[Xien16]

Ich habe in den letzten Tagen meine BR86 modernisiert und möchte die einzelnen Schritte hier dokumentieren.

Daten und Zustand der Lok:
Es handelt sich um die Märklin 33961
Ausgeliefert wurde die mit einem Delta Decoder
Gebraucht habe ich sie mit dauerhaft aktivem Rauchsatz gekauft, darum ist der Schornstein leicht geschmolzen.

In meinem Besitz seit ca 2005:
Ich habe nach dem Kauf (nach einigen Rauchfahrten) den Rauchsatz entfernt und einen TAMS LD-W-1 eingebaut.
Die Lok (und meine gesamte Modellbahn) wurde dann kaum noch benutzt und erst jetzt wieder in Betrieb genommen.
Da die Lok hatte furchtbare Fahreigenschaften. Sie konnte (wie üblich mit den alten Motoren) nicht besonders langsam fahren.
Das ist bei einer Rangierlok mit Telex Kupplung schon schlimm genug aber dazu ist sie auch noch immer wieder stehen geblieben.

Der alte Motor:


Und der alte Decoder:


Erster Schritt zu einer brauchbaren Rangierlok:


Neben sorgfältiger Reinigung sollte auch das für die Betriebssicherheit helfen:


Die beiden Kupferfedern, die an der Telex Kupplung angenietet sind bieten sich besonders gut als Massekontakte an.
Ein richtiger Massepunkt wurde aber auch noch aus Messingblech angebracht:


Das Blech hält gleichzeitig die Kabel eng am Rahmen, dass der Decoder davor genug Platz hat:


Die Lok ist jetzt schon einmal um Welten besser gelaufen und kann extrem langsam schleichen.
Obwohl noch kein Kondensator verbaut ist, ist sie bisher nicht stehen geblieben

Ein Kondensator kommt aber auf jeden Fall noch rein und wird vorne über der vorderen Beleuchtung im Kessel Platz finden.
Dafür muss aber erst mal eine Bestellung an Reichelt raus gehen, da keiner perfekt passen will.

[Xien16]

Nach der Motorisierung ging es an die Beleuchtung.

Ich hatte in der Lok schon einmal eine Fahrwerksbeleuchtung aus zwei 3mm LEDs je Seite verbaut.
Dadurch war leider das Gehäuse durch Kabel fest mit dem Decoder verbunden, was nicht besonders komfortabel war
Vor diesem Umbau sind die LEDs deshalb erst einmal raus geflogen.

Aber auch die Glühbirnen waren mit ein Dorn im Auge.
Die verbauten Glühbirnen werden so heiß, dass (nicht nur in dieser Lok) die Lichtleiter etwas angeschmolzen sind ops:
Zuerst habe ich die Glühbirnen in der Lok belassen und im LokPilot in mehreren Schritten auf ca. 1/3 gedimmt.
Das war immer noch genug Licht und die Birnen wurden lange nicht mehr so warm

So richtig gefallen hat mir die Lösung jedoch immer noch nicht, daher habe ich ein wenig mit LEDs experimentiert.
In einer Lok mit großem Gehäuse, wie einer BR216 sind LEDs schnell an den Lichtleitern verbaut und mit Stecker zum Rumpf verbunden.
Da es in der BR86 aber sehr eng ist, wollte ich auf keinen Fall LEDs direkt an die Lichtleiter kleben.

Der erste Versuch mit LEDs:


Zwei LEDs (mit Widerstand) sind so in Riehe aneinander gelötet, dass eine in den unteren und die andere in den oberen Lichtleiter leuchtet.
Unten war es mir noch etwas zu dunkel, deshalb habe ich es mit zwei LEDs versucht:


Die LEDs zu dritt in Reihe anzuordnen ist etwas schwieriger als mit zwei aber es hat ganz gut geklappt:


Ein Stück von einem Zahnstocher mit Sekundenkleber befestigt, sorgt für bessere Stabilität.
Die verwendeten LEDs haben die Bauform PLCC. Wenn genug Platz ist, versuche ich immer diese Bauform zu verwenden.
Bei kleineren Bauformen ist die fliegende Montage riskanter, da sie mechanisch nicht so viel aushalten.
Beim Löten von LEDs stelle ich die Lötstation auf 250° oder weniger, da viele LEDs selbst kurzzeitig (<1s) keine höhere Temperatur aushalten.

