RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2476 von notbremse , 25.01.2019 18:15

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Der Fluch der Akribik, Teil 260

FAST FERTIGER WAGEN VON BRAWAKLIN


Wir werfen einen Blick unter den Christbaum:




Wieder kein einziges Paket, schon gar nicht eines mit einer völlig neuartigen flackerfreien Innenbeleuchtung für zweiachsige Wagen.

Machen wir halt weiter mit dem Gepäckwagen für den Görtschitztal-Express. Er hat diese Woche die letzten Kleinteile angepickt bekommen, so zum Beispiel hatte ich die recht filigranen Türpuffer vor dem Spachteln und Schleifen sorgfältig vom Wagenkasten abgetrennt, und nun mussten sie wieder ran.




Die beiden flohschissgroßen Winzlinge verweigerten zunächst jedwede Kooperation und desertierten mehrmals aus der Pinzette. Gottlob schafften sie es nicht bis zum Boden und zum Glück ist mein Basteltisch hell und gut beleuchtet, sodass die Suche schon nach kurzer Zeit erfolgreich verlief.

Abschließend musste der Wagen noch einige Alterungsmaßnahmen über sich ergehen lassen, wie ich sie schon bei meinen Güterwagen beschrieben habe. Die Achshalter erhielten „Fettspuren“, das ganze Fahrgestell wurde mit rostbrauner Farbe eingestäubt, Räder und Bremsklötze wurden rostfarben abgesetzt. Damit ist der Wagen nun – bis auf die innovative Beleuchtung und die Beschriftung – fertig.

Bei der Beschriftung bestehen, wie schon erwähnt, Zweifel, ob der Wagen im Sommer 1955 denn (außer auf den Langträgern) überhaupt eine besaß. Er wird trotzdem eine Beschriftung erhalten, deren Anfertigung allerdings ein paar Wochen in Anspruch nehmen kann.

Inzwischen kommt der Wagen aufs Wartegleis.

Axel hat sich vor einiger Zeit eine Gegenüberstellung meines Wagens mit dem Ursprungsmodell von Märklin gewünscht:

Zitat
Interessant fände ich diesem speziellen Fall auch mal eine Gegenüberstellung der/ des Ursprungsmodelle(s) mit Deinem Umbauergebnis.


Bitte sehr, lieber Axel, hier ist ist der gewünschte Vergleich – von der einen Seite:






…und von der anderen:






Erstaunlich, wie sehr die vielen Details von den teilweise recht erheblichen Unzulänglichkeiten des Wagenkastens ablenken. Ganz so schön, wie hier gezeigt, ist der Wagen bei entsprechender Vergrößerung und in grellem Licht ja leider bei weitem nicht. Steve hat gemeint:

Zitat
Geht da was mit Licht ?


Natürlich. Es geht immer was mit Licht. Auch beim Fotografieren. Ich habe es zum Fotografieren radikal gedimmt. Sonst muss mir Steve womöglich schlagartig 19 Sterne aberkennen…

Dennoch sehe ich auf den Fotos noch ein paar Kleinigkeiten, die noch zu tun sind. Das Blech über der Tür z.B. verträgt noch ein paar farbliche Maßnahmen. Und das Dach muss, wenn die Beleuchtung fertig ist, noch besser befestigt werden. Aber damit langweile ich euch jetzt eine Weile nicht mehr. Das nächste Mal wenden wir uns anderen Dingen zu.

Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2477 von Vorarlberg-Express , 25.01.2019 20:43

Hallo Karl,
Ist sehr schön geworden, gut.
Danke für die wöchentlichen Fortsetzungsberichte voller Anregungen. Die eine oder andere hab ich schon übernommen.

Viele Grüße

Gerhard




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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2478 von wolferl65 , 25.01.2019 20:51

Servus Karl,

schaut schon fein aus... stelle mir gerade die Wirkung in einem entsprechend gestalteten Umfeld vor...

Gruß,
Wolfgang


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2479 von hubedi , 25.01.2019 21:26

Hallo Karl,

es sammeln sich ja leider jede Menge "nix"en auf Deinem Basteltisch. Aber Du weißt die Wartezeit gut zu überbrücken. Und was sehe ich ... tatsächlich einen Kollegen meines VGSH.

Dein Wägelchen ist ein wahres Schmuckstück geworden, wie man es selten zu sehen bekommt. Du beurteilst Deine Arbeiten sehr kritisch und entdeckst Macken, wo ich sagen würde, das entspricht den Gebrauchsspuren, die auch das Original mit Stolz getragen hat. Was Du hier zeigst, ist definitiv Modellbauoberliga.

LG
Hubert


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2480 von notbremse , 27.01.2019 09:32

@ Gerhard: danke für deinen netten Kommentar und weiterhin viel Spaß!

@ Wolfgang: du winkst nicht mit dem Zaunpfahl, du schmeißt mit dem ganzen Zaun nach mir!



Aber du hast recht: es ist an der Zeit, sich wieder ein wenig des "Umfeldes" anzunehmen.

@ Hubert: ...wenn da nicht gewisse N-Bahner wären, die zeigen, was WIRKLICH Modellbauoberliga ist...

rost:

Schönen Sonntag

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2481 von notbremse , 01.02.2019 14:01

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Der Fluch der Akribik, Teil 261

MESSIE IM MOBA-RAUM


„Na seawas, do schauts aus!“ Der Toni war entsetzt. „A so a Saustoll! Wia bei die Zigeina! Kam gehst amol lei a poa Minutn ane rachn, mocht da Koal so an Dreck!“
[Ach du gute Güte, wie sieht es denn hier aus! So ein Durcheinander! {Früher häufig gehörte Redewendung, heute politisch nicht mehr korrekt, bleibt unübersetzt} Kaum geht man einmal ein paar Minuten weg, um eine Zigarette zu rauchen, macht der Karl so einen Unrat!]




