RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2651 von Aristides ( gelöscht ) , 10.08.2019 11:22

SOMMERPAUSE ???

Ich habe Entzugserscheinungen.

Hilfe!!!!

Ansonsten bin ich völlig normal.

Beste Grüße in die Runde

Herbert


Aristides

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2652 von notbremse , 10.08.2019 17:58

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Der Fluch der Akribik, Teil 287

”VERHAUT” GIBT’S NICHT



Wie oft habe ich es seinerzeit erlebt, dass Schulfreunde irrtümlich Farben, Fettflecken oder Schmutzwassertropfen auf ein Zeichenblatt brachten, das vermeintlich rettungslos verdorbene Blatt sofort zerknüllten und es mit dem Ruf „Sch…, verhaut!“ in den Papierkorb feuerten.

In Wahrheit hätten sie bloß weitermachen müssen. Sie hätten eine deckende Farbe verwenden können, um die Flecken abzudecken, sie hätten den Radierummi einsetzen oder das Malheur mit einem scharfen Messer abschaben können. Und gaaar nix wäre passiert. Sie hätten sich die mühsame Neuanfertigung der Zeichnung sparen können.

Das gilt auch für Schottersteinchen. Das Brett mit der unkontrolliert verflossenen Farbe, dessen fleckiges Schotterbett aussah wie ein tollpatschiger Versuch, einen im Zuge von Kampfhandlungen irrtümlich als enorm wertvoll eingestuften Gleisschotter zu tarnen…




…wurde einfach mit einer ganz spärlich aufgetragenen Schicht frischen hellen Schotters ausgebessert und hat jetzt ein durchaus annehmbares Aussehen gewonnen:




Gar nicht schlecht für ein allererstes, kurzes, transportables Demo- und Programmiergleis. Wenn man davon absieht, dass der schon recht alte Kleber im grellen Sonnenlicht keineswegs völlig matt wirkt, sondern recht deutlich glänzt. Später auf der Anlage wird ein Farbfinish hermüssen, das diesen Glanz beseitigt.

Aber zunächst sah ich mir die Sache mit dem Fließverbesserer nochmals genauer an. Weil meine uralte Fließverbesserer-Sprühflasche schon recht große Tropfen erzeugte, beschloss ich, mir eine feinere Sprühflasche zu besorgen. In unserem Dörfchen, das frivolerweise als Großstadt zu bezeichnen sie sich erdreisten, gibt es viele Dinge nicht. Zum Beispiel gibt es keinen einzigen Modellbahnladen. Aber eines gibt es immerhin: ein Friseurbedarfs-Geschäft. Dort besorgte ich mir um weniger als 10 Euro eine Sprühflasche, die herrlich fein nebelt:




Mit ihr probierte ich das von euch empfohlene Wasser-ODOL-Gemisch aus, und ich roch sogleich, als ob ich in Mundwasser ersäuft worden wäre. Dann die Überraschung: der Kleber verhielt sich ganz anders als zuvor. Er saugte sich diesmal blitzschnell in den Schotter, wie ich es bisher nur erlebte, als ich den Schotter vor dem Kleben völlig unbehandelt lies. War’s das Mittel? War’s die Sprühflasche, die viel feiner nebelte? Ich verzichtete auf weitere Tests und ich nehme in Zukunft vorsichtshalber beides – feine Sprühflasche und Mundwasser-Wasser-Gemisch.

An dieser Stelle nun vielen Dank an Lars für seine Beschreibung seiner Vorgangsweise und für seine fantastischen Bilder.

Wenn ich mit dem Schottern an die Modellbahn herangehe, werde ich sicherlich für einige Maßnahmen ebenfalls den Luftpinsel nehmen. Anders als bei meinen kurzen Testgleisen spielen dann die Vorbereitungs- und Nachbereitungszeiten der Airbrush (Abkleben, Reinigen etc.) keine Rolle.

Bei den Testgleisen gehe ich anders vor. Hier will ich probieren, ob es nicht auch mit dem Pinsel geht. Das kann später relevant werden, wenn man schnell mal kurze Abschnitte ergänzen oder ausbessern will.

Ich will nun einen ganz anderen Schottertyp darstellen als Lars, nämlich den eines stark mit Bremsstaub verschmutzten, bergab führenden Gleises in der Dampflokzeit. Der Schotter soll rostbraun werden und neben den Gleisen soll es schmale geschwärzte Schmutzstreifen geben.

Nach dem Trocknen des Klebers mische ich mir eine extrem stark mit Wasser verdünnte Schmutzsuppe aus etwa gleichen Teilen Lederbraun (Revell 36184) und Braun (Revell 36185) und verdünne die Farbe etwa im Verhältnis 10 Teile Wasser zu 1 Teil Farbe. Damit bestreiche ich das vordere Gleis:




Ich trage dieses stark verdünnte Braun mit einem kleinen, etwa 1cm breiten weichen Flachpinsel auf. Die Farbe verläuft nun nicht, sie bleibt dort auf dem Schotter, wo ich sie mit dem Pinsel auftrage (im Bild links). Das ganze Geheimnis ist, ich habe beim ersten Gleis viel zu viel Farbbrühe auf einmal aufgetragen. Dosiert man die Farbe sparsam, kann man ohne weiteres auch einigermaßen scharfe Abgrenzungen erzeugen, wie das Bild oben beweist.

Der extrem dünne Farbauftrag sorgt nun auch dafür, dass das gesamte Schotterbett des zweiten Testgleises schön matt wirkt. Die obersten Steinchen werden dabei keineswegs deckend mit Farbe zugepappt, wie man es früher oft bei mit der Airbrush zu stark deckend aufgetragener Farbe sah.

Nach dem Trocknen streiche ich mit einem Pinsel parallel zu den Schienenprofilen Wasser auf – etwa doppelt so breit, wie der schwarze Farbstreifen werden soll. Nicht zu viel, sonst verläuft auch hier wieder die Farbe unkontrolliert irgendwohin. In diesen Wasserstreifen ziehe ich mit einem schmalen Pinsel (Größe 5) stark verdünnten schwarzen Mattlack (auch hier 1:10), um alte Ölablagerungen darzustellen:




Damit der Schotter nicht zu eintönig und zu staubig wirkt, habe ich ihn abschließend „gratiniert“. Naja, ich habe ihn nicht wirklich mit Farbe aufgehellt, eigentlich war es mehr eine Art Kuchen-zuckern-Methode. Ich habe einen ganz frischen, hellen Schotter in einen kleinen Tropfen Flexkleber eingerührt und einige wenige einzelne klebrige, helle Steinchen mit einem Pinsel über den bemalten Schotter verteilt.

Das Ergebnis ist noch nicht ideal, aber immerhin, die Richtung stimmt. Mich stört nun noch, dass der geschwärzte Streifen auf manchen Schwellen scharfkantige Ränder hat. Das lässt sich vermeiden, indem man die Schwellen vorab sorgfältiger einnässt oder das Schwarz, wie von Lars beschrieben, ganz trocken mit dem Luftpinsel aufträgt. Ein Teil des geschwärzten Streifens könnte zudem glänzen wie frisches Öl – das lässt sich mit einem noch feineren Pinsel natürlich jederzeit nachholen. Auch die Form des Schotterbettes befriedigt noch nicht, und der geschwärzte Streifen könnte deutlich dunkler sein. Nichts, weshalb dieses Testgleis als "verhaut" gelten müsste, aber es ist halt noch einiges zu tun.

Für heute ist allerdings Schluss, die bisher aufgetragene Farbe muss nun vollständig trocknen, bevor ich weitermache.

@ Herbert: Warum dieser Beitrag erst heute erscheint? Nun, dieser Thread wird selbstverständlich jeden Freitag fortgesetzt, und zwar auch dann, wenn der Freitag gelegentlich mal auf einen Samstag fällt…



Ein schönes Wochenende wünscht euch allen

Euer Karl

.


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2653 von wolferl65 , 10.08.2019 20:46

Servus Karl,

Dein Ringen um ein passendes Schotterbett kann ich gut nachvollziehen, ich habe zur Entscheidungsfindung lange mit den angebotenen unterschiedlichen Schottertönungen -entsprechend dem Alter und dem damit verbundenen Verschmutzungsgrad- des gleichen Grundschotters (Koemo) experimentiert und dabei gute Erfahrungen gesammelt. Von einem nachträglichen Altern eines hellen "neuen" Schotters durch Farbe für den Gesamteindruck bin ich dabei abgekommen, zu groß schien mir die Gefahr einer nicht exakten Reproduzierbarkeit beim Schottern größerer Flächen.

