RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2151 von notbremse , 25.01.2018 10:20

@ Markus: vielen Dank für deinen aufmunternden Kommentar!

@ Hubert, Ralf und Rene: Wieder eine Definitionsfrage. Wenn man unter "Anlage" "nur" Gleise, Elektronik, Landschaft und Gebäude versteht, ist es sehr wohl meine Absicht, in ca. 5 bis 7 Jahren "fertig" zu sein.

Geht es aber darum, passende Fahrzeuge akribisch herzurichten, dann werde ich sicherlich bis zum St. Nimmerleinstag nicht fertig.

Darüber hinaus könnte es eine zweite Phase geben, nämlich wenn die Anlage irgendwann eventuell als Publikumsanlage öffentlich zugänglich gemacht werden soll. Dann ist eine erhebliche Erweiterung des sichtbaren Bereiches und ein neuer, viel größerer Schattenbahnhof fällig. Aber vielleicht findet sich ein tüchtiger Helfer, der sowohl mit meiner Qualität als auch mit meinem Thema zurechtkommt...

@ Ralf: Vierblättrige Kleeblätter wird man auf meiner Anlage sicherlich auch ohne teure Sehbehelfe finden. Aber wenn du meine exakt im Maßstab 1:87 nachgebildeten, Servo-animierten Blattläuse sehen willst, brauchst du natürlich eine gute Lupe...



Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2152 von Ralf Franke , 26.01.2018 05:44

Hallo Karl,
dann werde ich mich mal eingehend mit Lupen beschäftigen, damit ich da auch die richtige kaufe, ich werde dann nämlich die Beine nach zählen

MfG
Ralf


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2153 von notbremse , 26.01.2018 17:55

.

Der Fluch der Akribik, Teil 215

SCHNEIZTIACHLBAUANTRAKTA


Alle vier Spantenwagen-Fahrgestelle haben nun Lösezüge, geänderte Bremsumstellhebel und Verbindungsstangen zwischen den Umstellhebeln. Ebenso wurden weitere 12 Steher vorbereitet, die später Dächer und Plattformgeländer verbinden werden. Was an Messing sich’s gefallen ließ, ist brüniert. Viel Arbeit, aber schnell erzählt, und auf einem Vergleichsfoto würde man kaum einen Unterschied bemerken zwischen zwei sehr ähnlichen, rollenden Krankenhausbetten. Ich verzichte daher diesmal auf ein Foto.

Und was hat das alles mit „Schneiztiachlbauan“ und „Trakta“ zu tun?

Nun, ein Schneiztiachlbaua (Schneuztüchleinbauer) ist ein Agronom, dessen Landwirtschaft so klein ist, dass sie fast auf einem Taschentuch Platz hat. Nach dem Krieg gab es ihrer noch viele, und diese kleinen Landwirtschaften reichten immerhin aus, um eine große Familie zu ernähren. Man hatte einen entsprechend groß dimensionierten Garten, Kartoffel, Hühner, Schweine, Ziegen, und ein oder zwei Milchkühe. Für ein Pferd reichten die Mittel häufig nicht, das borgte man sich zur Heuerntezeit von einem größeren Nachbarbetrieb aus.

Und dann kam der Steyr 80. Ein kleiner, billiger Traktor, der prompt zum Verkaufsschlager wurde und 60.000 Mal verkauft werden konnte. Auch viele "Schneiztiachlbauan" wurden in die Lage versetzt, sich so einen kleinen, sprichwörtlich zuverlässigen und robusten "Trakta" zu leisten. Ich habe euch in diesem Zusammenhang schon früher die hervorragende Website www.zuckerfabrik24.de empfohlen, auf welcher unter anderem auch der 80er und seine Varianten ausführlich beschrieben werden.

Und was das mit meiner Anlage zu tun hat?

Nun, auf einer Anlage, die das Jahr 1955 in Kärnten zeigen will, ist er ein unverzichtbares Fahrzeug. Wichtiger als jeder Pkw – nur der VW Käfer ausgenommen. So unverzichtbar ist er, dass ich mich vor über 20 Jahren entschloss, die quälende Vernachlässigung dieses Themas durch die Modellbahnzubehörindustrie nicht mehr hinzunehmen, mich tapfer dagegen aufzulehnen und mir kurzerhand mit Hilfe einer Typenskizze aus einem Zulassungsschein einen 80er selbst zu bauen:




Dieses Fahrzeug wurde gänzlich aus Polystyrol geschnitzt, nur die Räder und die Kotflügel stammten von einem Schlepper aus dem Hause Preiser. Und da mussten Kompromisse eingegangen werden: die Hinterräder waren zu hoch, die Felgen erinnerten nur sehr ungefähr an das Original, und auch sonst entsprechen einige Details nicht mehr meinen heutigen Ansprüchen.

