RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#701 von Vorarlberg-Express , 05.01.2020 17:52

Hallo Gregor,
Nun habe ich mich durchgepflügt durch den letzten Beitrag. Einfach unglaublich! Gut recherchiert und kommuniziert. Inhaltlich kann ich gar nichts passendes dazu sagen, ausser, dass mir diese dunklen geschichtlichen Aspekte in der Schule nie vermittelt wurden!

Viele Grüße

Gerhard




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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#702 von Vorarlberg-Express , 05.01.2020 17:55

Hallo zusammen,
Nun haben wir Guillaume wieder auf den Zug gebracht. Nochmals eine andere Route: Also – zuerst mit dem ÖBB Triebwagen nach Bludenz.



Und dort stieg er um in den D468 (Arlberg – Express). Dieser verkehrt von Wien über Innsbruck – Buchs – Zürich – Basel nach Paris Est
hier ein SNCF Fahrplanauszug (allerdings für die Gegenrichtung)

Seit dem letzten Fahrplanwechsel führt dieser Zug an der Zugspitze einen Kurswagen Innsbruck – Basel – Bruxelles über Cavembourg!! Aus Gründen des Achskilometerausgleiches stellt diesen Kurswagen (einen Liegewagen der Gattung Bcm) die DB. Das ist für Guillaume natürlich superbequem und er wird rechtzeitig morgen zu den Feierlichkeiten zuhause zurück sein. Seine Familie ist ja schon vorausgefahren von Bad Säckingen aus. Hier ein kleiner Eindruck vom Arlberg-Express:

[youtu-be]https://youtu.be/Mo-2rKAUX9o[/youtu-be]

Viele Grüße

Euer Toni




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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#703 von greg , 06.01.2020 20:21

Salut Toni

ich bin gut angekommen.
Merci für die schönen Tage in Müselbach. Mein Papa, der mich vom Bahnhof abgeholt hat, machte noch ein Foto und ein kleiner Film eines ganz besonderen Zug, der heute morgen bei uns im Hauptbahnhofe stand, als ich angekommen bin. Ich habe den selbst noch nie gesehen. Er heißt Intercity "Karl Napf" und fährt von Cavembourg über Frankfurt nach Berlin Hbf (West). Ich würde gerne mitfahren. Da fährt man durch die Allemagne-DDR und das ist "Transit", sagt mein Papa.





Morgen gehts wieder in die Schule.

Au revoir und á bientot

Guillaume


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#704 von Claus B , 06.01.2020 20:33

Hallo Gregor,

wie geil ist das denn? Ein Vt11.5 mit Gasturbinenantrieb. Hast Du den schon länger? Toller Zug. Ich habe den 'normalen' 7 teiligen als TEE.
Hast Du die Leitenden Kupplungen dafür gekauft oder jeden Wagen einzeln mit Strom versorgt?

Weiterhin viel Spass am gemeinsamen Hobby
Glück auf und bis demnächst aus dem fiktiven Essener Stadtteil Altenbeck


Hier geht es nach Essen Altenbeck



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viele Grüße - Claus


 
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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#705 von greg , 06.01.2020 22:44

Hallo Claus

es ist der Märklin 37606 mit Ergänzungswagen. Umgebaut habe ich daran nichts.
Einer meiner Lieblingszüge, fährt seidenweich, der Sound ist toll und alles aus Metall (nur die Frontbeleuchtung ist etwas zu gelblich).

In Cavembourg fährt der noch lange

Mobagrüße

gregor


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#706 von GSB , 06.01.2020 23:18

Hallo gregor,

das war ja jetzt echt schwere Kost zum Ausklang des Feiertags...

Da ist mir die Geschichte um Guillaume & Toni doch lieber...

Gruß Matthias


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CAVEMBOURG: 2. Weltkrieg Teil 4: Widerstand auf Cavembourgisch - Die Operation "C-Sinus"

#707 von greg , 10.01.2020 09:14

2. Weltkrieg Teil 4: Widerstand auf Cavembourgisch - Die Operation "C-Sinus"

Neben den Widerstandsgruppen in Luxemburg (luxemburgisch "Resistenzler“) spielte die "Liga für Freiheit, Cavembourg und Monarchie" (LFCM, siehe Teil 1) um General Hermann Merker eine besondere Rolle. Denn die Männer und Frauen, die sich Merker im Untergrund angeschlossen hatten, waren zum Teil Berufssoldaten der ehemaligen Königlichen Garde und cavembourgische Geheimdienstleute des MOSSAC. Sie waren an der Waffe ausgebildet, aber auch geübt in Agitation und Konspiration. Merker stand so bald vor der Frage, ob er in den unwegsamen Wäldern des Königreichs einen Partisanenkrieg entfachen sollte, der sicher verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung gehabt hätte, oder ob er versuchen konnte, mit Spionage und Geheimdienstarbeit den Krieg zu beeinflussen. Merker entschied sich für letzteres.

Merker hatte Verbindungskanäle zum amerikanischen Office of Naval Intelligence (ONI), dem Geheimdienst der US Navy, über den er bereits die Überführung der Flugscheibe in die USA verhandelt hatte und Kontakte zur Field Security Section, des militärischen Nachrichtendienstes der Briten. Die alten Verbindungen und Seilschaften waren vertrauenswürdig und bald wurde klar, daß die LFCM für die Vorbereitungen einer eventuellen Invasion durch die Alliierten von tragender Bedeutung war.