Gruß
Wolfgang


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2654 von Der Dampfer , 10.08.2019 21:14

Hallo Karl
höchste Zeit einmal wieder Station am Wörthersee zu machen. Lange habe ich nichts geschrieben bei dir, aber doch ständig deine Fortschritte mit Interesse verfolgt.
Die nun durchgeführten Versuche zur Schotterung der Gleise ,beweisen einmal mehr mit wie viel Gefühl und Können du den idealen Weg suchst.
Auch langwierige Versuche sind dir nicht zuviel. Die Ergebnisse die Du dabei erzielst sind deswegen auch erste Klasse.
Der gezeigte Versuchsabschnitt sieht klasse aus und deine Gratinierung mit hellem Schotter wirkt sehr erfrischend.
Es entsteht der perfekte Eindruck, dass ein älteres Schotterbett nachbearbeitet und mit frischem Schotter nach gestopft wurde .
Es macht schon Freude zu sehen ,dass du mit deiner ganzen Akribik wirklich so allmählich zu einem perfekten Anlagenergebnis kommen wirst .
Wohl dem der soviel "gärtnert "wie du .Einst werden die Früchte umso süßer sein !!
Beste Grüße und gerne bis später sagt Willi


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2655 von hubedi , 10.08.2019 21:57

Hallo Karl,

da hierzulande ja sogar "Framstage" bei diversen Discountern ausgerufen werden und demnächst wohl der werbetechnische "Modimidofrsaso"-Tag fröhlich Einzug halten wird, können wir Dir den verspäteten Freitags-Bericht gerade noch nachsehen ...

Dublizität der Ereignisse... ich habe ebenfalls einige Schotterexperimente durchgespielt. Das Überpudern mit hellerem Steinchen funktionierte bei mir auch wesentlich besser als alles Einfärben.

Dann ärgerte mich das Nachdunkeln von Basaltschotter nach dem Kleben. Die Theorie zu diesen Effekten lautet, die hellere Farbe, die normalerweise zu sehen ist, rührt von anhaftendem feinen Staub her, der wie Pigmentfarbe an der Oberfläche haftet. Viele Kleber spülen diesen Staub herunter oder betten ihn in eine Kleberschicht ein, so dass die Grundfarbe als dunkles Anthrazit übrig bleibt.

Meine Antwort darauf lautete, wenn der Staub das hellere Grau verursacht, sollte man die Pigmente sozusagen festkleben und damit erhalten. Zu meinem selbstgesiebten Schotter rührte ich also mit Tiefengrund als Kleber verdünnte graue bzw. sandfarbenen Dispersions-Abtönfarbe hinzu und ließ die Pampe trocknen. Tiefengrund verklebt die Steinchen nicht allzu sehr und die erstarrte Schottermasse ließ sich zwischen den Fingern zu Steinchen zerreiben.

Es funktionierte ... der Kleber zur Fixierung des Schotterbettes hatte seinen Einfluss auf das spätere Aussehen verloren. Nach dem Verkleben sahen die Steinchen genau so aus wie vor dem Einstreuen. Damit ist dieser verflixte Kleber-Parameter ausgehebelt und die Grundfarbe des Schotterbettes lässt sich im Vorfeld genau definieren.

Dann las ich von dem Wundermittel Holzbeize zum Einbringen der Verschmutzungen durch verrostende Gleise bzw. dem epochetypischen Dampfmaschinendreck. Ich nahm dazu stark verdünnte, moorbraune Holzbeize und siehe da, es wirkt. Der Trick beruht tatsächlich auf der Verdünnung und dem mehrmaligen Auftrag, um die Kontrolle über das Ergebnis zu behalten.

Viel Spaß beim Experimentieren ...

LG
Hubert


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Und hier stelle ich mich kurz vor ...

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2656 von lcu , 11.08.2019 00:17

Hallo Karl,

das sieht wirklich überzeugend aus, was Du mit dem Pinsel hinbekommen hast!

Im Grunde hast Du ja auch nicht so viel anders als bei Deinen Wagen-Alterungen gearbeitet. Die Schattierungen und unterschiedlichen Färbungen sorgen für einen sehr realistischen Eindruck.

Ich musste heute mal wieder am eigenen Leib erfahren, wie anstrengend das Färben von Gleisen auf einem einen Meter breiten Modul im Unterschied zu einem bequem handhabbaren Probebrettchen mit nur einem Gleis darauf ist. Da hilft zwar ein Luftpinsel erheblich – Rückenschmerzen und Muskelkater in den Oberamen sind dennoch obligatorisch …

Schöne Grüße
Lars


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2657 von Ralf Franke , 11.08.2019 10:11

Hallo Karl,
das sind ja mal wieder höchst interessante Tests di Du da bezüglich eines Schotterbetts uns hier vorführst.
Das Modellbahnerleben ist, wenn man den das Vorbild so genau wie möglich treffen möchte schon nicht leicht.
Für welche Bereiche man doch alles ein Spezialist sein muss ist doch schon gewaltig, besonders wenn man si akribisch wie Du vorgehen möchte.

MfG
Ralf


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2658 von AlpDesign , 14.08.2019 20:48

Zitat

Mich stört nun noch, dass der geschwärzte Streifen auf manchen Schwellen scharfkantige Ränder hat. Das lässt sich vermeiden, indem man die Schwellen vorab sorgfältiger einnässt oder das Schwarz, wie von Lars beschrieben, ganz trocken mit dem Luftpinsel aufträgt.


...oder du nimmst nicht verdünnte AquaColor sondern schwarzes - in Wasser(+tropfen Spüli) verdünntes - Pigment (oder Malkasten-schwarz). Eine solche Lasur hat keinen Abbinderand weil kein Bindemittel drin ist - eben nur Wasser+Pigment. Das trocknet sehr fein und zufällig auf, und gibt mehr die Form von Flecken als Acrylfarben-Lasuren.

Allerdings braucht das nach dem Trocknen noch eine Schicht matten Klarlack, den du am Gleis aber ohnehin brauchst, wenn du noch mit Pigmenten zugange bist.

Grüße
Florian


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2659 von notbremse , 16.08.2019 17:01

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Der Fluch der Akribik, Teil 288


HELLER NOUGAT, DUNKLER NOUGAT


Wer eine Strecke historisch getreu nachbilden will, wird anhand von Vorbildfotos bald bemerken, dass die Farbe des Schotters keine Sache der Epoche ist, sondern eine Farbe ganz bestimmter Jahre. Die Schotterfarbe bestimmter Streckenabschnitte änderte sich innerhalb einer Epoche mehrmals. Schotter auf stark befahrenen Gebirgsstrecken, der 1952/1953 erneuert wurde, konnte schon 1955 recht braun sein.

Auf zweigleisigen Strecken im Gebirge kam hinzu, dass das bergab führende Gleis auf Abschnitten, auf denen ständig stark gebremst wurde, schneller und stärker braun wurde als das parallel dazu verlaufende, bergwärts führende Gleis. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Modell-Nachbildung einer zweigleisigen Steilstrecke gesehen zu haben, die dies berücksichtigte. Das reizte mich natürlich. Diesen Farbunterschied wollte ich auf meinem zweiten, größeren Testboard versuchsweise herausarbeiten.

Ich ging wieder vor wie gehabt:

- Schotter mit einem kleinen Gefäß aufschütten
- Schotterbett mit dem Pinsel formen
- Schwellen grob reinigen
- Fließverbesserer aufsprühen
- Flexkleber aufträufeln
- Schwellen nach dem Trocknen endgültig von Steinchen befreien

Wo später der Schotter plan mit den Schwellen abschließen soll, z. B. in Bahnhöfen, werde ich übrigens die Schwellen künftig nicht mit dem Pinsel reinigen, sondern mit einem passend zugeschnittenen Holzklötzchen oder kubischen Austrotherm-Stückchen. Holz bzw. Schaumstoff reißen den Schotter offenbar nicht so stark zwischen den Schwellen heraus wie Bürsten oder Pinsel.

Das Reinigen der Schwellen unmittelbar nach dem Aufschütten der Steinchen und dem Formen des Schotterbetts führte ich anfangs zu penibel durch, weil beim späteren Aufträufeln des Klebers neuerlich Schotter auf die Schwellen gelangte und die Schwellen daher nach dem Trocknen sowieso nochmals sorgfältig gereinigt werden mussten.