Der Professor sah sich schweigend um und sprach alsodann: „Der Karl leidet eindeutig unter dem Messie-Syndrom. Das Problem ist nur, wir befinden uns im Jahr 1955 und das Messie-Syndrom ist noch nicht erfunden. Wir können daher keinen Coach bemühen, der das Problem in zwei, drei Jahren mit Bravur und hochverdient langer Honorarnote löst, sondern wir müssen mit völlig veralteten, ineffizienten Herangehensweisen arbeiten. Das bedeutet: wir müssen wohl oder übel die Ärmel aufkrempeln und aufräumen…"

Na, so grauslich, wie die beiden behaupteten, sah es ja doch wieder nicht aus:




Ich habe in der Zwischenzeit doch bloß ein paar Dinge auf der Anlage abgestellt, von denen ich gerade nicht wusste, wohin damit...




Also: ab mit dem Zeug in geeignete Behälter, wie zum Beispiel in die Mülltonne, und anschließend sorgfältige Reinigung des Raumes…

Das Beobachten von Reinigungsarbeiten hat gemeinhin wenig Unterhaltungswert, was man beispielsweise daran erkennen kann, dass es relativ wenige Fernsehsendungen gibt, die eineinhalb Stunden lang oder noch länger nichts anderes als Reinigungspersonal bei der Arbeit zeigen. Wir zerstreuen uns daher in der Zwischenzeit auf weniger eintönige Weise und werfen einen Blick unter den Christbaum:




Hurrah! Diesmal liegt etwas darunter! Eine Nachricht vom Christkind!

Was es schreibt? Es schreibt: „Schau mal, was heute gekommen ist “.

Die chinesischen Kooperationspartner des Christkindes haben offenbar eine erste Testplatine für die neuartige, flackerfreie Innenbeleuchtung mit induktiver Energieversorgung für zweiachsige Wagen geschickt:




Passt exakt in die schmale Ausnehmung im Dach eines Roco- oder KMB-Spantenwagens, aber natürlich auch in viele andere kurze Wagen. Ein vielversprechender Anfang. Ich werde wieder berichten, wenn die ersten Platinen bestückt sind und so funktionieren, wie ich es mir vom Christkind gewünscht habe.

----------

Der Toni und der Professor haben inzwischen den Bereich um den Taggenbrunn-Viadukt so weit geräumt, dass ich mich entschieden habe, den „Görtschitztal-Express“ probeweise – die 57er mit dem Tender voraus - auf die Brücke zu stellen:




Der Wolkenhintergrund ist wahrscheinlich nicht ganz das, was sich Wolfgang unter „in einem entsprechend gestalteten Umfeld“ vorgestellt haben wird. Aber man bekommt nun schon einen recht guten Eindruck, wie die ganze Fuhre später auf dem Weg nach St. Veit wirken wird. Noch hat der Zug keine Innenbeleuchtung, und trotzdem sorgen die Figuren dafür, dass der Zug einen richtig „belebten“ Eindruck macht.

Ach ja, fast hätte ich es vergessen: diese kleine Szene ist diese Woche noch hinzugekommen:




Papa und das “vom Dämon besessene“ kleine Mädchen sind nach links gerückt, denn rechts musste Mama hin. Mama unterhält sich inzwischen mit dem Conducteur. Denn Mama hat die Fahrkarten.

Das ist übrigens immer so, weil Mamas nämlich viiiieeel verlässlicher sind als Papas und im Gegensatz zu diesen die Fahrkarten niemals zu Hause vergessen. Sagt Mama.




Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2482 von Friedl01 , 01.02.2019 14:42

Wirklich tolle Arbeit!!! Das Bild des (beinahe) fertigen Zuges sieht super aus

Eine Frage am Rande, mit welchen Farben hast du das Dach gealtert? Ich nehme an wieder in mehreren Schichten mit stark verdünnter Farbe? Wirkt sehr sehr realistisch!

lg
Gottfried

PS: "Nur mal kurz auf die Anlage abstellen"... jaja, wer kennt das nicht hahaha


Meine Gebirgsstrecke: (Klick aufs Bild)


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2483 von br42 9001 , 01.02.2019 15:50

Hallo Karl,

mal wieder ein Lebenszeichen von mir: Einfach Spitze. Der Zug müsste dringend mal auf Sonderfahrt ins Ahrtal gehen .

ganze liebe Grüße
Steffen


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2484 von wolferl65 , 02.02.2019 14:27

Servus Karl!


Zitat

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Der Fluch der Akribik, Teil 261


Der Toni und der Professor haben inzwischen den Bereich um den Taggenbrunn-Viadukt so weit geräumt, dass ich mich entschieden habe, den „Görtschitztal-Express“ probeweise – die 57er mit dem Tender voraus - auf die Brücke zu stellen:




Der Wolkenhintergrund ist wahrscheinlich nicht ganz das, was sich Wolfgang unter „in einem entsprechend gestalteten Umfeld“ vorgestellt haben wird. Aber man bekommt nun schon einen recht guten Eindruck, wie die ganze Fuhre später auf dem Weg nach St. Veit wirken wird. Noch hat der Zug keine Innenbeleuchtung, und trotzdem sorgen die Figuren dafür, dass der Zug einen richtig „belebten“ Eindruck macht.


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herzlichen Dank für den schönen Eindruck, und ja, im Vergleich zur Schneidmatte kann man hier durchaus von einem "entsprechend gestalteten Umfeld" sprechen . Ist natürlich nochmal was ganz anderes, wenn man weiß, wieviel Zeit und Hingabe in dem Züglein stecken...


