Eine verbindliche Aussage würde man vermutlich in der IPC-A-610 D finden. Unter 10.6 Reinheit, Flussmittelrückstände, No-Clean. Darauf hab ich leider keinen Zugriff mehr. (Rentner )
Ich könnts raussuchen, wenn ich wollte. Doch dann werde ich wieder alsTheoretiker abgestempelt. Der dicke Ordner ist nicht gerade das, was Spass macht. [/quote]
Nochmals zu den IPC Normen. Ich habe gerade das Buch (sehr empfehlenswert für Profis) IPC-A-610 DE "Abnahmekriterien für elektronische Baugruppen" in der Hand. Tja, im ganzen Kapitel 10.4 geht es um die Sauberkeit. Tja, gemäss diesen Angaben ist jeder Flussmittelrückstand unzulässig auf der Leiterplatte und das für jede der 3 Klassen, die es unter Leiterplatten gibt. Die Modellbahn geht unter Klasse 1 die steht für: gewöhnliche Elektronikprodukte. In dieser Klasse ist die einzige Forderung, dass alles funktionieren soll. Also richtig für die meisten Consumerprodukte der Unterhaltungselektronik.
Die Klasse 3 hat die grösste Anforderung. Hier gehen Medizinprodukte, Verkehrstechnik, Bahn, Flugzeug usw rein.
Wir (in der Firma) haben die ganzen IPC Normen (deutsche Übersetzung) bei der FED (Fachverband Elektronikdesign) Berlin besorgt. https://www.fed.de/ Ich sage euch, das hat einen enormen Umfang, der hier für Hobbybastler wirklich nicht viel Sinn macht. Das ist dann wirklich eine geballte Ladung Theorie. Zusätzlich gibt es viele solche Bücher, wie ich oben bereits zitiert habe zu kaufen bei FED. Alleine schon die sind extrem umfangreich aber sehr anschaulich über jedes erdenkliche Qualitätsmerkmal.
[quote="Martin Lutz" post_id=1926062 time=1547621753 user_id=124] Aber eben: sowas empfehle ich eher den Profis. [/quote]
Ist auch meine Meinung, da gehört es auch hin. Wäre für den Hobbybereich eher dann interessant gewesen, wenn es dort eine eindeutige Aussage gäbe, das die Formulierung „No clean Flussmittel sind Flussmittel, deren Rückstände nicht zwingend von den gelöteten Baugruppen entfernt werden müssen. Unter normalen Einsatzbedingungen der Baugruppen geht von den Rückständen keine Gefahr der Korrosion aus.“ Unsinnig wäre. Im Hobbybereich wird es auch (noch :wink nicht notwendig sein einem Auditor zu erklären, dass man nach Richtlinie xyz arbeitet, und das Handbuch dazu vorweisen muss. mfG Werner
Meine kleine Parkettbahn "Bärlin", neu: Gleisplan #024 mit BR 023, 80 und 218 . Dieser Beitrag endet hier. Sie können noch bis zum nächsten Beitrag mitlesen.
Nun habe ich eine Tube Löthonig gekauft und sie bei zwei kleinen Elektronik-Projekten im Einsatz gehabt, anstelle meines üblichen Flussmittelstifts.
Meine Beobachtungen: - Der Löthonig ist durch seine gelbe Farbe undurchsichtig und versperrt mir damit die Sicht auf die zu verlötenden Bauteile. - Er lässt sich nur grob dosieren, weshalb zuviel davon auf die Bauteile gelangt. - Nach dem Lötvorgang hinterlässt er stark klebrige Reste, die ich anschließend nur mit gründlicher Reinigung (Kontakt LR in Massen) weg bekomme.
Weder Durchsteckbauteile noch SMD-Bauteile kann ich damit vernünftig löten. Das sind soviele Nachteile, dass ich auf den Einsatz von Löthonig verzichten werde und bei meinem Flussmittelstift bleibe - der ist durchsichtig, gut dosierbar und hinterlässt kaum Rückstände, die sich zumal flink reinigen lassen.
Viele Grüße, Stadtbahner
Meine kleine Parkettbahn "Bärlin", neu: Gleisplan #024 mit BR 023, 80 und 218 . Dieser Beitrag endet hier. Sie können noch bis zum nächsten Beitrag mitlesen.