Das „talwärts“ führende Gleis meines Testboards färbte ich im Verhältnis 1:1:10 mit Lederbraun/Braun/Wasser ein. Beim „bergwärts“ führenden Gleis reduzierte ich die Mischung auf 1:1:20.

Anders als bei meinem ersten Testgleis verfloss die Farbe diesmal nicht unkontrolliert im Schotter. Der Grund für dieses Verfließen dürfte gewesen sein, dass das erste Schotterbett an manchen Stellen noch feucht vom Kleber war. Diesmal war es gut durchgetrocknet und die Farbe blieb dort, wo ich sie mit dem Pinsel auftrug.

Für etwa 3 Meter Gleis benötigte ich ein 25ml-Fläschchen Farbbrühe, für etwa 5 Laufmeter Schotterbett verbrauchte ich rund einen halben Kilo Schotter. Mengen, die ich mir für die endgültige Umsetzung penibel notiere, denn die Farbe soll ja unbedingt für den gesamten Streckenabschitt ausreichen, ohne dass ich Farbe nachmischen muss.

Anschließend wurden beide Gleise auf zuvor eingenässten schmalen Streifen mit einem kleinen Pinsel mit stark verdünntem (1:10) Mattschwarz behandelt, um die in der Dampflokzeit typischen schwarzen Verschmutzungen links und rechts der Schienen nachzuahmen. Und so sieht das jetzt aus:




Die Richtung stimmt, allerdings ist noch eine Menge „Luft nach oben“ vorhanden, wie dieses Foto zeigt, das mir kürzlich Heinz aus Tirol zuschickte:




Gekonnt wurden hier Schottersteinchen unterschiedlichster Färbungen kombiniert, die Schwellen wurden oben abgeschrägt, manche Schwellen haben Eisenbänder erhalten, und es hat sich Unkraut breit gemacht. Bei starkem Lichteinfall wirkt mein Schotter zudem vergleichsweise immer noch viel zu speckig.

Bevor es also an meiner Anlage ans endgültige Schottern geht, wird es später einmal noch einige weitere Versuche geben müssen, wenn ich auch nur annähernd an das von Heinz gezeigte Niveau herankommen will. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg, denn zuvor müssen der Schattenbahnhof und die Nebenbahn fertiggestellt sein. In den nächsten Wochen geht es also wieder an die „Anlage“.

Damit ist meine kleine Testserie an ein vorläufiges Ende angelangt und mit Hilfe eines schnell gebauten einfachen Gleisabschlusses heißt es fürs Schottern nun für eine Weile „SH 0“:




--------------

@ Wolfgang: Ich will's trotzdem versuchen. Die entsprechende Farbbrühe wird allerdings, da hast du natürlich Recht, in mehr als ausreichenden Mengen vorzubereiten sein.

@ Willi: vielen Dank für den riesigen Blumenstrauß! Wenn dich deine Wege tatsächlich an den Wörthersee führen, melde dich bitte.

@ Hubert. Hmmmmm... Ich denke gerade über einen universell verwendbaren Einheitswochentag nach, der das bisher gewohnte unnötige Durcheinander von sieben verschiedenen Wochentagen ablösen könnte. Der könnte beispielsweise DINstag heißen...



Im Ernst jetzt: Vielen Dank für deine Tipps!

Was den Tiefengrund betrifft, so können sich bei dir die Züge bei Entgleisungen ja richtig ins Schotterbett bohren?

@ Lars: Schottern ist eindeutig Schwerarbeit. Ich denke, ich werde dieses sportliche Ereignis in angemessenen Etappen abwickeln...

@ Ralf: Als Spezialist würde ich mich nicht bezeichnen wollen. Ich habe einfach Fotos studiert und versuche nun, dem Vorbild nahe zu kommen.

@ Florian: Vielen Dank für deinen Hinweis. Ein hochinteressanter Ansatz. Ob das aber wirklich das Bindemittel ist? Oder ob sich nicht vielmehr die Farbpigmente in der Acrylfarbe auf Grund der Oberflächenspannung des Verdünners (hier: Wasser) stärker am Rand sammeln und sich dort als scharfe Kante ablagern? Wenn das zutrifft, müsste auch wasserlösliche Acrylfarbe + Wasser + Spüli das gewünschte Ergebnis bringen. Oder Alkohol statt Wasser. Werde ich gelegentlich probieren...

Ein schönes Wochenende wünscht

Euer Karl

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2660 von notbremse , 23.08.2019 16:27

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Der Fluch der Akribik, Teil 289

WAS, DU HAST NOCH NIE EINEN FEDERPUFFER ZUSAMMENGEBAUT???
UND DICH LÄSST MAN HIER IN DIESES FORUM???




Scherz. Es bleibt natürlich jedem Modellbahn-Freund unbenommen, ob er Federpuffer verwenden will oder nicht, ob er sie kauft oder ob er sie selbst zusammenbaut. Aber wirklich schwer ist der Zusammenbau nicht. Dazu gleich mehr.

In meinem Moba-Keller ist nämlich ein gutes Dutzend weiterer Weinert-Weichenantriebe im Bau. Viel Arbeit für mich, wenig Neues für euch - naja, abgesehen davon, dass Rolf seine Weichenantriebe jetzt grau sind statt blau. Politisch unverdächtig und völlig neutral:




Ich zeige euch in der Zwischenzeit lieber etwas anderes, denn es tat sich eine kleine Sensation beim Güterwagen-Frokeln auf.

Einige von euch werden sich vielleicht noch an meine kleinen italienischen offenen Güterwagen mit hölzernen Bordwänden (Klein Modellbahn bzw. Roco) erinnern,…




… für die seinerzeit keine Federpuffer aufzutreiben waren, auch nicht mit der Suche nach „respingenti a bovolo“ in google.it, weshalb ich den beiden „carri aperti“ vorerst ausnahmsweise starre Puffer verpasste. (Für diejenigen unter euch, die erst hier eingestiegen sind: ich fahre mit Originalkupplungen und Federpuffern.)

Gesucht waren die dreifach geschlitzten Puffer des „tipo 1“ der Zwischenkriegszeit, wie sie beispielsweise hier abgebildet sind.

Kürzlich stieß ich zufällig auf diese Seite hier. Ob die auf dem obersten Foto abgebildeten Puffer tatsächlich Federpuffer waren, wie es die Überschrift versprach? Ich schrieb den Autor unter serluke@teletu.it an und hatte wenig später dieses hier in der Hand:




Tatsächlich, Federpuffer. Ein Vierer-Set für Euro 9,00. Die preiswerten Rohlinge waren allerdings nur gekörnt, aufbohren musste man sie selbst. Also Lupenleuchte her (ich sehe sehr schlecht), beide Unterarme aufstützen (ich zittere manchmal recht stark) und freihändig in mehreren Etappen ein 1,2mm-Sackloch von vorne gebohrt, eine 0,8mm Bohrung von hinten, die Verdickung hinter dem Pufferteller abschaben, und schon ließ sich der Puffer einschieben.

Federn werden um diesen geringen Preis nicht mitgeliefert. Passende Federn gibt’s zum Beispiel bei Knupfer. Ich entschied mich für die Druckfeder s = 0,10 / D = 0,9 / L = 4,3 mm. Damit die Raucher unter euch nicht allzu sehr enttäuscht sind: die dort abgebildeten Zündhölzer werden leider nicht mitgeliefert...



Knupfer lieferte recht schnell, hier sind die Winzlinge auch schon – immer drei Stück in einem „Sakale“ [kärntnerisch für „Tütchen“]:




Die Länge passt, aber der Durchmesser ist etwas knapp. Die Federn sitzen recht stramm auf dem Pufferstiel. Sie dürfen aber nicht klemmen. Mit einem Cutter schabe ich den Stiel rundum nochmals ganz wenig ab, sodass die Feder darauf einwandfrei gleitet:




Nun noch den Puffer in maximal ausgefahrener Stellung eingeschoben und die Pufferstange hinten flachgequetscht, sodass der Puffer vorne nicht mehr entfleuchen kann – und schon war mein erster perfekt funktionierender dreifach geschlitzter italienischer Federpuffer der Zwischenkriegszeit fertig:




Manche französische Modellbahnkollegen biegen das Ende des Pufferstiels übrigens einfach um 90° um, statt es zu quetschen, das geht natürlich auch. - Alle weiteren Puffer werde ich vor dem Zusammenbau brünieren, damit nicht Messing durchleuchtet, wenn irgendwo etwas Farbe abgeht.