Anlässlich der Gestaltung des Ladegutes meines FS tipo P habe ich im Vorjahr schon einiges zu den 80ern zum Besten gegeben. Warum ich das Thema jetzt dennoch noch einmal aufwärme? Nun, weil mir der Postillion diese Woche diese Box aus dem Hause MO-Miniatur überbrachte:




Der Beschriftung der Bodenplatte nach ist es ein 80a, die Hackfruchtvariante. Ich nehme ihn aus der Packung und stelle fest, MO-Miniatur schummelt mit dieser Beschriftung eindeutig ein wenig. Es ist definitiv kein 80a, sondern der wesentlich häufiger gebaute, mir viel wichtigere 80. Der Unterschied ist leicht erkennbar: der ansonsten weitgehend gleiche 80a hatte viel mehr Bodenfreiheit und wesentlich höhere, schmälere Hinterräder. Hier der eben erworbene 80 (links) und ein von mir im Vorjahr als Ladegut hergerichteter 80a (rechts):




Naja, aber vom 80er gibt es doch schon seit einiger Zeit eh schon ein brauchbares Wiking-Model…?
Voila, hier ist der große 80er-Vergleich der Woche – links MO-Miniatur, rechts Wiking:




Hier zeigt sich deutlich, dass Wiking vermutlich ein ähnliches Problem hatte wie ich vor über 20 Jahren: man fand in der Grabbelkiste keine passenden Räder und baute daher ein, was gerade herumlag, und das war halt ein wenig zu groß und zu dick. Oder wollte man das Modell bewusst robuster gestalten, um es auch Kinderhänden ausliefern zu können? Wie auch immer, ich finde es schade, dass die Räder eindeutig überdimensioniert sind, denn das Wiking-Modell ist ansonsten durchaus sehr schön detailliert und wirkt in allen anderen Abmessungen stimmig. Zudem kostet es einen Bruchteil dessen, was MO-Miniatur für den immensen Zeitaufwand mit den zahlreichen geätzten Kleinteilen kalkulieren muss, um einen angemessenen Gewinn zu erzielen. (Von Farben und Kotflügeln lasst euch bei meinen Fotos bitte nicht irritieren, es gab in dieser Hinsicht beim Vorbild etliche Varianten.)

Nun, diesmal laufe ich Gefahr, mich tatsächlich ein wenig zu verzetteln. Denn so hübsch gelungen der kleine, mir immens wichtige Schlepper ist, und so sehr es mich in allen Fingern juckt, noch ein paar Kleinigkeiten zu verändern, er muss sofort zurück in seine Box, und dort muss er eventuell noch ein paar Jahre warten, bis er endlich an der Reihe ist. Denn zuerst kommt der „Görtschitztal-Express“ und dann das, was einige von euch „Anlage“ nennen.

Nächste Woche fadisiere ich euch daher voraussichtlich wieder mit meinen Spantenwagen. -

Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2154 von E 03 ( gelöscht ) , 26.01.2018 18:10

Hallo Karl,

hätte ich die Wahl zwischen den gezeigten Traktorvarianten, sie würde ganz eindeutig auf Dein 20 Jahre altes "Urmodell" fallen.

Danke für die Bilder, die Erläuterungen und deren Übersetzung ins Hoch-Deutsche.

Viele Grüße
Friedl


E 03

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2155 von Viktor , 26.01.2018 20:56

Mein lieber Karl,

Zitat
... Aber vielleicht findet sich ein tüchtiger Helfer, der sowohl mit meiner Qualität als auch mit meinem Thema zurechtkommt...


Vergiss es! Wenn es einen solchen tüchtigen Helfer geben sollte - was ich für ähnlich wahrscheinlich halte, wie einen 6er im Lotto - dann schnapp´ ich ihn Dir vor der Nase weg ...

Gruß
Viktor


Und hier geht´s zu meinem Italien ...
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2156 von Bauzugfahrer Andreas , 27.01.2018 01:00

Mein lieber Karl,

Zitat

..... Aber vielleicht findet sich ein tüchtiger Helfer, der sowohl mit meiner Qualität als auch mit meinem Thema zurechtkommt...




Ich würde eine Wette eingehen, das vorher der "Berliner Flughafen" fertiggestellt wird...


Hast du beim Bearbeiten dieser kleinen, fitzeligen Teile keine Angst zu ersticken? Schließlich mußt du doch beim Arbeiten an den Teilen die Luft anhalten, damit du sie nicht einatmest...

