RE: Weichenselbstbau

#251 von Jandrosch ( gelöscht ) , 09.01.2019 07:57

Moin Uli,
ein paar kleine Details würden mich auch interessieren - das Umlegen der Weichenzungen sieht nämlich so realistisch aus, sodass ich mir die Frage stelle, wie Du dies bewerkstelligt hast. An Zufall glaube ich bei derartigem professionellem Weichenbau nicht, da steckt System dahinter.
Auch würde mich die Mechanik zur Weichenlaterne interessieren - bei mir dreht sich die olle Laterne nie korrekt sondern bleibt oft schräg stehen.
Bitte lass uns ein paar Details erkennen - das sieht bei Dir so klasse aus, ich könnte mir das Video immer wieder ansehen.


Jandrosch

RE: Weichenselbstbau

#252 von Frank1969 , 09.01.2019 08:10

Hallo Ulli,

das asynchrone Umstellen der Weichenzungen gefällt mir sehr. Wie hast Du das geschafft? Liege ich mit meiner Vermutung richtig, das Du die Zungen nicht bei der sichtbaren Stellstange bewegst, sondern im hinterem schwarzen Schwellenzwischraum ansetzt und jede Zunge mit diesem Servoantrieb irgendwie einzeln ansteuerst?
Ich weiß jetzt nicht, ob sie sich in der richtigen Reihenfolge bewegen. Aber ich könnte das Vodeo x-Mal ansehen. Irgendwo gab es mal eine Diskussion hier darüber und ein Video vom Schachtelbahner. Ich hatte Anfangs versucht, die Zungen direkt von unten mit je einem Stelldraht getrennt zu bewegen, aber dadurch haben sich die Zungen nicht nur horizontal sondern auch etwas nach oben bewegt.
Man kann übrigens von Weinert die Stellstange für dessen „Mein Gleis“ einzeln bekommen. Sie ist in der Mitte isoliert und man muss nur in den Schienenfuss der Zungen jeweils ein Loch zur Aufnahme des Zapfens der Stellstange bohren. Aber dann wäre der schöne Effekt des asynchronen Umstellens wieder weg.

Viele Grüße
Frank


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RE: Weichenselbstbau

#253 von garti62 , 09.01.2019 10:22

Hallo alle miteinander,

# Hubert, Jandrosch, Frank: vielen Dank für Euer Interesse an der Antriebsmechanik. Ist aber im Prinzip nichts Neues. Wie Ihr schon richtig erkannt habt, wird jede Schiene einzeln bewegt. Die sichtbare Stellstange ist nur ein Dummy. Das Prinzip hatte ich hier im Thread schon mal gezeigt, Beitrag #53 ff. Um ein wegbiegen der Zunge am Anschlag zu vermeiden, muß ein deutlich dünnerer Federstahldraht als sonst verwendet werden. Da hilft nur ausprobieren. Ich habe gute Erfahrungen mit 0,5mm Federstahkdraht und aber auch mit dem 0,7mm Draht für die Sommerfeld? Oberleitung (lässt sich besser löten) gemacht. Es soll sich ja nur der Draht biegen und auch die Lötstelle sollte das aushalten . Man kann auch noch unter jede Zunge vorn ein dünnes Plättchen löten, daß unter die Backenschiene greift und ein Hochbiegen verhindert, war aber bei mir nicht nötig.
Der Antrieb selber arbeitet nach dem selben Prinzip wie der von H0-fine. Hat halt nur etwas andere Abmessungen und ist aus Halbzeug selbst gefräst.
Ich mach heute abend mal ein paar Bilder von dem Antrieb.
Ach ja, die Reihenfolge der Zungenbewegung ist so richtig , siehe https://www.youtube.com/watch?v=A2sh7-BlmiA


Schöne Grüße
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#254 von Jandrosch ( gelöscht ) , 09.01.2019 12:03

oh ja, ich habe es mir gerade nochmals angeschaut.
Hatte ich irgendwie nicht mehr in Erinnerung gehabt - einfach simpel, so wie es da ausschaut.
Hab mir die Bilder auch gleich mal unter meiner Rubrick >Gleis- und Weichenselbstbau< abgespeichert.
Bin mal gespannt, ob es auch bei H0e so funktioniert.


