RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2501 von Ralf Franke , 24.02.2019 10:36

Hallo Karl,
es sind tatsächlich schon 2 Jahre um?
Dann wird es wahrlich zeit das der Anlagenbau weiter geht, denn die so super gestalteten Züge brauchen dringend ihren Auslauf.

MfG
Ralf


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2502 von Johannes O'Donnell , 24.02.2019 12:08

Hallo Karl,
auch wenn Deine Wagen-Frickeleien einem "pragmatischen" Schwaben als Firlefanz erscheinen mögen, es war dennoch höchst unterhaltsamer Firlefanz und die Ergebnisse sind doch von sehenswerter Art. Die Hinwendung zur Gleisverlegung und die Beschäftigung mit Elektrotechnik sind zwar weniger unterhaltsam, verlangen jedoch auch intensiver Hinwendung, wenn da mal was reibungslos fahren soll. Nach dem Motto - der Weg ist das Ziel - bleibe ich auch hier am Ball, den Unterhaltungswert steuerst Du mit Deiner Art der Präsentation bei.
Das hat man von diesen nachhaltigen Christbaum Derivaten...man verliert das Zeitgefühl, weil nichts nadelt. Selbst wenn im erzkatholischen Kärnten die Uhren anders ticken sollten - Mariä Lichtmeß war schon am 2.Februar und gegenwärtig tobt schon die Narretei durch die Lande
Weiterhin gutes Gelingen wünscht
Johannes


Typischer Märklin-Chaot - Epochenfrei und Grenzenlos!


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2503 von notbremse , 28.02.2019 21:27

@ Olli und Ralf: Ihr sprecht mir aus der Seele. Wenn der Modellbahner Fahrzeuge fahren sehen will, braucht es zwei Dinge: Fahrzeuge natürlich, die habe ich jetzt, und - Schienen. Auch ich kann's kaum erwarten, dass sich meine Züge in Bewegung setzen.

@ Johannes: Vielen Dank für deinen netten Kommentar. Mein Chistbaum ist heuer natürlich ein besonders närrischer. Vielleicht sollte ich nächstes Jahr von Anfang an Faschingskrapfen draufhängen? Mal sehen, was meine Frau dazu sagt...



Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2504 von 2043er , 28.02.2019 22:56

Zitat

...Vielleicht sollte ich nächstes Jahr von Anfang an Faschingskrapfen draufhängen? Mal sehen, was meine Frau dazu sagt...



Unbedingt das Loch nach oben, sonst tropft die Marmelade auf den schönen Teppich!

Lei Lei!

LG Markus




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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2505 von notbremse , 01.03.2019 15:15

.

Der Fluch der Akribik, Teil 265

TRAUMJOB CHRISTKIND?



Wenn ich wieder auf die Welt komme, strebe ich keine Manager-Karriere mehr an, sondern ich werde Christkind. Man stelle sich vor: zwar im Advent und zu Weihnachten zugegebenermaßen ein bisschen Stress mit ein paar hundert Millionen Weihnachtswüschen, aber dann: 11 MONATE FERIEN!!!!!!



Aktuell lötet das Christkind verschiedene Bauteile auf einen Prototypen einer völlig flackerfreien, von der Gleisspannung unabhängigen Wagenbeleuchtung:




Die drahtlose Spannungsversorgung funktioniert, anfängliche thermische Probleme scheinen gelöst zu sein. Auch das Aus- und Einschalten – insbesondere auch während des Ladevorganges – scheint zu funktionieren. Jetzt geht es um Details wie die richtige Farbtemperatur der LEDs. -



Bei mir schreitet inzwischen der Gleisbau zügig voran. Beim Austauschen der Uhlenbrock-Servos gegen ESU-Servos in den Weichenantrieben stoße ich jedoch auf von mir nicht vorhergesehene Probleme.

Der Weinert-Antrieb ist nämlich an sich so konzipiert, dass man ihn jederzeit problemlos von unten abschrauben könnte. Könnte? Nun, das trifft leider nur auf Weichen zu, die keine LED-beleuchtete Laterne haben. Denn die feinen Drähtchen der Beleuchtung führen in einem Röhrchen durch den Antrieb und müssten entlötet werden, damit man den Antrieb abnehmen kann. Das ist bei mir bei allen Weichen im sichtbaren Bereich so.

Ich versuche zunächst, nur den Servo abzunehmen. Das geht ganz einfach und beeinträchtigt die erwähnten feinen Drähtchen nicht. Aber wie baut man dann den Servo wieder ein? Wie kriegt man die Weiche in Mittelstellung? Wie überprüft man die Funktion der Schalter für die Polarisation der Weichenherzstücke?

Bei der ersten Weiche dachte ich darüber erst nach, als ich den Servo schon ausgebaut hatte. Ups. Wie kriegt man nun die Servostellung mit der Weichenstellung synchron, ohne dass man den ganzen Antrieb abmontiert und die Beleuchtung zerlegt?

Bei allen anderen Weinert-Weichen gehe ich auf Grund dieser Erfahrung jetzt so vor:

    Weiche vom Decoder (bei mir SwitchPilot) abstecken, an einen Servotester anschließen, in die Mittelstellung bringen und dann erst den Servo ausbauen.

    Ersatz-Servo ebenfalls mit einem Servotester auf Mittelstellung bringen und erst dann einbauen. Auf diese Weise verschiebt sich die Stelldraht-Mechanik nicht wesentlich und es sollten hinterher auch die Schalter für die Herzstückpolarisation wieder korrekt auslösen.

    Weiche erforderlichenfalls mit dem LokProgrammer noch ein wenig nachjustieren, fertig.


Ein praktisches, preiswertes Werkzeug hierfür ist dieser kleine Servotester hier:




Ich habe ihm schickes Batterie-Gehäuse mit Ein-Aus-Schalter spendiert, denn ich werde damit die Servos für über 40 Weichen und etliche Signale zu behandeln haben.

Ein gutes Dutzend bereits vorbereiteter Weichenantriebe wartet schon auf seinen Einbau:




Es wird kommende Woche ganz bestimmt wieder einmal uuuuuurfaaaad… aber nicht für mich!




Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2506 von hubedi , 02.03.2019 07:57

Hallo Karl,

Dein Christkind scheint allerdings zu Überstunden bereit zu sein. Vlt. findet es ja elektronische Basteleien hochinteressant. Über die Hobbys und persönlichen Vorlieben des Christkindes ist ja tatsächlich wenig bekannt. Es wird zwar gern dienstverpflichtet, aber wir wissen noch nicht einmal, ob es privat vlt. auch an einer Modelleisenbahn baut. Dann wären die Verzögerungen doch schon verständlicher und verzeihlich. Jedenfalls hat es sich bei dieser Beleuchtungsvariante offenbar etwas Spannendes einfallen lassen ...

Deine Servoversammlung schaut nach einer längeren Runde unter der Modellwelt aus. Ich muss demnächst ebenfalls unter der Anlage Platz nehmen und die alten Installationen überarbeiten. Ach, darauf freue ich mich ... die zu erwartenden Rückenprobleme motivieren mich jetzt schon.