Neben Aktionen, wie das Drucken und die Verbreitung von Flugblättern im Vorfeld der Personenstandsaufnahme, das Verstecken und Fluchthilfe von politisch Verfolgten und das ausspionieren von Positionen der feindlichen Streitkräfte, organisierte diese Gruppe einige bewusst herbeigeführte Täuschungsmanöver. um die Defensivstrategie der Deutschen zu beeinflussen. Eine spektakuläre Aktion war die sog. Operation "C-Sinus": Ein Täuschungsmanöver über die Landung der Alliierten in der Normandie (die LFCM war auch beteiligt an der Operation „SoftDrive-Sinus (SDS)“, die aber einem völlig anderen Zweck diente und später noch ausführlich behandelt wird).

Operation "C-Sinus"

Merker war schon früh in Pläne der Operation "Overlord" (die Invasion der alliierten Truppen in der Normandie) eingeweiht worden. Er hatte den Auftrag mit seiner Widerstandsgruppe für Verwirrung zu Sorgen und die Deutschen möglichst lange über die Absichten der Alliierten zu täuschen (wie auch z.B. Operation „Fortitude“). Der Name der Operation wurden vom Ort und dem Initiator abgeleitet: Das "C" stand dabei für Cavembourg, "Sinus" war der Untergrundname Hermann Merkers.

Die Briten hatten eine deutsche Messerschmittmaschine vom Typ Bf 109 erbeutet, die man Hermann Merker und seiner Gruppe zur Verfügung stellte. Am frühen Morgen des 3. Mai 1944 flog der britische Geheimagent James Steam, der uns schon bei anderen Gelegenheiten in der Geschichte des Königreichs begegnet ist, mit dieser Bf 109 von Dover kommend über den Ärmelkanal in den Flugraum Cavembourg und zündete eine am Heck des Flugzeuges angebrachte Rauchbombe. Eine dicke Rauchfahne hinter sich herziehend, ließ er das Flugzeug absichtlich und in Sichtweite einer deutschen Stellung kontrolliert abstürzen und konnte auf einer Lichtung in den bewaldeten Bergen notlanden. Eine Gruppe der LFCM stand bereit den Piloten aufzunehmen und vor der deutschen Bergungsmannschaft in Sicherheit zu bringen. Als letzten Köder drapierten Hermann Merker eine Kiste mit Kartenmaterial und Dokumenten im Flugzeug, die die Deutschen schließlich beim Bergen der Maschine fanden.

Ein hochriskantes Spiel mit umgekehrter Psychologie: Die deutsche Bergungsmannschaft telegrafierte den Inhalt der Kiste sofort nach Berlin, wo der Oberbefehlshaber der in der Normandie stationierten Heeresgruppe B General Rommel den Fund selbst und die Umstände des Fundes bewertete. Auf den geborgenen Papieren war der tatsächliche Ort und Zeitpunkt der Operation "Overlord" dokumentiert und da der (mutmaßlich deutsche) Pilot spurlos verschwunden war, entschied der General, daß es sich nur um eine Finte oder Täuschung handeln konnte - "eine leicht durchschaubare obendrein!". Hitler teilte die Auffassung Rommels, daß eine Invasion an den breiten, durch den Atlantikwall befestigten Stränden der Normandie gerade durch diesen letzten "Täuschungsversuch" mehr als unwahrscheinlich wurde und, wie betreits vermutet, eine Landung der Alliierten bei Calais bevorstünde.


Foto: Das Flugzeugwrack. Die Deutschen dokumentierten den Fundort der Kiste und die Absturzstelle.



Foto: Danach wird das Jagdflugzeug mit der Eisenbahn abtransportiert. Es kommt zu militärtechnischen Untersuchungen in den ehemaligen Hangar des OVNIC-Projektes.

Auch als am 6. Juni 1944 Operation "Overlord" an den Stränden der Normandie lief, glaubte die Heeresführung an ein Ablenkungsmanöver und war überzeugt, die eigentliche Invasion stehe im Pas de Calais noch bevor. Sie hielten es nicht für nötig, Hitler an diesem Morgen zu wecken und über die Anlandungen der Gegner zu informieren und Rommel war zuhause in Berlin und feierte den Geburtstag seiner Frau. So standen an der Kanalküste um Calais 20 deutsche Divisionen bereit, in der Normandie dagegen nur 7, die von zwei Flugzeugen der Luftwaffe unterstützt wurden und vergeblich auf Verstärkung hofften.



Foto: Das Flugzeug überdauert in einem Lagerschuppen auf dem Fluggelände und wird 1952 wiederentdeckt. Heute ist es im Cavembourgischen Museum für Technikgeschichte untergebracht.

Fortsetzung folgt: Von Seehunden und "Wunderwaffen"


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#708 von Miraculus , 10.01.2020 10:21

Guten Morgen Gregor,
kurz dazwischen krätschen. Tolle, spannende Fortsetzung. Die

Apropos dazwischenkrätschen. Könnte auch noch was zu Merker und dessen konspirativer Tätigkeit beitragen.

Für den D-Day ausgebildet und als Versuch neuer Kampfeinheiten wurden ja unter anderem auch die 101. Airborne Luftlandedivision der US Army https://de.wikipedia.org/wiki/101st_Airb...einigte_Staaten). Diese hatten den Auftrag, bereits vor Beginn der eigentlichen Wasserlandung an der Normandieküste, mit Fallschirmen hinter den feindlichen, d.h. deutschen Stellungen zu landen und Spezialoperationen durchzuführen.

