Liebe Modellbahnfreunde,
zunächst möchte ich erst einmal Danke sagen!
(Wem das zu viel Text ist, kann auch weiter runter scrollen, zu dem, was ich eigentlich vorhabe heute hier vorzustellen. Ich bin leider oft sehr ausschweifend.)
Danke, dass ihr Stummis mit einem so reichhaltigen Potpourri an Wissen, Techniken und Liebe die „Faszination Modellbahn“ teilt. Das ist wirklich toll!
Seien es die komplett ausgestalteten Anlagen mit ihren Zugbildungen und die Betrachtung besonderer Details, oder die technischen Raffinessen, der Landschafts- und Gebäudebau, der sooft realistisch, liebevoll und detailreich ist.
Genauso die Bauberichte, die zeigen welche Möglichkeiten sich in der heutigen Zeit bieten...und das in allen Spurgrößen.
Nicht zu vergessen sind die Profis in der Gleis- und Anlagenplanung, die mit ihrer Vorstellungskraft den Ideen und Vorstellungen von alten Hasen sowie jungen / weniger erfahrenen Moba-Hüpfern auf die Sprünge helfen. Gerade auch das Einführen in jene Gedankenwelt (Bahnhofspläne richtig lesen, Gleisführung hinterfragen, etc.) ist eine große Hilfe, damit der Weg zur eigenen Traumanlage näher rückt.
Man sieht als stummer Leser (das sind nun wohl doch schon paar Jahre bei mir...) mit welcher Begeisterung ihr dabei seid. Auch wie sehr ihr gegenseitig von dem großen Wissen der Masse profitiert und somit jeder für sich, auch mit der Hilfe und Unterstützung anderer Stummis oder auch schon durch das Lesen und Abgucken in verschiedenen Threads, seinen Weg geht, um die Anlage, das Modul/Segment/Diorama nach seinen Vorstellungen zu bauen und zu betreiben.
Jenes Stück selbstkreiierte Welt dann irgendwann zu sehen, was einem im Inneren eine gewisse Zufriedenheit gibt oder man sich nach einem anstrengenden Tag mit einem guten Getränk zurücklehnen und Züge gucken kann, die sich eben durch die Landschaft schlängeln, und sich an diesem eigenen kleinen Meisterwerk erfreuen kann....das ist Glück. Ihr teilt das.
Etwas zu schaffen, woran man vorher kaum glaubte und man glücklich ist, dass die anderen mit Rat und Tat zur Seite standen... ich finde das wirklich großartig. Das ist auch der Grund, der mich dazu bewogen hat, mich hier anzumelden.
Da fällt mir ein: Wenn ich schon beim Danksagen bin... natürlich auch ein Dank an die Admins, für das Freischalten, damit ich hier überhaupt etwas schreiben kann. :-)
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So, nun aber mal zu mir.
(Wer das auch überspringen will, der scrollt am besten zum nächsten Eintrag, [der bald kommen wird] wo ich dann mal mein Vorhaben konkretisiere.)
Ich bin ein frisch-gebackener Endzwanziger und lebe im schönen Südwestsachsen. Ich bin schon seit geraumer Zeit Modellbahner. Jedoch schlummerte dieses Faible für ca. 15 Jahre.
Wie fing es alles an...tja...da kann ich mich nicht mehr recht dran erinnern. Es gibt aber ein Foto von mir. Da war ich ca. drei Jahre alt. Es war eine „Platte“ und die stand in meinem Zimmer. Ich glaube mein Vater hatte sie für sich gebaut. Wann weiß ich nicht...aber wie es halt so war, wird auch der Vater zum Kind und schwuppdiwupp ist der Regler am Trafo der liebste Knopf...auch für mich als kleiner Knirps. Es war eine TT-Anlage mit zwei Runden (kein direktes Oval) und einer Acht. Die Berge waren bemalter Bauschaum, Lichtsignale gab es und jedes Gebäude war beleuchtet. Da funkelten meine Augen.
Weiter hatte meine Mutter eine Spur-N-Anlage. Da waren es wirklich zwei Ovale. Mein Großvater baute sie, da war meine Mutter noch klein.
Ich spielte dann irgendwann damit. Da war ich ca. 6 Jahre alt. Er hat dann irgendwann ein ICE-Startset von Fleischmann gekauft und da war es natürlich spitze für mich, durch die Kurven zu sausen.
Die TT-Anlage meines Vaters war während dieser Zeit dann irgendwie verschwunden. Sie schläft auch heute noch, nach wie vor auf unserem Dachboden.
Zurück zu meinem Großvater. Als ich in der 4. Klasse war haben meine Großeltern ihr Haus renoviert. Dabei bekam ich auch ein Zimmer unterm Dach....und eine Modellbahn. Es war Opas Größe: Spur N. Ein „digitales Super-Startset“ von Minitrix.
Das Oval wurde nach ein paar Jahren vergrößert mit einer Parade über der Dachbodentreppe. Diese wurde dann aber nie gänzlich fertig gestaltet. Die Modellbahn schlief ein, als ich ca. 16 Jahre war.