LG
Hubert


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Und hier stelle ich mich kurz vor ...

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2507 von notbremse , 08.03.2019 15:44

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Der Fluch der Akribik, Teil 266

WAS ICH HEUTE ANDERS MACHEN WÜRDE



Die letzten Mails des Christkindes riechen intensiv nach Rauch. Offenbar lötet es nach wie vor emsig an den von der Gleisstromversorgung unabhängigen Beleuchtungen für zweiachsige Wagen.




Dem entsprechend habe ich meinen Gleiswendel-Christbaum heuer natürlich noch nicht weggeräumt – Maria Lichtmess hin, Maria Lichtmess her. -



Aber jetzt zurück zu meiner Moba-Baustelle:

Wer je ein Haus gebaut hat, würde beim nächsten Mal manches anders machen.

Bei meiner Modellbahn geht’s mir ähnlich. Ich nehme gerade einige Änderungen im Weichenbereich vor und stoße auf allerhand Schwierigkeiten, die vermeidbar gewesen wären. So zum Beispiel habe ich einige Schrauben abgedeckt, weil’s eleganter aussieht, und weil ich meine Planung für so genial hielt, dass ich spätere Änderungen völlig ausschloss. Nun muss ich einige Hölzer mit dem Stemmeisen zerlegen, damit ich an die darin verborgenen Schrauben herankomme, und ich ärgere mich über den Idioten, der das geplant hat. Aber das ist nicht alles, es gibt noch einiges weiteres Verbesserungspotential.

Was ich das nächste Mal anders machen würde?

    Ich würde baldige Reparaturen in Betracht ziehen. Reparaturen können schon kurz nach der ersten Montage notwendig werden.

    Ich würde nicht mehr zuerst die Trassen fix montieren und die Weichen erst dann auf den Trassen befestigen. Besser: Weichen und Weichenantriebe zuerst auf die Trassenbretter, dann erst die Trassenbretter anschrauben.

    Ich würde Schrauben zumindest im Schattenbahnhof generell möglichst so anbringen, dass sie von oben zugänglich sind. Von unten her ist die Arbeit wesentlich schwieriger.

    Steher würde ich nicht mehr anschrauben UND leimen, sondern nur schrauben.

    Schrauben bringe ich bei Stehern niemals mehr verdeckt an (z.B. Steher senkrecht anschrauben und dann das Trassenbrett auflegen und so befestigen, dass man an die Steher-Schrauben nicht mehr herankommt, ohne das Trassenbrett zu entfernen.) Steher müssen jederzeit entfernt oder versetzt werden können, wenn spätere Änderungen es erfordern.

    Alle Schrauben müssen so angebracht werden, dass man sie leicht erreichen kann.

    50cm Steherabstand unter den Trassenbrettern ist mir heute zu viel, meine 8mm-Sperrholz-Trassenbretter hängen teilweise etwas durch. Ich arbeite ab sofort mit maximal 30cm langen Abständen. Wo es mir möglich ist, bringe ich unter den Trassen zusätzlich T-förmige Aussteifung in Längsrichtung an.

    Weichen lassen sich wesentlich leichter montieren oder reparieren, wenn der Abstand vom Anlagenrand zur Weiche höchstens etwa 50cm ist. Wo das von der Vorderseite des Segments her nicht möglich ist, sollte dieses Segment auch von der Rückseite her zugänglich sein. Heißt: ich würde den Abstand zur Wand wesentlich größer machen.




Es gibt aber auch Positives zu vermelden. Es ist mir zum Beispiel gelungen, die Verdrahtung der Anlage überwiegend "oberirdisch" abzuwickeln.

Die Verdrahtung von Weichen und Schienen erfolgt bei mir überwiegend nicht nachträglich von unten, sondern möglichst vor dem Einbau. Bei Schienen löte ich die Anschlusslitzen nicht nach dem Einbau der Gleise von der Seite her an die Profile, sondern ich löte sie vor dem Einbau bequem auf dem Arbeitstisch. Zuerst verzinne ich die Litzen. Dann entferne ich die letzten drei oder vier Schwellen, ziehe die Profile etwa einen Zentimeter heraus, verzinne das Gleis an der Unterseite und löte die bereits verzinnten Litzen an:




Abschließend schiebe ich die Profile wieder in ihre Ausgangsposition zurück und befestige die zuvor abgenommenen Schwellen wieder, fertig:




Die so vorbereiteten Schienen kürze ich bei Bedarf grundsätzlich an dem den Litzen gegenüberliegenden Ende. - Bei den Weichen ist das Löten ein wenig schwieriger, denn dort kann ich keine Schwellen abnehmen oder verschieben:




Dennoch ist es auch hier machbar, die Litzen so an die Schienen anzulöten, dass seitlich an den Schienen keine Lötzinnklumpen entstehen:




Ich löte das alles mit einem handelsüblichen, billigen 30 Watt-Lötkolben. Das ganze Geheimnis ist – ich wiederhole das hier noch einmal für jene, die erst hier einsteigen - ein gutes Elektronik-Flussmittel, weeeeenig Lötzinn und den Lötkolben maximal drei Sekunden draufhalten. Viel Lötzinn transportiert viel Hitze, die noch nach dem Lötvorgang auf die Schiene (und damit auch auf die Kunststoffschwellen) wirkt, daher nehme ich nur so viel Lötzinn, wie unbedingt nötig. Wieviel das ist, kann man ermitteln, indem man das Lötwerkzeug an einem Schienen-Rest ausprobiert. Ist der erste Lötvorgang nicht erfolgreich, Lötkolben weg und warten, bis die Schienen ausgekühlt sind. Dann erst den nächsten Versuch starten – wieder nur kurz. Auf diese Weise sollte den Schwellen nichts passieren.

Wenn ich die Weichen und Schienen eingebaut habe, kann ich die Litzen überall dort, wo die Trasse höher angeordnet ist als die Abdeckung des restlichen Segmentes, bei mir also bei zwei Drittel aller Weichen, von oben erreichen und ohne besondere Anstrengung mit meiner Ringleitung bzw. mit dem Schalter für die Herzstückpolarisation verbinden, die ich zu diesem Zweck ebenfalls nach oben ziehen kann:




Der Aufwand für die Verdrahtung der Weichen ist dennoch nicht ganz zu vernachlässigen. Ich arbeite aktuell 12 weitere Weichen ab. Da sind nun 12 Herzstück-Schalter mit je drei Litzen zu versehen sowie je drei Litzen für die Stromversorgung der Weichen, macht sechs Litzen für jede der 12 Weichen. Insgesamt sind’s also 72 Litzen. Jede Litze wird an beiden Enden verzinnt, ebenso das entsprechende Gegenstück an der Weiche bzw. am Schalter für die Herzstückpolarisation. Macht insgesamt 216 Lötvorgänge. Das daaaaaaauuuuuuert, und so lange muss ich auch noch nicht unter die Anlage.