Jandrosch

RE: Weichenselbstbau

#255 von Schachtelbahner , 09.01.2019 12:46

Hallo Ulli.

Glückwunsch zu Deiner Stellvorrichtung. Das schaut gut aus und ist richtig, nicht wie bei meiner Mechanik.

Ich hatte ja gedacht meine Antriebe im meinem Bahnhof auf Servo zu tauschen und hatte dazu meinen Antrieb erfunden, lasse es nun aber bleiben. Die Weichen sind ja alle per Motor angesteuert also lasse ich das. Vor 20 Jahren hätte ich das noch gemacht, heute nicht mehr.

Übrigens der Klammerspitzenverschluss mit diesem Stellweg ist nicht an jeder Weiche im Bahnhof. Die ohne Klammerspitzenverschluss laufen parallel um.

Werde weiter beobachten.


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RE: Weichenselbstbau

#256 von Jandrosch ( gelöscht ) , 09.01.2019 13:49

Zitat

................
Vor 20 Jahren hätte ich das noch gemacht, heute nicht mehr.




Kurt, fang bloß nicht an zu sagen, dass es sich nicht mehr lohnt. Wenn man ein gutes Ergebnis erzielen kann, dann ist der Zeitraum eigentlich egal, in dem man das Ergebnis genießen kann.
Auch vor zwanzig Jahren hätte morgen schon das Ende sein können ....... und mit 72 ist man nicht zu alt für irgendwas - hab Spaß an dem was Dich erfreut, gestern, heute und morgen.


Jandrosch

RE: Weichenselbstbau

#257 von Schachtelbahner , 09.01.2019 19:10

Hallo Jandrosch.

Danke für Deine ermunternde Worte. Doch, es ist zu spät. Ich habe ja noch andere Aktivitäten mit der Modellbahn. Den Bahnhof fertigbauen, weitere Module für den FREMO und nicht zuletzt die Organisation für unser FREMO Montan Treffen. Da steht jede Menge Arbeit an. Mir wird nicht Langweilig und ein bisschen Betrieb will ich noch machen.

Wenn ich micht auch nicht mehr so oft hier melde so siehst Du daran dass ich mehr baue als schreibe. Ich glaube ich mache noch ein ausführliches Video über das schottern, mein erstes hat doch so einige Lücken. Ich habe Beschäftigung.


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RE: Weichenselbstbau

#258 von garti62 , 09.01.2019 21:44

Hallo miteinander,

@Kurt: Wenn Du Deine Weichen eh schon motorisch stellst würde ich das auch so lassen. Ein Servoantrieb bringt da auch keine Verbesserung, höchstens bei der Lautstärke. Und Du bräuchtest ja auch noch eine neue Ansteuerelektronik.

Zitat

Werde weiter beobachten.


Das will ich doch stark hoffen

Zitat

Bin mal gespannt, ob es auch bei H0e so funktioniert.


@Jandrosch: Ja warum denn nicht? Ich hab mal wie versprochen noch ein paar Bilder gemacht:


Die Grundplatte. In der Mitte ist die Kupferschicht abgefräst, das ergibt das notwendige Spiel für die "Stellschwelle"


Als nächstes kommen zwei Führungen/Abstandshalter


Darin läuft die "Stellschwelle" mit der Drehmimik für die Laterne


Eine weitere Platte schließt das Ganze ab.


Mit entsprechendem Abstand kommt dann der Servo dazu.


Und so sieht das dann fertig aus. Bzw. fast fertig: in das 1mm-Röhrchen der Laterne kommt noch ein 0,5mm-Lichtleiter und in das große Loch darunter ein 4mm-Röhrchen mit einer 3mm-LED zur Beleuchtung der Laterne.

Schönen Abend noch
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#259 von Jandrosch ( gelöscht ) , 09.01.2019 22:02

Hallo Ulli,
super - Danke.
Meine Zweifel für H0e bezogen sich auf das asynchrone Umstellen der Weichenzungen.
Mal schauen, bei der nächsten Selbstbauweiche werde ich mal diese Dinge einfließen lassen.


Jandrosch

RE: Weichenselbstbau

#260 von fbstr , 10.01.2019 08:00

Hallo Ulli,

vielen Dank für die Bilder der Mechanik.