Und wenn du mit Federpuffern nichts auf dem Hut hast, können wir uns ja trotzdem am nächsten Karlfreitag wieder hier treffen…



Liebe Grüße

Euer Karl

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2661 von monteur-joerg , 24.08.2019 18:54

Hallo Karl,

wie hast du die Ameisen trainiert die das alles rumtragen und sortieren?

Wieder eine schöne Bastelei und du hast auch wieder die Suche nach den Bauteilen übernommen.

Du wirst auf jeden Fall weiter akribisch unter Beobachtung gehalten.

Gruss

Jörg

der sich im Moment hier rumtreibt: Ferintosh, Alberta


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2662 von hubedi , 25.08.2019 08:43

Hallo Karl,

die Suche nach der richtigen Bezugsquelle ist oftmals aufwändiger, als die anschließende Montage. Immerhin bist Du fündig geworden. Federpuffer sind natürlich ein feines Detail. Darüber wage ich erst gar nicht nachzudenken. Seufz ... in meiner Baugröße ist der Markt erheblich kleiner und die Suche endet leider allzu oft in einer Sackgasse ... nochmal seufz.

LG
Hubert


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2663 von notbremse , 30.08.2019 22:39

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KELVIN - ALLEIN ZU HAUS

Während ich im Schattenbahnhof Gleis um Gleis und Weiche um Weiche verlege (viel Arbeit für mich, uuuurfaaaad für euch)…




…überlege ich mir, wie ich später einmal meine Modellbahn beleuchten werde.

Die aktuellen Veröffentlichungen in der Modellbahn-Presse sind dabei leider wenig hilfreich. Unter dem Titel „Modelleisenbahnbeleuchtung“ scheint man einerseits das Beleuchten von Plastikhäusern, Straßen und Fahrzeugen zu verstehen, andererseits die Beleuchtung, die man braucht, um hervorragende Titelfotos für Modellbahnzeitschriften zu schießen, und nichts sonst.

Ein Autor beschreibt endlich kompetent und verständlich das, was ich suche, nämlich die Ausleuchtung seiner Anlage mit LED-Lampen, und liefert immerhin einige brauchbare Richtwerte. Bei genauerer Lektüre stellt man allerdings fest, dass es primär darum geht, veraltete Halogen-Leuchtmittel durch aktuelle LED-Lampen zu ersetzen. Wenn man aber nicht alte Lampen austauschen will, sondern eine neue Modellbahn mit neuen Leuchten beleuchten will, kann man offenbar gar nicht so einfach Leuchten und Lampen separat kaufen.

Aktuelle Leuchten – die Leuchte ist das Gerät außen rum - werden nämlich fast immer mit Lampen ausgeliefert. Die Lampe ist das kleine Ding innen in der Leuchte, das leuchtet. Fragt mich jetzt aber bitte nicht, warum etwas, das nicht leuchtet, „Leuchte“ heißt, und warum man etwas, das nicht lampt, sondern leuchtet, nicht „Leuchte“ nennt, sondern „Lampe“.



Im Ernst jetzt: Die Crux dabei ist, die Leuchtenanbieter liefern meistens Lampen mit, die für unsere Zwecke nicht ideal sind. Wenn ich beispielsweise eine bestimmte Leuchte mit einer 5.500k-Lampe haben möchte, so bin ich bei vielen Anbietern gezwungen, eine vergleichsweise teure Leuchte samt einer Lampe mit irgendeinem für mich unbrauchbaren k-Wert zu kaufen und die Lampe anschließend gegen eine solche eines anderen Anbieters mit dem gewünschten k-Wert auszutauschen. Die zwangsweise miterworbene teure Lampe mit dem für mich unbrauchbaren k-Wert kann ich anschließend in Recyclingpapier einwickeln, in einen Recyclingkarton stecken und als Beispiel für millionenfache alltägliche Ressourcenverschwendung mit einem Segelschiff an Greta Thunberg schicken…

Ich beschließe schließlich, die Sache von Grund auf anders anzugehen als die erwähnten Autoren und ein paar Tests durchzuführen. Zuvor sind allerdings einige Begriffe zu klären, die meistens auf den Leuchten stehen.
Was ist nun zum Beispiel dieser k-Wert, den ich gerade erwähnte? Der Wärmedurchgangskoeffizient, ein Maß der Wärmedämmung? Oder gar ein Maß für die mittlere Molmasse von Polymeren?
Nein, mit Neffen und mit Nichten. Hier geht’s um

KELVIN

Nein, Kevin, nicht du, sondern tatsächlich Kelvin. Kein Tippfehler. Kelvin ist ein Maß für die Farbtemperatur. Nicht dass Farben krank werden könnten und dann erhöhte Temperatur haben. Sondern: Licht wird von den meisten Menschen als farbig wahrgenommen. Sogar von vielen Farbenblinden. Manchmal ist die Farbe des Lichts recht deutlich zu unterscheiden, wie z.B. an einer Verkehrsampel, manchmal weniger. Manchmal muss man recht genau hinsehen, um kleine Nuancen zu erkennen.

Sonnenlicht z.B. ist selten reinweiß. Meistens ist es ein wenig rötlich, ein wenig gelblich oder ein wenig bläulich. Eine ein ganz ein bisschen andere Farbe des Sonnenlichtes nur, und schon kann z.B. der Eindruck einer ganzen Landschaft stark verändert sein, wie speziell Kunstmaler und Profifotografen zu berichten wissen.

Die Lichtfarbe kann gemessen werden, dieses Maß bezeichnet man als Farbtemperatur. Die Maßeinheit der Farbtemperatur und damit der Lichtfarbe ist Kelvin, abgekürzt „k“.

So. Nun hätte ich immerhin ungefähr verstanden, wer oder was dieser Kelvin ist. Aber das allein nützt mir nichts. Ich weiß zwar aus verschiedenen Veröffentlichungen, dass sich realistisches rötliches, reinweißes oder bläuliches Tageslicht irgendwo zwischen ca. 5.000 und 10.000 Kelvin bewegt, und ich kenne Fotos, auf denen Modellbahnen gezeigt werden, die mit unterschiedlichen Kelvin-Werten bestrahlt wurden und mal ungesund bläulich aussehen, dann wieder in einem scheußlich unnatürlichen Rot, das mir der Autor, der mich offenbar für einen Trottel hält, als „Abendröte“ anpreisen will, manchmal recht gelblich und eher selten so, dass ich den Eindruck gewinne, es könnte sich um eine realistische Nachahmung von Sonnenlicht handeln.

Ich will für meine Modellbahn ein spätsommerliches Licht haben, wie das Licht, das ich die ganze vergangene Woche nachmittags am Fenster meines Moba-Raumes hatte. Also welchen Kelvin-Wert brauche ich tatsächlich, um diese Lichtfarbe nachzuahmen?

Um mir einen ersten groben Eindruck zu verschaffen, was es mit der Farbtemperatur auf sich hat, experimentiere ich zunächst einmal mit zwei gaaaanz simplen Referenzleuchten, zwei Arbeitsleuchten aus dem Baumarkt:




Sie liefern das, was der Handel üblicherweise als „Tageslicht“ bezeichnet, und zwar mit einem fast weißen Licht mit einem Wert von 6500k. Naja, ungefähr halt. Es können auch 6.000k sein. Oder 7000.

Seit nämlich jemand die sogenannten Fertigungstoleranzen erfunden hat, kann man diese hemmungslos für Zwecke der Gewinnoptimierung einsetzen. Der Erfinder hatte nämlich ganz offensichtlich nicht das Geld, um sich diese Erfindung, welche zweifellos zu den genialsten Erfindungen aller Zeiten gehört, mittels Patent zu seinen Gunsten schützen zu lassen, sodass man von den Fertigungstoleranzen jederzeit beliebig Gebrauch machen kann…




KELVIN IST GAR NICHT ALLEIN - LUMEN IST AUCH NOCH DA! (WATT IMMER DAS SEIN MAG.)

Meine heutige Überschrift ist höchst irreführend, ich gebe es zu. Meine beiden Referenzleuchten haben nämlich noch weitere Werte aufgedruckt. Kelvin ist demnach in Wahrheit gar nicht allein zu Haus, sondern es ist so gut wie immer auch Lumen mit dabei.

