Noch mal kurz zur Sichtbarkeit vom Flimmern:
Im Auge gibt es ja zwei verschiedene Zelltypen: Stäbchen und Zapfen.
Auf den gesuchten Effekt reduziert, kann man formulieren, die Zapfen sind mehr in der Mitte, können Farbe, sind aber etwas langsamer als die Kollegen Stäbchen. Diese Stäbchen sind überall im Auge, lichtempfindlicher, können nur schwarz/weiß und sind schneller.
D.h. wir sehen in der Mitte - wo wir genau hinschauen - schön bunt.
Aus dem Augenwinkel heraus fehlt die Farbe, aber wir sehen "schneller".
(Dem Urmensch war die Farbe des seitlich heranspringenden Tigers egal, er musste aber schnell und bei wenig Licht erkannt werden -> So eine Theorie dazu, warum das so ist)
Sehen wir eine nicht gut gesiebte LED genau an, flackert sie für uns nicht.
Wir schauen sie nämlich mit vielen der langsamen Zapfen an.
Stehen wir z.B. vor einer Anlage mit vielen LEDs haben wir aber den Effekt, daß die gerade nicht im Fokus unserer Betrachtung liegenden LEDs uns schräg ins Auge leuchten, und uns die schnellen Stäbchen beleuchten. Und diese können das Flackern ggf. wahrnehmen.
Durch den Brückengleichrichter wird die Frequenz des Flackerns verdoppelt, womit sich hoffentlich selbst die schnellen Stäbchen nicht mehr animiert fühlen, ein hell-dunkel Wechsel zu erkennen. Mit dem Kondensator wird dann noch der Unterschied zwischen hell und dunkel verringert, so daß der Effekt noch weit weniger zum tragen kommt.
-> Dies ist besonders dann wichtig, wenn Foto oder gar Filmaufnahmen gemacht werden!
So kann ein im Auge nicht mehr sichtbares Flackern auf Filmaufnahmen doch sichtbar werden (Stichwort optische Interferenzen)
Die älteren können sich vielleicht noch an das Flackern der Röhrenfernseher im Raum erinnern, oder wenn der Fernseher nur im Augenwinkel sichtbar war. Hat man das Bild direkt angeschaut, war das flackern weg. -> das war der gleiche Effekt.
(Und der Grund, warum man später auf die 100Hz (oder mehr) Technik umgestiegen ist)
Viele Grüße
Jürgen, der Oarhelljer