Der Winzling von Traktor ist ja auch

Schöne Grüße

Andreas


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2157 von Trapeztafel , 27.01.2018 09:12

Interessanter Vergleich!

Beim Vorbild (80 ohne a) reichen die Hinterräder etwa so weit hinauf, wie das Gehäuse der Schwungmasse. Ich würde daher meinen, daß der Mo- Traktor etwas zu kleine Hinterräder hat. Ansonsten wär er ja wesentlich feiner wie die Konkurrenz.
Ein Jammer!


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2158 von Trapeztafel , 28.01.2018 11:25

Ich komme auch immer mehr zum Schluß, daß Karls selbstgeschnitzter "15er-Steyr" (so heißt er im Volksmund) am treffensten ist.
Das Wiking-Modell schaut in Längsrichtung gestaucht aus, vielleicht die Folgen eines heftigen Auffahrunfalles?
Das Mo-Modell schaut hingegen aus, wie in die Länge gezogen




 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2159 von BR 70 083 , 28.01.2018 12:23

Hallo Karl,

also deine Basteleien sind einfach vom Feinsten. Die Superung der Wagen ist an detailtreue nicht zu übertreffen. Das gefällt mir wirklich richtig gut, nimmt allerdings auch enorm viel Zeit in Anspruch.

Und da wäre ich bei meinem Anliegen. Als Landschaftsbauer brauche ich nun endlich mal wieder ein Bild von deiner Anlage. Wenn auch wahrscheinlich momentan nur Holzwüste, würde mich das auch schon befriedigen. Dann könnte ich mir wenigstens in meinem geistigen Auge vorstellen, wie super auch die Anlage mal werden wird. Also bitte mal ein Bild zwischendurch....nur so ein kleines.

Bewundernde Grüße
Sebastian


Schöne Grüße aus Buchenbach!

Herzlich willkommen in Buchenbach

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2160 von Erich Müller , 31.01.2018 10:30

Hallo,

das Wiking-Modell wirkt nicht nur wie mit der Axt geschnitzt, es kommt für meine trüben Augen auch dem 80a näher als dem 80 - jedenfalls was die Größe der Hinterräder angeht. Was die beiden Typen sonst unterscheidet, sehe ich gerade nicht.


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2161 von notbremse , 02.02.2018 20:57

.

Der Fluch der Akribik, Teil 216

KRANKENHAUSBETTEN FÜR SCHWARZSEHER


Auch diese Woche ist viel passiert: 3 Fahrgestelle sind neu gestrichen, 6 Radsätze sind lackiert, 6 Plattformen und 36 Trittbretter sind beige grundiert. Und dennoch hat sich der „Görtschitztal-Express“ für euch vermutlich kaum verändert – nur die Krankenhausbetten sind mattschwarz geworden und da und dort ein wenig beige:




Erheblich erleichtert wurde die Arbeit diesmal dadurch, dass eine neue Lupenleuchte aus dem Hause Fohrmann eingelangt ist:




Die interimistisch verwendete Stirnbandlupe war vergleichsweise deutlich weniger komfortabel, da ich mit dem Auge wesentlich näher ans Objekt heranmusste. Sie wird weiterhin nur vertretungsweise eingesetzt, auch wenn sie meiner Nackenmuskulatur zu unverhofften Fitnessübungen verhalf.

Ein paar Kleinigkeiten an den Fahrgestellen noch, dann kann es an die Aufbauten, an die Inneneinrichtung und an die Figuren gehen. -

Die vergangene Woche brachte etliche Neuigkeiten im Vorfeld der Nürnberger Messe. Die für mich wohl interessanteste war, dass Roco eine völlig neu konstruierte 86er ankündigt. In der im Prospekt abgebildeten Form passt sie exakt in mein Beuteschema, egal, ob sie auch mit ÖBB-Beschriftung kommt oder ob ich sie mir selbst beschriften muss. Etliche 86er tummelten sich ja auch im Raum St. Veit an der Glan, und einige davon hatten Saugluftbremsen bekommen, um mit den Erzzügen Hüttenberg – Donawitz fahren zu können. Außerdem waren sie häufig im Nachschiebedienst auf „meiner“ Brücke zu beobachten.

-----

@ Friedl: Mein lieber Friedl, du schmeichelst. Ich halte dieses alte Modell in Ehren, weil ich es damals erstmals schaffte, 0,3mm-Drähte normal zueinander zu löten und daraus Haltegriffe zu biegen. Aber wirklich maßstäblich ist es natürlich nicht.

