Zitat von Fernmeldehandwerker im Beitrag BR103 Türkis und andere
Habe schon Felix vorgeschwärmt:
What if, wenn die LBE eigenständig geblieben wäre
Ich nochmal...
Bin heut irgendwie kreativ
Danke lieber Fernmeldehandwerker für diesen Anstoß... bin selbst ein bisschen Fan der LBE und ihren Innovationen... ich würde gerne daraus eine Trilogie machen... einerseits um hier nicht zuviel in einen Beitrag zu packen, andererseits muss ich noch Quellen suchen, die ich benutzen kann und darf.
Folgende Teile sind geplant:
1) die eigenständige LBE nach dem Krieg von Epoche III bis IV
2) die eigenständige LBE nach dem Krieg Epoche V
3) die eigenständige LBE ohne Krieg
Teil 1:
Ich stelle mir einfach mal vor, dass nach dem Krieg einfach gefahren wurde, was gerade auf dem Hof stand und nicht zerbombt war. Es gibt hier ein ganz schönes Foto von der Situation:
http://www.bahnen-im-norden.de/jalbum/de...25_Lbk.1280.jpg
Stellen wir uns einfach mal vor, unsere Nachkriegs LBE hätte erstmal notdürftig Betrieb gemacht und sich dann ein kleines Polster eingefahren um in neue Fahrzeuge zu investieren. Als kleine Privatbahn kann man sich manchmal an Großaufträge der anderen hängen bzw. von deren Entwicklung profitieren. Leider war den Doppelstockwagen nach dem Krieg im Westen keine große Lobby vergönnt... und so musste sich die LBE mit dem zufriedengeben, was am Markt verfügbar war. Während einerseits noch die bestehenden Wagen fuhren, welche den Krieg überlebt hatten, wurde andererseits neues Material angeschafft. Mitteleinstiegswagen -so glaubte man- seien ein guter Kompromiss zwischen schnellem Ein- und Ausstieg und machbarem Komfort. Am Farbschema hat sich erstmal nicht soviel geändert. Da Rot und Grün bei der jungen Bundesbahn hoch im Kurs standen, hat man sich entschieden, das Grau beizubehalten. Die schönen gelben 1.Klasse Abteile wurden bei den neuen Fahrzeugen nur noch wie bei vielen anderen Bahnen üblich mit einem gelben Strich gekennzeichnet. Lediglich bei den Türen entschied man sich für einen blauen Farbakzent, welcher für das Meer stehen sollte. DIe LBE verzichtete auf neue Dampfloks und wählte aus der Modellreihe V200 und V160. Zuerst waren die Loks als Kontrast zum Wagenpark dunkler lackiert - später passend zu den Wagen. Parallel dazu trieb sie die Elektrifizierung ihrer Strecke voran (auch mit Bundesmitteln natürlich) und so konnte auch Mitte der 60er die erste Elektrolok gesichtet werden.
mit freundlicher Genehmigung der Fa. Gebr. Märklin & Cie. GmbH
Anfang der 70er wurde die Elektrifizierung abgeschlossen und die Dieselloks wanderten zur Reserve und weitere Modelle aus der Reihe E10 wurden beschafft. Zusätzlich besinnte man sich wieder auf den Einsatz von Wendezügen. Steuerwagen erweiterten den Wagenpark. Einzelne Zugläufe wurden nun über Hamburg hinaus verlängert. Da zu Stoßzeiten meist 10 Wagen in einer Garnitur unterwegs waren und Fahrten durch neue und erweiterte Zugläufe nun auch mal über eine Stunde dauern konnten, entschied man sich bei der LBE dazu, Buffetwagen zu beschaffen.
Anfang der 70er als man bei der DB mit den Popfarben schon fertig experimentiert hatte, entschied man sich bei der LBE für einen neuen Look. Nordisch kühl galt es, erst einmal nichts zu überstürzen. Die erste Klasse wurde wieder komplett gelb, das Grau ist geblieben, das Blau verschwunden. Die Loks tragen nun eine Kontrastfläche und sind fest mit den Wagen gekuppelt (Kontrastfläche zum Zug). Das Gelb wurde zur offiziellen Zweitfarbe erklärt. Zusätzlich wurde auch der Innenraum überarbeitet.
mit freundlicher Genehmigung der Fa. Gebr. Märklin & Cie. GmbH
In diesem Outfit fuhren die Züge dann bis zur Epoche V...
Im nächsten Teil sehen wir dann, wie die LBE zu ihren Wurzeln zurückkehrt...
Alles in allem nicht sehr spektakulär - ich habe versucht, mich an damals verfügbares zu halten und dabei zu berücksichtigen, dass es eine kleine Privatbahn nicht so einfach hat und nicht die Marktmacht hat, eigene Entwicklungen bei den Herstellern durchzudrücken ... anders als das vielleicht vor dem Krieg war...
Viele Grüße
Sascha