Lumen ist eine ururalte Dame, man kannte sie schon vor über 2000 Jahren im alten Rom. Dort war sie die lateinische Bezeichnung für „Licht“. Man scheint sie irgendwann degradiert zu haben, denn heute meint man nicht mehr alles Licht damit, sondern nur noch so etwas wie Lichtstärke.

Ein recht kompliziertes Thema übrigens, bei welchem einige Wikipedia-Autoren offensichtlich völlig drauf vergessen haben, dass die Wikipedia eigentlich ein in "leichter Sprache" geschriebenes Lexikon sein sollte. Stattdessen haben sie zum Thema "Lumen" einen Text verfasst, den einige Testpersonen in meinem Bekanntenkreis schlicht als nahezu unverständliches trans-akademisches Geschwafel empfinden.

Ich ziehe es vor, „Lumen“ ganz einfach so zu interpretieren: Je mehr Lumen eine Lampe hat, desto heller wird - bei gleichbleibendem Abstand und gleichbleibendem Winkel - eine mit dieser Lampe angestrahlte Fläche ausgeleuchtet. Ich denke, das könnte für die meisten praktischen Anwendungen auf einer Modellbahn genügen.

Laut Datenblatt des Herstellers haben die Lampen meiner Arbeitsleuchten 1000 Lumen. Ich bin nun sehr gespannt, wie hell dieses Licht im Vergleich zum Sonnenlicht ist, denn darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht.

Und dann ist da noch ein Wert aufgedruckt, der Beachtung verdient: meine Leuchten haben je 10 Watt. Mit Watt ist hier nicht die Gegend gemeint, in der Herbert, der Wattwurm, wohnt, sondern die Leistung einer Lampe. Die Watt-Angaben einer Lampe hängen unmittelbar mit dem Lumen-Wert zusammen. Wer sich in einem Lampen-Shop umsieht, wird schnell feststellen: je mehr Watt ein bestimmter Lampentyp hat, desto mehr Lumen hat er auch. Der Pferdefuß dabei ist, Watt kostet Geld und viel Watt kann nennenswerte Betriebskosten erzeugen.


ABSTRAHLWINKEL

Und schließlich ist da noch der Abstrahlwinkel. Während LEDs früher einmal fast nur in eine ganz bestimmte Richtung strahlten, benehmen sie sich heute beinahe schon ein bisschen wie Glühbirnen in einem Lampenschirm: sie decken einen recht großen Winkel ab. Etwa 100 Grad sind es bei vielen LED-Leuchten schon.


NUN ABER: LICHT AN!

Genug der Theorie. Es ist Nachmittag, die Spätsommersonne scheint kräftig beim Fenster herein, und ich leuchte versuchsweise mit einer meiner beiden Arbeitsleuchten auf den Schatten des Fensterrahmens:




Links: ohne, rechts: mit Arbeitsleuchte. Und ich gewinne aus diesem einfachen Versuch folgende zwei Erkenntnisse:

Erstens: Rund 1000 Lumen genügen nicht annähernd, um aus 30 cm Entfernung den Schatten meines Fensterrahmens wegzukriegen. Der Schatten ist immer noch da. Wenn ich also ein Licht haben will, das diesen Schatten „wegleuchtet“, also hinsichtlich der Helligkeit dem Sonnenlicht nahekommt, dann wird es deutlich mehr als 1000 Lumen haben müssen.

Zweitens: das Licht meiner Arbeitsleuchte ist um eine Idee zu blau (glaub’s mir bitte, auch wenn das auf deinem Bildschirm vielleicht nicht rüberkommt). Dieser Blaustich muss weg. Wenn ich spätsommerliches, mittägliches Sonnenlicht unserer Gegend will, sind rund 6500 Kelvin merklich zu viel. Ich werde mir versuchsweise Leuchtmittel mit ungefähr 6000, 5500 oder vielleicht sogar 5000 Kelvin besorgen.

Und war da nicht noch der Abstrahlwinkel? Ist dieser Winkel bei meinen Leuchten egal? Oder was macht der?

Ich strahle versuchsweise mit beiden Arbeitsleuchten, die ich in 30cm Höhe in 10cm Abstand parallel anordne, von schräg oben auf den Schattenbahnhof – und bin mit dem Ergebnis gaaaar nicht glücklich:




Eine jede Runge des Rungenwagens wirft zwei Schatten – in extrem unterschiedliche Richtungen! So benimmt sich kein wohlerzogenes Sonnenlicht. Sonnenstrahlen kommen annähernd parallel daher, und jeder von der Sonne angeleuchtete Gegenstand wirft normalerweise einen einzigen Schatten, und ganz bestimmt nicht zwei.

Wenn ich also die Themen „Kelvin“ und „Lumen“ einigermaßen im Griff habe, bin ich mit dem Thema „Tageslicht auf der Modellbahn“ noch lange nicht fertig. Ich werde nicht nur zu klären haben, welche Art Leuchten und Lampen ich nehme, sondern auch, und wie ich sie anordne, damit ich eine gleichmäßige Ausleuchtung mit einigermaßen parallelen Lichtstrahlen erziele.

Mehr darüber nach Erhalt weiterer Test-Leuchten.

Und was ist jetzt mit den Fertigungstoleranzen?

Die sind der Grund dafür, dass du meinen heutigen Bericht ausdrucken, zerknüllen und wegwerfen kannst. Weil bei alledem nämlich meine 6500 Kelvin möglicherweise ganz anders aussehen als deine 6500 Kelvin…



--------------------------------------------------------------

@ Jörg: Das Dressieren von Ameisen ist alles andere als einfach. Ich wollte für den Anfang zum Beispiel diese etwas größere Ameise hier dressieren. Ich musste diesen Versuch aber rasch aufgeben, denn die geht nicht durch meine Moba-Raum-Tür...



@ Hubert: Und ich dachte, im Hinblick auf Federpuffer bestünde in deiner Spurweite bereits ein recht brauchbares Angebot...


Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2664 von 2043er , 31.08.2019 06:20

Guten Morgen Karl,

Mit den von dir angesprochenen Punkten selbst ist es ja - leider - noch nicht getan, zumindest sofern man die Anlage auch fotografieren möchte. Auch der Weißabgleich der Kamera greiftbei den LED-Leuchten oft daneben.

Ich selbst habe bei meinem bisherigen Diorama auf Leuchten mit 3000k Farbtemperatur verwendet, da musste ich bei der Nachbearbeitung der Fotos immer minimale Anpassungen vornehmen.
Mittlerweile tendiere ich zu 3500-5000k, wobei die Anordnung der Beleuchtung ja auch viel zum Wirkungsgrad beiträgt.

Oftmals wird ja eine Leuchtenposition nahe am Betrachter in Verbindung mit einer kleinen Blende als Reflektor als Maß aller Dinge bezeichnet um keine kreuzenden Schattenverläufe zu erhalten.

...vielleicht sollt ich noch deine endgültige Entscheidung abwarten bevor ich mir die Leuchten kaufe

Es bleibt jedenfalls spannend im Görtschitztal!

LG Markus




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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2665 von Marchfelder , 31.08.2019 10:36

Hallo Karl,

das Problem mit dem bleibenden Schatten liegt an einer weiteren Einheit - nämlich lux (=lm/m²), die Sonne schafft da im Hochsommer zu Mittag bis zu 100.000lx - da stinkt man mit jeder Lampe dagegen ab.

Dagegen hilft nur, die direkte Sonnenlichteinwirkung zu verhindern, bzw. stark abzudämpfen (vergleiche mal mit und ohne "weißem" Vorhang) und nur mit Kunstlicht in entsprechender Lichtfarbe (Sonnenlicht hat ca. 5800K) zu beleuchten. So bestimmst du den Winkel der Lichteinstrahlung und damit den Schatten, je nach gewünschter Tageszeit und Jahreszeit.

Bezüglich Stromverbrauch: 10W LED entsprechen etwa 75W Glühbirne - freue dich, dass es LED gibt

Ansonsten: Ich habe mit in den letzten Monaten den gesamten Thread durchgelesen und erhoffe mir, dass du mir damit die gleichen Höhen des Wahnsinns zuererkennst, in denen auch du dich bewegst.