Gruß,
Wolfgang


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2485 von jzipp , 02.02.2019 19:58

Zitat

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Tolles Motiv! Freu mich schon auf weitere Modellbahnfotos aus Kärnten
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2486 von hubedi , 03.02.2019 12:09

Hallo Karl,

was für ein großartiges Bild des gesamten Zuges. Ab und zu lohnt es sich, einmal zurück zu treten und das Ergebnis in einer Gesamtschau zu bewundern.

Jetzt noch so 200 bis 300 Jahre mit solcher Akribie weiterbauen und Du hast eine phantastische Anlage als natürliches Umfeld diese Kleinods.

Ach seufz ... Hubert, Du bist ein Lästermaul. Aber ich habe mir so einiges von Dir abgeschaut. Diese Präsentation ist eine gute Gelegenheit, für Deine Freitagsberichte Danke zu sagen.

LG
Hubert


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2487 von notbremse , 08.02.2019 20:09

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Der Fluch der Akribik, Teil 262


PERMANENT MAKE-UP




Stellt euch vor, das Christkind kann nicht nur Geschenke bringen, sondern auch löten! Wer hätte das gedacht! Kein Scherz: es hat für mich seine Lötstation angeworfen und es hat mir heute dieses Foto geschickt:




Leute, ich kann Weihnachten kaum mehr erwarten, und wenn es heuer zu Ostern ist… Wie oft muss ich wohl noch schlafen, bis ich diese Platine ausprobieren darf???



Bis dahin versuche ich, mich mit Arbeit an der Modellbahn abzulenken. Während Toni und der Professor weiterhin den Modellbahnkeller aufräumen (ich höre den Toni bis herauf ins Wohnzimmer fluchen), betreibe ich Permanent Make-up.

Permanent Make-up?

Nun, seit jeher beklagen Modellbauer, dass Begriffe wie „Weathering“ oder „Alterung“ aus verschiedensten Gründen nicht recht zutreffen wollen.

Hätten sie doch ganz einfach meine Frau gefragt. Mit dem Thema kürzlich beiläufig konfrontiert, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen: „Das nennt man Permanent Make-up.“

Punkt. So einfach ist das.

Macht, was ihr wollt - weathert, altert, was auch immer, ich mache ab sofort nur noch Permanent Make-up.

Anlass für diese Begriffs-Diskussion war ein ab-so-lut unwiderstehlicher Bausatz, dessentwillen ich meine Keller-Aktivitäten nochmals ein wenig aufschieben MUSSTE. Ich MUSSTE stattdessen unbedingt schnell mal dieses phantastische Fahrwerk hier zusammenbauen:




Es handelt sich um das eines Vh14 aus der hervorragenden Modellschmiede des Ralph Steinhagen, RST Modellbau.

Insgesamt habe ich in den letzten Wochen nebenher eigentlich drei solchen Bausätzen gebaut, die ich nach konkreten JDŽ-, ÖBB- und CFR-Vorbildern herrichten will, die 1955 in Güterzügen im Süden Österreich liefen. Bislang konnte ich allerdings noch keine Fotos österreichischer oder rumänischer Vh14 auftreiben. Aber ich bekam immerhin Bilder von Wagen der jugoslawischen Staatsbahnen, nach welchen ich mich beim Bau meines ersten Modells orientierte. Vielen Dank an Matej!

Die jugoslawischen Wagen hatten Blechdächer. Das Blechdach bildete ich mit einem 3D-Decal nach.

Hier der erste Wagen, wenn auch noch ohne Räder, ohne Permanent Make-up auf dem Dach und an einigen anderen Teilen:




Da der Zusammenbau in mehreren aktuellen Zeitschriften sehr schön erläutert wird und ich diese aufwändigen Berichte, die durchaus ihr Geld wert sind, nicht konkurrenzieren möchte, zeige ich hier ausnahmsweise keine Bauetappen. Ausführliche Berichte gibt’s unter anderem in Miba 6/2018, Eisenbahn Kurier 10/2018, und – besonders detailreich - von Jörg Chocolaty in der „Modellbahnschule 39“. Ich habe mir gleich alle drei Hefte besorgt…

Der Zusammenbau ist auch nicht wirklich ein unüberwindliches Problem. Ich behaupte, das kriegt jeder hin, der schon einmal erfolgreich ein Flugzeugmodell aus einem Plastikbausatz zusammengebaut und die Streben an den Klarsichtteilen der der Flugzeugführerkanzel sauber bemalt hat, ohne die Verglasung mit den Pfoten zuzukleistern.

Als Kleber wird hier ein Lösungsmittel verwendet, wie es auch in der Nitroverdünnung enthalten ist. Ich habe es mit einem Fläschchen von RST versucht, aber auch mit Nitroverdünnung oder Essigsäure-n-butylester sollte es klappen. Sparsamer, erforderlichenfalls mehrfacher Auftrag mit einem kleinen Pinsel ist angesagt. Anders als bei Plastikklebern aus der Tube gibt es kein Kleckern – was an Lösungsmittel zu viel ist, verdunstet rückstandsfrei. Die Dämpfe sind aber ganz klar gesundheitsschädlich, darum arbeite ich mit diesen Chemikalien stets bei offenem Fenster.

Die schwarzen Teile habe ich mit dem "blauen" Sekundenkleber von RST verklebt. Anfangs ein wenig skeptisch, war ich ob der Haltbarkeit der Klebeverbindungen rasch voll und ganz begeistert.

Ralph Steinhagen empfiehlt, Oberteil und Fahrgestell getrennt zusammenzubauen und die beiden Teile erst nach dem Lackieren miteinander zu verkleben. Für den Zusammenbau des Fahrgestelles empfiehlt er, den Boden des Oberteiles als Lehre zu verwenden. Mir misslang dies beim ersten Fahrgestell, weil ich zu viel Lösungsmittel auftrug und auf diese Weise unbeabsichtigt das Fahrgestell mit dem Boden des Wagenkastens verklebte. Ist aber nicht der Weltuntergang, da ich die betroffenen Bereiche sowieso mit dem Pinsel permanentmakeupen will. Bei den weiteren beiden Fahrgestellen klappte die saubere Trennung dann auf Anhieb.

