Hallo Stummiland,
heute geht es weiter mit dem Bahnhofsumfeld. Zwei Basteleien möchte ich etwas detaillierter beschreiben. Einen Milchpilz und eine TaxiRufSäule, beides Relikte aus den 50-er und 60-er Jahren. Sie sollen später vor dem Bahnhofsgebäude ihren Platz finden. Hier mal als Anhaltspunkt Bilder der Baulichkeiten:
Betreffend der Größe des Milchpilzes habe ich mal im Internet recherchiert. Im Original hatte der Nutzraum ein Maß von 3,15 m, die Gesamthöhe bemaß sich auf 4,00 m, die Dachbreite 4,60 m. Nachbauten waren tlw. etwas kleiner. Aufgrund der etwas eingeschränkten Platzverhältnisse habe ich mich für eine kleinere Variante entschieden.
Die Idee geht auf die 50-er Jahre zurück. Damals fehlte es an Milch-Verkaufsstellen, so entstanden die Milchkioske in Form eines Fliegenpilzes. Nach 1952 lies sich die Fa. Waldner KG aus Wangen im Allgäu den Entwurf und Namen "Milchpilz" gesetzlich schützen und baute rd. 50 Milchpilze, die außer in Deutschland auch nach Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Belgien und Griechenland vertrieben wurden. Noch heute gibt es einige wenige dieser Kioske in Deutschland und einen in Österreich. Weitere Information kann man hier nachlesen: www.monumente-online.de/de/ausgaben/2008...hp#.W6i4MdIza70 oder in Wikipedia.
Die Fa. Faller nahm dieses Gebäude 1961 in ihrem Sortiment auf, allerdings ist die Form leicht modifiziert.
... für den Milchpilz werden zwei Styroporkugeln mit unterschiedlichem Druchmesser benötigt. Einmal 3 cm und einmal 4 cm, sie werden aufgeschnitten und Teile davon entsprechend für den Verkaufsteil bzw das Dach benutzt ...
... beim unteren Teil habe ich ein 5-Eck aufgemalt und das Innere heraus geschnitten. War eine ganz schöne Pfrimelei, man muss höllisch aufpassen, dass der verbleibende Styroporkörper nicht auseinander bricht ...
... die Glaseinsätze entstanden aus Kunststoffboxen von PKW, die Holzteile sind diverse Leistchen bzw Balsholzbrettchen mit der Stärke 1 mm. Ebenso aus Holz entstehen die Ablagebretter vor den Glaseinsätzen ...
... der hintere Teil erhält eine Holzplatte, es soll später einmal die Türe darstellen. Versuchsweise wird das Dach aufgesetzt. Noch sieht das Ganze nicht gerade schön aus. An manchen Stellen war ich mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden, es taten ich Unebenheiten auf. Deshalb habe ich den Styroporkörper etwas mit Spachtelmasse ausgeglichen. Das ganze wurde anschließend abgeschliffen ...
...neugierig kommen die ersten Preiserlein vorbei, die Inneneinrichtung wurde bereits hinzugefügt ...
... beim nächsten Schritt erfolgt die Grundierung mit weißer Farbe. Diese musste ich mehrmals auftragen bis sie deckend war ...
... und jetzt ist der Milchpilz schon (fast) fertig. Die Schrift habe ich mit einem feinen Lumocolor-Stift der Stärke "S" aufgebracht. Zur Einweihung des Milchpilzes gibt es leckere Milchprodukte, das lässt sich die Bevölkerung nicht entgehen ...
... weiter geht es mit der Taxi-Ruf-Säule. Sie entsteht aus einem dicken Balsholzblock und wird entsprechend gefeilt bis sie gewünschte Form erreicht ist ...
... dann noch eine Platte oben drauf, da ganze mit grauer Farbe angemalt und mit entsprechendem Schriftzug versehen. Der Schriftzug ist ein PC-Ausdruck auf dickerem Papier ...
Das war mal wieder eine etwas ausführliche Exkursion. Im dritten Teil gibt's dann Bilder vom fertig durchgestalteten Bahnhofsvorplatz. Ich hoffe auf gute Ressonanzen in Form von Tipps, Infos oder Rückmeldungen aller Art. Bis demnächt ...
Grüße
Markus