplatten bei dem Einbau von Boxen an der Autotür zur Dämmung verwendet. Während meiner damaligen "Testphase" hatte ich mir einfach einen Reststreifen mitgenommen, um damit die Geräuschentwicklung bei meiner Testanlage zu überprüfen. Mit der Kombination von darunter liegenden schmalen Styrodurstreifen war es mit meinen Ohren Ideal
Das Ganze ist wie folgt aufgebaut:
Trasse (Pappelsperrholz 10mm)
Kleber (bei mir handelsübliches Bad-Silikon)
5mm Styrodur
Kleber (s.o.)
Schaumplatten
Gleis
Das Bad-Silikon wirkt dabei wie "Gummi" bzw. elastisch, ist damit nicht gerade schallübertragend.
Durch die Verwendung des Silikons kann man es - im Bedarfsfall - auch wieder besser entfernen.
Abbildung 21: Dämmung Silikonanbringung
Abbildung 22:
Abbildung 23:
Abbildung 24:
Meine Vorstellung war bzw. ist noch, dass ich mit abnehmbaren Teilen arbeite, Quasi ein Baukastenprinzip durchführe. Sprich: via Muffen werden die jeweils mit den Gewindestangen versehenen Trassen aufeinander befestigt, später auch die notwendigen Landschaftsteile. In meinen Augen kann man damit jeden Bereich in einzelne Elemente "zerlegen" (wenn es mal sein muss).
Nach dem ersten "Probestück" hatte ich Anfangs so meine bedenken, weil die angeschraubten Stangen doch ziemlich wackelten. Wollte schon fluchen und gedanklich war ich bereits am umplanen und alles mit Holzspanten aufzusetzen.
Doch nachdem ich das Probestück aufgebaut hatte, war ich wieder beruhigt. Erst wenn man wirklich an dem Holz mit Gewalt zerrt, erst dann wackelt etwas. Ansonsten ist es wirklich stabil. Nachdem ich diese Erfahrung gemacht hatte, ging es an die nächsten Teilstücke. Schritt für Schritt ist somit die Kehrschleifenstrecke und ein Teil des Bahnhofsbereiches aufgesetzt worden.
Nachfolgend die Bilder zu dem Aufbau.
Abbildung 25:
Abbildung 26:
Abbildung 27:
Abbildung 28:
Soweit der Stand des Aufbaus meiner Anlage. Momentan sitze ich an der "Verkabelung"... dazu später in einem anderen thread mehr
Viele Grüße,
Markus