Hallo Frank,
So viele Fragen und Anregungen

war kein Fehler bei den Stummis einzusteigen
Ich fange mal mit der (fiktiven) Geschichte des Bahnhofs an, um einige Hintergründe zu meine Ideen liefern und schicke dann gleich in einem weiteren Post das Betriebskonzept hinterher. Die Geschichte habe ich mal auf das für den Bahnbetrieb wichtige gekürzt

- los gehts:
Entwicklung des Bahnhofs Güntersbach
Die Kleinstadt Güntersbach liegt in einer Mittelgebirgslandschaft im nördlichen Teil von Mittel-Deutschland. Der Name von Güntersbach rührt von dem nahe gelegenen Bach her der durch die Schlucht unterhalb der nahegelegenen Burgruine Hohnstein fließt und in den nahegelegenen See mündet, der ein beliebtes Ausflugsziel zum Schwimmen in den Sommermonaten ist.
Mit aufkommen der Industrialisierung entwickelte sich Güntersbach schnell auf Grund lokaler Silbererzvorkommen die anfangs gut erreichbar oberflächennah ausgebeutet werden konnten. Der anfängliche Abtransport des Silbererzes mit Pferdegespannen war über lang oder kurz nicht wirtschaftlich, so das schon früh nach anderen Möglichkeiten des Transports gesucht wurde. Reste der lange genutzten Lorenseilbahn finden sich bei Streifzügen in den lokalen Wäldern noch vereinzelt an den Hängen. Mit zunehmender Verbreitung der ersten Eisenbahnen wurde auch Güntersbach als zentraler Ort der industriellen Entwicklung an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Aufgrund der bergigen Lage war hierzu ein erheblicher Aufwand notwendig, der zum Bau mehrerer Tunnel und Brücken führte. Neben dem beschleunigten Abtransport und der Steigerung der Förderleistung versprach man sich hiervon die Möglichkeit das Erz, durch den Bahnbasierten Antransport von Steinkohle lokal verarbeiten zu können. Dieses Vorhaben wurde jedoch nie umgesetzt, da es sich für die vorhandenen Silbervorkommen als nicht wirtschaftlich herausstellte und die Bahn besser zum Abtransport des Erzes genutzt wurde.
Die Verfügbarkeit eines effizienten Transportmittels durch die Bahn führte dazu, dass sich neben dem Silberbergbau in der ländlich geprägten Region weitere Unternehmen in Güntersbach entwickeln konnten. Wichtigster Vertreter ist die Firma „Sondermaschinenbau XYZ & Co“ die aus einer eigentlich abgelegenen lokalen Schmiede hervorging die Ausrüstung für die lokalen Erzmienen herstellte und diese früh auch in andere Regionen verkaufte, da mit der Seilbahn der Transport der schweren Gerätschaften ins Tal möglich wurde. Neben Landmaschinen und Mienenausrüstung wurden in der „Maschinenschmiede“ seit jeher die Umgebung mit Maschinen-Sonderkonstruktionen beliefert. So wurden viele Teile der ersten Seilbahn lokal gefertigt oder viele der zur Entwässerung Bergwerke eingesetzten Pumpen. Aufgrund der hohen Zuverlässigkeit der gefertigten Maschinen wurde die Firma schnell überregional bekannt und konnte durch die Verfügbarkeit eines Eisenbahnanschlusses als Erweiterung des Nahegelegenen Berkwerks weiter wachsen. Der Gleisanschluss der Fabrik wird seit je her über den Bahnhof Güntersbach bedient, was zu einem erhöhten Aufkommen an Güterverkehr im Bahnhof führt der nicht direkt im Bahnhof umgeschlagen, sondern weiter geleitet wird.
Ein weiteres lokales Unternehmen ging aus der Seilbahn Transportgeselschaft hervor, die die Umstellung des Transports von Seilbahn auf Eisenbahntransport frühzeitig erkannt hatte und durch Umstellen der Geschäftsfelder auf Eisenbahn-basierte Transportlogistik für die Bergbauunternehmen und die „Maschinenschmiede“ weiter bestehen konnte.
Ein Sohn des Firmengründers kaufte die erste Dampfmaschine für den Agrareinsatz in der Region und vermietete diese an die umliegenden Bauenhöfe zum maschinellen Dreschen und Betrieb weiterer stationärer Landmaschinen. Erste Versuche die Dampfmaschinen in dem schwer zugänglichen Gelände auch zur Ackerwirtschaft einzusetzen scheiterten. Jedoch konnte das Unternehmen durch das Transportunternehmen des Vaters ebenfalls ein gutes Wachstum erzielen. Durch die Langjährige Erfahrung mit landwirtschaftlichen Maschinen entwickelte sich hieraus ein Landmaschinenunternehmen das neben dem Vertrieb von Landmaschinen ebenfalls eigene Anbaugeräte speziell für steinige Böden herstellt und vertreibt. Hierzu wird auch die Verladerampe und der Überladekran am Bahnhof Güntersbach intensiv genutzt.
Da der Silberbergbau an Bedeutung abzunehmen begann und zunehmend mit Wirtschaftlichkeitsproblemen zu kämpfen hatte, vollführte sich ein Strukturwandel, in der Region der in der kompletten Einstellung des Silberbergbaus mündete. Durch die ortsansässige Industrie und deren Wachstum in anderen Märkten, konnte diese Entwicklung weitgehend aufgefangen werden und Güntersbach ist mit ~12000 Einwohnern im Jahr 1956 die größte lokale Siedlung.
Da das abgebaute Silber aufgrund fehlender Kohlevorkommen nicht lokal verarbeitet wurde verfügt die Region um Güntersbach über intakte Laubwälder und Landschaften. Dies macht es zu einem beliebten Urlaubsziel für Wanderer, die neben der heimischen Bevölkerung speziell an Wochenenden für ein erhöhtes Personenverkehraufkommen sorgen. Der Bahnhof bildet nicht nur der Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn sondern ist auch Ausgangspunkt für die Pendlerstrecken zur Sondermaschinenfabrik und den weiteren angeschlossenen Siedlungen.
Für den Abtransport der durch die Bewirtschaftung der Wälder gewonnenen Hölzer ist im Tal nahe Güntersbach ein kleiner Gleisanschluss zur Verladung von Holzstämmen vorhanden der nach Bedarf angefahren wird. Gleichzeitig kann der Anschluss zur Sicherung gegen unkontrolliert abrollende Wagons an der Steigung nach Güntersbach genutzt werden.
Aufgrund des Nachlassenden Bedarfs an dem Abtransport von Silbererz wurde der Erzverladeplatz Rückgebaut und an dieser Stelle ein Öl/Diesel Verladestelle errichtet, die sowohl Güntersbach bedienen kann als auch die im Bahnhof stationierten Dieselloks.