LG, Thomas


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2666 von mehrdampf , 31.08.2019 13:17

Hallo Karl,

wie du schon andeutest: Licht für eine Fotografie einer Modellbahnanlage ist etwas gänzlich anderes als die Beleuchtung einer Modellbahnanlage (das Warum lasse ich jetzt einfach mal weg). Eine Lichtstimmung hat sicherlich viel mit Kelvin, Lux und Lumen zu tun. Aber auch mit dem Umgebungslicht in deinem Raum: Sonneneinstrahlung, Gardine oder Rollo davor, Kunstlicht in einer Bastelecke oder komplette Dunkelheit. Und ganz besonders mit deinen eigenen Augen, die sich ständig an eine Lichtsituation anpassen.
Und das, was du siehst, ist nicht das, was die Kamera einfängt. Wofür soll also das Licht sein: Für dich oder die Kamera?
Über die Schwierigkeiten bei der Beleuchtung einer Modellbahnanlage mit LEDs inkl. verschiedener Lichtvergleiche habe ich mal — ich glaube in einer MIBA-Ausgabe — gelesen (vielleicht war das der Artikel, den du gelesen hast). Da ich dies meistens in einer Bibliothek mache, habe ich die Ausgabe nicht parat. Aber vielleicht hilft hier die Anfrage beim Verlag oder die CDs mit den gesammelten Ausgaben weiter.
Professionelle Angebot für die Beleuchtung gibt es, z.B. mit IntelliLight von Uhlenbrock. — Eine Anregung für eigene (günstigere?) Lösungen.
Wenn ich mal mit meiner Anlage in einer finalen Bauphase ankomme, dann würde ich gänzlich auf fertige Leuchten verzichten, sondern mich nur auf LEDs (wahrscheinlich viele als Leuchtfläche) und deren Ansteuerung beschränken. Aber das ist ein ganz eigenes optisches und elektronisches Kapitel, mit dem ich mich noch nicht beschäftigen möchte. Bis es soweit ist, werden sich die LED- bzw. Beleuchtungs-Angebote sowieso schon wieder verändert haben.
Nur eins ist sicher: Zwei Arbeitsleuchten, in 30 cm Höhe in 10 cm Abstand parallel angeordnet, von schräg oben auf den Zug — das ist so, als hätte unsere Erde zwei Sonnen. Felix Austria!

Sonnige Grüße aus dem warm-kühl-harten Mittagslicht in München
Wolf


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2667 von hubedi , 31.08.2019 14:26

Hallo Karl,

die von Dir beschriebenen Probleme kenne ich zur Genüge von meinen damaligen Recherchen zum Umbau der Anlagenbeleuchtung. Und ... ich bin immer noch nicht zufrieden, obwohl die Fortschritte gegenüber meinen Leuchtstoffröhren deutlich sichtbar sind. Tröste Dich ... es ist noch komplizierter als die von Dir erwähnte Lichtemperatur und die Lumen-Angabe. Der letztere Wert ist m. E. im Zusammenhang mit der elektrischen Leistung besonders interessant, da sich so eine Aussage zum Wirkungsgrad bestimmen lässt.

Auf alle Fälle solltest Du beim Kauf die CRI-Angabe der gewählten Leuchten beachten. Dieser Wert ist gerade beim Farbeindruck der Anlage und für Fotos von entscheidender Bedeutung.

Was steckt dahinter ... vereinfacht könnte man sagen, wie gleichmäßig strahlt eine Beleuchtung über alle Farben hinweg sein Licht ab. Physikalisch gesehen sind unter diesem Aspekt heiße Oberflächen (z.B. auch die Glühfäder der alten Glühlampen oder die Sonnen) schon sehr nahe am Ideal. Das Licht wird über das gesamte Farbspektrum hinweg relativ gleichmäßig abgegeben. Wer seine Modelle draußen im Tageslicht fotografieren kann, kennt diesen Effekt. Plötzlich beginnen die Farben zu leuchten und die Anlage oder das Diorama verändert seinen ganzen Charakter. Was unter der Anlagenfunzel stumpf und farblos aussah, wirkt plötzlich farbenfroh, frisch und fröhlich. Das beste Beisiel sind für mich die Fotos der N-Anlage und der genialen Bäume von Jürgen Büser ... hier sieht man deutlich, was natürliches Licht bewirkt ... für mich ein Augenschmaus

Zurück zu unserem CRI-Wert ... manchmal auch als RA-Wert angegeben ... ein idealer Strahler hat den Wert 100. Die klassischen Leuchtstofflampen, zu denen bekanntlich auch die Energiesparlampen gehören, schaffen gerade mal einen Wert etwas über 80. Ich mag diese Beleuchtungen überhaupt nicht, denn sie lassen für mich alle Farben sehr traurig erscheinen. Leider sind die in den Baumärkten zu kaufenden LED-Beleuchtungen i.d.R. keinen Deut besser. Hier ist das abgestrahte Farbspektrum alles andere als gleichmäßig oder es fehlen sogar ganze Bereiche. Mit etwas erhöhtem Aufwand ließen sich bessere Beleuchtungen herstellen, aber so lange die Leute das günstiger zu produzierend Zeug für teures Geld kaufen ... wer fragt schon nach der Qualität des Lichtes oder gar einem CRI-Wert, wenn ein paar LED-Lampen vermeintlich "günstig" in der Grabbelkiste liegen.

Es gibt solche besseren LED-Beleuchtungen mit einem CRI-Wert >95 und der Unterschied ist zumindest für mich deutlich zu sehen. Aber ich habe sie zumindest in den örtlichen Baumärkten noch nicht entdecken können. Eine gute Quelle sind Ausstatter für Ausstellungsstände. Hier legen die Aussteller zumeist großen Wert darauf, ihre Produkte im Wortsinn ins rechte Licht zu rücken. Diese Beleuchtungen sind nicht in der Kategorie günstig zu haben. Wenn man Glück hat, findet sich eine gebrauchte Beleuchtungsanlage für kleineres Geld.

Es gibt weiterhin einige Onlineanbieter mit besseren bzw. guten LED-Streifen. So ein Streifen übernimmt über meiner Anlage die Hauptbeleuchtung. Zusätzlich verwende ich parallel dazu RGB-Streifen für bestimmte Effekte ... Sonnenuntergang, Morgenstimmung, Dämmerung usw. Leider wird der Himmel in den Dachschrägen noch nicht so beschienen, wie ich es gerne hätte. Aber ich arbeite daran ...

LG
Hubert


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2668 von Aristides ( gelöscht ) , 31.08.2019 16:20

Grüß Euch alle,

meine unmaßgebliche Meinung dazu: Gab es / gibt es nicht von Uhlenbrock eine Beleuchtung, die - na klar - gesteuert von einem pc die verschiedenen Lichttemperaturen des Tages in entsprechenden Lichtstärken auf die Modellbahn wirft?

Ich betrachte den Markt der Modellbahnleuchten mit gelindem Kummer. Ich hätte gerne Holzmastleuchten solche wie z.B. die von Brawa. Deren Lampenschirme sind jedoch so groß, dass sie hochgerechnet in 87:1 so groß wie eine Hundehütte für Bernhardiner sind. Manche "Birnchen" ( = nicht essbare elektrische Leuchtmittel) erreichen locker den Rauminhalt einer Mörsergranate von 1916, mit der Festungen zermalmt wurden.

Ich suche immer noch, zumal ich RhB- und SBB-taugliche Lämpchen dazu noch suche.

Hoffen wir auf Erleuchtung.

Beste Grüße

Herbert


Aristides

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2669 von Ralf Franke , 01.09.2019 10:49

Hallo Karl,
hallo liebe Modellbahnkollegen,
ich befürchte das es fast unmöglich sein wird, die Beleuchtung einer Modellbahn den natürlichen Begebenheiten an zu passen.
Zunächst einmal müssen wir uns vorstellen, was für eine Dimension unser Modelllandschaft in der Natur hat.
Wenn wir jetzt dieses dann betrachten in welcher Entfernung die Sonne zu diesen Microstecknadelspitzen Landschaftsteil steht, könnt man das als Punktbeleuchtung betrachten.
Daher dürften wir eigentlich unsere Modell nur mit einem einzigen Strahler beleuchten.
Der Abstand zur Modellbahn müsste wohl nicht unbedingt maßstäblich sein, weil es wohl hier auf die Streuung des Strahlers ankäme, jedoch befürchte ich das wir dabei Raumprobleme bekämen hinsichtlich des Abstandes.
Dann taucht noch das Problem der Lichtmenge / Leistung des Strahlers auf.

Ich bin höchst gespannt mit welchen Lösungen der Karl uns hier wider überrascht um doch die bestmögliche Beleuchtung für seine Bedürfnisse zu installieren.

MfG
Ralf


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2670 von notbremse , 06.09.2019 19:57

.