Versteh ich das richtig: Diese Mechanik macht eine synchrone Bewegung der Weichenzunge und nicht die asynchrone vom Video, richtig?
Ich habe Fritz Senn und H0fine Mechaniken im Einsatz und sehe da keinen großen Unterschied.

Mich würde es sehr interessieren wie die asynchrone Bewegung erzielt wird. Tatsächlich war mir bis gestern nicht bewusst dass es so was in 1:1 überhaupt gibt. Man lernt jeden Tag was Neues...


Gruss
Frank
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RE: Weichenselbstbau

#261 von garti62 , 10.01.2019 08:22

Morgen Frank,

die Mechanik ist analog der von H0-fine, bloß eben selbstgestrickt. Das müsste mit dieser auch gehen, Du mußt nur evtl. andere Löcher in die "Stellschwelle" bohren. Die versetzte Bewegung der Zungen wird dadurch erreicht, das jede Zunge separat mit einem Federdraht, der nicht zu stark sein darf und auch eine gewisse Länge haben muß, bewegt wird. Wenn die erste Zunge an der Backenschiene anschlägt geht die Bewegung, ermöglicht durch die Federwirkung des Drahtes noch etwas weiter, so daß sich die abliegende Zunge noch etwas bewegt. Und umgekehrt. Dazu muß der Draht an der Zunge fest verlötet werden, in der "Stellschwelle" wird er nur lose eingesteckt. Damit sitzt die "Stellschwelle" nicht direkt unter den Zungen, wie eigentlich üblich, sondern hat einen gewissen Abstand, über den die Federwirkung ausgeübt wird.


Schönen Tag noch
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#262 von fbstr , 10.01.2019 18:44

??? ?? ? .... ! !! !!!

So gaaaanz laaaangsam fällt bei mir der Groschen...


Gruss
Frank
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RE: Weichenselbstbau

#263 von garti62 , 10.01.2019 20:17

Hallo Frank,

Puuhhh, na Gott sei Dank

Mir ist übrigens noch was eingefallen: es gibt von Ralph Steinhagen eine Umstellvorrichtung, die auch die vorbildgetreue Zungenbewegung erzeugt. Der "Federeffekt" ist aber im Prinzip der gleiche. Für mich war das aber nichts, weil der verfügbare Stellweg für meine Zwecke zu gering ist. Ist ja auch für seine H0pur bzw. H0fine-Weichen gedacht.

Schönen Abend noch
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#264 von Ralf Franke , 11.01.2019 05:32

Hallo Ulli,
die Weiche ist absolut der Hammer - da kommt keine Industrieweiche auch nur geringsten ran

MfG
Ralf


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RE: Weichenselbstbau

#265 von Frank1969 , 11.01.2019 08:20

Hallo Ulli,

vielen Dank für die ausführlichen Bilder Deines Antriebes. Bei der Fülle an Infos hier im Forum hatte ich ganz vergessen, dass Du das Prinzip schon einmal beschrieben hattest. Allerdings ist der jetzige Antrieb wesentlich „erwachsener“ und professioneller aufgebaut als der alte und es ist fast schade, das er später mal unter der Anlage verschwinden wird. Ich finde es faszinierend, was für eine Präzision Du die inzwischen erreicht hast! Du könntest fast überlegen, diesen Antrieb als Bausatz anzubieten

Viele Grüße
Frank


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RE: Weichenselbstbau

#266 von garti62 , 12.01.2019 21:03

Hallo liebe Stummis,


@Ralf: Vielen Dank Aber ganz so kannst du das nicht sagen. Eine farblich ordentlich behandelte Weiche von Weinert lässt sich schon kaum noch toppen. Diese Detaillierung kriegst Du mit reinem Selbstbau nicht hin. Außer vielleicht mit den Materialien von BahnSinn, das wird allerdings dann teuer. Und das ist eigentlich der große Vorteil meines Selbstbaus: Neben dem riesigen Bastelspaß sind die Materialkosten fast zu vernachlässigen.