Muss ich schlussendlich dann doch "in die Unterwelt", dann habe ich natürlich das Handicap eines besonders empfindsamen, Hochglanz-Mikro-Bürstenschnitts. Um diese aufwändig erworbene Frisur vor Blessuren zu bewahren, habe ich mir in einem Baumarkt diese Mütze hier zugelegt:




Sie besitzt innen eine Kunststoffschale und hat mich schon vor so mancher Schramme bewahrt. Ein Nachteil soll aber nicht unerwähnt bleiben: ich neige darin zum Schwitzen.

Womit aber immerhin bewiesen wäre, dass Moba eine brutal schweißtreibende Arbeit ist.

Meint für den Fall, dass wieder einmal jemand euer Roboten an der Moba als „Spiel“ verniedlichen und herabwürdigen will



Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2508 von wolferl65 , 08.03.2019 19:09

Grüß Dich Karl,

Deine Schilderung erfüllt mich mit höchster Zufriedenheit, bei mir ist alles schon angeschlossen . Nachdem ich die letzten 3 Winter auf Knien, dem Hosenboden oder auf dem Rücken unter der Anlage verbracht habe, ist es mittlerweile -wie zuletzt für die Signale- eine große Freude, mal wieder in Demutshaltung ein paar Kabel zu ziehen.

Ich erinnere mich ein eine alte Werbung zu Beginn des Digitalzeitalters, in der ausdrücklich auf die damals neue Eigenschaft "man brauche nur noch 2 Kabel" für die komplette Anlage hingewiesen wurde...

Freu mich auf weitere Fortschritte beim Bau des artgerechten Umfeldes!

Fröhlich-schweißtreibendes Moba-Joga wünscht
Wolfgang


Projekt Gleiswüste freut sich auf Euren Besuch: https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=157926


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2509 von fneurieser , 08.03.2019 21:21

Grüß Dich Karl,

mit großem Interesse habe ich Deinen Bericht über die "Restaurierungs- respektive Optimierungsarbeiten" an Deiner MOBA verfolgt.

Ich hätte da aber so ein zwei drei Fragen wenn es denn gestattet ist.

F1: Das braune Kabel im Bild ist für die Hergstückpolarisation?

Zitat





F2: verwendest Du Microschalter für die Herzstückpolarisation und wenn ja welche?

Zitat

Wenn ich die Weichen und Schienen eingebaut habe, kann ich die Litzen überall dort, wo die Trasse höher angeordnet ist als die Abdeckung des restlichen Segmentes, bei mir also bei zwei Drittel aller Weichen, von oben erreichen und ohne besondere Anstrengung mit meiner Ringleitung bzw. mit dem Schalter für die Herzstückpolarisation verbinden, die ich zu diesem Zweck ebenfalls nach oben ziehen kann:





F3: warum 3 Litzen für die Stromversorgung der Weichen? Führt nicht die braune Litze zum Schalter für die Polarisierung?

Zitat

Der Aufwand für die Verdrahtung der Weichen ist dennoch nicht ganz zu vernachlässigen. Ich arbeite aktuell 12 weitere Weichen ab. Da sind nun 12 Herzstück-Schalter mit je drei Litzen zu versehen sowie je drei Litzen für die Stromversorgung der Weichen, macht sechs Litzen für jede der 12 Weichen. Insgesamt sind’s also 72 Litzen.



Kannst Du eventuell ein Bild Deiner Weichenansteuerung und der Herzstückpolarisation einstellen?

Danke Dir und weiterhin viel Erfolg und Spaß

LG Franz-Georg


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2510 von notbremse , 09.03.2019 18:06

@ Wolfgang: fein, dass du die Plackerei mit der Stromversorgung schon hinter dir hast. Ich wünsche dir eine entsprechend entspannte Lektüre!

@ Franz-Georg: ja, die braune Litze ist für die Herzstückversorgung, und ja, ich benutze Mikroschalter, und zwar die in den Weinert-Weichenantrieben eingebauten. Auch die braune Litze dient der Stromversorgung, denn mit ihrer Hilfe bekommt das bei mir sorgfältig isolierte Herzstück vom Mikroschalter her "Saft". Am Mikroschalter liegt - bis auf den kurzen Moment des Umschaltens - stets Strom an, der Schalter verändert nur die Polarität.

Ich baue gerade einen Weinert-Antrieb nach dem anderen zusammen und werde an den kommenden Freitagen gerne darüber berichten - über den Zusammenbau der Antriebe und über ihren Anschluss an den Weichen. Das Prinzip ist ja bei vielen Servo-Weichenantrieben ähnlich.

Schönes Wochenende

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2511 von fneurieser , 09.03.2019 18:28

Servus Karl,

Zitat


Ich baue gerade einen Weinert-Antrieb nach dem anderen zusammen und werde an den kommenden Freitagen gerne darüber berichten - über den Zusammenbau der Antriebe und über ihren Anschluss an den Weichen. Das Prinzip ist ja bei vielen Servo-Weichenantrieben ähnlich.




Das klingt vielversprechend, danke schon mal dafür.

Wünsche Dir auch noch ein schönes Wochenende

LG Franz-Georg


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2512 von notbremse , 15.03.2019 16:29

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Der Fluch der Akribik, Teil 267

WEINERT WEICHENANTRIEBE, TEIL I – VORBEREITUNG UND EINBAU DER WEICHE



Es gibt wieder Neuigkeiten, was die schienenungebundene Beleuchtung für zweiachsige Wagen betrifft. Das Christkind hat den traditionellen Weihnachtsstern dem Fortschritt geopfert und schickt mir erste Fotos eines innovativen „LED-Sterns von Betlehem“:




Sehr schick. Man kann sich das Sternbild gut vorstellen, dem die Weisen in Zukunft folgen werden. Und es passt prima zum Design meines progressiven Gleiswendel-Christbaums...




So, jetzt aber auf besonderen Wunsch von Franz-Georg die Montage und Verdrahtung der Antriebe nochmals gaaaaaanz genau.

Ich wiederhole hier ganz bewusst einiges, was ich hier schon vor zwei Jahren geschrieben habe:


Teil 1: Vorbereitung der Weichen

Manche Weichen haben Eigenheiten, die man kennen sollte, bevor man sie einbaut. Man kann sich das Produkt vom Händler erklären lassen, den Beipacktext lesen und im Internet recherchieren. Eventuell gibt's hilfreiche YouTube-Videos.

Die Peco-Weichen, die ich im Schattenbahnhof verbaut habe, besitzen, so wie sie aus der Verpackung kommen, kein isoliertes Herzstück. Damit später die Herzstückpolarisation funktioniert, müssen an der Unterseite der Weiche zwei zarte Verbindungsdrähtchen entfernt werden – ich erledige das mit einem Mikro-Schraubendreher:




Eine weitere Eigenheit der Peco-Weichen ist, dass die Stellschwelle eine Feder besitzt, welche sich mit einem Servoantrieb nicht verträgt. Diese Feder muss raus – ich mache das ebenfalls mit einem winzigen Schraubendreher:




Nun kürze ich noch die Stellschwelle mit einem Cutter auf normale Schwellenbreite, weil diese lange Stellschwelle später sonst die Befestigung des Antriebs verdecken wird.

