RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2601 von Reroi , 11.06.2019 07:15

Danke Karl,

das ist echte Pionierarbeit, die Du hier leistest!
Bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.

LG Reroi


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2602 von notbremse , 14.06.2019 16:55

.

Der Fluch der Akribik, Teil 279

NEM-KONFORME MAGNETEN


Die Fertigstellung des „Görtschitztal-Express“ steht unmittelbar bevor.

Alle vier Personenwagen haben diese Woche noch senkrechte Steher an den Geländern erhalten:




Hier werden noch geringfügige Nachbesserungen durchzuführen sein. Sind die Steher um eine Idee zu lang, drücken sie das Geländer nach außen und sie stehen schief. Beim rechten Wagen erkennt man, dass zudem das Dach nicht korrekt aufliegt. Hier wird der Steher deutlich mehr als um eine "Idee" zu kürzen sein..

Die Beleuchtungsmodule sind in alle Dächer eingebaut und getestet. Es hat sich gezeigt, dass die Reed-Kontakte auf meine Magneten ausreichend sensibel reagieren. Die Magneten können ohne weiteres 26 Millimeter vom Gleismittelpunkt entfernt sein, das heißt, sie können sich ordnungsgemäß außerhalb des recht großzügig bemessenen Lichtraumprofils gemäß NEM 103 befinden. Selbst epochenuntypisch lange Reisezugwagen werden die Magneten mit ausreichendem Abstand passieren können.

Auch die Plattformleuchten ließen sich in einer entsprechend ausgefrästen kleinen Ausnehmung im Dach dezent unterbringen, wie man beim Wagen links oben erkennen kann.

Einer der Wagen hat, wie in Österreich in der Zwischenkriegszeit und nach dem Zweiten Weltkrieg bis etwa 1957 üblich, rechteckige Nichtrauchertafeln erhalten:




Diese Tafeln können bei den Railboys bezogen werden.

Ein anderer Wagen bekam Zuglaufschilder der Strecke St. Veit an der Glan - Hüttenberg:




Diese Zuglaufschilder lagen seinerzeit dem Roco-Modell der Reihe 5081 bei, einer österreichischen Variante des Ürdinger Schienenbusses. Ich besorgte mir damals sogleich einen kleinen Vorrat dieser Decals als Ersatzteile bei Roco. Das war vor über 25 Jahren. Ob der Kleber nach dieser langen Zeit noch haftete, habe ich gar nicht erst probiert. Ich klebte sie nach dem Ablösen einfach mit einem winzigen Tropfen ASOA Flex-Kleber auf die zuvor an den Rändern brünierten Neusilber-Ätzteile (RST-Modellbau) auf.

Der Dienstwagen wurde beschriftet – ebenfalls mit Decals von den Railboys:




Ob der Wagen allerdings im August 1955 tatsächlich noch immer so beschriftet war, ist fraglich.

Auf vielen Vorbildfotos aus dem Spätsommer des Jahres 1955 sind auf Reisezugwagen und Dienstwagen keine Beschriftungen erkennbar. Mag sein, dass dies bloß dem oft recht flachen Aufnahmewinkel und verschmutzten, kontrastarmen Schriften geschuldet war. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass man die bis dahin verwendeten Beschriftungen rasch übermalte und die Fahrzeuge anschließend sukzessive neu beschriftete. Die Wagen mochten bei einer solchen Vorgangsweise tatsächlich ein paar Wochen unbeschriftet unterwegs gewesen sein – abgesehen vielleicht von Teilen der Langträgerbeschriftungen.

So. Ein paar Handgriffe noch, und dann kann die Mitzi endlich nach St. Veit reisen...

Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2603 von fbstr , 14.06.2019 18:06

Zitat

Auch die Plattformleuchten ließen sich in einer entsprechend ausgefrästen kleinen Ausnehmung im Dach dezent unterbringen, wie man beim Wagen links oben erkennen kann.



Und ob mir das schon längst aufgefallen ist!
Ich habe ja meine Roco Donnerbüchsen letztens ein bischen gepimpt und hatte kurz mal überlegt ob ich da auch eine LED reinbaue. Ich habe es dann gelassen.

Deshalb weiß ich was für geniale Teile Du da gebaut hast! Respekt!