@Frank: Gern geschehen Die Präzision ergibt sich durch den Einsatz meiner kleinen CNC-Fräse. Ich möchte diese mittlerweile nicht mehr missen, ist wirklich ein bißchen die eierlegende Wollmilchsau. Und auch so eine Fräse läßt sich mit erstaunlich geringem Aufwand selbst bauen (wohlgemerkt für unsere Zwecke, Kunststoffe, Pertinax, Sperrholz). Die erreichbare Präzision ist verblüffend. Dazu mal kurz zwei Bilder off-topic. Zwischendurch bastel ich immer mal wieder an einem kleinen Spur-N-Modul/Diorama, Blockstelle mit Bahnübergang. Das soll mal das Gebäude werden. Die Teile sind aus 1mm Forex gefräst, auch die Gravur des Mauerwerks ist mit der Fräse gemacht (Steine 0,4 x 1,8 mm).






Mit der Beleuchtung der Weiche bin ich noch nicht weiter. Mittlerweile ist zwar das 4mm-Messingrohr da, aber so richtig funktioniert das noch nicht so, wie ich es mir gedacht habe. Da muß ich erst noch mal drüber schlafen.

Schöne Grüße
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#267 von Frank1969 , 14.01.2019 12:02

Hallo Ulli,

die Ziegelgravur sieht toll aus. Besonders, wenn man die Größe bedenkt! Auch die einzelnen Wandteile passen genau zueinander und die Dachneigung geht exakt weiter.
Ich schaue ab und zu mir Geräte wie eine CNC-Phräse, 3D-Drucker und Ätzwanne an. Aber im Moment komme ich aus zeitlichen Gründen nur langsam im Keller vorwärts. Da will ich nicht noch zusätzliche Baustellen aufmachen, da die Einarbeitung auch ihre Zeit braucht.
Ich überlege mir tatsächlich folgende Lehre zu kaufen, um die Herstellung der Weichen zu beschleunigen:
https://www.handlaidtrack.com/af-ho-t-7-me70. Die Geometrie entspricht der preußischen 140 1:7.
Da ich späte Epoche 1 als Thema habe, kommt Weinert Mein Gleis leider nicht in Frage. Hinzu kommt der gewisse Scharm, den Echtholzschwellen ausstrahlen:



Viele Grüße
Frank


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RE: Weichenselbstbau

#268 von garti62 , 14.01.2019 17:17

Hallo Frank,

das Bild kenn ich von irgendwo her

Das mit der Lötlehre aus Kanada würde ich mir überlegen. Erstmal ist das eine ganze Menge Geld, da kommt ja auch noch Versand und evtl. Zoll dazu.
[user][/user]

Zitat

Die Geometrie entspricht der preußischen 140 1:7.


Ja, aber die Schwellenlage nicht. Sowas in der Art kann man doch auch selber herstellen. Hast Du eine Zeichnung von der EW 140 1:7?

Gruß
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#269 von Schachtelbahner , 14.01.2019 17:40

Ich kenne diese Weichenlehre. Der Bau einer Weiche geht damit nicht schneller oder einfacher. Einzig das Spurmass ist einfacher. Was nicht zur NEM Passt sind die Abstände der Radlenker und im Herzstückbereich. Die sind für RP 25 Radsätze gebaut.


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RE: Weichenselbstbau

#270 von Frank1969 , 14.01.2019 23:59

Hallo Ulli, Hallo Kurt,

ja, die Schwellenlage passt im Bereich des Herzstückes natürlich nicht. Ich habe deshalb schon den Hersteller angeschrieben und gefragt, ob man die Schwellenlage anpassen könnte, da die Form sowieso erst bei Bestellung angefertigt wird. Bisher kam leider keine Antwort.
Ich habe von vielen preußischen Weichen in 1:7. 1:9 und 1:10 Zeichnungen in 1:87 und diese auch mit Hilfe von Weichen-Bernd inkl. Schwellenlage ins Modellgleis 21 importiert, meinen zukünftigen Bahnhof damit geplant und bereits ausgedruckt. Die in 1:9 und 1:10 hast Du von mir vor ein paar Wochen bekommen, nachdem Du mir die Wellerdateien gemailt hattest.
Wie gesagt, ich hatte die Hoffnung Zeit zu sparen. Aber wenn der Verkäufer sich nicht einmal die Mühe macht, mir zu antworten, habe ich kein gutes Gefühl dort zu kaufen. Das Geld wäre es mir bei der Anzahl an Weichen Wert gewesen. Zoll fällt bis 150€ nicht an, aber eine Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 19 Prozent wäre fällig gewesen.