Merker hatte u.a. auch mehrfachen Kontakt mit einzelnen Führungskräften wie z.B. Captain Richard D. Winters https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Wintersvon der Easy-Company der 101. Airborne, um z.B. Sabotageaktionen oder dergleichen abzusprechen.

Die Geschichte der Easy-Company ist, natürlich mit entsprechendem Pathos unterlegt, unter dem Titel


Quelle: https://padmanpl.blog/serien-review-band...-company-zeigt/

verfilmt worden.

So, muss nun meinen MiWuLa-Bericht weiterschreiben.


Güße


Peter

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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#709 von WMaerker , 10.01.2020 11:32

Guten Morgen Gregor,
ich habe in meinen Unterlagen zum D-Day auch noch eine wichtige Informationen gefunden:
General Hermann Merker und seine LPCM Truppe mit Unterstützung vieler Ingenieure aus Cavembourg war auch maßgeblich an der Entwicklung von Rupert (https://www.invaluable.com/auction-lot/g...41-c-573c65a3c3) beteiligt. Wie wir aus dem Film "Der längste Tag" wissen, hatte Rupert eine automatische Waffe eingebaut. Und eben diese automatische Waffe ist eine Cavembourgische Entwicklung. Die Pläne dazu konnte die LPCM-Mannschaft unter Mercer dann noch gerade rechtzeitig zu ausgiebigen Test vor dem D-Day der Field Security Section übergeben....

So viel dazu!

Walter Maerker


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#710 von greg , 11.01.2020 11:45

Hallo Zusammen

@Peter: Die Serie kenne ich natürlich (zusammen mit dem zweiten Teil The Pacific) gehört sie, trotz dem Spielbergschen Pathos, mit zum besten, was es in diesem Genre zu sehen gibt.

@Walter: Danke für den Link. Ich wusste zwar, dass es diese Puppen gab, wie sie aber tatsächlich aussahen ist mir neu. Leider kenne ich den Film "Der längste Tag" nicht und lt. den Rezensionen ist das wohl keine allzu große Bildungslücke. Trotzdem schaue ich mal, obs den nicht irgendwo auf DVD gibt

Der D-Day wird noch ein paar mal in unserer Geschichte eine Rolle spielen, zum Schluß - soviel sei gespoilert - wird das Königreich durch die Amerikaner befreit. Bis dahin ist es aber noch etwas hin und wir beleuchten viele verschiedene Dinge: Lokomotivbau, U-Boote, die Königin, die ihr Schicksal mit einem wahnsinnigen Himmelfahrtskommando selbst in die Hand nimmt, und schließlich die Amerikaner, die mit einer besonderen Lokomotive das Königreich erreichen.

Viel Spass beim Lesen und ein schönes Wochenende
wünscht euch

gregor


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#711 von Brumfda , 11.01.2020 13:57

Moin Alle!

Wie genial doch ein jeder Beitrag in der Folge ineinandergreift und man meint, an einem Lagerfeuer zu sitzen, wo die Wissenden sanft lächelnd die Geschichte weitergeben an die gebannt drumherumsitzenden Hungrigen.

Was für ein Trööt, was für eine geballte Ladung inteligente Verknüpfung von Fantasie, Ironie, Nachdenklichem, ad absurdum Führenden.

Flauschiges Wochenende noch, Felix


Flauschigfluffige Grüße, Felix



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DR V270, die geplante dieselelektrische Lok, die nie gebaut wurde. Außer hier:
RE: Umbau V200 BR 220 zur sechsachsigen dieselelektrischen nie umgesetzten DR V270


 
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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#712 von Miraculus , 11.01.2020 14:28

Salut Cavembourg,

@Walter: Danke für die Ergänzung zu Rupert. Den kannte ich bisher auch nur aus dem Film "Der längste Tag" mit Robert Mitchum, John Wayne, Henry Fonda und Richard Burton, um einige zu nennen. Ein Hollywood-Highlight ist dieser Film sicher nicht. Aber dennoch irgendwie "unterhaltsam", sofern man dies von Kriegsfilmen sagen kann. Und da wir ja immer noch hollistisch unterwegs sind, gibt es auch bei Douglas Adams' "Per Anhalter durch die Galaxis" einen Rupert. Einen Planeten in unserem Sonnensystem, welcher weit außerhalb Plutos liegt . Lieber Walter, bist Du im Übrigen irgendwie verwandt, oder verschwägert mit Hermann??

@Gregor: Gebe dir hinsichtlich der Verfilmung recht. Eine wirklich ausgezeichnete Miniserie. Auf Grund deines Spoilers gehe ich davon aus, dass die Easykompanie von Bastogne über das belgische Foy auch in Richtung Cavembourg und später Hagenau im Elsaß verlegt wird.

@Felix: Ich stimme dir uneingeschränkt zu. Mit das Vergnüglichste, was man hier im Forum lesen kann.

Freue mich auf kommenden Freitag.


LG


Peter

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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#713 von Mornsgrans , 11.01.2020 20:57

Zitat

Guten Morgen Gregor,
ich habe in meinen Unterlagen zum D-Day auch noch eine wichtige Informationen gefunden:
General Hermann Merker und seine LPCM Truppe mit Unterstützung vieler Ingenieure aus Cavembourg war auch maßgeblich an der Entwicklung von Rupert (https://www.invaluable.com/auction-lot/g...41-c-573c65a3c3) beteiligt. Wie wir aus dem Film "Der längste Tag" wissen, hatte Rupert eine automatische Waffe eingebaut. Und eben diese automatische Waffe ist eine Cavembourgische Entwicklung. Die Pläne dazu konnte die LPCM-Mannschaft unter Mercer dann noch gerade rechtzeitig zu ausgiebigen Test vor dem D-Day der Field Security Section übergeben....