Unter Strom sieht das dann so aus:


Hinten konnte ich die beiden LEDs vom ersten Test verwenden:


Die Fertige Beleuchtung:




Bei den beiden vorderen Lampen hat das Licht an einigen Stellen durch Spalten und Ritze geleuchtet.
Hier habe ich den Lichtleiter mit Aluminium Klebeband (aus dem Sanitärbedarf) abgeschirmt.

Auf diesem Bild sieht man, dass über dem Zylinder noch ein Lichtspalt zu sehen ist:


Diesen Spalt kann ich leider nicht besser abdunkeln, da hier der Rahmen und das Gehäuse zusammen kommen.
Aber mit dem Ergebnis bin ich jetzt schon sehr zufrieden

Leider ist mein 0,6mm Silber-Draht minimal zu dick für die Lampensockel
Ich habe daher dünne Litze abisoliert, verdrillt, verzinnt und dann als Draht verwendet.
Die Litze wird selbstverständlich noch gegen passenden Draht (<=0,5mm) ausgetauscht.

Jetzt fehlt nur noch eine Fahrwerksbeleuchtung, dann geht es an die nächste Lok

Hier mal ein kleiner Vorgeschmack auf die Fahrwerksbeleuchtung:

[wulf43]

Hallo Xien16,
interessanter Umbau. Bezüglich Fahrwerksbeleuchtung schau mal hier: viewtopic.php?f=27&t=113075&p=1246337#p1242552
Gruß Wulf

[Xien16]

Danke für den Link

Der "LED-Kasten" sieht ja klasse aus
So ähnlich habe ich es bei der BR216 auch gemacht: drei rot/weiß LEDs mit drei Platinen im Dreieck angeordnet.
Hinten hat man es bei der BR86 mit einer Platine schon etwas einfacher

Zweifarbig habe ich mir auch überlegt aber mich dann dagegen entschlossen, da ich kaum Bilder von echten Loks mit rotem Schlusslicht finden konnte.
Das war dann meist auch nur eine Lampe, die oft sogar separat an die Lok "gehängt" wurde.

Die Fahrwerksbeleuchtung habe ich an der BR50 auch mit einzelnen LEDs gemacht.
Ich habe jedoch 1206er ohne Platine genommen. Die halten es besser aus, wenn die Kabel direkt angelötet werden.

Die alte Version von ca. 2005:


Die LEDs waren mit Kupferlackdraht verbunden und die zwei rechten waren so positioniert, dass sie vom Fahrgestell nach Außen geschoben wurden

Das habe ich damals gar nicht bemerkt - jetzt sind sie besser positioniert:


Fehlt nur noch etwas Farbe, dass die Lötstellen nicht so glänzen - die Kabel sind dieses Mal schwarze Litzen.
Aber zur BR50 werde ich auch noch einen eigenen Thread machen

Bei der BR86 wird es zu 50% auch wieder darauf rauslaufen
Auf der rechten Seite kommen die LEDs, wie bei dir nur ohne Platine, direkt auf den Rahmen.
Dafür habe ich mir drei Stellen ausgesucht, auf denen die 1206er gut Platz finden werden.
Für die linke Seite habe ich die Platine gemacht.
Dadurch kann ich auch hier ohne größeren Aufwand drei LEDs (0603) unterbringen.

Der eigentliche Grund für die Platine ist aber, dass ich keinen verstärkten Ausgang mehr zur Verfügung habe.
Auf der Platine hat ein Verstärker Platz gefunden, sowie Lötpads, an denen die anderen drei LEDs angeschlossen werden.
Da ich gerade eine Platinenbestellung vorbereite, hat es sich angeboten diese gleich mit zu machen

Gruß,
Janik

[Xien16]

Hier noch zwei Bilder - ich kanns kaum erwarten, bis die Platine kommt...