Viele Grüße
Frank


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RE: Weichenselbstbau

#271 von hubedi , 15.01.2019 07:51

Hallo Frank,

Weichen kann man durchaus mit klassischen Baumethoden erstellen. Eine Schablone hilft Dir nicht oder nur wenig bei der eigentlichen Arbeit, dem Vorbereiten der Gleisprofile, um sie als Zungen, Herzstücke oder was auch immer zusammen zu fügen. Eine Schablone erleichtert allenfalls das Ausrichten und Fixieren während des Lötvorgangs. Das ist zwar ein wichtiger Schritt, der aber auch mit einfachen Abstandshaltern gut zu bewältigen ist. Für den Bau meiner Weichen habe ich noch keine Schablone vermisst. Außerdem benötigst Du für jeden Weichentyp eine neue, nicht gerade günstige Variante. Für den Gegenwert einer Schablonen kannst Du schon einige Weichen selbst bauen.

Ich empfehle Dir, es selbst einmal anzupacken. Anleitungen gibt es mehr als genug. Du wirst sowieso Deinen eigenen Weg finden müssen, der von Deiner Ausrüstung und auch von Deinen persönlichen Präferenzen abhängt. Wenn es klassisch nicht gelingen sollte, läuft der Rückgriff auf Hilfen ja nicht weg. Es ist kein Hexenwerk ... nur Mut.

LG
Hubert


Hier geht's zu den Bauberichten der "Mark Michingen"
Und hier stelle ich mich kurz vor ...

Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. (Henry Ford)


 
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RE: Weichenselbstbau

#272 von garti62 , 15.01.2019 07:56

Morgen Frank,

Zitat

Die in 1:9 und 1:10 hast Du von mir vor ein paar Wochen bekommen, nachdem Du mir die Wellerdateien gemailt hattest.


deshalb habe ich ja gefragt
Du hast eine PN.

Schönen Tag noch
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#273 von Frank1969 , 15.01.2019 09:09

Hallo Olli und Hubert,

eine Lötlehre z.B. für das Herzstück hatte ich schon mit einfachen Holzleisten gebaut. Rund 10 preußische Weichen in 190 1:9 habe ich auch schon gebaut vor einigen Jahren und auf einem Nebenbahnendbahnhof verlegt. Allerdings noch ohne Schienenstühle und nur auf Holzschwellen genagelt. Angefangen hatte ich mit einem Bausatz von Schumacher. Zur Zeit ruht allerdings dieser Bahnhof bis ich den Bahnhof Grimmenthal verlegt habe.

Viele Grüße
Frank


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RE: Weichenselbstbau

#274 von Schachtelbahner , 15.01.2019 23:04

Hallo Frank.

Dass der Hersteller noch nicht geantwortet hat überascht mich nicht. Diese Lehre ist für den US Markt und dort wird nach der NMRA Norm gebaut. Das haißt, die Rillenweite der Radlenker und Herzstücke Abstände sind enger, ich glaube 0,8 mm, müsste nachsehen. In Europa wird nach NEM produziert. Hier haben wir eine Rillenweite von 1,1 - 1,3 mm die Notwendig sind damit Fahrzeuge mit großem Spurkranz problemlos die Weiche befahren können. Nach der NMRA Norm gebaute Weiche fahren keine Europäer da durch ohne zu klemmen.

Ich weiß wovon ich schreibe. Meine Nalage ist mit Selbstbaugleis und Weichen nach NMRA Gebaut mit dem Ergebnis, dass ich alle meine Räder auf RP25 abdrehen musste. Ich bin eben dabei meinen Bahnhof auf Europa zu ertüchtigen damit er im FREMO eingesetzt werden kann. Alle Spurrillen müssen auf 1,3 mm geweitet werden.

Für eine Weiche nach NEM Norm müsste der Hersteller eine komplette neue Zeichnung konstruiren was sich Kostenmäßig nicht rechnet. Andere Schwellenlage und Abstand kommt noch dazu. Bei den US Bahnern gibt es wesentlich mehr Gleisselbstbauer als bei uns. Hier in Deutschland kommt für alle alles aus der Schachtel.