Damit das Fahrgestell schön plan wird, besorgte ich mir eine kleine Glasscheibe als Unterlage. Dazu muss man nicht unbedingt eine Glaserei aufsuchen. Ich bekam das nützliche Teil um weniger als einen Euro als „rahmenlosen“ Bilderrahmen (Clip Frame) im Möbelhandel. Ein paar rechtwinklig zugeschnittene Holzklötzchen sind beim Kleben der Wagenkastenwände hilfreich.

Den erwähnten hervorragenden Anleitungen ist wenig hinzuzufügen, außer vielleicht, dass mir das exakte Abschneiden der winzigen Teile von den Gussgraten mit einem Cutter auf einem Hartholzklötzchen als Unterlage recht mühelos gelang, ohne dass Nacharbeiten mit der Feile nötig wurden:




Ich konnte das abzutrennende Teil fast immer so positionieren, dass es beim Schneiden plan auf dem Holz auflag und somit stand einem präzisen Schnitt nichts im Wege.

Bei meinen ersten Modellen habe ich die Achslagerbleche und Achslagerdeckel erst angebracht, als ich das Fahrgestell bereits zusammengeklebt hatte. Das würde ich bei weiteren Modellen nicht mehr so machen. Ich würde die Achslagerdeckel und die Achslagerbleche ganz am Anfang ankleben. Sind die Längsträger erst einmal eingebaut, ist das deutlich schwieriger.

Die senkrechten Abteilwände im „Untergeschoß“ habe ich vor dem Lackieren eingeklebt. Das würde ich ebenfalls nicht mehr tun – ich würde sie separat lackieren und erst ganz zum Schluss einkleben. Man kann sie sonst nämlich an ihren Stirnseiten nicht abdecken.

Um die Federpuffer wieder beweglich zu kriegen, waren sie nach dem Lackieren zu reinigen. Das erwies sich als recht mühsam. Auch Abdecken ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich werde die Federpuffer bei den nächsten Wagen besser erst nach dem Lackieren anbringen.

Manche Kollegen beklagten, dass sich die Bremsecken-Decals trotz Weichmacher schwer „um die Ecke biegen“ lassen. Ich habe diese Decals daher mit sanftem Druck senkrecht mittig durchgeschnitten. NUR DIE DECALS, nicht aber ihr Trägermaterial. So konnte ich die beiden Teile gemeinsam nässen, ablösen und dann ohne jeden Zwischenraum aufschieben. Auf diese Weise liegen sie auf dem Eckprofil ganz ohne Weichmacher und ohne erwähnenswerte Mehrarbeit sauber auf.

Wie bei mir üblich erhielt der Wagen Federpuffer, eine „echte“ Kupplung, Lösezüge und Bremsauffangschlingen. Schmale RP25-Räder hingegen musste ich nicht besorgen, sie lagen dem Bausatz bereits bei.

Alles in allem ist dieser Bausatz eine höchst erfreuliche Neuheit, der ich maximalen ökonomischen Erfolg wünsche, damit wir noch viele solche Bausätze erleben dürfen. „Brot- und Butter-Wagen“ der Epochen II und III, welche die Modellbahnindustrie bis heute nicht in zeitgemäßer Ausführung anbietet, gibt es ja noch etliche. Ich denke da z.B. an Langholzwagen oder an zweiachsige Talbot-Schotterwagen.


So. Und nun gehe ich und sehe nach, wie weit der Professor und der Wurzer Toni inzwischen den Moba-Keller aufgeräumt haben…



@ Gottfried, Steffen, Wolfgang, Jürgen und Hubert: vielen Dank für eure netten Kommentare!


Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2488 von br42 9001 , 10.02.2019 20:32

Hi!
Sehr schön geworden. Meiner ist auch fast fertig.
Weiter so

Steffen


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2489 von notbremse , 10.02.2019 21:04

Hallo Steffen,

ich habe gerade deinen neuesten Bericht bewundert. Fabelhaft! (Unbedingt nach Altenahr hinüberklicken, wer das noch nicht gesehen hat!)

Der Vh14 ist natürlich ein Fahrzeug, das mit dem enorm hohen Level deines Gebäudebaus recht gut mithalten kann. Den kannst du bestimmt neben deinen phantastischen Bahnhofsgebäuden stehen haben, ohne dich genieren zu müssen.

Viel Spaß beim Finish dieses Wagens!

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2490 von notbremse , 15.02.2019 16:12

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Der Fluch der Akribik, Teil 263

KARL DER SCHWERVERBRECHER


„Da Koal is in Tschumpus!“ Die Mitzi wirkte ob meines Unglücks regelrecht begeistert. „Hoffntlich koltnsn urntlich long drin, den Vabreha!“
[Der Karl ist im Gefängnis! Hoffentlich behalten sie diesen Verbrecher recht lange drin!]

Nun, was mir vorgeworfen wird?

Ich werde beschuldigt, Modellbahnlokomotiven an einem Laptop-Netzteil zu betreiben. Und ich kann mich absolut nicht herausreden – es ist nämlich dieses Beweisfotos in die Hände der Justizbehörden gelangt:




Es handelte sich meiner Meinung nach um eine völlig harmlose Sache - ein Laptop mit Laptop-Netzteil, LokProgrammer-Software von ESU auf dem Laptop installiert, LokProgrammer an der USB-Schnittstelle, Verbindung zu einem Programmiergleis, und eine Lok drauf, die man mit dem Laptop in Bewegung setzen kann. Der LokProgrammer wird über ein kleines Steckernetzteil mit Energie versorgt. Alle Geräte entsprechen den einschlägigen Vorschriften und Herstellerempfehlungen. Eine heutzutage ganz normale Kombination, möchte man meinen.