Gruss
Frank
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2604 von rockus , 16.06.2019 10:43

Zitat

.




Reaktion meiner Freundin auf dieses Bild: "Boah, is' des nett! Wahnsinn! Schaut cool aus!" Ich kann ihr da nur zustimmen

Viele Grüße aus Graz,
rockus


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2605 von wf_7095204 , 16.06.2019 11:13

Tolle Arbeit von dir !


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2606 von hubedi , 16.06.2019 19:09

Hallo Karl,

Erntezeit würde ich dazu sagen. Was Du mit Ausdauer, Beharrlichkeit und Können erarbeitet hast, präsentiert sich nun dem staunenden und applaudierendem Publikum.

Herrrrreinspaziert ... und seht mit eigenen Augen die sensationelle, einmalige und akribisch vorbereitete Modellschau ... herrrrreinspaziert ...

LG
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2607 von notbremse , 21.06.2019 19:28

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Der Fluch der Akribik, Teil 280

HIAZ FORMA!


„Wia schnöll die Zeit vageht!“, rief die Mitzi begeistert. „Hiaz hon i mit dem simpatischn Lota, der wos mitn Schendarm mitkuman is, kam amol a holbs Johr long a bissl dischkariert, und schon foaht da Zug los!“
[Wie schnell doch die Zeit vergeht! Jetzt habe ich mit dem sympathischen Herrn, der gemeinsam mit dem Polizeibeamten zugestiegen ist, kaum einmal ein halbes Jahr lang ein wenig diskutiert, und schon fährt der Zug los!]

In der Tat – es handelt sich nämlich möglicherweise um exakt jenen sagenhaften Zug, von dem schon der bekannte Eisenbahn-Experte Galileo Galilei gesagt haben soll: „Und er bewegt sich DOCH!“




Die vergangene Woche brachte eine Reihe von Verpflichtungen mit sich, die es mir kaum gestattete, mich mit der Moba zu befassen. Auch ein lang geplantes Treffen mit Modellbahnfreunden fiel dem Zeitmangel zum Opfer und musste gecancelt werden...

Daher gibt’s diesmal auch nur ein einziges schnelles grottenschlechtes Foto vor einem beschädigtem Wolkenhintergrund.

Aber immerhin, dieses Foto dokumentiert das denkwürdige Ereignis, dass der „Görtschitztal-Express“ erstmals aus eigener Kraft für einen Fotohalt auf den Taggenbrunn-Viadukt fuhr. Diesmal mit sorgfältig geradegerichteten Stehern an den Plattformgeländern, etlichen ausgebesserten Lackschäden und einer abschließenden Alterung des vormals württembergischen Gepäckwagens. Auch die Weinertschen Druckluftleitungen, welche die Wagen nun fix verbinden, scheinen problemlos zu funktionieren.

Mal sehen, ob ich euch nächstes Mal nicht ein wenig mehr zeigen kann. Vielleicht gelingt es mir, ein Wochenschau-Kamerateam dafür zu gewinnen, den Zug im Film festzuhalten...


-------------------------------------------------

@ Frank, wf_7095204, Markus und Hubert: vielen Dank für eure anspornenden Kommentare!


Liebe Grüße
Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2608 von hubedi , 21.06.2019 23:33

Hallo Karl,

Glückwunsch zur ersten Fotoausfahrt ohne Deinen persönlichen Schiebe- bzw. Aufstelldienst. Ich freue mich auf weitere Bilder.

Die überraschend von Dir festgestellten Zusammenhänge zwischen Galileo Galilei und Modelleisenbahnen eröffnen für Historiker völlig neue Perspektiven. Möglicherweise wurden die Erkenntnisse über die Umlaufbahnen der Himmelskörper nicht durch seine Beobachtungen gewonnen, sondern durch das Spielen mit einer Modellbahn-Startpackung.