Zitat Nun habe ich eine Tube Löthonig gekauft und sie bei zwei kleinen Elektronik-Projekten im Einsatz gehabt, anstelle meines üblichen Flussmittelstifts.
Meine Beobachtungen: - Der Löthonig ist durch seine gelbe Farbe undurchsichtig und versperrt mir damit die Sicht auf die zu verlötenden Bauteile. - Er lässt sich nur grob dosieren, weshalb zuviel davon auf die Bauteile gelangt. - Nach dem Lötvorgang hinterlässt er stark klebrige Reste, die ich anschließend nur mit gründlicher Reinigung (Kontakt LR in Massen) weg bekomme.
Weder Durchsteckbauteile noch SMD-Bauteile kann ich damit vernünftig löten. Das sind soviele Nachteile, dass ich auf den Einsatz von Löthonig verzichten werde und bei meinem Flussmittelstift bleibe - der ist durchsichtig, gut dosierbar und hinterlässt kaum Rückstände, die sich zumal flink reinigen lassen.
Was soll dieser Unsinn?
Für SMD Bauteile braucht es keine Flußmittel, waren bei mir noch nie Notwendig und bei den übrigen Lötstellen hat sich Löthonig aus der Tube als das beste und schonenste rausgestellt. Eine Lötstelle mit Löthonig habe ich auch noch nie gereinigt und die ältesten sind nun schon 40 Jahre alt. Andere Flußmittel müssen schon gereinigt werden wozu ich zu faul bin.
Um bessere Lötstellen zu bekommen solltest Du deine Lötstation auf 400° einstellen und die Lötzeit verkürzen. Bei Belifreiem Lot ist diese tem. sowieso Notwendig.
Grüße von Kurt dem Schachtelbahner aus dem Nationalpark Nahe Hunsrück bleibt Corona negativ
Zitat - Der Löthonig ist durch seine gelbe Farbe undurchsichtig und versperrt mir damit die Sicht auf die zu verlötenden Bauteile.
Wie dick trägst Du denn Löthonig auf? So wie Marmelade auf's Brötchen? Das ist doch kein Schmierkäse!
Zitat - Er lässt sich nur grob dosieren, weshalb zuviel davon auf die Bauteile gelangt.
Es reicht, wenn man die Beinchen kurz in Löthonig tupft, falls unbedingt notwendig. Zahnstocher geht auch?
Zitat - Nach dem Lötvorgang hinterlässt er stark klebrige Reste, die ich anschließend nur mit gründlicher Reinigung (Kontakt LR in Massen) weg bekomme.
Wenn man alles dick einkleistert Wenn man es richtig macht können die Reste bleiben und schützen vor Korrosion.
Ich benutze Löthonig seit Jahrzehnten, aber nicht immer, sondern nur wenn notwendig. Eine Tube reicht Jahre. Das Zeug ist kein "Bratfett", man sollte es sparsamst verwenden, so dass sich alles beim Antippen auflöst. Für eine normale Lötstelle reicht ein Stecknadelköpfchen. Wenn es nicht verdampft / verfließt so schnell wie das Lot, innerhalb eines Augenblicks, dann hast Du entweder zu viel Löthonig, die falsche Löttemperatur, oder der Lötkolben hat zu wenig Leistung und heizt nicht schnell genug nach. Die Lötspitze wird nämlich durch Erhitzen der Lötstelle, Verdunsten des Löthonigs oder Flußmittels und Verflüssigung des Lotes kurz abgekühlt.
| : | ~ analog
Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
Versuch macht kluch. Bei aller grauer Theorie und Besserwisserei: Selber machen, ausprobieren, sich auch Mal einen Fehler zu erlauben gönnen, um daraus zu lernen. Diese positive konstruktive Fehlerkultur, aus der man einen Nutzen und Erfahrungen zieht, sollte gepflegt werden.
Nicht jedoch das gehässige "von oben herab schauende" Verhalten, welches nur zur Bauchpinselei des Egos dient.
Über die Löthonig-Tube wird sich ein anderer Stummi freuen, dem ich sie heute zuschicke. So hat sie noch einen Nutzen.
Viele Grüße, Stadtbahner
Meine kleine Parkettbahn "Bärlin", neu: Gleisplan #024 mit BR 023, 80 und 218 . Dieser Beitrag endet hier. Sie können noch bis zum nächsten Beitrag mitlesen.
