Dass der Fads 177 durch "Abschneiden" der Bordwände vom Fal 176 entstanden sein soll, stimmt nicht! Der Fals 177 war eine eigenständige Bauart, die von Anfang an so konstruiert war. Einen Fad 50 gibt es übrigens auch nicht: Entweder müsste es Fad 167 (Vor-UIC-Bezeichnung: OOtz 50) heißen, oder Fals 176, wobei der Fals 176 eine andere Bauart war, die erst ab 1969 gebaut wurde und daher keine Vor-UIC-Bauartbezeichnung mehr erhalten hat. Der Fad 167 (ex OOtz 50) war auch nie schnelllauffähig. Seine zulässige Höchstgeschwindigkeit betrug immer 80 km/h, was aber gegenüber den älteren Bauarten OOt(z) 41-44 (Baujahre 19389-1945), mit ihrer zulässigen Vmax. von nur 55 km/h, ein gewaltiger Fortschritt war.
Der Fals 177 wurde erst ab 1972 in 85 Exemplaren gebaut. In Stefan Carstens, "Güterwagen Bd. 4" heißt es dazu: "Für den Erzverkehr vom Duisburger Hafen beschaffte die DB 1972 und 1974 von der WU Siegen insgesamt 85 Fads-Wagen ohne Oberkasten mit einem Laderaum von 35 m³. Die Wagen entsprachen baulich dem Fads 175 (mit Drehgestellen der BA 664), die Ladekante lag jedoch nur 2700 mm ü. SO, sodass auch die Beladung und niedrigen Beladeanlagen möglich war. Da die Wagen ausschließlich für die o.g. Erztransporte verwendet wurden, durften sie ohnehin zur Ausnutzung der Lastgrenze von 56,5 t nur zum Teil befüllt werden (spez. Gewicht von eisenerz 2,5-4,0 t/m³), sodass der kleinere Laderaum ausreichte. Eingereiht wurden die Wagen als Fads 177, in den Jahren 1981 bis 1983 erfolgte - wie bei allen Fad-Wagen gemäß der ab 1980 geänderten UIC-Kennzeichnung - die Umzeichnung in Fals 177. Die Wagen waren bis 1994 vollzählig vorhanden. Innerhalb von 5 Jahren reduzierte sich der Bestand auf nur noch 4 Wagen, die im Jahr 2000 ausgemustert wurden."
Das Ladegewicht ist mit 56,5 Tonnen (Streckenklasse C3/C4) auch nicht nennenswert höher, als beim Fals 176 (54,5 t), oder beim Fad 167 (56,5 t). Auf einen Ganzzug mit 50 Wagen bezogen, macht die Ersparnis von ca. 50 t am Leergewicht, noch nicht mal einen Wagen aus, den man hätte können einsparen, also Jägerlatein!
viele Grüße
Stefan Walter