Soweit die Besonderheiten der Peco-Weichen. Andere Weichen, andere Eigenarten.

Anschließend verdrahte ich die Weiche, wie bereits gezeigt:




Für die braune Litze bohre ich seitlich ein 3 Millimeter-Loch in die Trasse, 4 Millimeter mittig unter der Weiche sind’s für die beiden Litzen für die Außenschienen (bei mir rot und schwarz). Und schon kann ich die Weiche aufkleben.

HAAAAAAAALT!!!

Wieso sagt mir keiner, dass ich schon wieder die Bohrung für den Stelldraht vergessen habe? Unter die Stellschwelle muss genau mittig unbedingt ein 10 Millimeter-Loch hin, bevor die Weiche befestigt wird!

10 Millimeter-Bohrer gibt es seit einiger Zeit auch mit ¼“-Schnellwechselschaft. Der Bohrer eiert zwar ein wenig im Halter, aber für meine später unsichtbaren Bohrungen im Sperrholz reicht die Qualität des etwas eiernden Bohrers völlig aus. Wichtiger ist mir, dass ich bloß eine einzige Bohrmaschine benötige und dass ich die Bohreinsätze blitzschnell wechseln kann.

Sind alle Bohrungen vollständig ausgeführt, lege ich die Weiche auf und führe die drei Litzen durch ihre Bohrungen nach unten. Ich fasse sie sofort mit Kabelbindern zusammen und kennzeichne den Strang mit der Weichennummer. JETZT, nicht irgendwann später. Denn noch kann ich die Litzen seitlich unter der Trasse herausziehen und alle diese Handgriffe bequem und verwechslungssicher von oben her ausführen:




Auf dem Foto oben noch nicht ausgeführt: die beiden von links die Herzstückspitze bildenden Profile bekommen unter allen Umständen Isolierschienenverbinder. Nicht darauf vergessen, sonst klappt die Herzstückpolarisation später nicht.

Nun kann die Weiche mit einem flexiblen Kleber (bei mir Tesa) auf die (bei mir) schalldämmende Unterlage aufgeklebt werden. Ich richte die Weiche aus und fixiere sie nur ganz außen an den Schwellen mit Klebstoffpunkten. So kann ich die Weiche später nötigenfalls mit vertretbarem Aufwand mit einem Cutter wieder lösen.

Auf die Weiche lege ich ein Sperrholzbrettchen und beschwere sie mit drei Ein-Kilo-Gewichten. So bleibt sie nun über Nacht und gewöhnt sich an ihr schickes neues Gummibett.

Während der Kleber aushärtet, gibt es andere Dinge zu tun. Die Weiche braucht ja einen Antrieb, dessen Montage und Verdrahtung wir uns in der nächsten Folge ansehen.

Bis nächsten Freitag

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2513 von Rangierleiter , 15.03.2019 18:42

Werter Karl,

Zitat







zwei Vorschläge:

- lass doch bei einem oder zwei Waggons eine der LED´s weg

- wenn technisch möglich, lasse bei einem Waggon die komplette Beleuchtung flackern

Hintergrund: In den ersten Epochen war es Gang und Gäbe, daß mal eine Lampe ausfiel bzw eine komplette Waggonbeleuchtung durch Materialprobleme / Kontaktprobleme flackerte. Dito übrigens bei Bahnsteigbeleuchtungen.



Grüßle

Thomas


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2514 von fneurieser , 15.03.2019 19:11

Lieber Karl,

recht herzlichen Dank für die Arbeit, die Du Dir meinetwegen mit der Rekapitulierung gemacht hast.

Bin schon gespannt und erwarte ungeduldig die Fortsetzung.

LG und noch ein schönes Wochenende
Franz-Georg


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2515 von notbremse , 22.03.2019 17:07

.

Der Fluch der Akribik, Teil 268

WEINERT WEICHENANTRIEBE, TEIL II – MONTAGE EINES ANTRIEBS


ACHTUNG: DER HEUTIGE BEITRAG IST WIEDER AUSSCHLIESSLICH FÜR FRANZ-GEORG GESCHRIEBEN.

Wenn du nicht Franz-Georg heißt, sondern z.B. bloß Georg Franz, dann darfst du hier selbstverständlich nicht weiterlesen!



In dieser Folge geht’s an den Weichenantrieb – bei mir ist es der Weinert-Antrieb 74315 (bzw. 74300 mit Uhlenbrock-Servos, die ich gegen ESU-Servos austausche).

Weichenantriebe mit Servomotoren sehen äußerlich recht unterschiedlich aus. Das Prinzip ist aber immer gleich: ein Servomotor bewegt einen Stelldraht. Und das war’s im Grunde auch schon.

Dann kann man sich noch aussuchen, ob man eine Herzstückpolarisation will oder nicht. Ich wollte das. Und schließlich gibt es noch Antriebe, die eine Drehung der Weichenlaterne auslösen. Letzteres brauche ich nur bei meinen Weichen im sichtbaren Bereich. In meinem Schattenbahnhof habe ich keine Weichenlaternen. Ich habe mich trotzdem entschieden, einheitlich das Weinert-System zu verwenden – auch im Schattenbahnhof.

Ich fahre mit einer ESU-Digitalzentrale. Die von Weinert anfänglich bevorzugten Uhlenbrock-Servos vertrugen sich mit dem ESU-System nicht so recht. Die Uhlenbrock-Servos sind an sich hervorragende Produkte, haben aber eine andere Form der Endabschaltung als die ESU-Servos und neigten am ESU SwitchPilot zum Brummen. Seit einem Software-Update sollte das Problem eigentlich behoben sein. Ich tausche meine Uhlenbrock-Servos dennoch gegen ESU-Servos aus. Die beiden Servo-Typen sind gleich groß, die Lochabstände und Lochdurchmesser sind identisch, der Einbau in die Weinert-Antriebe funktioniert gleichartig.

Bei der Montage der Weinert-Antriebe löte ich, anders als in der Anleitung dargestellt, als erstes die Litzen an die Schalter für die Herzstückpolarisation. Denn sind die Schalter einmal eingebaut, ist das Anlöten der Anschlüsse ungleich schwieriger:




An dieser Stelle kann ich es dir nicht ersparen, bei deinen ersten ein, zwei Antrieben etwas Hirnsport zu betreiben und selbstständig zu prüfen, an welche Ösen deine Litzen angelötet werden müssen. Bei meiner Hauptstrecke ist das ganz einfach, denn es handelt sich bei mir im Prinzip um nichts anderes als um ein großes Schienenoval, und Rot bezeichnet bei mir immer die äußere Schiene, Schwarz die innere.

Bei der Versorgung des Herzstückes dagegen besteht keine Verwechslungsgefahr, das ist bei mir immer die mittlere (braune) Litze. Die mittige Lötöse isoliere ich mit einem kleinen Stück Schrumpfschlauch.