Zitat Versuch macht kluch. Bei aller grauer Theorie und Besserwisserei: Selber machen, ausprobieren, sich auch Mal einen Fehler zu erlauben gönnen, um daraus zu lernen. Diese positive konstruktive Fehlerkultur, aus der man einen Nutzen und Erfahrungen zieht, sollte gepflegt werden.
Nicht jedoch das gehässige "von oben herab schauende" Verhalten, welches nur zur Bauchpinselei des Egos dient.
Über die Löthonig-Tube wird sich ein anderer Stummi freuen, dem ich sie heute zuschicke. So hat sie noch einen Nutzen.
Was ist daran "gehässig" wenn man den Tip aus Erfahrung geben will? Schliesslich wäre ein Forum dazu gedacht, dass man Erfahrungen austauscht, oder nicht? Da würde man mehr Dankbarkeit erwarten. Aber schmiert doch euer Honig sonst wohin. Mir kann das egal sein. Dem Verkäufer freut's wenn er wieder ein paar Cent dazu verdienen kann für etwas, was die Welt nicht braucht.
Zitat Versuch macht kluch. Bei aller grauer Theorie und Besserwisserei: Selber machen, ausprobieren, sich auch Mal einen Fehler zu erlauben gönnen, um daraus zu lernen. Diese positive konstruktive Fehlerkultur, aus der man einen Nutzen und Erfahrungen zieht, sollte gepflegt werden.
Nicht jedoch das gehässige "von oben herab schauende" Verhalten, welches nur zur Bauchpinselei des Egos dient.
Moin,
Oben schrieb ich von meinen Erfahrungen: [quote=klein.uhu] Ich benutze Löthonig seit Jahrzehnten, aber nicht immer, sondern nur wenn notwendig. Eine Tube reicht Jahre. Das Zeug ist kein "Bratfett", man sollte es sparsamst verwenden, so dass sich alles beim Antippen auflöst. Für eine normale Lötstelle reicht ein Stecknadelköpfchen. Wenn es nicht verdampft / verfließt so schnell wie das Lot, innerhalb eines Augenblicks, dann hast Du entweder zu viel Löthonig, die falsche Löttemperatur, oder der Lötkolben hat zu wenig Leistung und heizt nicht schnell genug nach. Die Lötspitze wird nämlich durch Erhitzen der Lötstelle, Verdunsten des Löthonigs oder Flußmittels und Verflüssigung des Lotes kurz abgekühlt. [/quote] Ich pinsel mir da nichts auf den Bauch! Aber ich bin auch kein berufsmäßiger Dauer-Profilöter, sondern nur einer, der gelegentlich mal was verlöten / reparieren muss, nicht nur an der Modellbahn. Bei recht alten Sachen ist der Honig manchmal schon hilfreich. Und all diese Fehler mit "dick auftragen" und "braten" habe ich in vielen Jahren auch gemacht und versucht daraus zu lernen. Diese Erfahrungen gebe ich hier wieder.
Die, die das berufsmäßig machen, es gelernt haben, ihr Wissen hier weitergeben, wie just Martin Lutz, sollte man nicht als "Besserwisser" oder "Theoretiker" abkanzeln, das ist unfair. Wer Erfahrungen anderer nicht anerkennen will, sollte es eben einfach lassen, aber nicht darüber schimpfen, wenn man ihm helfen möchte. Das ist kontraproduktiv.
PS: ich kenne Marin Lutz nicht und habe auch nichts mit ihm zu tun. Aber so hackt man nicht auf Kollegen rum!
| : | ~ analog
Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
Moin, ich habe auch irgendwo so eine Tube liegen. Diese hält seit mittlerweile 8 Jahren (geschätzt).
Er wird also äußerst selten benutzt, aber wenn, dann war er sehr hilfreich. Ich zähle mich, trotz ein wenig Erfahrung, nicht zu den professionellen Lötern: für diesen mag solch ein Hilfsmittel überflüssig sein.
deine Beobachtung und die daraus resultierene Arbeitsweise beim Löten ist durchaus richtig. Beim Bestücken von Leiterplatten aus Bausätzen, beim Anlöten einer Kupferlitze an eine Messinglötöse und ähnlichen Arbeiten, die man mit Eleketroniklötdraht (-zinn) macht, ist Löthonig nicht nötig - im Gegenteil verkehrt bzw. falsch! Aber es gibt durchaus andere Lötarbeiten mit anderen Loten, wo das Mittel nützlich sein kann.