Mit Neffen und mit Nichten. Der Staatsanwalt hat sich gebärdet wie der Generalinquisitor und hat mir Screenshots vorgehalten: „Glasklares Zuwiderhandeln gegen die Normen der selbsternannten Experten in einschlägigen Modellbahnforen! Sie sind des Verbrechens überführt, trotz mehrerer Warnungen widerrechtlich ein Laptop-Netzteil für den Betrieb einer Spielzeugeisenbahn verwendet zu haben!“, dröhnte er empört. „Sie bleiben bis auf weiteres in Untersuchungshaft!“

Na gut, ich gebe ja zu, dass ich auf der Suche nach einem geeigneten Netzteil für meine Servo-Decoder irgendwo in einem Forum folgende Belehrungen erhalten hatte:

Zitat
Das (Name des Gerätes entfernt) hat auf einer Modellbahn nichts zu suchen. Es hat keine Zulassung für Spielzeug (… Also Finger weg und ein geeignetes, für Spielzeug zugelassenes, SNT (Schaltnetzteil) verwenden.


Oder:

Zitat
…wie von N. and mir bereits angegeben, kannst du machen, was du möchtest, nur verbreite es bitte nicht hier im Forum, da ein solcher Trafo vermutlich keine Zulassung für Spielzeug hat - dafür gibt es ein spezielles Symbol seitens des VDE und das betrifft z.B. die Kurzschluss-Charakteristik



Naja, wenn das so ist, dass eine Modelleisenbahn ausnahmslos immer ein Spielzeug zu sein hat, dann habe ich natürlich ein massives juristisches Problem. Laptop-Netzteile und Steckernetzteile sind natürlich häufig tatsächlich nicht ausdrücklich als Spielzeug zugelassen.

Auch dieses Zitat hier hat mir der Staatsanwalt unter die Nase gehalten:

Zitat
Laptop-Netzteile haben aus rechtlichen Gründen nicht an der MoBa verloren.



Hmmm, das sieht nichts gut aus für mich…





Heute hat mich mein Anwalt besucht.

Er ist erstaunlich zuversichtlich. Er meint, dass in Deutschland niemand gezwungen wird, Spielzeug herzustellen. Wenn Hersteller zum Beispiel Netzgeräte trotzdem unbedingt als Kinderspielzeug verkaufen wollen, ist das ihre Sache, aber sie müssen sich besonders strengen Regeln unterwerfen. Denn Spielzeug muss ganz besonders sicher sein. Anders als bei „normalen“ Netzgeräten muss es beispielsweise problemlos möglich sein, Kinder mit solchen Geräten unbeaufsichtigt alleine spielen zu lassen. Rechtsgrundlage dafür sei übrigens die EU-"Spielzeugrichtlinie" 2009/48/EG, die in ihren wesentlichen Teilen in allen EU-Staaten gilt.

Manche Firmen wollen Spielzeugeisenbahnen anbieten, andere wiederum wollen das nicht, sagt mein Anwalt. ESU beispielsweise verzichtet bei etlichen Modellbahn-Produkten darauf, sie als Spielzeug zu deklarieren, und schreibt stattdessen z.B. im Beipacktext zum SwitchPilot unmissverständlich folgendes:

Zitat
Betreiben Sie den SwitchPilot niemals unbeaufsichtigt. Der SwitchPilot ist kein (Kinder)-Spielzeug.



Der SwitchPilot sei dennoch völlig in Ordnung, sagt mein Anwalt. Es handle sich hierbei bloß um kein Spielzeug. Man dürfe an einer Modellbahn jedes beliebige ORDNUNGSGEMÄSS ZUGELASSENE UND ENTSPRECHEND GEKENNZEICHNETE Gerät betreiben, sagt mein Anwalt. Wenn es sich dabei nicht um Kinderspielzeug handelt, müsse man Kinder halt entsprechend beaufsichtigen und dafür sorgen, dass sie nicht in Gefahr geraten. Ein nicht als Spielzeug geeignetes Gerät ist deswegen noch lange nicht verboten. Genau wie Messer, Gabel, Scher‘ und Licht.

Wer dagegen behauptet, eine Modelleisenbahn sei grundsätzlich immer ein Spielzeug, tut so, als ob man jede Modellbahn unbedenklich unbeaufsichtigten Kindern überlassen dürfe. Das ist nicht nur falsch, sondern eventuell sogar eine gefährliche Falle.

Gegen solche gefährlichen, irreführenden Aussagen sollte man mit Entschiedenheit auftreten, sagt mein Anwalt.

Und Laptop-Netzteile sind, wenn sie den einschlägigen Normen und den Herstellervorgaben entsprechen, selbstverständlich auch an Modellbahnen erlaubt. Ein wichtiger Rechtsgrundsatz sei nämlich, dass in Deutschland grundsätzlich alles erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten ist. Und ein Laptop-Netzteil-Verbot an Modellbahnen existiert nicht, sagte mein Anwalt. Ein Laptop-Netzteil-Verbot dieser Art konnte bisher noch niemand nachweisen. Deswegen werden von den Autoren von Aussagen wie den oben zitierten auch niemals konkrete Gesetzesstellen zitiert, sondern immer nur ganz allgemein „rechtliche Gründe“.

In ein paar Tagen kriege ich Sie hier raus, sagte mein Anwalt, kramte in seiner Tasche, blätterte mir eine mehrseitige Honorarnote über seine bisherigen Leistungen auf den Tisch und schickte sich an, sich zu entfernen.