@ Viktor: Willst du dir das nicht doch noch einmal überlegen? Vor-der-Nase-Wegschnappen wird mit der grässlichsten Strafe geahndet, die es für Stummis gibt: mit Marzipan-Entzug!

@ Andreas: Mit dem Berliner Flughafen machst du mir richtig Mut… Traktormodelle einatmen? Kein Problem, ich schnalle mir schon seit geraumer Zeit einfach einen echten Steyr-Traktor-Luftfilter vor die Nase…

@ Rene: Räder auch beim MO-Miniatur-Modell völlig falsch? Modell in die Mülltonne und Handgranate nachwerfen? Hmmm… Aber dann ist ja die Handgranate kaputt!!!!



Kaputte Handgranate geht gaaaar nicht. Das überprüfen wir lieber zuerst. Aber ich kenne niemanden, dem ich einen 80er zum Zwecke des Vermessens klauen könnte. Also nehmen wir zuerst einmal das bekannte Prospektfoto und wir nehmen an, dass es nicht mit einem „normalen“ Büro-Kopierer kopiert wurde, die bekanntlich auf Länge eines DIN A4-Blattes bis zu 5mm verzerren, sondern in einem professionellen Kopierstudio:

Link zu Bild 1

Dann stellen wir dieses Prospektfoto frei:

Link zu Bild 2

Ebenso verfahren wir mit diesem Foto, …

Link zu Bild 3

… und wir stellen es ebenfalls frei:

Link zu Bild 4

Dann passen wir die Größe der beiden freigestellten Bilder aneinander an, wobei ich beim Anpassen sorgfältig darauf achte, dass Höhe und Breite exakt im gleichen Verhältnis zueinander skaliert werden. Schließlich lege ich die beiden Bilder übereinander:

Link zu Bild 5

Und prompt sieht man, dass beim MO-Miniatur-Modell der Schaltknüppel und die Lenksäule viel zu dick sind und der Schaltknüppel außerdem auch falsch positioniert ist.



Aber du könntest Recht haben: Das MO-Miniatur-Modell könnte ein, zwei Zehntel zu lang sein. Vorausgesetzt, die Skizze wurde absolut verzerrungsfrei gescannt.

Hier noch ein Höhenvergleich der Hinterräder:

Link zu Bild 6

Egal, ob hier der Schatten des Kotflügels täuscht oder nicht – ich kann mit dem Ergebnis dieser Gegenüberstellung seeehr gut schlafen. Alles in allem ein SUPERMODELL. rost:

@ Sebastian: Wenn es wieder an die Anlage geht, ist erst einmal zusammenzuräumen, weil sie derzeit als Abstellfläche für ausgeschiedene Waggons, Kleber, Werkzeug etc. dient. Und dann wird zu prüfen sein, ob ich nicht doch noch die Weichen im Schattenbahnhof gegen die neuen kurzen Weinert-Weichen austausche, und ob ich nicht auf ESU-Servos umsteige. Dann gibt es auch wieder Fotos. Wenn du das nicht abwarten willst, dann kann ich dir ja z.B. die Kleberdosen fotografieren. Du könntest dann immerhin an den Fotos schnüffeln, das soll angeblich die Nerven beruhigen…



@ Erich: Du hast Recht, der 80a unterscheidet sich vom 80 wirklich nur durch höhere, schmälere Hinterräder und höhere Bodenfreiheit vorne. So gesehen könnte das Wiking-Modell tatsächlich fast als 80a durchgehen, wenn die Hinterreifen nicht viel zu breit wären. Auch die Wiking-Felgen empfinde ich nicht als stimmig, weder für den 80er noch für den 80a.

Liebe Grüße


Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2162 von Voll die Bea ( gelöscht ) , 02.02.2018 21:41

Hallo Karl.
Also bei der Traktorerei bin ich raus. Da kann ich net mitreden.
Aber die Lupenlampe ... die hab ich auch ... die ist echt klasse. Sieht man jeden noch so kleinen Dreckkrümel unter den Nägeln

Vergrößerte Grüße
Bea


Voll die Bea

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2163 von CR1970 , 02.02.2018 23:05

Also Karl,
Ich beobachte ja immer dein Treiben und bin natürlich absolut begeistert. Aber tu mir doch mal einen Gefallen und stell die Krankenhausbetten (und die anderen "Wägen") auf Schienen. Irgendwo werden sich doch 2 Stränge finden lassen [emoji6]
Warum machst du dir eigentlich die Mühe? Ich möchte von dir gerne mal wieder einen ZUG sehen [emoji16]

Androide Grüße von CR1970


Andrà tutto bene und nette Grüße von CR1970
Mein Bahnhof Crailsheim um 1968...
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2164 von Lohengrin_Wien , 02.02.2018 23:24

Na bumm!