LG
Hubert


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2609 von fneurieser , 25.06.2019 22:03

Hallo Karl,

bei der Durchsicht meiner alten MIBA-Hefte bin ich auf einen interessanten Beitrag über ein Modell einer Wagenbeleuchtung gestoßen den ich Dir hier nicht vorenthalten möchte. Eigentlich glaube ich ja, dass diese Art der Beleuchtung eher zur Epoche passt als das ganze neumodische Zeugs


aus MIBA 12/1952

LG
Franz-Georg


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2610 von notbremse , 26.06.2019 23:47

@ Hubert: Lass' eine beleuchtete Lokomotive auf dem Schienenoval einer Anfangspackung jeden Tag etwas mehr als 1° weit fahren, und schon hast du eine fast perfekte Nachbildung der Ekliptik. (Die passende Getriebeübersetzung ist für dich ganz bestimmt kein Problem...)



@ Franz-Georg: Mist. Ich hätte meine Märklin-Anlage behalten sollen, die ich vor 44 Jahren weggegeben habe. Bei meinen 2 Leiter-Gleichstrom-Schienen rumpelt dieser Schleifer zwar recht beeindruckend über die Schwellen, aber die auf die beschriebene Weise angelötete Lampe leuchtet nicht...



Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2611 von notbremse , 28.06.2019 17:48

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Der Fluch der Akribik, Teil 281

DIE ENORME ANZIEHUNG DES HERRN KARL


Diese Woche habe ich meine Anziehungskraft erheblich gesteigert.



Ich habe mir nämlich zum Behufe des Testens diese Magnete hier von der Magnettafel meiner Frau ausgeborgt…




…und zwei davon mit doppelseitigem Klebeband auf Holzklötzchen geklebt:




Diese Holzklötzchen kann ich nun auf der Anlage beliebig platzieren, wo immer ihre Grundflächen Platz finden. Der vergleichsweise riesige Magnet deckt – hochkant gestellt – jede beliebige Wagenhöhe ab. Es ist bei Verwendung eines solchen Magneten somit völlig egal, in welcher Höhe sich der Reed-Kontakt im Fahrzeug befindet.

Verlässt der Personenzug nun den Schattenbahnhof, so schalten sich nach und nach die Lichter in den Waggons ein:


[youtu-be]https://www.youtu.be/E8v9enO0ed0[/youtu-be]


Bei der Einfahrt in den Schattenbahnhof steht ein gleichartiger mit einem Magneten bestückter Holzklotz auf der anderen Seite des Gleises und schaltet die Beleuchtungen wieder aus.

Und so sieht die Garnitur auf dem Taggenbrunn-Viadukt aus:


[youtu-be]https://youtu.be/tY-pI1ITBu8[/youtu-be]


Sollte das Video bei dir ruckeln, so kann ich dir versichern, dass das an der Videotechnik liegt und nicht an meiner Personenzuggarnitur. Die fährt wunderschön ruckelfrei durch meinen Mobakeller. Und die Beleuchtung flackert schon gar nicht. Nicht einmal, wenn das Video ruckelt...



Die Lokomotive braucht natürlich auch noch Licht. Frei nach dem alten Mobaner-Sprichwort "Kommt Zeit, kommt LED.".


So, das war's für heute.

Ich darf nun bloß nicht vergessen, meiner Frau die Magneten heimlich wieder auf ihre Magnettafel zu geben…




Liebe Grüße vom Wörthersee

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2612 von fneurieser , 28.06.2019 21:34

Hallo Karl,

echt fantastisch was Du hier auf die Beine, äh Räder natürlich, gestellt hast.

Glückwunsch und lieben Gruß aus Köflach


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2613 von UPBB4012 , 29.06.2019 09:19

Guten Morgen Karl!

Auch ohne Anzug, zog mich Dein wirklich anziehendes Video
sozusagen magnetisch an

Kurzum:
einfach absolute Spitzenklasse


Alleine schon wegen der Wirkung auf den Betrachter, kommst Du jetzt wohl
nicht drumherum einen offenen Schattenbahnhof zu bauen

Viele liebe Grüße,
Dein
Axel


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http://www.bahnhof-odendorf.de
Der "Zweitwohnsitz":
viewtopic.php?f=51&t=48501

"Bevor ich mich jetzt Aufrege, isses mir lieber egal!"


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2614 von hubedi , 29.06.2019 11:12

Hallo Karl,

das sieht sehr interessant aus. Die Wagenbeleuchtung ist wirklich prima geworden. Flackerlicht - und seien es nur kurze Unterbrechungen - ist m.E. ziemlich desillusionierend.