Man muss aber erwähnen, dass "Rupert" ursprünglich eine deutsche Erfindung war. Schon 1940 wurden von der Luftwaffe Strohpuppen im Zuge des Angriffes auf Fort Eben Emael (Maginot-Linie in Belgien) zur Ablenkung eingesetzt. Später kamen ebensolche erneut 1944 bei der Ardennen-Offensive zum Einsatz.

Die Briten setzten "Rupert" erstmals 1942 in Nordafrika ein.

1943 wurde "Rupert" erstmals von den Amerikanern eingesetzt, nur waren sie halb so groß, weshalb der Einsatz ein Fehlschlag wurde.

Aber lediglich die englische Variante wurde von Cavembourger Experten mit entwickelt. "Rupert" (GB) war so konstruiert, dass er nach der Landung explodierte, was gegnerische Kräfte davon überzeugen konnte, dass ein ernst zu nehmender Gegner gerade gelandet war. Positiver Nebeneffekt war, dass so ein wenig Spuren einer Ablenkung verwischt werden konnten.

Zitat

und Rommel war zuhause in Berlin und feierte den Geburtstag seiner Frau.

Da war Dir ein Fehler unterlaufen, Gregor.
Erwin Rommel lebte in der Nähe von Ulm (Blaustein-Herrlingen) und war auch dort, um mit seiner Famile den Geburtstag zu feiern.

Übrigens:
Die BF 109, die Hauptmann Merker zur Verfügung gestellt bekam, stammte aus dem Fundus der "Rafwaffe" genannten No. 1426 Flight RAF, die erbeutete Flugzeuge wieder flugfähig machte, um deren Fähigkeiten bei der Entwicklung neuer Kampfflugzeuge zu berücksichtigen.
Hier ein kleiner Abriss dessen Fundus. Nach Abzug der BF-109 für Einsätze wie für Operation "C-Sinus" blieben neben anderen Flugzeugen noch vier BF 109 übrig, die bis heute erhalten sind.

Dass Hermann Merker einiges auf dem Kasten hat, war angesichts seiner Aktionen im 1. Weltkrieg erkennbar. Sein Trick mit den Plänen der Invasion war einzigartig. Fast könnte man meinen, dass er während des Aufbaus der Wehrmacht und der Spionageabwehr dabei war und die deutsche Denkweise daher kannte. Ansonsten hätte der Trick auch daneben gehen können.

Die Geschichte lehrte aber, dass dieser Trick mehrmals funtionierte.
Zitat aus Wikipedia:

Zitat
  • Zwei Tage nach der Landung der Alliierten in der Normandie fanden die Deutschen ein verlassenes Landungsboot, das in der Mündung der Vire angespült worden war. An Bord befanden sich streng geheime Dokumente, die zukünftige militärische Ziele in der Region benannten. Hitler, der nach wie vor der Überzeugung war, dass die tatsächliche Invasion an der Straße von Calais stattfinden würde, hielt die Unterlagen jedoch für ein Täuschungsmanöver.
  • Im Vorfeld der alliierten Invasion der Niederlande im September 1944 wurde von einem britischen Offizier versehentlich der komplette Marschbefehl samt Karten und Grafiken zum luftgestützten Teil der Invasion an Bord eines Lastenseglers zurückgelassen – Unterlagen, die sich eigentlich nie auf einem der Flüge oder auch nur bei den Invasionstruppen hätten befinden dürfen. Die Dokumente fielen den Deutschen in die Hände, die aber auch dieses Mal vom Versuch einer Täuschung überzeugt waren und ihre Truppen daraufhin genau entgegen den in den Unterlagen enthaltenen Informationen aufstellten. Auf dieses Ereignis bezieht sich auch die Handlung von Cornelius Ryans später verfilmtem Buch Die Brücke von Arnheim.



Hauptmann Merker hat also den Ausgang des Krieges maßgeblich mitgestaltet, auch wenn Operation Market Garden die letzte im 2. Weltkrieg gewonnene Schlacht der Wehrmacht darstellte.

Grüße aus Idar-Oberstein

Erich


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#714 von UKR , 11.01.2020 23:21

Guten Abend Gregor,

Dank der Auflockerungen aus Müselbach und Bad Säckingen nicht immer nur schwere Kost aber ich bin immer wieder fasziniert über die ganze Recherche zu der Thematik. Und danke natürlich auch für die Ergänzungen aus der Leserschaft hier im Faden....wie Gruppenarbeit im Geschichtsunterricht. Man wartet irgendwie immer auf Freitag und ich vermisse in den Video`s die Einleitung durch Guido Knopp

Harzliche Grüsse und einen schönen Sonntag

Ulrich


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#715 von WMaerker , 13.01.2020 07:17

Zitat

Salut Cavembourg,

@Walter: Danke für die Ergänzung zu Rupert. Den kannte ich bisher auch nur aus dem Film "Der längste Tag" mit Robert Mitchum, John Wayne, Henry Fonda und Richard Burton, um einige zu nennen. Ein Hollywood-Highlight ist dieser Film sicher nicht. Aber dennoch irgendwie "unterhaltsam", sofern man dies von Kriegsfilmen sagen kann. Und da wir ja immer noch hollistisch unterwegs sind, gibt es auch bei Douglas Adams' "Per Anhalter durch die Galaxis" einen Rupert. Einen Planeten in unserem Sonnensystem, welcher weit außerhalb Plutos liegt . Lieber Walter, bist Du im Übrigen irgendwie verwandt, oder verschwägert mit Hermann??