Wenn ich meinenn allerersten Eindruck von diesem Bild, von dem ich beim Aufrufen des Beitrags zuerst nur die oberen 2/3 gesehen habe, bedenke

Zitat



und am Schluß dann

Zitat

ausgeschiedene Waggons


lese, wundern mich gesundheitliche Kapriolen gar nicht mehr. Hier werden offensichtlich nicht nur traumhafte modellbauerische Aktivitäten gezeigt, nein, der Meister geht gar so weit, in seinen inneren Organen gesteinsartige Objekte in Form von Waggons zu produzieren! Das nenne ich Modellbahner durch und durch. Da aber diese steinernen Gefährte mittlerweile durch das oben gezeigte ringförmige Objekt mit Deckel offensichtlich bereits abgegangen sind, wird die vollständige Genesung rasch voranschreiten. Mir fällt ein Stein (kein Waggon!) vom Herzen.



Ganz liebe Grüße nach Kärnten, dem ich mich nächste Woche auf der Rosenkranzhöhe wieder bis auf 3 km nähere, und Entschuldigung für den großen Blödsinn....aber es ist ja noch Fasching......

Martin.


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2165 von Trapeztafel , 03.02.2018 09:21

Hallo Karl!

Danke für die Mühen der exakten "Fotoübereinanderlegung"!

Auch wenn es nur sehr kleine Abweichungen sind: Deine Fotos zeigen, daß der Radstand etwas zu lang ist und die Hinterräder etwas zu klein sind.
Auf mich hat es halt spontan unstimmig gewirkt. Aber trotzdem ist der Mo sicher das gelungenste käuflich erwerbbare 80-Modell, da gehe ich konform mit Dir.

PS: Meine Handgranaten teile ich sowieso nicht, hehe Würde außerdem eh eher mit dem Steyr drüberfahren, das hat mehr Stil


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2166 von notbremse , 03.02.2018 17:17

@ Bea: Darum komm' ich fast nicht zum Basteln. Ich muss immer zuerst die Dreckkrümel unter den Nägeln entfernen...

@ CR 1970: Natürlich bekommst du einen Zug zu sehen. In spätestens vier bis fünf Monaten, wenn der "Görtschitztal-Express" fertig ist. Versprochen.

@ Martin: Wieso soll dein kleiner Mini-Blödsinn ausgerechnet in einem Thread entschuldigt werden, in welchem permanent allergrößter Unsinn getrieben wird, egal ob gerade Fasching ist oder nicht?

Das mit den ausgeschiedenen Wagen gefällt mir. Es wäre vielleicht eine interessante Arbeit für einen Doktoranden der Medizin, die Ausscheidungen eines Stummis näher zu untersuchen...



@ Rene: Wenn du die extreme Vergrößerung der Fotos berücksichtigst, wirst du feststellen, dass die Abweichung vernachlässigbar minimal ist. Wie schon gesagt, der Schatten des Kotflügels täuscht heftig. Wenn ich mich des Modells später einmal annehme, kommen die Kotflügel weg, denn ich möchte das Basismodell darstellen. Dann werden die Hinterräder ein wenig besser zur Geltung kommen und größer wirken.



*****************************************************************************

HINWEIS ZUM JOUR FIX AM KARL-FREITAG:

Die weitere Berichterstattung muss aus beruflichen
Gründen für eine Weile unterbrochen werden.

ICH SETZE VORAUSSICHTLICH AM FREITAG, 2. MÄRZ,
IN GEWOHNTER FORM FORT.

*****************************************************************************



Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2167 von notbremse , 02.03.2018 14:05

.

Der Fluch der Akribik, Teil 217

FAHRBARE KRANKENBETTEN, LETZTER TEIL. VERSPROCHEN.



Aus beruflichen Gründen kann es dazu kommen, dass die bisher pünktlichen freitäglichen Berichte gelegentlich ausgesetzt werden müssen. Das werde ich dann natürlich vorab ankündigen. Aber vorerst einmal geht es wieder weiter, wie gewohnt. Soweit alles paletti. Alles paletti? Ups! Die Mitzi ist da ganz anderer Meinung:




„Und dos soll da Waggon sein, mit dem i noch Sonkt Veit eine foan wea??? Kane Sitz, ka goa nix??? Und wos is, wonn’s regnat, ha???“ Die Mitzi kochte vor Wut. „A so a söltana Trottl, da Koal, a hot dem wea ins Hian eine gschissn, ha???“

[Das soll der Waggon sein, mit dem ich meine Reise nach St. Veit antreten werde? Keine Sitze und auch sonst nichts? Und was tun, wenn es regnet? So ein selten geistig Zurückgebliebener, dieser Karl – hat dem jemand menschliche Exkremente in die Schädelknochen injiziert?]