Hmmmm, sagte ich, das Problem ist nur, ich bin Österreicher.

Das tut nichts zur Sache, sagte mein Anwalt. Wir sind derzeit noch in der EU. Bis zur Abstimmung über den Dexit gilt das alles sinngemäß auch für Österreicher.

Na, wenn das so ist… Ob ich dann vielleicht schon am nächsten Freitag mit der Arbeit an meiner Moba fortsetzen kann...?

Vorsichtig optimistisch

Euer Karl

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#2491 von derOlli , 15.02.2019 19:36

Hallo Karl,

das Foto hat mich jetzt doch etwas ins Grübeln gebracht. Leider konnte ich nicht feststellen um welche Lok es sich handelt. Sie sieht aber etwas jünger aus als BJ 1955. Wirst du deiner Epoche untreu :


Gruß von Olli


Über einen Besuch in meinem Kellerland würde ich mich freuen:
viewtopic.php?f=64&t=110273


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2492 von 211064 , 15.02.2019 20:26

Ich muss ein Geständnis abegen. Jetzt. Hier. Sofort.

Ich betreibe auch ein Programmiergleis, das mit einem (ehem.) Laptop-Steckernetzteil verbunden ist. Dazwischen hängt ein SPROG II, an dem außerdem ein Laptop angeschlossen ist. Und des kommt noch schlimmer: An Weihnachten habe ich mit meinen Kindern (älter als 3, aber jünger als 16 Jahre) zeitweise die Weihnachtseisenbahn unter'm Christbaum über diese Kombination gesteuert. Mit zwei Loks gleichzeitig!

Bitte steckt mich zu Karl ins Gefängnis! Bitte!


Viele Grüße
Christoph

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2493 von Rocmarhag , 16.02.2019 07:32

Warum sagt meine Frau dann immer wieder das ist doch ein Kinderspiel und wann wirst du aufwachsen ? Jetzt weis ich ich nicht bin ich noch immer ein Kind und dürfte gar nicht mit allen diesen Bausteinen arbeiten oder bin ich ein Erwachsener und bin von diesen Gesetzen geschützt weil ich in Australien lebe ?

Ole


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2494 von GSB , 16.02.2019 08:23

Guten Morgen Karl,

Was bin ich froh dass ich meine kleine Privatbahn nur mit der original MultiMaus aus ner Startpackung betreibe - die sollte hoffentlich allen Normen entsprechen...

Da kann ich mir den teuren Anwalt sparen...

Gruß Matthias


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2495 von hubedi , 16.02.2019 08:59

Hallo Karl,

huch ... darf ich meine Enkelchen nicht mehr an meinen Laptop lassen, weil er mit einem Loptopnetzteil betrieben wird. Vlt. Ist es auch so ... wenn sie dort ernstzunehmende Lernprogramme benutzen, ist es erlaubt. Aber wehe, wenn sie mal spielen ... dann bin ich wohl dran.

Ich komme einfach zu Dir in den Knast, nehmen uns eine große Zelle und bauen eine prächtige Modellbahn. Dort haben wir dann wenigstens Ruhe vor den zumeist selbsternannten Experten ...

LG
Hubert


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Und hier stelle ich mich kurz vor ...

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2496 von giesl ejektor , 16.02.2019 10:23

Zitat

.

Der Fluch der Akribik, Teil 263

KARL DER SCHWERVERBRECHER


„Da Koal is in Tschumpus!“ Die Mitzi wirkte ob meines Unglücks regelrecht begeistert. „Hoffntlich koltnsn urntlich long drin, den Vabreha!“
[Der Karl ist im Gefängnis! Hoffentlich behalten sie diesen Verbrecher recht lange drin!]

Nun, was mir vorgeworfen wird?

Ich werde beschuldigt, Modellbahnlokomotiven an einem Laptop-Netzteil zu betreiben. Und ich kann mich absolut nicht herausreden – es ist nämlich dieses Beweisfotos in die Hände der Justizbehörden gelangt:



.



Ach du meine Güte, verehrter Karl, was für ein Vergehen!😂
Dafür ist man im Mittelalter auf dem Scheiterhaufen gelandet. Und zwar wegem allem, Laptop-Netzteil, Laptop und elektrisch betriebener Modellbahn!😂
Der vernunftbegabte Mensch fragt sich, welche Sorgen doch so mancher Forenkollege mit sich rumzutragen hat.🙈
Na ja, nichtsdestotrotz möchte ich Dich bestärken, mit dem Hobby weiterzumachen, selbst wenn das Damoklesschwert der "Foren-Justiz" über Deinem Haupt schwebt.
Deine Werke sind nämlich so großartig und DAS wäre ein "Verbrechen", wenn wir diese, ob dunkler Kerker, nicht mehr zu Gesicht bekämen.

Mein Motto lautet jetzt schon: Free Karl!!

Beste Grüße sendet Dir der hier meist still mitlesende
Stummikollege

Lutz

P.S. An alle gleichgesinnten Kollegen : Fangt an, Feilen in allen Maßstäben zu basteln, nebst größengleichen Kuchen!😉😄




BW Tannberg in N
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2497 von fneurieser , 17.02.2019 10:33

Lieber Karl,

vielleicht wäre es ratsam sich nicht nur auf die Aussagen Deines Anwalts zu verlassen, sondern, wie schon von meinen Vorschreibern angedacht, die Initiative "Free Karl" unter dem Hashtag #gkooj (get Karl out of jail) ins Leben zu rufen

In Erwartung Deiner baldigen Freilassung verbleibe ich

mit kindlichen Grüßen
Franz-Georg


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2498 von notbremse , 17.02.2019 12:39

@ Olli: Gut beobachtet. Es handelt sich um eine grüne Roco 2043, welche ich weggeben will, weil sie ganz und gar nicht in mein "Beuteschema" passt. Sie hat Federpuffer, geschlossene Frontschürzen und Originalkupplungen, Scheibenwischer und die typischen Rangiergriffe, aber noch NEM-Räder. Die Alterung entspricht einer neuen Maschine - es wurden bloß Auspuff und Gitter farblich ausgelegt. Ich glaube, ich habe die Originalkupplungen aufbewahrt. Bei Bedarf kann man sie wahrscheinlich zum Spielzeug zurückbauen.