Wenn man beim Löten Druck ausübt und die Ösen verbiegt, können sich auch die Schalterlemente auf der anderen Seite des Schalters mitbiegen. Dadurch können sich die Abstände der Kontakte im Schalter verändern. Der Schaltweg kann zu kurz oder zu lang werden. Ich vergleiche daher die Abstände meiner bereits gelöteten Schalter mit jenen neuer Schalter und biege sie erforderlichenfalls mit einer kleinen Flachzange vorsichtig zurecht. Vorsichtshalber habe ich mir zudem einen kleinen zusätzlichen Vorrat dieser durchaus gängigen Schalter besorgt.


Nächster Schritt: Der Servomotor wird getestet und in Mittelstellung gebracht:




Dafür verwende ich den bereits gezeigten preiswerten Servo-Tester aus dem Flugmodellbau. Funktioniert der Servo-Motor einwandfrei, bringe ich ihn mit dem Tester in Mittelstellung.

Baut man mehrere Antriebe, lohnt es sich, die Schrauben und Muttern in einem Sortierkästchen vorzubereiten:




Nun kommt der Servo in sein Gehäuse:



Rechts: vorher, links: nachher. Im Gehäuseboden sind sechseckige Ausnehmungen für winzige Muttern M1,6 eingelassen. Diese winzigen Muttern kann ich nicht mit dem Finger im Gehäuse fixieren. Eine Wäscheklammer verhindert, dass sie aus ihrer sechseckigen Öffnung entfliehen können, während ich die Schraube eindrehe:




Auf das weiße Zahnrad des Servos habe ich ein größeres blaues aus dem Weinert-Bausatz aufgesteckt und mit einer kleinen Senkkopf-Schraube fixiert. Vorsicht, Servo-Zahnrad beim Anschrauben nicht drehen.

Anschließend schraube ich den Schalter für die Herzstückpolarisation auf seine Platte.

Die Platte hat zwei Stifte. Auf den einen wird der Schalter aufgesteckt, der andere Stift wird entfernt. Die Anleitung warnt vor einem Irrtum so eindringlich, als sei dann der ganze Antrieb ein Fall für den Restmüll. Wenn man sich irrt und nicht ohnehin noch andere Weichen ausrüsten muss, kann man aber auch ganz einfach ein Loch bohren, wo der Schalter hinkommen soll, eine passende Schraube durchstecken und den irrtümlich stehen gelassenen Stift abschneiden. Nix Panik, Schraube.

Bei mir ist gerade eine Linksweiche in Arbeit, bei mir kommt der Schalter so auf seine Grundplatte:




Nächster Schritt: die Platte, welche den Servo, den Schalter für die Herzstückpolarisation und den Schlitten mit der Stellstange trägt:




Auch hier nehmen Vertiefungen die Muttern auf, die man hier aber mit dem Finger gut festhalten kann. Die Linksweiche heißt übrigens so, weil ich rechts den Servo-Motor anschraube und auf der gegenüberliegenden Seite den Schalter für die Herzstückpolarisierung:






Der Servo-Motor steht immer noch in Mittelstellung. Sollte das nicht zutreffen, wird er spätestens jetzt nochmals in Mittelstellung gebracht. Dann erst lege ich den Schlitten für den Stelldraht laut Zeichnung in der Anleitung genau mittig ein und schraube die Deckplatte auf:




Die Schrauben dürfen nicht zu fest angezogen werden, sonst klemmt der Schlitten. Wieder teste ich mit dem Servo-Tester, ob alles einwandfrei läuft.

Da dieser Antrieb für eine Schattenbahnhof-Weiche bestimmt ist, lasse ich die Mechanik für die Drehung der Weichenlaterne weg. Dieses Detail zeige ich bei passender Gelegenheit gerne später einmal.

Apropos Stelldraht: der muss natürlich auch noch drauf. Weinert liefert drei Stück davon mit. Je nach Stärke der Platte, auf die man die Weiche montiert, nimmt man - laut Tabelle in der Anleitung - einen 0,5, 0,6 oder 0,7mm-Draht. Meine Plattenstärke ist 11 Millimeter, also verwende ich den 0,6mm dicken Draht. Dieser Draht kommt in einen winzigen Halter. Damit der Winzling nicht entfliehen kann, lasse ich ihn am Spritzling und stecke den Draht hinein. Dabei ist darauf zu achten, dass der Draht auf der Unterseite nicht hervorsteht, weil er sonst später an der Grundplatte reibt und bremst. Dann erst trenne ich den winzigen Halter vom Spritzling ab:




Nun ist der Antrieb komplett, auch der Stelldraht samt seinem Halter ist nun in seine Öffnung gesteckt:




Die Anleitung warnt eindringlich vor einem Verlust der winzigen Stelldrahthalter, denn es gibt keine Ersatzteile. Nun, auch das ist nicht unbedingt ein Grund zur Panik, denn wer den mittleren oder den großen Halter verwendet, kann einen nicht benötigten kleineren Halter zum Beispiel von 0,5 auf 0,6 Millimeter aufbohren und hat auf diese Weise selbstverständlich ein Ersatzteil. Die Außendurchmesser sind ja gleich. Ich werfe deshalb übriggebliebene Spritzlinge mit kleineren Haltern nicht weg.

Auf den Servo klebe ich abschließend ein kleines Etikett mit der Weichennummer.

Der Antrieb wird so eingebaut, dass der Servomotor von der Weichenzunge aus gesehen zum Herzstück zeigt:




Wie dieser Einbau bei mir genau funktioniert, lieber Franz-Georg, zeige ich am kommenden Freitag.

---------

Edit:

Abschließend noch ein Programmhinweis: das SWR Fernsehen zeigt am 27. März um 15.15 Uhr in einer ausführlichen Dokumentation die Aktivitäten und Fahrzeuge des Vereins "Nostalgiebahnen in Kärnten" und anderer Kärntner Eisenbahnfreunde.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2516 von fneurieser , 22.03.2019 21:33

Lieber Karl,

einfach nur Danke, Danke, Danke, Danke, Danke, Danke,..........10000 Dank

So ausführlich, übersichtlich und damit auch für mich nachvollziehbar war selten ein Beitrag.

Freue mich schon auf nächsten Freitag, allerdings werde ich erst am späten Sonntagabend zum Lesen kommen da meine Frau am Freitag in Klagenfurt ein neues Knie bekommen wird. Aber das gehört eigentlich nicht hierher ops:

Danke nochmal Karl und noch ein schönes Wochenende

LG
Franz-Georg


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2517 von Jumbo-44 , 26.03.2019 12:08

Moin Karl
und Franz-Georg
und evtl. auch andere interessierte (auch autorisierte?) Mitleser

Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit den Peco-Weichen kann es passieren, daß sich bei einer so behandelte Weiche

Zitat

.