Dem Toni war sofort klar, dass was immer er dazu sagte, er lief Gefahr, dass es gegen ihn verwendet wurde. Er beschloss, zu schweigen und sich in Rauch zu hüllen wie ein Kampfpanzer, dem die Munition auszugehen droht, mit seiner Nebelmittelwurfanlage.

Naja, auch wenn der Anschein trügt, weil der Wagen noch nicht fertig ist – mit diesem fahrbaren Krankenbett kann die Mitzi natürlich nicht gefahrlos und geschützt vor Wind und Wetter in die Bezirkshauptstadt reisen.

Aber immerhin sind nun alle Bretter aller vier Bühnen und der Aufstiege gestrichen:




Wie bei den offenen Güterwagen wurden die Bretter zunächst deckend beige bemalt. Nach dem Trocknen der beigen Farbe wurde eine Schicht reines Wasser aufgetragen und auf dieses Nass in Nass etwas Schwarz. Der größte Teil wurde mit dem trocken gewischten Pinsel sofort wieder abgesogen – immer in Längsrichtung zum Brett. Dieser diskrete Auftrag der schwarzen Farbe wurde zweimal wiederholt. Anschließend wurde auf die gleiche Weise noch eine Spur Lederbraun aufgetragen.

Anschließend wurden noch die Bremsumstellhebel weiß und rot lackiert…




… und das gesamte Fahrgestell dezent dunkelbraun verschmutzt – wieder mit viel Wasser und anschließendem Nass-in-nass-Auftrag von Lederbraun. Die Radreifen und die Bremsklötze erhielten noch unterschiedlich starke Rostspuren. Abschließend wurden sämtliche Laufflächen der Räder auf die bereits beschriebene Weise mit einem Stück Küchenrolle, das ich straff um ein Metalllineal gewickelt hatte, blank poliert.

Damit ist eine der zähesten Phasen meines Modellbahn-Projektes abgeschlossen – die Fahrgestelle der ersten Personenwagen des „Görtschitztal-Express“ sind fertig:







Und weil die Mitzi im Grunde Recht hat, auch wenn ihre Wortwahl schmerzlich direkt ausgefallen ist, ist es nun an der Zeit, den Passagieren Schutz vor der Witterung zu bieten und natürlich auch Sitzgelegenheiten.

Dazu nächste Woche mehr.

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2168 von Ermel , 02.03.2018 14:13

Hurra, es geht weiter! Der Fluch der Akribik gehört zur Woche einfach dazu, da fehlte was im Februar. Und die Mitzi soll sich man nicht so haben, der Eisenbahnreisende von Welt hält sich doch ohnehin bevorzugter- wie verbotenerweise auf der Plattform auf, erst recht auf einer so schönen

Liebe Grüße, Ermel.


Öfter mal was Neues:
http://blog.modellbahnfrokler.de/


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2169 von Schienenchaos , 02.03.2018 17:56

Endlich hat das Warten ein Ende! fein, wieder von dir zu lesen und einfach herrlich, was Du aus den Spanten zauberst!

LG aus der sibirischen Kälte am Wiener Stadtrand
Benedikt




1/2022: Gipspflaster aus dem Laser


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2170 von SpaceRambler , 02.03.2018 18:26

Tja, Karl, was willst Du von der Mitzi auch anderes erwarten, wenn Du ihr Woche um Woche nur Krankenbetten statt Komfort-Gestühl für die Fahrt nach St. Veit unterschiebst?

Aus Sicht des Modellbahn-Narren sieht die Bewertung Deines Tuns natürlich ganz anders aus: das Endergebnis dieser doch recht länglichen Bastelei sind sehr feine Untergestelle, und man darf wieder erwarten, dass das Gesamtergebnis voll überzeugt.

Dementsprechend warte ich gespannt auf die Fortsetzung.

Grüße, Randolf



mein Epoche2-Trennungsbf. "Mühlfeld im Wald" (TC8 Gold) (Link: Bild klicken)
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2171 von Kohlenbahner , 02.03.2018 19:16

Salü Karl

Endlich wieder ein Freitag, der das Aufstehen lohnt... Wunderhübsch. Ich schaue mir die Krankenbetten sehr gerne auch ohne Aufbauten an, dass das klar ist, Mitzi!