@Gregor: Gebe dir hinsichtlich der Verfilmung recht. Eine wirklich ausgezeichnete Miniserie. Auf Grund deines Spoilers gehe ich davon aus, dass die Easykompanie von Bastogne über das belgische Foy auch in Richtung Cavembourg und später Hagenau im Elsaß verlegt wird.

@Felix: Ich stimme dir uneingeschränkt zu. Mit das Vergnüglichste, was man hier im Forum lesen kann.

Freue mich auf kommenden Freitag.


LG


Moin ihr Freunde Cavembourgs,
am Ende meines ersten Beitrags zur überaus spannenden Geschichte unseres geliebten Cavembourgs habe ich ganz bewußt mit meinem Namen signiert. Eigentlich hätte es sogar "Märker" heißen müssen - aber in den Zeiten dieses Internetzes, von dem jetzt ja alle reden, wobei ich ja immer noch nicht glaube, dass sich dieses Internetz wirklich durchsetzen wird - wird daraus ja "Maerker". Und ja @Miraculus, ich bin natürlich durch diese Geschichtsstunden zu Cavembourg auch darauf gekommen, daß ich eventuell mit Hermann Merker verwandt sein könnte. Deshalb habe ich ja begonnen, ein wenig Ahnenforschung zu betreiben...
Wir werden sehen....
Lg Grüße an alle Freunde unseres geliebten Cavembourgs


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#716 von greg , 14.01.2020 09:51

Hallo Freunde des Stummiforums

da ist wieder einiges zusammen getragen worden! Man lernt nie aus.

@Felix: Das Schreiben macht um so mehr Spass, wenn man solche Kommentare bekommt! Dankeschön

@Peter und @Walter: Ich kann vielleicht etwas zur Ahnentafel des Hermann Merker beitragen: Hermann Merker, der Modellbahnpionier aus Fürstenfeldbruck, ist Namensvater des Hermann Merker aus unserer Geschichte Die Namen (wenn sie nicht von der Realität aufgezwungen sind) haben meistens einen Bezug zur Modellbahn.... z.B. Siegfriede heißt so, weil Siegfried (Nachname Kahn) Mitgründer der Firma Trix war, auch Königin Paula (aus dem Hause Lehmann). Ausnahmen betätigen die Regel: z.B. Prinzessin Delane, die wegen ihrem Vater Franklin Delano Roosevelt so heißt, oder Karl Napf, der wegen einem Sprichwort meiner Familie (Karl Napf aus Dapfen) so benannt wurde (der Vorschlag kam von den Kindern). Ich weiß nur nicht mehr (damals hatte ich es noch nicht so mit dem Verlinken) warum der Staatsgründer Heinrich heißt. Mit Märklin hat es offensichtlich nix zu tun..... ops:
Trotzdem: Die allermeisten Namen weisen auf die Modellbahn hin (z.B. auch der 1. Ministerpräsident und spätere Putschist Esuh).

@Erich: Danke für die Abhandlung über Rupert! Faszinierend! Die Geschichte Merkers ist damit noch lange nicht zu Ende. In der Operation "Soft Drive Sinus" (Merkers Agentenname "Sinus" verrät es) spielt er noch eine tragende Rolle....

@Ulrich: Ja, so eine Guido Knopp-Einleitung hätte schon was, wenn man da nicht sofort mit dem Urheberrecht in Konflikt käme..... aber die Idee ist gut!

@Walter: Ich bin gespannt was du noch ausgräbst und hoffe ich habe oben nicht vorgegriffen?! ops:

Am Freitag gehts weiter und ich freu mich schon drauf

euer

gregor


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CAVEMBOURG: Der 2. Weltkrieg Teil 5: Von Seehunden und "Wunderwaffen"

#717 von greg , 17.01.2020 08:20

Der 2. Weltkrieg Teil 5: Von Seehunden und "Wunderwaffen"

Nach der Verlagerung der Produktion von Panzerzugwagen nach Österreich im Juli 1943, überraschten die deutschen Besatzer die Ingenieure der cavemburgischen Lokomotivbaumanufaktur mit dem Befehl, U-Boote zu entwickeln. Denn die deutschen Eigenkonstruktionen im Kleinst-U-Bootbau ("Hecht", "Molch"."Biber") waren für den Kampfeinsatz nur begrenzt geeignet oder sogar ungeeignet und man benötigte dringend frische Ideen.