Gruß,
Janik

[Xien16]

Guten Tag,
die Platine ist jetzt schon seit einer Weile da, ich bin aber lange nicht zum Einbau gekommen.

Sie hat zum Glück sehr gut gepasst, ich musste nur die Stege wegfeilen, die bei der Herstellung stehen bleiben:


Mit einem Stück Messing Blech wird die Platine auf der rechten Seite befestigt.
Links liegt die Platine direkt am Rahmen an:


Auf der anderen Seite habe ich die LEDs lose auf den Rahmen geklebt:


Wie gut das 3M Klebeband hält, wird sich in ein paar Jahren zeigen

Rechts sieht man die Pads, an denen die Spannungsversorgung und auch die LEDs von der anderen Seite angeschlossen werden:


Die Platine bekommt direkt Decoderspannung und schält die LEDs über einen Transistor, der an einem Logik-Ausgang hängt.

Was in der Lok bisher auch noch gefehlt hat, war ein Kondensator:


Viel Platz ist leider nicht vorhanden, aber mit diesem Kondensator geht das Gehäuse noch problemlos auf den Rahmen.

Die Platine und vor allem das Messing Blech habe ich dann noch geschwärzt:



Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.
Die LEDs sind noch etwas hell, aber ich kann den Ausgang ja noch dimmen
An meiner BR50 sind die LEDs viel dunkler, dort werde ich wahrscheinlich noch auf diese LEDs umbauen.




Gruß,
Janik

[Xien16]

Ein kleines Update gibt es noch:
Ich habe am Motorschild ein Kugellager verbaut:


Von der Getriebe-Seite lasse ich noch die Finger.
Hier müsste ich das 2mm Loch auf 5mm vergrößern.

Mit Reibahlen, wie ich es am Motorschild gemacht habe, geht das sicher sehr gut.
Aber dafür müsste ich ein Zahnrad entfernen und darauf habe ich momentan keine Lust
Vielleicht ist mir irgendwann mal langweilig


Gruß,
Janik

[Xien16]

Hi,

es gibt tatsächlich Neues zu dieser Lok:



Was hat sich an der Lok geändert?

Ich habe die Lok als Kind gebraucht gekauft und der Vorbesitzer hat einen Rauchsatz eingebaut.
Nur leider ist mir beim Kauf ein wichtiges Detail nicht aufgefallen...
Durch die Hitze des nicht abschaltbaren Rauchsatzes hat sich der Schornstein unschön verformt:



Ganz schön hässlich - daran ist mein Blick immer wieder hängen geblieben
Aber Weinert hat geholfen, mit dem Schlot 8010






(Klick für große Auflösung)

Ich habe die Arbeit jetzt lange vor mit her geschoben und immer wieder nach günstigen Exemplaren dieser Lok gesucht.
Aber das Entfernen des alten Schlotes ging tatsächlich einfacher als gedacht.
Ich habe den Schlot mit einer feinen Metallsäge abgetrennt (Am Ende ganz vorsichtig, damit die Säge nicht in die Glocke rutscht).
Danach habe ich mit einer neuen Skalpellklinge die Reste entfernt und die Rundung des Kessels heraus gearbeitet.
Nach ein paar kleinen Anpassungen mit dem Skalpell hat der Schlot dann sehr bündig gepasst und ich habe ihn eingeklebt


Beim Bilder machen ist mir dann gleich noch etwas aufgefallen - die Lok hatte noch nie eine Pfeife
Dass mir so was erst nach so vielen Jahren auffällt...



Spender war der Kessel einer blauen 03 (wahrscheinlich die Lok aus 29845), den ich mal günstig ersteigert habe
Ich habe auch schon überlegt die Glocke der 03 an der 86er zu verbauen, aber die ist doch deutlich größer und würde nicht gut passen.




Nach einem Umbau auf den Faulhaber Glockenanker Motor 1717 (mehr dazu hier) fehlt jetzt nur noch die neue Decoder-Adapter-Platine.
Nachdem mir zuerst die Platinen gefehlt haben, fehlt es jetzt an den Bauteilen... Aber irgendwann wird die Lok auch komplett modernisiert sein


Gruß,
Janik