Hier mal ein paar Bilder von der Anlage:
Wie das Leben so spielt, war dann die Schule erst einmal wirklich wichtig. Danach ging es ein Jahr ins Ausland und als ich zurückkam fing das Studium an. Eine reizvolle Zeit. Nach zwei Jahren wechselte ich den Studiengang und zog nochmals um. Das ging einher mit dem Tod meines Opas. An die schönen Momente des gemeinsamen Bastelns an der Modellbahn erinnerte ich mich gern. Das war der blanke Kurzurlaub an meinen Wochenenden in der Schulzeit.
Zum Jahreswechsel 2016/17 habe ich mit meiner besseren Hälfte dann einen Städtetrip nach Hamburg gemacht. Tja...und da ist ja nun das Miniaturwunderland. Ich war schon früher zweimal dort (mit meinen Eltern und später nochmal mit meinen Großeltern). Meiner Liebsten schlug ich es jedoch gar nicht erst vor. Ich wusste, dass sie daran kein Interesse hat. Aber sie meinte vor Ort: „Alle schwärmen davon, ich glaub das muss schon ganz gut sein.“ Da war ich natürlich hellhörig und hatte keinen Einwand. In der Ausstellung meinte ich dann zu ihr, dass ich vielleicht doch auch irgendwann (wenn ich mal älter bin) auch eine Modellbahn haben könnte. Ich wusste ja nicht wie sie reagiert. Aber sie lachte und meinte: „So lange ich nicht mitspielen muss, gern. Da weiß ich wenigstens wo du bist und machst sonst keinen Blödsinn.“ Ja und da war er nun, der Moment wo die Fantasie wieder zu blühen begann.
Erstmal guckte ich nur Bilder und YouTube Videos an. Ich googelte alles Mögliche und stieß auf das Stummiforum. Irgendwann kamen Zeitschriften. Da ich nur das Hobby in Gedanken auslebte, schenkte mir meine Freundin dann ein Abonnement vom Eisenbahn-Magazin. Da war ich begeistert, weil ich sowas auch nie vermutet hätte. Ich verschlang Bild für Bild, Zeile für Zeile, Wort für Wort....und dann ging es irgendwann los: auf meinen Streifzügen durch Foren, Webseiten, Zeitschriften, Büchern, Videos...etc. Ich plante auf einmal. Sämtliche Spurweiten. Ich hatte (hab) da riesige Freude dran. Erst Spur N, dann H0, dann weiter mit H0e, später auf Modulen. Ich kam zur Spur 0 und bastelte dann aus Karton Donnerbüchsen und die BR 50, also als reine Papp-Klötzer, um einfach eine Größenvorstellung zu bekommen. Ich fand es grandios.
Die Entscheidung fiel dann zugunsten der Wertschätzung und Erinnerung an meinen Opa, sowohl aber auch dem Platz, zu einer Anlage mit der Spurweite N. Dort könnten dann eben mindestens die beiden Züge und auch die Drehscheibe von der Anlage, die bei meinen Großeltern stand, wieder zum Leben erweckt werden....und Opa würde vielleicht von irgend einer Wolke stolz hinunter gucken. Irgendwie könnte er dann mitfahren.
Tja und dann, exakt ein Jahr nach dem Besuch im Miniaturwunderland, ging ich zielstrebig zu einem Modellbahn-Händler in der Region und wollte nur mal gucken. Gucken, ob sie die BR-82 der DB von Piko mit Sound hätten. Denn die gefiel mir und hatte ja im Grunde Bestnoten bekommen. Ich war zwar skeptisch mit dem Sound, vor allem weil ich ihn nur von den Videos kannte, aber ich dachte: in echt klingt es ja immer anders.
Allerdings war mein Wunsch mir die Lok als DB-Modell anzuschauen ja dann doch eher ungewöhnlich hier im ehemaligen Gebiet der DR. Sie war aber da. Der Händler führte sie vor....das Schicksal nahm seinen Lauf...
Die meisten Menschen wissen noch genau, was sie sich von ihrem ersten Gehalt gekauft hatten. Irgendwas Verrücktes ist es ja dann doch, weil man auf einen Schlag sich etwas leisten kann.
Ich wusste in dem Moment nur: bei mir wird es genau diese Lok sein. Das war ein wahnsinnig tolles Gefühl. Ich kaufte noch ein Gleis dazu und somit hatte ich wenigstens (mit der alten Selectrix-Steuerung aus dem Startset) die Möglichkeit auf 30cm zu „fahren“ und den Sound zu hören. Das war nun der Beginn im Januar 2018...
Hier noch zwei Bilder von meinem ersten Gehalt:
Übrigens: alle Bilder sind nur Handyaufnahmen. Für eine richtige Kamera und entsprechendes Licht hat es noch nicht gereicht. Ich brauchte erstmal Holz, Elektrik, Werkzeug und Rollmaterial. Darum geht es dann irgendwann in den nächsten Beiträgen. Denn erstmal wird es um die Vorstellung „meiner“ Idee gehen.
Bis dahin und liebe Grüße
Philipp