Hintergrund: Das Deutsche Reich hat erst angesichts der sich verschärfenden Kriegslage und des unvermeidlichen Übergangs in einen Verteidigungskrieg und der drohenden Invasion der Alliierten mit der Aufstellung von Kleinkampfverbänden als Waffe der Überraschung und der Defensive begonnen. 1943 waren die kampfkräftigen Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine fast vollständig ausgeschaltet. Der U-Boot-Krieg war zum Erliegen gekommen. Es musste nach Wegen gesucht werden, um die Seekriegführung wieder zu intensivieren. Kleinkampfmittel wie Zwei-Mann-U-Boote schienen die Lösung.
Bei der Vergabe dieses Auftrages spielte die Klöbensieler-Seerüben-Attacke von 1912 eine gewisse Rolle: Bis heute lebt die Legende, dass ein U-Boot am 15. April 1912 versehentlich den Passagierdampfer Titanic versenkte. Diese Geschichte bezweifeln zurecht einige Historiker, doch das Deutsche Kaiserreich, auf das der Verdacht fiel, dementierte die U-Boot-Geschichte nie wirklich. Zum Teil wohl aus dem Kalkül heraus, daß ein U-Boot mit solch seetauglichen Leistungen im Jahr 1912 eine gewissen Reputation hervorrief, die man dem Kaiserreich durchaus zubilligte. Dass beim Untergang des Schiffes der beliebte cavembourgische König Karl I. verstarb, war ein Detail, das bei der anschließenden Legendenbildung um einen Eisberg, den halbherzigen Dementis des Kaiserreichs und schließlich mit den zeitgenössischen Berichten um die aufstrebende Technologienation Cavembourg und ihrem König, eine Gemengelage bildete, die die Deutschen schließlich veranlasste zu glauben, wenn nicht sie selbst, dann hätte nur Cavembourg 1912 so ein seetaugliches U-Boot bauen können. Das Renommee der Lokomotivbaumanufaktur tat ihr übriges.


Alle Bedenken und Argumente der cavembourger Ingenieure halfen nicht. Die Lokomotivbauer sollten an ihre angebliche „großartige Bootsbautradition“ anknüpfen und hatten nun, "Befehl ist Befehl!", U-Boote zu entwickeln. Und diese mussten (Cavembourg liegt bekanntlich fernab der Küste) auf Schienen transportabel sein. Auch auf Grund dieser Anforderung kamen nur relativ kleine Boote in Betracht.
Am einfachsten schien es den Lokomotivbauingenieuren, die bewährte Konstruktion großer U-Boote auf die Dimensionen der Kleinst-U-Boote zu übertragen. Nach intensivem Studium im U-Bootbau, konstruierten sie innerhalb eines Jahres zwei verschiedenen Prototypen, die man in einem aufgestauten Waldsee vor Ort erprobte, dabei intensive Tauchtests durchführte und schließlich im März 1944 auf Eisenbahnwagen verlud.



Foto: Auf dem Zug erkennt man das U-Boot Typ XXVII B "Seehund" (auf dem vorderen Wagen) und das U-Boot Typ UA1 mit amphibischen Fähigkeiten "Seeteufel" auf dem zweiten Wagen.

Der erste Prototyp "Seehund" ging in die Howaldtswerke nach Kiel. Bis 1945 baute man dort 285 Exemplare der "Seehund". Die erste Produktionscharge von 10 Booten traf bereits im Juli 1944 im niederländischen Ijmuiden ein, das der Heimathafen der Seehundflottille werden sollte. Hier fanden erste Testfahrten auf offenem Meer statt. Die zukünftigen "Seehund"-Besatzungen übten noch in Neustadt (Hollstein) mit der deutschen U-Boot-Entwicklung "Hecht".
Der zweite Prototyp "Seeteufel" war ein amphibisches Fahrzeug, das auf Gleisketten selbstständig vom Transportwagen herunter übers Ufer ins Wasser fahren konnte. Man war damit nicht mehr auf Hafenanlagen mit Hebeanlagen oder einen Kran angewiesen. Die operative Einsatzplanung erweiterte sich damit erheblich. Die Seeteufel konnte auch auf dem Meeresgrund fahren und 2 Torpedos bzw. 2 Seeminen transportieren. Der cavembourger Prototyp kam in die Borgwardwerke nach Bremen. Zu einer Serienproduktion und einem Fronteinsatz kam es nicht mehr.



Foto: Die U-Bootentwicklung "Seeteufel" wird auf dem Wagen gesichert. Leider ist der cavembourgische Protopyp verschollen (vermutlich bei der Bombardierung der Borgwardwerke zerstört).