@ Christoph: bitte gerne. Bring' bitte etwas Marzipan mit.

@ Ole: Deine Frau hat möglicherweise Glück, dass Ihr in Australien wohnt. Deine Modellbahn wäre in Deutschland oder in Österreich auf der Rechtsgrundlage der EU-Norm 2009/48/EG ziemlich sicher ein Hobby für Erwachsene. Die Behauptungen deiner Frau dagegen wären kindisch oder sie entsprächen zumindest nicht den Fakten. Außer, du spielst mit einer aktuellen Anfangspackung, auf der "Spielzeug" draufsteht.

@ Matthias: Du brauchst so oder so keinen Anwalt, denn du bist schon älter als 14 Jahre. Den aktuellen Normen für über 14-Jährige entspricht die Multimaus sowieso. Kein arrivierter Modellbahn-Hersteller, der einigermaßen bei Trost ist, bietet Elektrogeräte an, die nicht allen einschlägigen Normen entsprechen. Es geht in meinem Beitrag ja nur darum, darauf hinzuweisen, dass eine Modellbahn niemals automatisch Spielzeug ist, sondern dass Spielzeug weiteren, noch strengeren Normen entsprechen muss. Ist die Multimaus "Spielzeug" im Sinne der EU-Spielzeugrichtlinie, dann ist das Spielzeugsymbol drauf, und im "Beipacktext" steht's auch. Dann darfst du theoretisch die Multimaus einem Dreijährigen überlassen und inzwischen Bier trinken gehen. (Wenn dich das Schicksal deiner teuren Loks nicht erbarmt.)

@ Hubert: Ich verhandle gerade mit der Gefängnisverwaltung. Verhandlungsziel ist, wir übersiedeln meine Zelle in die große Klagenfurter Messehalle. Mein Detektiv sucht bereits nach Schwachstellen im Privatleben der maßgeblichen Justizwachebeamten.



@ Lutz und Franz-Georg: Eigentlich will ich hier gar nicht mehr weg. Demnächst ziehen nämlich ein paar Hobbykollegen hier ein und dann übersiedeln wir mit der Gefängniszelle in eine für die nächsten zwei, drei Jahre ausreichend große Halle.



Außerdem komme ich hier endlich dazu, ein wenig zu schmökern.

Heute hat mir die Kanzleikraft meines Anwalts das hier zum Lesen vorbeigebracht:




Bodellbahn digital, Ausgabe 19, Miba Extra 1/2019. Auf Seite 32 finde ich dort - hervorragend zum Thema passend - folgendes:

Zitat
Elektrische Sicherheit im Modellbahnalltag - Sicherheit zuerst!


Eine übersichtliche, gut verständliche Abhandlung von Heiko Herholz und Philipp Kotter über Netzgeräte für alle jene, die sich in die Themen "Spielzeug oder nicht Spielzeug", "Schutzklassen", "SELV", "PELV" etc. ein wenig einlesen wollen.

Und es ist einiges darin, was mir bei meinen bisherigen Recherchen noch nicht untergekommen ist. Zum Beispiel, dass ältere Trafos, die als Kinderspielzeug gekennzeichnet sind, gar nicht mehr unbedingt Spielzeug sein müssen. Es dürfen heute nämlich Trafos zum Erzeugen der Spannung nicht mehr Bestandteil des Spielzeugs sein:

Zitat
Seit dem Erscheinen dieser Richtlinie [Anm.: 2009/48/EG] ist der klassische Modellbahntrafo mit Netzanschluss und eingebautem Drehregler passee.


Der in Österreich unter Analogbahnern beliebte und noch zu tausenden vorhandene alte Kleinbahn-Trafo mit Drehregler und Fahrtrichtungsschalter zum Beispiel ist zwar weiterhin für erwachsene Modellbahner völlig o.k., aber er ist nach den aktuellen Normen ganz gewiss kein Spielzeug mehr, das man unbeaufsichtigten Kindern unter 14 überlassen dürfte.

Jetzt einmal ganz abgesehen davon, dass ich Kinder unter 14 Jahren mit "Spielzeugtransformatoren" sowieso nie unbeaufsichtigt lassen würde, weil das beste und sicherste Gerät ja durchaus beschädigt werden kann. Wie die kleinen Buben einer Verwandten eindrucksvoll bewiesen, als sie in einem unbeobachteten Moment meine Schleifmaschine durchaus sachkundig in Betrieb nahmen, um sie zu testen. Der Test erfolgte allerdings mit meiner Rasenmäherbatterie, an der sie eine Ecke abschliffen, bis Säure austrat. Seitdem sorge ich dafür, dass Kinder an diese Geräte nicht mehr herankommen - auch wenn die Aufsichtspflicht eigentlich primär nicht mich, sondern die Eltern trifft.

Schönen Sonntag

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2499 von notbremse , 22.02.2019 18:59

.

Der Fluch der Akribik, Teil 264

DEM SCHAUERLICHSTEN ALLER FLÜCHE DER AKRIBIK ENTRONNEN


Etliche von euch lesen seit langem jeden Freitag hier mit – und wissen natürlich auch Bescheid um "der grässlichsten Flüche der Akribik schauerlichster" - den Fluch, der auf meinen G10 lag.