Der Trick mit der magnetischen Schaltung gefällt mir persönlich noch besser, als ein digitaler Funktionsdecoder. Der Aufwand für den Einbau eines Reed-Kontaktes ist erheblich kleiner als der Einbau eines Decoders und die Kosteneinsparung ist bei der Beleuchtung des ganzen Wagenparks auch nicht zu verachten.

Ich werde Deine Methode auf alle Fälle im Hinterkopf behalten und schauen, welche Teile ich vlt. für den Baumaßstab 1zu160 adaptieren kann.

LG
Hubert


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2615 von GSB , 01.07.2019 16:09

Hallo Karl,

Hat schon was dem Zügle zuzuschauen wie nach und nach die in den Wagen angehen.

Und auch die Fahrt über den Viadukt weiß zu gefallen.

Gruß Matthias


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2616 von notbremse , 05.07.2019 17:33

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Der Fluch der Akribik, Teil 282

WARTEN AUF WEINOT


Ob Samuel Beckett Modellbahner war? Ich warte nämlich seit anderthalb Monaten auf weitere Weichenantriebe, die ich über meinen Lieblings-Dealer bei Weinert bestellt habe, aber es tut sich nichts. Der Postmann klingelt nicht drei Mal, er klingelt nicht zwei Mal, er klingelt auch nicht ein Mal. Er klingelt gar nicht. Sogar unser Hund hat ihn schon ganz vergessen, den Postmann. Hat denn Weinert Betriebsferien und es verabsäumt, auf der Website darauf hinzuweisen? Oder hat mein Lieblingsdealer meine Bestellung irrtümlich nicht weitergegeben?

Wie auch immer, eigentlich ist das alles kein Malheur, denn in der Klagenfurter Waggonmanufaktur stehen genug Wagen herum, die in der Zwischenzeit aufgearbeitet werden wollen. Zum Beispiel ein – im Rahmen meines Anlagenthemas – hochmoderner Kmmks 51 der DB und ein Glmhs 50 der nämlichen löblichen Bahngesellschaft.

Wenn meine Anlage später nicht mit einigen wenigen unentwegt wiederkehrenden Schnellzügen langweilen soll, sondern mit etlichen Güterzügen gehörig Abwechslung bieten will, so brauche ich fürs erste ohnehin noch mindestens weitere vier Dutzend Güterwagen.

Die Gelegenheit ist gut, denn Mitzi flirtet immer noch mit dem handbeschellten Herrn, den der Gendarm nach Klagenfurt ins Landesgericht überstellt. Von dieser Seite ist - zumindest für eine Weile - keine üble Nachrede zu befürchten.

Viel war allerdings an den beiden hinsichtlich ihrer Detaillierung eindeutig der Oberliga zuzurechnenden Brawa-Wagen nicht zu ergänzen: Federpuffer, Kupplungen, Bremsschläuche und Lösezüge. Dann noch durchbrochene Tritte beim Kmmks – fertig. Etwas anspruchsvoller fiel das Bemalen der Dächer aus. Der Silberglanz musste weg, Streifen vom Regen waren wünschenswert, aber die Dächer durften trotzdem nicht zu dunkel werden. Die Wagen waren um 1955 möglicherweise erst einige wenige Monate alt. Dem entsprechend behutsam habe ich sie eingefärbt.

Hier nun der Kmmks 51…




… und der Glmhs 50:




Und gerade, als ich die beiden fertigen Wagen aufs Gleis stellte und bei mir dachte, soll er sich doch in der Zwischenzeit gut von mir erholen, der Rolf Weinert, läutete es und der Paketzusteller drückte mir einen großen Karton in die Hand, darin nicht nur viel gepolsterte Luft, sondern auch ein weiteres Dutzend Weichenantriebe.

Also: einem baldigen Weiterbau der Gleisanlagen im Bereich des Schattenbahnhofs steht nun nichts mehr im Wege!

----------------------------------

@ Franz-Georg, Hubert und Matthias: vielen Dank für eure netten Kommentare!
@ Axel: offener Schattenbahnhof? Vielleicht sogar mit Vegetation und geschotterten Gleisen? Modellbahn zweistöckig? Hmmmm...