Der Fluch der Akribik, Teil 267
[...]
Eine weitere Eigenheit der Peco-Weichen ist, dass die Stellschwelle eine Feder besitzt, welche sich mit einem Servoantrieb nicht verträgt. Diese Feder muss raus – ich mache das ebenfalls mit einem winzigen Schraubendreher:




die Schienen in dem 'Loch', welches ursprünglich die Feder beherbergte, verhaken.
Deshalb unbedingt die Abdeckung wieder aufsetzen und mit einem Klebstofftropfen fixieren.

Gruß,
Mark


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2518 von Michael K. , 26.03.2019 18:25

Hallo Karl,

Zitat

.

Ralph Steinhagen empfiehlt, Oberteil und Fahrgestell getrennt zusammenzubauen und die beiden Teile erst nach dem Lackieren miteinander zu verkleben. Für den Zusammenbau des Fahrgestelles empfiehlt er, den Boden des Oberteiles als Lehre zu verwenden. Mir misslang dies beim ersten Fahrgestell, weil ich zu viel Lösungsmittel auftrug und auf diese Weise unbeabsichtigt das Fahrgestell mit dem Boden des Wagenkastens verklebte. Ist aber nicht der Weltuntergang, da ich die betroffenen Bereiche sowieso mit dem Pinsel permanentmakeupen will. Bei den weiteren beiden Fahrgestellen klappte die saubere Trennung dann auf Anhieb.

Um die Federpuffer wieder beweglich zu kriegen, waren sie nach dem Lackieren zu reinigen. Das erwies sich als recht mühsam. Auch Abdecken ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich werde die Federpuffer bei den nächsten Wagen besser erst nach dem Lackieren anbringen.

Manche Kollegen beklagten, dass sich die Bremsecken-Decals trotz Weichmacher schwer „um die Ecke biegen“ lassen. Ich habe diese Decals daher mit sanftem Druck senkrecht mittig durchgeschnitten. NUR DIE DECALS, nicht aber ihr Trägermaterial. So konnte ich die beiden Teile gemeinsam nässen, ablösen und dann ohne jeden Zwischenraum aufschieben. Auf diese Weise liegen sie auf dem Eckprofil ganz ohne Weichmacher und ohne erwähnenswerte Mehrarbeit sauber auf.



das kommt mir alles sehr bekannt vor - ich habe auch Wagenboden und Fahrwerk ordentlich miteinander verschweißt, obwohl ich den Boden nur als Schablone wollte. Es liess sich aber auch so lackieren und zusammenbauen, ich habe den Wagenkasten hiermit https://www.laughingjack.de/bastelzubeho...arz-80g/a-3680/ abgedeckt. Das Zeug ist eine schwarze Masse, die aber sehr langsam fließt, nach 2-3 Minuten Wartezeit ist damit jede Fuge verschlossen. Es lässt sich hinterher trotzdem sauber abziehen, ohne den Lack zu beschädigen. Tücke des Objektes: Es hat ein paar Griffe vom Vh14 "gefressen", die konnte ich aber wiederfinden, die Masse lässt sich exterm auseinanderziehen. Packt man die Fäden zurück in die Dose, hat man am nächsten Tag wieder einen zusammenhängenden Klumpen.
Mit dem Nitro von RST bin ich allerdings nicht wirklich klargekommen, die Kloebestellen haben sich immer mal wieder (nicht alle) gelöst. Normales Nitro ist ebenfalls nicht zu empfehlen, das löst gleich die Bauteile auf statt an....
Bei den Decals habe ich einen Weichmacher und einen Fixierer von Gunze verwendet, allerdings tauche ich die Decals nur einmal kurz in Wasser und tropfe dann Weichmacher drauf, so das im Prinzip der Weichmacher das Decal vom Träger löst. Dann wird das 3-4 mal am Modell immer wieder mit Weichmacher bestrichen, so gingen auch die Bremsecken um die Ecken, anschließend wurde das mit dem Fixierer angepinselt, das klappt prima.
Federpuffer und Kupplung habe ich auch erst nach der Lackierung eingebaut, sonst verklebt das.

Bis denn
Michael


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2519 von notbremse , 27.03.2019 14:02

@ Mark: Welche Schienen meinst du, und wie kommen die an das Loch heran?
@ Michael: Beim Verdünner - egal ob Nitro oder Verdünner von RST - muss man mit Gussresten experimentieren. Auf die Dosis kommt es an. Den Verdünner von RST habe ich in geringen Mengen mehrfach aufgetragen, das klappte bei mir klaglos. - Viel Spaß mit dem Supermodell!


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2520 von Michael K. , 28.03.2019 10:41

Hallo Karl,

Danke für den Tipp, dann mache ich noch einen zweiten Versuch mit dem Nitro! Letzten Endes bin ich dann doch bei Sekundenkleber gelandet, mit dem Ergebnis bin ich jedenfalls zufrieden:



Noch ein Hinweis: Bei der Beschriftungen der einzelnen "Abteile" unbedingt auf die Reihenfolge auf der einen und der anderen Seite achten. Habe ich nicht gemacht, jetzt hat das liebe Vieh auf der einen Seite das A und auf der anderen ein C, da werden die Beteiligten beim Entladen fluchen, wenn sie das Schweinderl nicht mehr finden

Bis denn
Michael


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2521 von notbremse , 29.03.2019 16:31

.

Der Fluch der Akribik, Teil 269

WEINERT WEICHENANTRIEBE, TEIL III – EINBAU EINES ANTRIEBS


Der Christbaum ist noch immer nicht weggeräumt. Ich bin guter Hoffnung, dass bis gegen Ostern noch ein Weihnachtspaket kommt.



Und damit sind wir auch schon am Ende des heutigen Berichtes, denn:

DER FOLGENDE ABSCHNITT IST ERNEUT AUSSCHLIESSLICH FÜR FRANZ-GEORG GESCHRIEBEN!

Gegen die Herren Mark und Michael ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen wiederholten illegalen Heimlichlesens verbotener Textabschnitte und wegen des Downloads von pornografischen Darstellungen wie z.B. von unverhüllten Weichenantriebslöchern. Ihnen droht die Höchststrafe – im Falle einer Verurteilung müssen sie meinen Thread 10 Mal abschreiben. Es gilt die Unschuldsvermutung.





Der Einbau der Weinert-Antriebe erfolgt mit einer Weinert-spezifischen Lösung. Weinert bietet hierfür eine Schablone an:




Die Großmutter dieses Werkzeugs muss eine Schallplatte gewesen sein, denn diese Schablone hat eine Vorder- und eine Rückseite. Die eine Seite ist für Rechtsweichen vorgesehen, die andere für Linksweichen.

Die Schablone hat neun größere Löcher, aber ich benötige für die Weichen im Schattenbahnhof nur je drei Bohrlöcher einer Seite. Diese drei Bohrlöcher kann man leicht verwechseln. Ich habe deshalb meine Schablone zusätzlich beschriftet und die drei Bohrlöcher einer jeden Seite mit einem schwarzen Stift markiert. Der Stift sollte eigentlich wischfest sein, aber offensichtlich hat ihm das sein Hersteller nicht deutlich genug gesagt. Ich frische die Markierungen deshalb von Zeit zu Zeit auf:




Für andere als Weinert-Weichen müssen an dieser Schablone eventuell verschiedene Zapfen abgeschnitten werden, so auch hier bei meinen Peco-Weichen.