Grüssle

Andreas


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2172 von Voll die Bea ( gelöscht ) , 02.03.2018 21:38

Hallo Karl.
Welcome back sozusagen
Die Mietzi ist halt ein typisches Weibsbild ... immer nur Komfort im Kopf
Schön, dass es bei dir wieder weiter geht.

Freudige Grüße
Bea


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2173 von GSB , 08.03.2018 09:59

Guten Morgen Karl,

bin gerade in der grippebedingten Zwangspause über Deinen Thread gestolpert. Auch wenn das nicht so meine Epoche ist, hat mich doch Deine unterhaltsame Art der Geschichtenerzählung gleich fasziniert.

Und ich hatte auch noch nie gesehen daß jemand in H0 mit "Originalkupplungen" fährt!

So Dinge wie die filigranen Metallbrücken wären definitiv nichts für mich zum Bauen - aber da hat ja jeder andere Vorlieben & Neigungen. Glaub meine Einzelsteinchen-Pflasteraktionen wären auch nicht für jeden was.

Setze nun mal ein Lesezeichen, denn bis ich hier alles angeschaut habe wird wohl noch einige Zeit ins Land gehen...

Gruß Matthias


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2174 von notbremse , 08.03.2018 11:04

Hallo Matthias,

ich bin ja schon lange stiller Mitleser bei dir und freue mich natürlich sehr über deinen Gegenbesuch.

Was die Originalkupplungen betrifft, bin ich selbst schon sehr gespannt, ob sie dem Dauerbetrieb standhalten. Es kann sein, dass ich Messingstifte und -bügel später gegen solche aus Stahl austauschen muss.

Wenn deine Ausdauer so groß ist, dass du dich durch diesen ganzen Wahnsinns-Thread tapfer durchkämpfst, bekommst du natürlich den Goldgelben Bierkrügelorden am Hosenband verliehen! rost:

Was die Grippe betrifft, wünsche ich dir baldige Genesung.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2175 von notbremse , 09.03.2018 15:54

.

@ Ermel, Benedikt, Randolf, Andreas und Bea: Entschuldigt bitte meine späte Reaktion. Vielen Dank für eure aufmunternden Kommentare! Und hier ist die nächste Folge:


Der Fluch der Akribik, Teil 218

WORIN SICH
DONAUDAMPSCHIFFAHRTSGESELLSCHAFTSKAPITÄNE VON
SPANTENWAGENWAGENKÄSTENINNENWANDLACKIERUNGEN
UNTERSCHEIDEN




Ihr habt natürlich sogleich herausgefunden, dass Spantenwagenwagenkästeninnenwandlackierungen ganz einfach ein paar Buchstaben mehr haben...


Die mehr als deutliche Ansprache der Mitzi in der letzten Folge und der sich darob tarnungshalber sogleich einnebelnde Toni sind mir Warnung genug. Ich mache mich schleunigst an die Wagenkästen.

Ein netter Hobbykollege hat jüngst zu mir gemeint, Inneneinrichtungen seien krass überbewertet, weil kaum zu sehen. Er hat unbedingt Recht, wenn die Innenwände so dunkel sind wie diese hier…




… und wenn das Fahrzeug innen nicht beleuchtet ist.

Ich aber färbe meine Spantenwagen-Wagenkästen zuerst einmal innen in einem hellen Beige. Mit dem Pinsel. Selbstverständlich? Nein, auch bei mir nicht selbstverständlich.

Meine Pinsel-Methode habe ich nämlich bisher ausschließlich für Fahrzeuge mit Bretterwänden angewendet. Für Fahrzeuge mit glatten Wänden nahm ich bisher stets den Luftpinsel. Aber Markus hat mir Mut gemacht: er färbt offenbar sogar Straßenbahnfahrzeuge mit glatten Wänden mit dem Pinsel, und das mit akzeptablem Ergebnis. Ich beschloss also, die Innenwände meiner Spantenwagen mit dem Pinsel zu lackieren.

Diesmal nahm ich andere gute Farben – AERO COLOR® Professional von Schmincke. Weil sie sehr feine Pigmente haben und weil sich damit beliebige RAL-Töne sehr genau mischen lassen. Die Schmincke-Farbgläser sind mit Pipetten ausgestattet, mit denen man die benötigte Anzahl der Tropfen einer Farbe genau abzählen kann:




Ich möchte die Innenwände der Spantenwagen in RAL 1015 (Hellelfenbein) streichen. Während die äußeren Anstriche von Personenwagen in verschiedenen Publikationen recht gut dokumentiert sind, werden die exakten Farben der Innenwände und der Sitzbezüge in der Literatur kaum behandelt. Hellelfenbein scheint am ehesten dem zu entsprechen, was ich auf Farbfotos aus den 60er Jahren an geöffneten Türen zu erkennen vermag. Ich schließe nicht aus, dass die Innenwände zumindest eines Teils der frühen Spantenwagen deutlich dunkler lackiert waren, habe aber dafür bisher keine eindeutigen Belege gefunden. Also werden meine Wagen in RAL 1015 gestrichen.

