Hallo,
ich möchte Euch hier mein momentanes Projekt vorstellen. Es handelt sich um die DB Doppelstockwagen (kurz Dosto) von DWA mit den Bauarten DBpza 751.9 und DABpza 756.9. Mein aktuelles Zugprojekt ist der RE 60/70 in Niedersachsen, der bis zum Fahrplanwechsel 2015 von DB Regio betrieben wurde. In diesem fünfteiligem Wendezug war fast immer mindestens einer der beiden genannten Bauarten anzutreffen. Um einen realistischen Zug von diesem Vorbild bilden zu können, kommt man daher um die Wagen nicht herum.
Leider gibt es von den Wagen noch kein Modell in H0. Glücklicherweise hat/hatte Tillig Wagen der Bauarten DBza 751.0 und 756.0 im Sortiment. Diese stellen die Vorgängerbauarten des DBpza 751.9 bzw. DABpza 756.9 dar. Ab 2006 wurden/werden 751.0 zum 751.9 umgebaut, analog dazu die 756.0 zu 756.9. Hierbei haben die Wagen eine Klimaanlage bekommen. Dies kennzeichnet auch der Buchstabe "p" in dem Bauartnamen. Im Weiteren schreibe ich nur noch vom DBpza 751.9. Der DABpza 756.9 besitzt im Gegensatz zum erst genannten noch einen 1.Klasse-Bereich. Sonst unterscheiden sich die Bauarten nicht groß.
Nun ist mein Plan, einen Tillig Dosto zu nehmen und den entsprechend umzubauen.
Dabei ist die größte Herausforderung, dass ich Teile des Daches komplett ersetzen muss. Ich will dafür ein neues Dachstück konstruieren. Entweder nur als 3D-Druck oder zusätzlich mit Ätzteilen, falls die gedruckten Teile noch nicht zufriedenstellend sind. Worauf zu achten ist, zeige ich Euch im Folgenden mit zwei Fotos. Beide Bilder stammen von Christian Dittmer, die ich freundlicherweise verwenden darf.
Der DBza 751.0 hat über jedem Türbereich ein kleines Lüftungsgitter.
Durch den Umbau zum DBpza 751.9 gibt es nur noch über drei der vier Türbereichen dieses Lüftungsgitter. Zudem sind sie weiter ans Wagenende gewandert. Die abgebildete Wagenseite besitzt oberhalb beiden Türbereichen die Lüftungsgitter. Auf der anderen Seite fehlt es hingegen oberhalb von einem Türbereich. Außerdem befinden sich an den ehemaligen Stelle der Lüftungsgitter nun größeres Ansauggitter, die sich fast über das ganze Dach ziehen.
Weitere Unterschiede zwischen den Bauarten 751.0 und 751.9 sind:
-Umbau einer Hälfte des Untergeschosses zum Mehrzweckbereich
-Einfügen eines weiteren Lüftungsgitters neben einem Türbereich. Es handelt sich um den Bereich neben den Türen, der auf dem obigen Bild des DBza 751.0 ganz rechts zu sehen ist.
-veränderte Anordnung der Klappfenster, z.B. hatten einige DBpza 751.9, die auf dem RE 60/70 eingesetzt wurden, in der unteren Fensterreihe insgesamt sechs große Klappfenster. Dies trifft auch auf den Wagen vom Foto zu.
-Wechsel der Zugzielanzeige (ZZA) von einer Flip-Dot- zu einer BiLED-Ausführung
-Austausch der Sitze (RSB-Design -> DBM-Design)
So, jetzt komme ich zum aktuellen Stand des Projekts.
Wie auf dem Bild zu sehen ist, beschäftige ich mich aktuell mit der Dachrundung des Wagens. Zwar besitze ich momemtan noch keinen 3D-Drucker, jedoch kann ich dem 3D-Labor meiner Uni arbeiten. Hier kann man seine eigenen Projekte konstruieren und gleich dann drucken lassen. Das reduziert die Dauer meines bisherigen Konstruktionsprozesses. Bisher habe ich immer was bei Shapeways bestellt. Bis zu ein oder zwei Wochen hat es immer gedauert, bis ich die gedruckten Teile in den Händen halten konnte. Wenn die Form noch nicht gestimmt, hat es nochmal so lange gedauert.
Im 3D-Labor kriege ich die Teile nach etwa fünf Minuten aus dem Drucker. Da spart man schon viel Zeit.
Mit dem letzten Ergebnis bin ich schon ganz zufrieden. Hierfür habe ich es an das Tillig-Modell herangehalten. Später werden die Teile noch glatt geschliffen. Das ist jetzt aber noch nicht wichtig.
Erstmal geht es mit den Ansauggittern weiter.
Das wars erstmal mit der Vorstellung des Projekts. Was haltet Ihr davon? Habe ich vielleicht noch etwas beim Umbau der Wagenbauarten vergessen? Lasst es mich wissen.
Gruß
Bjarne