Zwei Jahre lastete er auf mir. Zwei Jahre, in denen ein grausames Schicksal mich zwang, Wagen um Wagen mit Federpuffern, echten Kupplungen, schmalen Rädern, Bremsauffangschlingen und Lösezügen auszustatten. Aber jetzt bin ich ihm entkommen, dem Fluch.



Zunächst stehe ich vor einer Reihe von Hemmnissen. Drei Weichen sind leicht verzogen, ein Schalter für die Herzstückpolarisation einer Weiche spricht nicht an, einzelne Sperrholz-Trassenbretter hängen bis zu 3 mm durch und erzeugen dadurch merklich veränderte Neigungsverhältnisse. Da die Weichenantriebe aber bald allesamt neue Servos erhalten, ist das kein großes Malheur – ich muss mich mit den Weichen und den Trassen demnächst sowieso intensiv beschäftigen.

Ich setze vorerst einmal dort fort, wo ich vor zwei Jahren aufhörte. Ich länge Schienenprofile ab, löte Litzen an und klebe Gleise auf schalldämmendes Material:




Und ich bringe meine Geräte auf neuesten Stand: Firmware-Updates für die ECoS und für die SwitchPilot-Decoder sowie der Austausch der Spannungsversorgung für die Weichendecoder sind jetzt durchgeführt.

Als erstes war mein kindersicherer Roco-Trafo zu entfernen. Er ist eindeutig als entsprechend sicheres Spielzeug gekennzeichnet und trotzdem war er für meine Zwecke ungeeignet. Bei der Durchsicht meiner Beschreibungen fiel mir jetzt nämlich ein schwerer Irrtum ins Auge. Ich hatte die meiner Meinung nach nicht ganz konsequent in barrierefreier „leichter Sprache“ abgefasste Beschreibung der ESU SwitchPilot-Familie seinerzeit offensichtlich nicht richtig gelesen.

Der SwitchPilot 2.0 kann laut ESU nämlich mit Gleichstrom UND Wechselstrom betrieben werden, für den SwitchPilot Servo dagegen empfiehlt der Hersteller etwas später in der Beschreibung NUR Gleichstrom, nichts sonst. Mein Roco-Trafo (10725) lieferte Wechselstrom, nicht Gleichstrom. Die Servos funktionierten nach dem Firmware-Update der SwitchPilot Servo-Decoder zwar auch am Wechselstrom-Netzgerät, aber ideal war diese Kombination wahrscheinlich nicht.

Ich wusste nicht, dass man das ESU-Netzteil 50119 der ECoS auch einzeln erwerben kann. Unter „Produkte“ findet man es auf der Website von ESU nämlich nicht – jedenfalls nicht dort, wo ich ein Netzgerät vemuten würde, nämlich unter „Zubehör“. Man findet es nur, wenn man sich auf der ESU-Website in jenem Bereich umtut, wo die Beschreibung und die Daten der ECoS angeboten werden.

Als ich das herausfand bzw. entsprechende Hinweise hier im Forum endlich richtig deutete, hatte ich bereits dieses Goobay-Netzteil erworben:




Auf Empfehlung eines Ingenieurs natürlich. Es entspricht – wie das ESU-Netzgerät - allen einschlägigen Normen, ist selbstverständlich für den Betrieb an einer Modellbahn erlaubt, und es ist dennoch ausdrücklich kein für unbeaufsichtigte Kinder zugelassenes „Spielzeug“. Vielmehr findet man im Beipacktext eine wichtige Auflage des Herstellers: es muss auf einer feuerfesten Unterlage stehen. „Kein Problem. Eine Fliese genügt.“, sagte mir mein Elektriker-Meister. Und es sollte – auch wenn das nicht explizit in der Anleitung steht – natürlich auch nicht unter dem Holz der Anlage platziert werden. Klingt seeeeehr gefääääährlich, ist es aber nicht. Es sind einfach Bedingungen einzuhalten, und dann haben weder die Feuerpolizei noch meine Versicherungsgesellschaft etwas gegen dieses Gerät und seine Verwendung an der Modellbahn.

Ob man sich nicht einfach ein teureres, weniger gefährliches Gerät kaufen sollte? Das ESU-Netzteil z.B.? Fast hätte ich das Goobay wieder weggegeben und das ESU-Gerät gekauft. Aber dann las ich in der Anleitung des ESU-Netzteiles: „Sorgen Sie für ausreichende Belüftung des Netzteils. Der Einbau in Möbel ohne ausreichende Luftzirkulation kann zur Überhitzung oder Brand führen!“ Also ganz ähnliche Vorgaben des Herstellers. Auch das ESU-Gerät würde ich auf Grund dieses Hinweises nicht unmittelbar in die hölzernen Teile der Anlage integrieren. Egal, ob eine Modellbahn ein Möbel ist oder nicht.

Diese Formulierungen der beiden Hersteller empfinde ich übrigens in der Praxis wenig angsterregend. Beide Netzteile – das von ESU an der ECoS und das von Goobay am separaten Versorgungsstrang für die Weichendecoder – werden bei mir derzeit noch nicht merklich warm. Womit das Thema „Stromversorgung“ für mich vorerst einmal abgehakt wäre.

Stattdessen werden nun einige Zeit lang Schienen abgelängt, Litzen angelötet und Schwellen auf Dämmmaterial geklebt.

Das Christkind hat sich übrigens diese Woche wieder gemeldet: ich kann meinen Christbaum heuer möglicherweise schon vor Ostern wegräumen. Nächste Woche mehr darüber.


Schönes Wochenende!

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2500 von derOlli , 22.02.2019 20:37

Hallo Karl,

endlich hat das warten ein Ende. Ich freue mich schon auf die nächsten Bauberichte.


Gruß von Olli


Über einen Besuch in meinem Kellerland würde ich mich freuen:
viewtopic.php?f=64&t=110273


 
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