Liebe Grüße vom Wörthersee

Euer Karl

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2617 von 2043er , 05.07.2019 18:07

Hallo Karl,

Geduld ist eben eine Tugend. Die müssen nicht nur die Leser deines Threads an den Tag legen sondern auch du selbst.

Bin schon gespannt auf die uuuuur faaaaaden Bauberichte die in den nächsten Wochen folgen werden. Die kommende Woche soll für Euch ja durchaus modellbahntaugliches Wetter parat halten.

LG Markus




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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2618 von Zillerkrokodil , 06.07.2019 09:14

Ich bin gerade erst am Durchlesen vom Durchlesen von Görschitztalbahn-Thread und habe noch nicht alles gesehen , aber die Brücke ist mal wirlich gelungen ,

Ebenso interessant die Beleuchtung der Spantenwagen ( Denke daran das bei meiner Schmalspuranlage auch zu machen ) .


LG Zillerkrokodil


Gegen die Qualhaltung von Krokodilen in Käfigen und Vitrinen !

RE: Das Felsenregal
RE: Die Sheep-Rail-Company (H0e)
Modell-Überland-Straßenbahnanlage "Neustift im Stubai"


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2619 von notbremse , 12.07.2019 17:39

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Der Fluch der Akribik, Teil 283

DER ZUG DES TODES


„Eh kloa“, erklärte die Mitzi im Brustton der Überzeugung, „dos weat da Zug des Todes!“




„Af an begräbnisschwoazn Brett a Gleis, dos wos anfoch so im Nix aufheat, wo ma donn tausend Meta obefollt und sofuat hin is. Oba i sog’s eich glei, do foa i nit mit!“

[Ist ja sonnenklar – das wird der Zug des Todes! Schienen auf einem begräbnisschwarzen Brett, die im Nirgendwo enden, wo man dann tausend Meter in die Tiefe stürzt und sofort tot ist. Aber ich sage euch von vornherein, da fahre ich ganz gewiss nicht mit!“]

Mitzi war durch nichts zu beruhigen, auch nicht durch den Hinweis, dass da natürlich noch Prellböcke angebracht werden, damit meine wertvollen Fahrzeuge nicht abstürzen können. - Naja, wertvoll im Sinne einer sicheren Geldanlage sind Eisenbahnmodelle natürlich meistens nicht, auch nicht meine, aber ich habe halt ganz bestimmt keine übersteigerte Lust, fortwährend abgestürzte Modelle zu reparieren.

Was es mit diesem schwarzen Brett tatsächlich auf sich hat? Nun, ich habe diese Woche in einem Baumarkt passende preiswerte Siebdruckplattenreste entdeckt und spontan beschlossen, Testgleise zu bauen. Eine etwa zwei Meter lange Platte für meinen kleinen Bastelraum im Wohnbereich…




… und eine kleinere, etwa einen Meter lange, für den Hobbykeller und für externe Fahrzeugpräsentationen:




„Testgleis“ bezieht sich einerseits darauf, dass ich damit Lokomotiven und andere mit Elektronik ausgestattete Fahrzeuge testen will, und andererseits darauf, dass ich damit das Einschottern der Gleise ausprobieren möchte.

Auf dem kurzen Gleis ist, wie ihr gesehen habt, schon etwas Farbe und ein wenig ASOA-Schotter drauf. Nächste Woche erzähle ich euch, was bei meinen Tests mit dem Schotter herausgekommen ist.

Toni und der Professor inspizieren inzwischen die Absturzsicherung auf dem größeren Brett. Mitzis Einschätzung des Gefahrenpotentials vermögen sie offenbar nicht uneingeschränkt zu teilen, sie wirken recht gelassen:




----------------------------------

@ Markus: viel Spaß mit meinen uuuuur faaaden Bauberichten - und Gutes Gelingen bei deinem eigenen Projekt der Spitzenklasse!
@ Zillerkrokodil: Du willst im Ernst diesen Thread des Todes zu Ende lesen? Das schaffen nur die Härtesten der Harten. Zwei oder drei wollen das bisher geschafft haben, aber das ist nicht notariell beglaubigt...



Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2620 von Bauzugfahrer Andreas , 18.07.2019 03:32

Moin, Moin...

mein lieber Karl, vielen Dank für deine hervorragenden und informativen Berichte. Wann immer ich hier reinschaue, finde ich etwas Interessantes von dem ich denke: Klasse, das kannste auch auf deiner Anlage gebrauchen oder Nachbauen .
Das Ganze dann mit leicht Launigen Texten lehrreich rüber gebracht...

Deine Aktion mit den beleuchteten Personenwagen habe und werde ich auf jeden Fall im Auge behalten. In der Tat, scheint das Ganze einige Vorteile gegenüber der herkömmlichen Beleuchtungsmethode zu haben.

Bis bald

Andreas


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Neues aus Küppersbusch....
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2621 von hubedi , 18.07.2019 06:31

Hallo Karl,

Dublizität der Ereignisse ... auch ich habe gerade ein Testgleis fertig gestellt. Allerdings dient mein Versuch einem anderen Zweck.
Siebdruckplatten als Basis bzw. Trassenbrett zu nehmen, ist zumindest für Deinen Zweck eine prima Idee. Der schwarze Untergrund sieht edel aus und er ist wasserfest, was das Einschottern erleichtert. Das muss ich mir merken ...

LG
Hubert


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2622 von notbremse , 19.07.2019 16:06

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Der Fluch der Akribik, Teil 284

SCHOTTER

Schot­ter, der, Substantiv, maskulin: Geld, Zaster

Schotter wird in rauen Mengen benötigt, um sich die kleinen Steinchen leisten zu können, auf denen man bei der Eisenbahn die Schwellen verlegt…




Spaß beiseite: ein schönes Schotterbett ist in der Tat nicht ganz billig – und entsprechend sorgsam gehe ich auch beim Schottern vor.

Ich habe hier zwei Dosen Schotter (jetzt natürlich den im Sinne von Gestein) von ASOA, je ein Liter Granit und Kalkstein. Vor vielen Jahren erworben und sehr wahrscheinlich nicht die Art Schotter, die ich brauchen werde, um letztlich den originalen Schotter meines Vorbildes nachzuahmen – also ideal zum Testen.

Ich trage den Schotter, wie ich’s irgendwo gesehen habe, mit einem Zuckerstreuer auf, …




… und das funktioniert. Anschließend bringe ich den Schotter, wie ich’s irgendwo gelesen habe, mit verschiedenen Pinseln in Form – und das funktioniert bei mir nicht. Ich habe nämlich, genau wie du, keineswegs eine ruhige Hand. Also müssen entsprechende Werkzeuge her.

Ich beäuge die Beschreibungen der diversen Schotterboys und sonstigen Schotterhilfen in diversen Shops im Internet. Soweit man denn überhaupt erklärt, was man mit den Rädchen und Hebelchen auf diesen Geräten alles einstellen kann, gewinne ich den Eindruck, dass sie für mein Projekt allesamt nicht wirklich geeignet sind.

Manche Produkte sind offenbar ausdrücklich nur für „Bahnhofsgleise“ gedacht, womit man vorbildwidrig direkt auf einer Platte befestigte Schwellen zu meinen scheint. Manche wiederum bieten das Einschottern von mit Gummi oder Kork unterlegten Schienen durchaus an – aber allem Anschein nach ausschließlich für Schotterbettungen nach NEM 122. Und dieses Schotterbett dürfte zwar einen vorbildgerechten Winkel haben, aber etwas zu schmal sein. Zudem sieht es eine einzige Höhe vor. Unterschiedlich hohe Schotterbettungen, wie man sie auf Haupt- und Nebenbahnen antrifft, sieht diese Norm nicht vor, auch die Schotterhilfen scheinen allesamt nicht in der Lage zu sein, unterschiedlich hohe „Dämme“ zu erzeugen.

Für Weichen sind diese Geräte dem Anschein nach ausdrücklich nicht geeignet – das legt den Verdacht nahe, dass sie sich auch für zweigleisige Strecken mit vorbildgerechten Gleisabständen ebenfalls nicht eignen, denn bei parallel verlegten Gleisen ist innen ja wesentlich weniger Schotter aufzutragen als außen.