Anfangs habe ich die Schablone mit Hilfe der Schrauben richtig "festgeknallt". Heute verzichte ich darauf. Mir ist nur noch wichtig, dass die Schablone nicht seitlich wandern kann. Der Höhe nach darf sie bei mir etwas Spiel haben. Und wichtig ist mir, dass der Bohrer möglichst normal zur Grundplatte steht. Die Schablone vermag schräg stehende Bohrer nämlich nicht zu bändigen - sie wird beschädigt.

Weinert empfiehlt 3,2 Millimeter-Bohrungen. Zur Not geht’s auch mit 3 Millimetern, aber dann hat man null Spiel und bekommt bei manchen Weichen Probleme. Ich habe mir letztlich dann doch einen solchen 3,2 Millimeter-Bohrer besorgt, zumal ich ihn auch für andere Dinge brauche. Sind die Bohrungen korrekt angebracht, schraube ich den Antrieb von unten her fest.

Weinert empfiehlt, die Schrauben einzukleben und dann erst den Antrieb endgültig zu montieren. Ich mache das nur bei Antrieben, deren Schraubenköpfe von Gras, Schotter etc. verdeckt werden, also im Wesentlichen bei allen sichtbaren Weichen. Im Schattenbahnhof führe ich das nicht aus. Im Schattenbahnhof ist es mir lieber, wenn ich nicht nur die Muttern öffnen kann, sondern auch die Schrauben.

Ist der Antrieb angeschraubt, teste ich ihn nochmals mit dem Servo-Tester. So manchen Antrieb musste ich mehrfach abnehmen und öffnen, um den Schlitten mit dem Halter für den Stelldraht zu versetzen oder den Schalter für das Herzstück nachzujustieren. Es empfiehlt sich, die kleinen Schrauben auch deshalb nicht allzu fest anzuziehen, damit das Kunststoffgewinde des Gehäuses beim mehrfachen Öffnen und Schließen nicht beschädigt wird.



So, und jetzt geht es an das Thema, das dich wahrscheinlich besonders interessiert, lieber Franz-Georg: die Energieversorgung der Weiche wird jetzt verbunden.

Das ist nun überraschend einfach: ich verlöte die Litzen der Weiche (im Bild unten) mit jenen des Antriebs (oben) – Rot zu Rot, Braun zu Braun und Schwarz zu Schwarz:




Die Herzstücke der Weichen MÜSSEN stets zum nächsten Gleis hin isoliert sein, sonst kann es beim Umschalten der Herzstückpolarisation zu einem Kurzschluss kommen. Hat die Weiche keine Isolierung eingebaut, so müssen auf die beiden Schienenprofile, die zur Herzstückspitze führen, unbedingt Isolierschienenverbinder drauf. Sagt z.B. die Anleitung für die Peco-Weichen.

Anders die beiden äußeren Schienen. Die kannst du direkt ans nächste Gleis anstecken oder du kannst sie, aus welchen Gründen auch immer, mit Isolierschienenverbindern versehen.

Sind die äußeren Schienen bei dir nicht isoliert und leiten die Schienenverbinder ordnungsgemäß, so bist du jetzt fertig. Jawohl, das war’s. Antrieb provisorisch mit dem Servotester schalten, Lok aufs Gleis, Probefahrt. Vorheriges Stelldraht-Kürzen nicht vergessen.

Funktioniert die Herzstückpolarisation bei der allerersten Weiche nicht richtig und gibt es jedes Mal einen Kurzschluss, wenn eine Lok drüberfährt, dann vertausche ich – wenn eine andere Ursache ausgeschlossen werden kann - die rote und die schwarze Litze. Nein, nicht an den Schienen oder am Schalter, das nachträgliche Löten dort ist mir viiiieeeel zu kompliziert. Ich verbinde einfach Rot mit Schwarz und Schwarz mit Rot und hänge an diese „Große Kurzschluss-Koalition“ einen kleinen Karton mit einem Text dran, der mich bei künftigen Arbeiten an die falsche Polarisation erinnert. Alle weiteren Weichen verdrahte ich dann anhand dieser Musterweiche ganz bestimmt RICHTIG.

Da aber diese Serie „Der Fluch der Akribik“ heißt, verdrahte ich meine Weichen ein wenig komplizierter. Ich verlasse mich nämlich nicht auf die Leitfähigkeit der Schienenverbinder. Ich habe unter der Anlage eine Ringleitung pro Streckengleis vorbereitet:




Ich verbinde alle meine Weichen zusätzlich mit der dazugehörigen Ringleitung. Auf diese Weise funktionieren meine Weichen auch dann, wenn die Schienenverbinder z.B. gelbe Warnwesten anziehen und Autos anzünden gehen, statt ordnungsgemäß zu arbeiten:




Da ich Einbrechern, Prostituierten, Anwälten und meinen Schienenverbindern nicht über den Weg traue, gehe ich auf Nummer sicher. Ich verbinde drei schwarze, drei rote und zwei braune Litzen miteinander, schließe Rot und Schwarz noch an die entsprechenden Farben der Ringleitung an, und dann war’s das auch bei mir.

- - -


Ups, du heißt nicht Franz-Georg. Was fällt dir ein! Warum liest du hier unten rum?!




@ Mark: dein Hinweis, dass sich die Schienen verhaken können, ist für mich nicht nachvollziehbar. Bei mir verhakt sich nichts. Kannst du bitte so nett sein und genauer beschreiben, was sich bei deinen Weichen wo verhakt?

@ Michael: danke für dein Foto. Sehr sauber ist dein Vh14 geworden. Ein perfekter Partner für deine bildhübsche 98er!


Liebe Grüße

Euer Karl

.


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2522 von notbremse , 05.04.2019 15:57

.

Der Fluch der Akribik, Teil 270

KABELSALAT UND MOBA-SPORT



Der Christbaum ist noch immer nicht weggeräumt. Ich bin guter Hoffnung, dass bis gegen Ostern noch ein Weihnachtspaket kommt, das einen Prototypen für eine völlig neuartige Beleuchtung für zweiachsige Wagen enthält.

Während ich also unter der Anlage arbeite und von diesem ganz speziellen Paket träume, stört urplötzlich schrilles Kreischen meinen vorösterlichen Weihnachtsfrieden:

„Hiaz liegt da Koal, dea Taugenichts, ibahaup nua mea unta seina Schpülzeigeisnbohn und schloft!“, kreischte die Mitzi. [Jetzt liegt der Karl, dieser Taugenichts, überhaupt nur noch unter seiner Spielzeugeisenbahn und schläft!]