Foto: Bei der Lok, die den U-Boot-Zug am Haken hat, handelt es sich um eine Dieselelektrischen Lokomotive vom Typ D311 der Wehrmacht. Sie war für den Dienst an großen Eisenbahngeschützen, wie das 80cm-Sondergeschütz "Dora" oder des "Schweren Gustav", gebaut worden. Die Lok hat eine bemerkenswerte Geschichte: Nach der Eroberung von Sewastopol 1943, dem ersten und einzigen Einsatzort des "Dora"-Geschützes, kam die D311.01 zusammen mit dem Sondergeschütz nach Rügenwalde. Der Einsatz des Sondergeschützes war ein logistische Herausforderung gewesen und sein Anteil am Erfolg der Eroberung Sewastopols und sein militärischer Nutzen mehr als zweifelhaft. Das Geschütz wurde darum eingelagert, die Lokomotive musste nun auch andere Transportaufgaben übernehmen und kam bis nach Luxemburg bzw. Cavembourg. Einer Gruppe der LFCM unter Leitung des österreichischen Eisenbahners und gebürtigen Cavembourgers Benjamin Grottler gelang es, in einer waghalsigen Aktion die Lok in Etappen nach Österreich zu "schmuggeln": Darüber hinaus hatten sie es geschafft, ein halbes Dutzend fahrbereite Flachwagen und mehrere Panzerwracks für einen Transport zu organisieren. Um dem Ganzen noch einen offiziell Anschein zu geben, fälschte Grottler Frachtpapiere, laut denen die Panzerwracks als kriegswichtiges Material in den Reichswerken AG "Hermann Göring" im Standort Linz/Österreich verbracht werden sollten, um dort eingeschmolzen zu werden. In Wirklichkeit verwendeten sie die Panzerwracks um Eisenbahnstrecken zu sabotieren. Außerdem entzogen sie so die Lok dem Zugriff der Wehrmacht.
In Österreich angekommen, versetzte Grottlers Widerstandsgruppe (er selbst blieb untergetaucht in Cavembourg, da nach ihm in der Zwischenzeit intensiv gefahndet wurde) die D311.01 optisch in einen scheinbar erbärmlichen Zustand und verbrachte sie auf ein Abstellgleis mit zur Ausschlachtung vorgesehenen Reichsbahn-Lokomotiven. Nach dem Krieg reaktivierte Grottler (der 1947 zurück nach Österreich ging und die Stelle des Abteilungsleiters der Bundesbahnabteilung „Infrastruktur und Fahrzeuge“ bei der ÖBB angenommen hatte) die D311.01 und überstellte sie ins BW Linz. Die ÖBB setzte die Lok bis zu ihrer Ausmusterung 1973 im schweren Güterzugverkehr in Vorarlberg zwischen Reuthin, Bregenz und Bludenz ein.




Foto: Der cavembourgische Stausee, in dem die U-Boote ihre ersten Tauchgänge machten, ist heute ein beliebter Badesee und Ausflugsziel. Seine Lage nahe an den Eisenbahngleisen war optimal, um die Boote mit einem Kran von den Transportwagen ins Wasser zu heben. An die U-Boot-Vergangenheit des Sees erinnern heute noch die Betonbruchstücke rechts, die einmal den Sockel für einen Kran bildeten, der Betonrest links, der einmal ein Landungssteg war, und schließlich der Name des Sees: „Etang des phoques" - "Seehundteich“. Das Foto stammt aus den 1980ern.

Hinweis zum Film: Ein Beitrag über die U-Boot-"Wunderwaffen" sollte ursprünglich auch in die Deutsche Wochenschau. Warum man davon Abstand nahm ist nicht überliefert. Denkbar wäre, daß man damit indirekt zugegeben hätte, daß das prestigeträchtige Sondergeschütz "Dora" nicht mehr im Einsatz war, da die dazugehörige Lok offenbar für andere Aufgaben Verwendung findet. Oder daß man ahnte, mit der Bezeichnung "Wunderwaffe" verbindet man gewöhnlich etwas Beeindruckenderes und die Kleinst-U-Boote propagandistisch nicht viel hermachten. Wie dem auch sei: Es sind ein paar rohe, zum Teil unbearbeitete, nie veröffentlichte Filmaufnahmen und kurze Ausschnitte erhalten geblieben, die den Transportzug mit den U-Booten in Cavembourg zeigen. Außerdem das Entladen in Ijmuiden, die Erprobungsfahrten und sogar Unterwasseraufnahmen. Die letzen Ausschnitte verwendete man später in einer amerikanischen Dokumentation, die man heute z.B. auf youtube ansehen kann.



Ein U-Boot der Seehundklasse wird noch eine wichtige Rolle in unserer Geschichte spielen: Während einer Erprobungsfahrt im August 1944 kaperten und entwendete eine Gruppe Widerstandskämpfer eine "Seehund" vor der niederländischen Küste - Beginn der Operation "SoftDrive-Sinus" - Aber davon später...

Die vermeintlichen "Wunderwaffen" hatten keinen Effekt auf den Kriegsverlauf. Wunderlich bleibt an diesen Waffen jedoch, wie ein Stück Seemannsgarn zur Legende reifte und die deutschen Besatzer die Ingenieurskünste und das Know-how der renommierten Königlichen Lokomotivbaumanufaktur mit dem Bau zweier Kleinst-U-Boote verwendeten.

Literatur: Im Kleinst-U-Boot von Werner Schulz, Brandenburgisches Verlagshaus


Fortsetzung folgt: Megalomanisches Spielzeug


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zuletzt bearbeitet 21.10.2021 | Top

RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#718 von Miraculus , 17.01.2020 09:21

Guten Morgen Gregor,
tolle Fortsetzung. Die


Grüße


Peter

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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#719 von Dampfliebe , 17.01.2020 09:30

Hallo Gregor,

vielen Dank für deinen informativen Bericht über die Entwicklung von U-Booten in einem Binnenland wie Cavembourg. Anscheinend gibt (oder gab) es nichts was es nicht gibt/gab.
Zum Glück hat die Größe des "Etang des phoques" die Entwicklung größerer Boote verhindert und so gab es anscheinend keinen zerstörerischen Einsatz der amerikanischen Luftwaffe gegen die cavemburgische Lokomotivbaumanufaktur als Produzent kriegswichtiger Erzeugnisse.

Toller Bericht, super Recherche.

Liebe Grüße
Volker


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#720 von greg , 18.01.2020 16:19

Hallo zusammen

Danke für euer Feedback auch über PN!