Ich schnitze mir also für meine Versuche eine äußerst primitive Karton-Lehre, die ich auf das Gleis aufsetze und mit der ich den überschüssigen Schotter einfach abziehe. Diese Lehre war schon nach kürzester Zeit bis zur völligen Unbrauchbarkeit verschlissen – aber sie funktionierte bis dahin und es wird sich voraussichtlich später lohnen, ähnlich aussehende robuste Lehren aus Kunststoff oder Sperrholz anzufertigen:




Die Lehre war ursprünglich zweiseitig – ich habe sie auf ein einseitiges Modell reduziert, weil diese Form das Abziehen etwas erleichterte.

Auf Youtube wird gezeigt, wie’s geht. Man ist tatsächlich ratz-fatz fertig. Der Schotter ist von den bearbeiteten Schwellen schneller entfernt, als du schauen kannst. Aus den Zwischenräumen zwischen den Schwellen aber auch…

Ich bürste zunächst meine Schwellen parallel zum Gleis…




… und lerne das Fluchen. Selbst wenn der Pinsel die Schwellen gerade noch berührt, immer reißt er auch Schotter aus den Zwischenräumen der Schwellen mit, der dann unkontrolliert irgendwohin spritzt. Auch mit der Fingerkuppe, die kaum zwischen die Schwellen eintaucht, ziehe ich mehr Schotter aus den Zwischenräumen, als ich von den Schwellen entferne.
Erst als ich versuchsweise die Schwellen in Längsrichtung, also quer zum Gleis, kehre…




… kehre ich plötzlich die Steinchen auf den Schwellen nur noch dorthin, wo sie meiner Meinung nach hingehören, nämlich in die beiden benachbarten Zwischenräume – und nicht acht Schwellen weiter an eine Stelle, die ich schon gereinigt habe. Vielleicht war aber nur mein Pinsel zu hart, sodass er wie eine Schleuder wirkte.

wie auch immer, nun geht’s ans Kleben. Hierfür steht mir zum Testen vorerst lediglich ein relativ großes, plumpes Werkzeug zur Verfügung – eine 500ml-Flasche mit ASOA Flexkleber:




Immerhin hat sie ein filigranes, spitz zulaufendes Röhrchen dran, welches feinste Dosierung verspricht. Die große Flasche liegt mir tatsächlich erstaunlich gut in der Hand – ihr Gewicht empfinde ich als Vorteil. - Ich beschließe, den Kleber versuchsweise unverdünnt aufzutragen.

Zum Thema „Schotter kleben“ habe ich schon eine Menge gelesen. Mit welchen „Saftln“ aus welchen ganz besonderen Sprühflaschen man den Schotter vorab anfeuchten muss, damit das Beträufeln des Schotters keine Krater reißt etc. etc.

Und das, mit Verlaub, probiere ich gar nicht erst aus. Warum zum Teufel muss man einen Schotter, der Flüssigkeiten ansaugt wie ein Schwamm, mit den bekannten negativen Begleiterscheinungen direkt beträufeln???!!!

Ich träufle den Schotterkleber also versuchsweise nicht auf den Schotter, sondern ausschließlich auf die Schwellen. Und es klappt wunderbar. Mit mehreren positiven Effekten:

    Man erzeugt auf diese Weise genau null Krater im Schotter. Außer, man berührt ihn, wie ich, versehentlich mit der Hand. Das kann man leicht vermeiden, indem man auf die Schienen ein Brettchen auflegt, auf dem man die Hand abstützen kann.

    Der Schotter zwischen den Schienen kann – anders als direkt beträufelter an den Flanken - nirgendwohin davonfließen, weil die Schwellen der meisten gängigen Gleissysteme unter den Schienen einseitig unterbrochene Verbindungen haben, welche zwar die Flüssigkeit durchlassen, nicht aber den Schotter.

    Sind die Schwellen nicht ganz sauber abgekehrt, werden die noch auf den Schwellen befindlichen Steinchen in die benachbarten Zwischenräume geschwemmt. Nur einige wenige Körnchen muss ich nach dem Aushärten des Klebers noch mit einem Zahnstocher abtragen.