Der Fluch der Akribik, Teil 291


WATT NUN? FRAGTE KELVIN DEN LISTIGEN LUX



Zunächst einmal vielen Dank für eure diesmal äußerst hilfreichen Beiträge.

Markus liegt mit seiner Beleuchtung offenbar ganz nahe an dem, was das Auge des Betrachters schont und als angenehm empfunden wird. Sofern man sich – dank Wolfs Beitrag – darüber im Klaren ist, dass Anlagenbeleuchtung und Fotobelichtung zwei grundverschiedene Dinge sind. Und sofern man Thomas‘ Hinweis beachtet, dass das Sonnenlicht weggesperrt werden muss, weil mit dem Licht der Sonne in Wahrheit kein Kunstlicht konkurrieren kann. Vielen Dank auch an Hubert, die CRI-Werte habe ich bisher noch nicht gekannt. @ Herbert: Mit „stimmungsvollen“ Lichtsteuerungen, wie sie beispielsweise in der Miba-Modellbahnpraxis „Licht und Beleuchtung“ ab Seite 76 beschrieben werden, komme ich persönlich allerdings nicht klar. Dazu gleich mehr. Und lieber Ralf, die Überraschung wird keine große sein. Ich komme immer mehr zu Altbewährtem zurück, je mehr ich mich in das Thema einarbeite. -


Unter meinem Schattenbahnhof mehrt sich inzwischen der Drahtverhau - viel Arbeit für mich, weiterhin uuuurfaaaad für euch:




Parallel dazu bin ich weiterhin mit dem Thema „Anlagenbeleuchtung“ zugange, denn die Beleuchtung soll bei mir ja keineswegs erst ganz am Schluss eingebaut werden.

Komplexe computergesteuerte Modellbahnbeleuchtungsanlagen wollen allerdings nicht recht dem entsprechen, was ich haben möchte. Die Nacht z.B. wird offenbar stets blau ausgeleuchtet. Den guten alten Mond am Firmament indes kümmert das nicht, er verstrahlt ein mildes, stark gefiltertes warmweißes Licht. Kein Wunder, der Mond ist ja so eine Art Spiegel der Sonne, der Sonnenlicht auf die Erde zurückwirft. Warum also sollte das vom Mond reflektierte Sonnenlicht blau sein? Nimmt es etwa heimlich Alkohol zu sich?

Vielleicht kommt die Sache mit dem Blau aus der Filmbranche. Weil es sich früher im Dunkeln schlecht filmen ließ und die Damen es verabscheuten, wenn die Leinwand minutenlang völlig schwarz war und man Tarzan nicht sah, sondern nur reden hörte, stellte man die Nacht mit Blaufiltern dar. Ein netter Trick, gutaussehende Schauspieler in Nachtszenen sichtbar zu machen, aber eben nicht unbedingt dem realen Mondlicht entsprechend.

Und dann das Morgenrot. Guckt mal, was für ein schönes Morgenrot wir gestern kurz nach Sonnenaufgang bei uns hatten:




Gar keins nämlich, wie meistens.



Die Morgensonne und die Abendsonne erzeugen in unserer Gegend nämlich meistens ein ganz normales Licht, viel milder als zu Mittag, weil durch die Atmosphäre stark gefiltert, aber keine Spur von Knallrot. Dafür werfen die Bäume vorm Haus am Morgen und am Abend gaaaaanz lange Schatten.

Auf manchen Modellbahnen dagegen wird mit Blaulicht- und Rotlichtleuchten geflutlichtet, was das Zeug hält, dafür sind die Schatten den ganzen Modelltag lang (und bei Blaulicht auch in der Nacht) immer ganz genau gleich kurz – ungefähr so, wie bei Sonnenhöchststand zu Mittag in unserem Garten.

Wenn ich mir die tatsächlichen Gegebenheiten in unserer Siedlung ansehe, bräuchte ich offenbar gar keinen besonderen Wechsel der Lichtfarbe, sondern Leuchten, die – wie die Sonne und der Mond – ständig ihre Position verändern und dabei auch noch nach Bedarf gedimmt werden. Zudem müssten sie von der Modellbahn enorm weit weg sein, damit sie annähernd parallele Lichtstrahlen liefern. Ein mindestens 20 Meter hoher Modellbahnraum wäre gut.

Das wäre euch geringfügig zu teuer und ein ganz kleines bisschen zu mühsam, meint ihr? So geht es mir auch. Ich gebe es zu. Da muss eine andere Lösung her.

Ich kehre nochmals zurück zu Großmeister Jacques Le Plat und seinem Artikel „Lichtrevolution in Ferbach“ in Miba 3/2019 bzw. zu seinem phantastischen Buch „Gruß aus Ferbach“:




Während wir hier unter anderem darüber diskutierten, dass die Farbtemperatur von Tageslicht bei 5800 Kelvin liegt, und ich nach entsprechenden Leuchtmitteln mit besonders hoher Lichtstärke suchte, um das starke mittägliche Sonnenlicht nachzuahmen, hatte ich nämlich bei der Lektüre des erwähnten Artikels nicht sogleich verstanden, dass Le Plat mit maximal 4000K arbeitet und dieses Licht bereits als „kalt“ bezeichnet. Zudem ist die von ihm verwendete Lichtstärke weitaus geringer, als ich erwarten hätte, sie liegt nämlich deutlich unter 1000 Lumen.

Die Beleuchtungstechnik Le Plats, die übrigens schon recht alt ist und auf den amerikanischen Modellbaukünstler John Allen zurückgeht, verstehe ich nach nochmaliger laaaangsamer Lektüre sowohl des Miba-Artikels als auch des Buches jetzt endlich so:

    Die Anlagenvorderkante befindet sich bei Le Plats Anlage auf ungefähr 125cm Höhe.

    Der Hintergrund wird mit LED-Röhren mit 4000 K ausgeleuchtet, die er bei einer Raumhöhe von 250cm hinter einer Blende direkt unterm Plafond montiert, also etwa 125cm über der Vorderkante der Anlage. Diese „kühle“ Beleuchtung dient dazu, der Anlage etwas Tiefe und Weitläufigkeit zu geben. Die Röhren werden oberhalb des hinteren Bereiches der Anlage so angebracht, dass sie den gesamten Hintergrund ausleuchten.

    Die Anlage hat etwas Abstand zum Hintergrund, sodass Bäume oder Gebäude durch diese Hintergrundbeleuchtung keinen Schatten auf den Hintergrund werfen.

    Oberhalb der Vorderkante der Anlage bringt Le Plat „Warmlichtröhren“ mit 3000 K an, welche die Anlage anstrahlen. Diese Röhren scheinen ein diffuses Licht zu spenden, das keine nennenswerten Schatten erzeugt.

    Etwa 45cm unterhalb dieser „Warmlichtröhren“ – d.h. etwa 80cm über der Anlagenvorderkante - bringt er Spots an, ebenfalls mit 3000K, welche für Schatten sorgen. Anders als ich erwartet hätte, nimmt er dafür keine Bühnenspots, die einen geringen Lichtwinkel von unter 10° liefern und die er in entsprechend kurzen Abständen anordnen müsste, sondern „ganz normale“ Leuchten mit großem Lichtwinkel, die er in etwa einem Meter Abstand anbringt.

    Die von ihm aktuell verwendeten LED-Röhren und LED-Lampen beschreibt er ausführlich in Miba 3/2019.


Alles klar soweit.

Das hilft mir auch bei der Frage, welche Beleuchtung ich meinem Schattenbahnhof spendieren will, weiter. Sowie mein Schattenbahnhof befahrbar ist, soll er beleuchtet werden. Das Licht des Schattenbahnhofs soll mit dem Licht „eine Etage darüber“ harmonieren. Der Schattenbahnhof wird, soweit es seine geringe Höhe zulässt, voraussichtlich Versuchsträger für die Anlagenbeleuchtung. Ich denke, zumindest die Frage der Farbtemperatur – tatsächlich „nur“ 3000 K oder doch erheblich mehr? – wird sich mit Hilfe des Schattenbahnhofs bald klären lassen.

Apropos 3000 K: Kelvin wird mit großem „K“ abgekürzt, nicht mit kleinen „k“, wie von mir irrtümlich im letzten Beitrag behauptet. Vielen Dank an Oliver für diese Korrektur und für eine Menge wertvoller Hinweise!

Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2671 von hubedi , 07.09.2019 09:10

Hallo Karl,

ich schätze die Arbeiten eines so hervorragenden Modellbauers wie Jacques Le Plat sehr. Aber diese Ansichten über die Farbtemperaturen im Zusammenhang mit der Nachbildung von Tageslicht für unsere Anlagen teile ich nicht. Was wir als angemessene Beleuchtung betrachten, ist sehr von regionalen Gewohnheiten abhängig. Die von Dir erwähnten Beleuchtungen mit 3000K sind in Mitteleuropa unter dem Begriff warmweiß sehr beliebt. In Skandinavien würde man dieses Licht wohl als funzelig betrachten.
Lass Dich nicht von den üblichen Handelsbezeichnungen wie kaltweiß beeindrucken. Wirkliches Tageslicht hat eine weitaus höhere Farbtemperatur. Dein Beispiel mit dem Foto vom Sonnenaufgang führt Dich m.E. leider auch in die Irre. Dein Eindruck von dem was Dich umgibt ist konstruiert. Nur mal ein kleines Beispiel ... gehe mit einem Blatt Papier bei Sonneraufgang nach draußen ... es erscheint weiß. Das gleiche Ergebnis wirst Du in der hellen Mittagssonne oder auch am Abend erhalten. Physikalisch trifft allerdings jedes Mal eine ganz andere Farbzusammenstellung des Lichtes auf Deinen Papierbogen ... er müsste also objektiv betrachtet jedes Mal völlig anders aussehen. Er wirkt dennoch weiß, weil Dein Kopf es so kennt. Mit anderen Worten, unser Gehirn meldet Dir nicht das tatsächliche Aussehen der Welt, sondern konstruiert aus den Lichteindrücken der Augen in Kombination mit Erfahrungen in Echtzeit eine Welt, wie sie Dir vertraut erscheint.

Genau diesen Effekt versucht eine Kamera via automatischem Weißabgleich nachzuahmen. Ein wirklich objektives Bild der Wirklichkeit wäre für Deine Sehgewohnheiten sehr befremdend und Du würdest die Kamera für kaputt halten.

Hm... das Ganze führt uns jetzt allerdings vom (sehr spannenden) Thema weg. Ohne jetzt meine Ansichten auch noch zum besten zu geben, mache ich Dir einen Vorschlag. Ich hoffe, es gibt bei Dir gut sortierte Baumärkte mit kundenfreundlichen Farbabteilungen. Ich habe das Glück, hier einen Markt in der Nähe zu wissen, der an einer Wand eine Reihe von Nischen mit unterschiedlichen Beleuchtungen bereithält. Die Lichtfarben wechseln vom "warmweißen" 3000K hin zum so genannten "kaltweiß" mit 4000K, dem "daylight" mit 6500K hin zum "skylight" mit 8000K. Die in Gänsefüßchen gesetzten Bezeichnungen entspr. m.W. den üblichen Handelsbezeichnungen.

Die Nischen dienen dazu, den Kunden einen Eindruck zu vermitteln, wie eine gewählte Farbe oder Tapete unter verschiedenen Beleuchtungen wirkt. Wenn Du einen solchen Laden findest, könntest Du vlt. ein kleines Testdiorama hineinstellen und Dir selbst einen Eindruck im Vergleich zum echten Tageslicht verschaffen. So bin ich auch vorgegangen ... von der ganzen Theorie hin zur Praxis.

Sollte es so ein Geschäft bei Euch nicht geben, könntest Du eine Kiste mit austauschbaren Beleuchtungen mit vertretbarem Aufwand auch schnell selbst herstellen.

Ich verwende übrigens eine Leuchtstoffröhren-Grundbeleuchtung mit 8000K ergänzt mit LED-Streifen von 5000K. Ich hätte die 6500er nehmen sollen. Aber so wirkt die Anlage nach gemütlichem, weichem Feierabendlicht. Und es ist für mich immer noch zu düster ... aber irgendwann muss es gut sein. Sonst brauche ich nebenan noch ein Kraftwerk.

LG
Hubert


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2672 von notbremse , 13.09.2019 17:56

.

Der Fluch der Akribik, Teil 292

HERBSTFERIEN


Mitzis Stimme bebte vor Zorn: „Herbstferien mochta, hotta gsogg, und donn issa obghaut! Und wie kumm i hiaz zu meine Marzipan, wonn do noch nix fertig is, ha?"
[Er macht Herbstferien, hat er gesagt, und dann ist er verschwunden! Und wie komme ich jetzt zu meinem Marzipan, wenn hier noch nichts fertig ist, bitte schön?]

Nun, so schlimm ist die Sache nicht. An der Anlage wird ja emsig weitergebaut. Die Marzipan-Lieferung für Mitzi wird sicherlich in absehbarer Zeit in den unterirdischen Bahnhof einfahren und entladen werden können:




Obwohl sich ein kleiner Planungsfehler hemmend bemerkbar gemacht hat. Zum Zeitpunkt meiner Planung kannte ich nämlich die Abmessungen der nun verwendeten Weichenantriebe noch nicht. Nun stellte sich heraus, dass an zwei Stellen je zwei Weichen zu nahe aneinander lagen. Gleise und Weichen mussten um einige Zentimeter parallel verschoben werden, die Schalldämmung muss teils abgetragen und teils neu angebracht werden. Dennoch wird mich das Malheur nicht lange aufhalten, die Arbeiten gehen zügig voran.

Was die Beleuchtung betrifft, werde ich genau so vorgehen wie von Hubert empfohlen: verschiedene Beleuchtungsgeschäfte aufsuchen, unterschiedliche Farbtemperaturen zeigen lassen und, wenn dies nicht zum Erfolg führt, mit unterschiedlichen Leuchtmitteln experimentieren.

Und was ist nun mit den Herbstferien?

Nun, ich habe beschlossen, euch nicht mit immer gleichen Berichten über meine Gleisverlegearbeiten zu langweilen und werde mit der Berichterstattung für eine Weile aussetzen. Daher:


**********************************************************************************

THREAD WEGEN HERBSTFERIEN BIS KARLFREITAG, 6.12.2019, GESCHLOSSEN

**********************************************************************************



Wir treffen uns also ab 6. Dezember in alter Frische wieder hier.

Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2673 von Pico , 13.09.2019 18:48

Danke für deine Freitag-Berichte ... warte immer schon drauf.

Freue mich schon auf den Bericht vom 06.12. ....

Liebe Grüße
Helmut


Ich betreibe ein Point to Point-Anlage die digital durch eine IB II gesteuert und mit Fremo Fredis und Daisy II geregelt wird.
Das Thema Meine Anlage "Puchberg" spielt in den Epochen II & III. Also dürfen ÖBB Dampf- und Dieselloks die Nebenbahn (Localbahn) befahren.


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2674 von derOlli , 13.09.2019 19:40

Zitat

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THREAD WEGEN HERBSTFERIEN BIS KARLFREITAG, 6.12.2019, GESCHLOSSEN

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Ach nööö, so lange warten?
Gerade jetzt wo es wo es für mich interessant wird.

Vielleicht kommt ja doch mal ein Zwischenbericht?


Gruß von Olli


Über einen Besuch in meinem Kellerland würde ich mich freuen:
viewtopic.php?f=64&t=110273


 
derOlli
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2675 von Marchfelder , 13.09.2019 22:59

Hallo Karl,

bezüglich der Beleuchtung habe ich mit einem befreundeten Lichttechniker gesprochen. Im Prinzip muss man so eine Anlage mit einem Büro vergleichen. Du brauchst eine menge diffuses Licht (also indirekte Beleuchtung), dazu etwas direktes Licht, das so angebracht ist, dass es die Anlage plastisch hervorhebt, ohne klar begrenzte Schatten zu erzeugen.

So in etwa: https://partner.mvv.de/hubfs/CD/Blog/201..._Grafik%203.svg

Den "klaren" Schatten erhält man dann mit einem Punktstrahler, der so eingesetzt wird, dass er den Sonnenstand simuliert, dazu wird dann die passende Lichtfarbe gewählt. Also, z.B., das eher kalte Licht der Morgensonne, die gleißende Mittagssonne, das warme Licht des Sonnenuntergangs.

Ohne Punktstrahler kann man mit dem Weißabgleich und Belichtungszeit auch einen trüben Tag mit Regen simulieren (wie, hab ich selbst noch nicht verstanden). Auf jeden Fall ist der Einfall von Tageslicht zu vermeiden, mein Freund meint, der ideale Zeitpunkt ist um 2 in der Früh bei Neumond

LG, Thomas


 
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