@Volker: Dass Cavembourg nicht Ziel alliierter Luftangriffe wurde, ist dem amerikanischen Präsidenten Roosevelt zu verdanken. Wie wir wissen, hatte er ein ganz spezielles Verhältnis zur Königin. Die hätte ihm sicher was gehustet, wenn er es gewagt hätte, ihrem Land auch nur ein Häärchen zu krümmen.... Seltsam ist aber, dass die Deutschen diesen Umstand nicht noch viel schamloser ausgenutzt haben. Sie wussten sicher auch davon (wie der Rest der Welt)....

Euch allen ein schönes Wochenende und bis bald im "Landkreis" Cavembourg

gregor


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#721 von Claus B , 18.01.2020 18:03

Hallo Gregor,

Zitat

Hallo zusammen

Danke für euer Feedback auch über PN!

@Volker: Dass Cavembourg nicht Ziel alliierter Luftangriffe wurde, ist dem amerikanischen Präsidenten Roosevelt zu verdanken. Wie wir wissen, hatte er ein ganz spezielles Verhältnis zur Königin. Die hätte ihm sicher was gehustet, wenn er es gewagt hätte ihrem Land auch nur ein Häärchen zu krümmen.... Seltsam ist aber, dass die Deutschen diesen Umstand nicht noch viel schamloser ausgenutzt haben. Sie wussten sicher auch davon (wie der Rest der Welt)....

Euch allen ein schönes Wochenende und bis bald im "Landkreis" Cavembourg

gregor



sicher war dem Präsidenten zu verdanken das Cavembourg nicht Ziel alliierter Luftangriffe wurde - er hatte ja ein Kröösken mit der Königin.
Bis zum Eintritt der USA in den Krieg haben sich die Deutschen nicht getraut Cavembourg viel schamloser auszunutzen weil die Vermutung der Deuschen Führung nahe lag, die USA würden Deutschland dann den Krieg erklären.
Als Amerika in den Krieg eintrat wurde Deutschland massiv von den Alliierten aus der Luft angegriffen (Amerikaner am Tag - England bei Nacht) das sie genug mir sich selbst zu tun hatten. Ausserdem war man nun im Osten nach dem Debakel von Stalingrad konstant auf dem Rückzug ("Vorwärts Kameraden - wir ziehen uns zurück ) Viele Jagdstaffeln wurden zur Reichsverteidigung abgezogen und wurden dort nach erscheinen der P51 Mustang systematisch aufgerieben und die "Wunderwaffen ME 163, ME 262" erzeugten zwar massiven Eindruck aber wenig Wirkung. Der dicke Hermann wurde, aufgrund der Behauptung "Wenn ein feindliches Flugzeug über dem Reichsgebiet fliegt will ich Meier heißen", schon längst im Volksmund nur noch 'Hermann Meier' genannt. Nach dem D-Day war doch ausser 'verzweifeltem aufbäumen' nichts mehr. Es ging doch alles - auch aufgrund der alliierten Luftherrschaft - in die Hose, siehe die Ardennenoffensive.

Im übrigen hatte ich wieder einen unterhaltsamen Nachmittag.

Weiterhin viel Spass am gemeinsamen Hobby
Glück auf und bis demnächst aus dem fiktiven Essener Stadtteil Altenbeck


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viele Grüße - Claus


 
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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#722 von Vorarlberg-Express , 18.01.2020 22:07

Hallo Gregor,

wann ist denn wieder Freitag? (wegen der nächsten Folge...)
Wie immer toll geschrieben, nur fehlte mir etwas die Zeit um die Links zeitnah zu ergründen und drauf zu schreiben.

Ich bin sehr gespannt, ob nach den Operationen Sinus und SoftDrive auch noch ein Kommando "Chinaböller" folgen wird... ?
Und die nach Österreich geschmuggelte D311 der deutschen Wehrmacht, die heute 2018.01 und 02 heißt, blieb ja als fahrfähige Museumslok erhalten.

Dir ein schönes Wochenende

Gerhard




Mit Toni aus Müselbach unterwegs in meiner kleinen H0/H0e - Welt

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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#723 von Schwellenzähler , 19.01.2020 10:37

Guten Morgen Gregor

Als langer, stiller und begeisterter Mitleser muß ich jetzt einfach mal Respekt zollen. Die Idee der Geschichte des fiktiven Königreiches Cravembourg sowie die Umsetzung in Text und Bild sind schlichtweg nicht zu toppen
Nicht nur, das du Fiktion und reale Ereignisse in nahezu perfekt glaubhafter Harmonie darbietest ( da steckt bestimmt einiges an Recherche dahinter ), sondern auch der Anteil an technischen Informationen der bahnbrechenden Erfindungen seitens der Lokomotivmanufaktur sind klasse. Da kann man ( natürlich in die Realität zurückversetzt ) sogar noch was lernen!!!!!

kurzum, die Story ist der , und ich freue mich schon auf die nächste Folge!

Gruß

Carsten


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#724 von ssihr , 19.01.2020 11:12

Hallo Greg,

weil ich aus der Nähe von Cavembourg komme (Mosel bei Trier), aber vor allem weil ich Deine Geschichten und die von Dir dargestelllten Szenen ganz toll finde, möchte ich einfach mal einen Kommentar von mir hinterlassen.

Mach weiter so und viele Grüße in die Südpfalz aus einer anderen Ecke von RLP,


Viele Grüße
Stefan

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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#725 von duke1 , 19.01.2020 12:16

Hallo Greg,
heute stand in der regionalen Presse folgendes zu lesen:



Viele Grüße
Uwe


Gerne auf ein Wiedersehen auf der Bieberbacher Kreisbahn
Uwe

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