Beim Beträufeln der Schwellen übe ich kaum Druck auf die Kleberflasche aus und ich halte sie recht flach. Auf diese Weise lässt sich die Kleberzufuhr prima dosieren und es entstehen kaum Luftblasen. Luftblasen im Kleber vermeide ich, denn sie nehmen mir die Sicht auf die Schwellen. Der Kleber verteilt sich rasch im gesamten Schotterbett – oft vier, fünf Zentimeter voraus. Damit sich an der Basis des Schotterbetts keine Kleberlachen bilden, beträufle ich die Schwellen nur so lange, bis die gesamte Schotter-Oberfläche in diesem Bereich feucht aussieht. Tritt dennoch Kleber an der Basis des Schotterbettes aus, sauge ich ihn mit einem Stück Küchenrolle ab. Die auf diese Weise behandelten Schienen lasse ich über Nacht trocknen, dann fühlt sich das Schotterbett völlig hart an.

Und ich hab’s natürlich ausprobiert: ich habe ein solcherart angefertigtes Schotterbett nochmals zerlegt.

Es war für meinen Geschmack an der Oberfläche ausreichend fest, ließ sich aber mit einer kleinen hölzernen Spachtel leicht vom Gleis abschaben, und bereits in zwei, drei Millimeter Tiefe war der Schotter teilweise gar nicht verklebt. Gute Voraussetzungen also, wenn man ahnt, dass man eine allererste Anlage eventuell nochmals zerlegen will, um auf Basis der gewonnenen Erfahrungen später etwas Besseres zu bauen. Oder auch gut für spätere Änderungen an einer professionell verlegten Weichenstraße. Die Weichen und Gleise sollte man bei einem solcherart verlegten Schotterbett später ohne besonderen Aufwand so ausbauen können, dass man sie wiederverwenden kann.

Nach dem Trocknen sieht der Schotter übrigens fast genauso aus wie vor dem Beträufeln mit Kleber – anders als so mancher Holzleim glänzt der ASOA-Kleber nämlich fast nicht.

Hier nun das fertig geschotterte Testgleis – mit zahlreichen Unzulänglichkeiten noch, aber die grundsätzliche Vorgehensweise scheint zu erfolgversprechend zu sein:




Die Schalldämmung mittels Flexkleber funktioniert, die Waggons rollen erstaunlich leise. - Meine Teststrecke ist natürlich noch viel zu sauber. Nächste Woche probiere ich das Einfärben des ausgehärteten Schotters aus.


@ Andreas und Hubert: vielen Dank für eure netten Kommentare!

Liebe Grüße

Euer Karl

.


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2623 von Pico , 19.07.2019 18:46

Servus Karl

Schaut gut aus.
Hast du den Fließverbesserer von ASOA auch verwendet ?

Liebe Grüße
Helmut


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2624 von notbremse , 20.07.2019 01:22

Hallo Helmut,

nein. Der Kleber erschien mir dünnflüssig genug. Ich habe aber noch ein weiteres Testgleis vor mir, dort will ich den Fließverbesserer einsetzen und prüfen, ob ich einen nennenswerten Unterschied erkennen kann.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2625 von lcu , 20.07.2019 11:18

Hallo Karl,

der Fließverbesserer sollte dafür sorgen, dass auch die tieferen Schichten im Schotterbett mit Kleber voll laufen. Was für Dich bzw. Deine stationäre Anlage ein Vorteil sein mag, ist für Module und transportable Anlagen ein Fluch, denn dabei hat das Schotterbett größere Kräfte und Erschütterungen beim Transport auszuhalten. Und auch bei im Bogen verlegten Gleisen und Weichenstraßen stationärer Anlagen sind die Kräfte nicht zu unterschätzen, die ein störrisches oder sich in Wärme ausdehnendes Gleis in das Schotterbett einträgt.

Beim Schottern benutze ich neben einem Streugefäß (Filmdose oder Schnapsbecher) inzwischen fast nur noch einen Pinsel mit recht langen und vor allem sehr weichen Haaren. Der fegt den Schotter dann auch eher in die Fächer als dass er die einzelnen Steinchen durch die Gegend katapultiert, wie es ein Borstenpinsel macht. Aus den schön detaillierten Kleineisen von Rolf Weinerts Gleis kratze ich die Schottersteine mit einem spitzen Dentalwerkzeug. Der Aufwand lohnt sich für mich jedenfalls, denn zu dem schönen Gleis gehört einfach ein gut gestaltetes Schotterbett.



Schöne Grüße
Lars


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