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RE: Weichenselbstbau

#275 von Inspektor , 15.02.2019 15:42

Hallo Ulli,

Dein Weichen- und Gleisbau gefällt mir außerordentlich gut! Zudem habe ich ein paar Anregungen und Informationen bekommen, die mir neu waren. Insbesondere die Schwellen mit den Taschen für die Pertinax Stücke finde ich sehr interessant. Ich bin gerade an meiner ersten Selbstbauweiche und es geht nur gaaaaanz langsam voran. Und nun frage ich mich, ob die Lötmethode vielleicht doch besser ist als das Aufkleben der Profile. Das würde aber einen Aufschub auf unbestimmte Zeit bedeuten, weil dafür wohl eine Fräse notwendig wäre. Und das wäre vermutlich ein Mammutprojekt von mehreren Monaten...

Ich benutze Uhu Ultra Gel Matic, was sich gut verarbeiten läßt und hält. Die Frage ist nur: wie lange und wie stark? Ich habe gelesen, der 2-Komponentenkleber wäre stärker - das muß ich mal testen. Jedenfalls hatte ich schon das Problem, daß die Brünierung an der Klebestelle haften blieb und das Profile an dieser Stelle blank war. Also reinige ich es vorher mit einem Glasradierer, aber vermutlich wäre ein feines Schleifpapier besser, um die Oberfläche aufzurauen.

Um doch noch weitermachen zu können, habe ich mal ein paar Fragen zu Deiner Methode. Du meintest ja, das Löten wäre haltbarer als eine Klebestelle. Das kann ich mir vorstellen, aber das Pertinax ist ja 'nur' geklebt, also ist die Schwachstelle nun an einer anderen Stelle, oder? Und wie relevant ist die Längenausdehnung in der Praxis? Wenn sich das Profil so weit ausdehnt, daß Klebestellen reißen, was passiert dann, wenn sie durch Verlöten mit Gewalt festgehalten werden? Die Kräfte sind ja da und wollen irgendwo hin...

Deine Ergebnisse Deiner Fräsarbeiten sind sensationell, aber wieviel Fräser gehen dabei drauf? Wenn ich mir beispielsweise diese Taschen ansehe, sind in den Ecken keine Rundungen zu erkennen, also muß der Fräser sehr klein und damit empfindlich sein. Kleine Nebenfrage: Startest Du das Fräsprogramm von vorne, wenn ein Fräser getauscht werden muß, oder kann man auch mittendrin wieder einsteigen?

Mit was machst Du die CAD Zeichnungen? Ich habe das kostenlose Siemens SolidEdge2D, aber es hat eine Schwäche. Ich kann nämlich Schwellen nur an gerade Abschnitte zeichnen. Eigentlich wollte ich Geraden in Kurven umwandeln und hatte gehofft die Senkrecht-auf-Eigenschaft der Schwellenseiten zur Mittellinie bliebe erhalten, aber das ist leider nicht so. Und jede Schwelle einzeln von Hand zeichnen ist sehr aufwendig, da ja jede einen anderen Winkel hat.

Wie bekommst Du die Profile in die richtige Position, wenn Du nicht lötest. Beim Kleben hat man ja nur einen Versuch und wenn dann der Abstand nicht paßt...

Ich hätte noch einen Vorschlag in Sachen Pertinax-Unterlegplatten als Alternative zum Fräsen der Taschen. Man könnte doch vielleicht nur diese Stellen auf einer Platte stehen lassen und dann die Holzschwelle dazwischenlegen, d.h. die Schwelle würde aus drei Teilen bestehen (Mittelteil und auf beiden Seiten ein Stück). Die beiden äußeren Teile könnte man dann mit einem breiteren Fräser bearbeiten und die Ecken wären rechtwinklig (die Teile würden wie ein U aussehen). Für das Mittelteil würde man das genauso machen, man hätte also an beiden Enden ein U.

Ach ja, da fällt mir noch etwas ein. Woher hast Du denn die Maße der Pertinax-Teile (Unterlegplatten)? Das sind ja viele verschiedene und ich habe noch keine Teileliste gefunden.

So, das ist jetzt etwas länger geworden. Hoffentlich sind die Fragen nicht zu banal, aber vor der ersten Weiche habe ich noch immer Respekt.

Gruß,
Andreas


 
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