Schmincke bietet auf der Website eine exakte Mischtabelle an. Schmincke gibt die Mischungsverhältnisse darin leider etwas sperrig mit ganzen Teilen, „Spur“ und „wenig“ an. „Spur“ wird als 1/10 Teil und „wenig“ als 1/5 definiert. Im Vorwort zur Tabelle wird auch erläutert, wie man diese geringen Mengen umständlich durch Verdünnen herstellt.

Für RAL 1015 benötigt man laut Schmincke 4 Teile Supraweiß 101, eine Spur Brasilbraun 602 und eine Spur Lichtgrau 700. Für unsere Zwecke ist es wesentlich einfacher, einfach mindestens die zehnfache Menge zu nehmen und 40 Tropfen Supraweiß mit einem Tropfen Brasilbraun und einem Tropfen Lichtgrau zu mischen. Weil ich dieses Hellbeige sicherlich noch öfter brauchen werde, nehme ein leeres Schmincke-Glas und mische gleich 400 Tropfen weiß mit 10 Tropfen Brasilbraun und 10 Tropfen Lichtgrau:




Glas zuzuschrauben, die Mischung gut schütteln, und los geht’s. Der erste Farbauftrag ist nichts für schwache Anfänger-Nerven – er gerät zu einer grausig aussehenden Patzerei:




Was schon so manchen Anfänger bewogen haben mag, ein solcherart missgestaltetes Modell verärgert wegzuwerfen, ist in Wahrheit überhaupt kein Problem, denn die Farbe wird selbstverständlich in mehreren Schichten aufgetragen. Wichtig ist dabei nur, wie schon bei meinen Güterwagen gezeigt, dass der unregelmäßige Farbauftrag keine merklichen Erhebungen bilden darf. Die Farbe muss daher auch hier so stark verdünnt werden, dass sie gerade noch gut auf dem Kunststoff haftet. Auf diese Weise kann ich sie als eine ausreichend dünne Schicht auftragen. Der zweite Farbauftrag sieht schon um einiges besser aus, und der dritte schließlich liefert ein brauchbares Ergebnis, das einer Luftpinsel-Lackierung kaum nachsteht:




Wer’s ganz matt haben will, trägt abschließend einen farblosen Mattlack auf, und wer’s glänzend möchte, farblos glänzend. Ob eine Farbe glänzt oder ob eine Farbe matt aussieht, bestimmt nämlich laut meinem Künstlerfarbenhändler in erster Linie die Beschaffenheit der Oberfläche der Deckschicht – rau oder spiegelglatt. Und das kann man mit einer abschließenden matten oder glänzenden Schicht Klarlack beeinflussen.

Kleckereien an den Fensteröffnungen vermeide ich beim Bemalen der Innenkanten, indem ich die Pinselspitze überall dort, wo das machbar ist, vom Fenster weg zeigen lasse, also nicht so…




…, sondern so:




Wenn man den Pinsel beim Streichen der Kanten so hält, wie im vorletzten Foto gezeigt, würde die Pinselspitze federn und unerwünschte Patzer auf den grünen Fensterrahmen-Innenkanten ablagern. Nur an den Oberkanten funktioniert die im letzten Bild gezeigte Methode nicht, dort kommt man auf die gezeigte Weise nicht mit dem Pinsel heran. Für das Bemalen der Oberkanten muss ich mit dem Pinsel gaaaanz wenig Farbe aufnehmen und mir viel Zeit lassen. Naja, ganz so genau muss es auch wieder nicht sein, denn die Fenstereinsätze werden geringfügige Ungenauigkeiten an den Fensteröffnungen ausreichend abdecken. -

Nun haben wir immerhin schon vier freundlich hell lackierte Wagen-Innenwände für unsere Mitzi. Und nächste Woche sehen wir zu, dass ihre Beine mittels geeigneter Sitzgelegenheit im Bereiche ihres besonders ausgeformten, rückwärts angesiedelten Schwerpunktes eine angemessene Entlastung erfahren.

Liebe Grüße

Euer Karl


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