Nun, diese Kritik ist höchst unangebracht, denn erstens habe ich in diesem Thread anhand der EU-Spielzeugverordnung ausführlich dargelegt, dass eine „richtige“ Modellbahn in den seltensten Fällen Spielzeug sein kann, und zweitens war ich diese Woche keineswegs faul, sondern habe mehrere hundert Kabelbinder verbaut, wie dieser Haufen abgeschnittener Kabelbinder-Enden beweist:





Bevor ’s ans Konfigurieren der Weichendecoder geht, müssen alle Gleisanschlüsse abschnittsweise angeschlossen, in Betrieb genommen und getestet sein. Wenn man alles auf einmal anschließt, denke ich mir, ist die Suche nach einem eventuell irrtümlich falsch verdrahteten Abschnitt wahrscheinlich ungleich schwieriger und zeitaufwändiger. Nicht nur die Polung muss stimmen, die Gleise müssen auch richtig zugeordnet sein. Ich will ja später problemlos Booster hinzufügen können. Daher gehe ich also Gleis für Gleis, Abschnitt für Abschnitt vor.

Die einzelnen Stränge habe ich anfangs mit Klebestreifen beschriftet. Auf einen Tipp Adrians hin bin ich auf erschwingliche Kabelbinder mit Beschriftungsfeld gestoßen, auf welche ich kleine selbstklebende Schilder aufklebe:




Diese Kabelbinder gibt es in zwei Ausführungen: solche für Kabelstränge mit einem Durchmesser in etwa der Höhe des Beschriftungsschildes (links) und solche, die sich auch für ganz feine Litzen eignen, bei denen das Beschriftungsschild außen absteht (rechts). Ich habe einfach mit "kabelbinder mit beschriftungsfeld" gegugelt und nach dem Einlagen des Päckchens ein Papierfachgeschäft aufgesucht, wo ich mit Hilfe von Kabelbinder-Mustern rasch passende Etiketten fand.

Die Mehrarbeit mit den Schildern nehme ich auf mich, weil die handelsüblichen Marker auf dem Kunststoff nicht deckend auftragen und keinen guten Kontrast erzeugen – ich kann die Schilder schon aus kurzer Entfernung schlecht lesen. Die aufgeklebten Etiketten sind wesentlich kontrastreicher. Außerdem muss der Kabelbinder nicht gleich in den Müll, wenn man feststellt, dass man sich bei der Beschriftung geirrt hat.

Ich habe letzte Woche schon viel erledigt, dennoch verheißt der Blick nach vorne noch jede Menge Arbeit:




Und so sieht’s quasi „im Rückspiegel“ aus, wenn die Litzen und Kabel gebündelt, endgültig beschriftet und an Haken aufgehängt sind:




Ich hatte mich in dieser Woche unzählige Male zu bücken, in die Knie zu gehen, zu hocken, mich hinzulegen und mich wieder aufzurichten. Mühsam? Keineswegs. Moba-Sport eben.

Kein Scherz diesmal. Modellbahn ist eindeutig eine Sportart. Das Ergebnis ist sogar messbar: mein Blutdruck ist nach einer Woche mit täglich ein bis zwei Stunden Modellbahngymnastik durchschnittlich um mehr als 10 mmHg gesunken. Ich bin schon auf das Gesicht meines Hausarztes gespannt, wenn ich ihm erklären werde, dass er seinen Hypertonikern Modellbahnen verordnen sollte...




Wie auch immer, ich erspare mir für eine Weile das Fitness-Studio und mit dem Ersparten leiste ich mir meine Modellbahn.

Also geht es bei mir hurtig weiter – sportliche Ertüchtigung für mich und uuuurfaaaaad für euch. Wenn’s gar zu arg wird für euch, könnt ihr ja ins Fitness-Studio gehen…




Liebe Grüße vom Frühling am Wörthersee

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2523 von Mausebär , 05.04.2019 18:31

Moin Karl,

oder vermutlich besser Servus Karl .....

ich kann mehr als nur sehr gut verstehen wie sehr Loks und Wagen reizen (geht mir selber genauso - es juckt fürchterlich in den Fingern) , ran wollte ich in dieser Phase des Anlagenbaus jedoch nicht. Vermutlich ginge es mir wie Dir und ich würde noch den, und dann noch den , und achso den auch noch ... und wenn man schon dabei ist den und diesen und jenen .... fertig machen. Doch letztlich ist das Wichtigste, daß die Bahn Spaß und Freude bereitet, den es ist Hobby und soll der Entspannung dienen.

Dennoch freut es mich, daß Du seit ein paar Wochen die Arbeiten an der Anlage wieder aufgenommen hast. Wer Dein bisheriges "Werkeln" und die vielen Vorbildrecherchen beobachtet hat, der kann nur auf Weiteres gespannt sein.

Moba ist Sport - das kann ich dank der eigenen Krabbelei unter der Bahn nur vollends bestätigen So bleibt man fit ooooder bekommt Muskelkater ....
Deine Kabelei ist natürlich mal wieder ausgesprochen akkurat und gut durchdacht, das muß man Dir schon lassen.

In diesem Sinne frohes Schaffen und viele Grüße

Holger


hier geht`s zum Neubau meiner Anlage Polkritz (ab S.22)
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php...rt=550#p1696617

+ hier zu meinen Lokumbauten
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?p=2161599#p2161599


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2524 von derOlli , 05.04.2019 19:51

Hallo Karl,

Zitat

Also geht es bei mir hurtig weiter – sportliche Ertüchtigung für mich und uuuurfaaaaad für euch.



Also für mich nicht Jetzt beginnt der interessante Teil
Weiter so


Gruß von Olli


Über einen Besuch in meinem Kellerland würde ich mich freuen:
viewtopic.php?f=64&t=110273


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2525 von notbremse , 07.04.2019 11:39

@ Holger: dem Dragee-Keksi-Syndrom ("Wenn ich nur aufhören könnte'") bin ich beim Waggon-Supern eigentlich nicht erlegen, denn es waren ja sowieso von vornherein rund 200 Wagen geplant, von denen ich jetzt knapp ein Drittel fahrbereit habe. Für den vorgezogenen Umbau dieser Wagen waren zwei Gründe maßgeblich: erstens hatte ich für eine Weile schlicht die Nase voll von Anlagenunterbau und Brückenbau. Das zog sich ja bereits über einen Zeitraum von mehr als vier Jahren und ich brauchte etwas Abwechslung. Zweitens merkte ich bald, dass 10 Wagen zu wenig sind, wenn du Qualität willst. Da kommst du erst einigermaßen drauf, wie's geht, aber das ist dann gerade erst Durchschnitt. Wenn man Wagen so supern und altern will, wie's eben nicht alle anderen auch machen, dann sollte man eine kleine Serie von mindestens 30 bis 50 Stück ins Auge fassen. Denn wenn du mit dem 50sten fertig bist, nimmst du dann garantiert die ersten zehn nochmals in die Hand, weil du einen deutlichen Unterschied merkst und sie auf das zuletzt erreichte Niveau anpassen willst.

@ Olli: worauf genau wartest du? Was ist der Teil, der dich interessiert? Landschaft? Gebäude? Fahrende Züge?

Schönen Sonntag

Euer Karl


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Grainitz II - Nebenbahn-Endbahnhof DR Epoche IV

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