Hallo in die Runde,
hier wie angekündigt als eigener Faden meine Bus-Umbauten und Verfeinerungen nach Berliner Vorbild.
Anfangen möchte ich mit dem Klassiker, der lange Jahre den Busverkehr im Westteil der Stadt geprägt hat, dem D2U.
Basis ist das bekannte Wiking-Modell.
Dieses Modell wurde anfangs von Wiking mit offener Heckplattform angeboten, später dann analog zum Vorbild mit Doppelfalttür am Heck.
Wenn man sich näher mit dem Vorbild beschäftigt stellt man schnell fest, dass das Wiking-Modell einige Details unterschiedlicher Baujahre und Lieferserien vermischt, die es so vereinigt an ein und demselben Wagen nicht gab.
Die Fahrertür ist klein, sie reicht nicht bis an die untere Karosseriekante, stattdessen gibt es noch eine Trittmulde zwischen Unterkante der Tür und der unteren Karosseriekante. Das gab es nur bei den ganz frühen Serien, die im Unterdeck auch noch gerade Windschutzscheiben hatten. Das Wiking-Modell hat hingegen die Panoramascheiben der späteren Serien, die zu den Seiten hin abgerundet um die Ecke geführt waren.
Mein Modell sollte die geraden Windschutzscheiben haben, aber bereits die große Fahrertür. Dazu die offene Heckplattform. Da die Basis meines Umbaus ein neueres Modell mit geschlossener Hecktür war, musste ich die Doppelfalttür entfernen und die Öffnung um die Ecke herum etwas erweitern. Beim Wiking-Modell kann man noch gut an der Formtrennkante erkennen, wo die große Öffnung ursprünglich verlief, das hilft bei der Öffnung der Plattform.
Angefangen habe ich also mit dem Öffnen der Heckplattform.
Danach habe ich die ganze Karosserie plangeschliffen. Warum? Die originalen D2U hatten deutlich sichtbare Spanten. Diese hat Wiking durch gravierte Doppellinien angedeutet, das gefiel mir so nicht, zumal die Spanten nicht an allen Stellen des Modells korrekt positioniert waren. Die beiden dicken umlaufenden Zierlinien sind zudem viel zu mächtig dargestellt. Auch ist das Dach für mein Empfinden zu platt, die Dachrundung an den Ecken teilweise falsch ausgerundet. Das in der Summe veranlasste mich, die Karosserie plan zu schleifen.
Danach habe ich die Spanten nach Fotos und eigenen Aufzeichnungen aus dünnen Polystyrolstreifen wieder aufgeklebt.
Auch habe ich die Strebe zwischen Windschutzscheibe und kleinem Dreiecksfenster an der Seitenwand modelliert:
Hier sieht man im direkten Vergleich, dass der Dachform eine Überarbeitung gut tut. Die größe der Fenster in den beiden Türflügeln der vorderen Tür variierten bei den unterschiedlichen Serien. Bei meiner Variante musste ich die unteren Fenster weiter nach unten vergrößern.
Das Wiking-Modell kommt etwas hochbeinig daher, ich habe es etwas tiefer gelegt und dabei auch gleich die Vorderachse lenkbar gemacht. Dafür musste im vorderen Radkasten Platz geschaffen werden.
In der direkten Gegenüberstellung sieht man, wieviel tiefer der Bus nun auf der Straße liegt. Ich finde, nun sieht man dem Modell an, dass die Räder beim Vorbild ein gewisses Gewicht tragen müssen.
In der Frontansicht werden weitere Details sichtbar, die geändert wurden.
Beispielsweise waren die Zielanzeigen anfangs seitlich nicht so stark abgerundet. Die geöffneten Ziel- und Liniennummern-Anzeigen erlauben es, später die Beschilderung quasi hinter Glas anzubringen.
Schließlich wurden noch Details wie Blinker und Rücklichter oder auch die dicke halbrunde Zierlinie unterhalb der Fenster im Unterdeck wieder angebracht. Unlackiert präsentiert sich das Modell so:
Ich überlege noch, ob der Bus noch die runden Blinker an der Front bekommt. Die frühen Serien bekamen diese erst später nachgerüstet.
Für die Blinker spricht, dass mein Modell bereits die breitere Mittelstrebe an der Heckplattform bekommen hat, ursprünglich war dort nur eine einfache Griffstange.
Mein Fazit: Man kann auf diese Weise noch ganz schön was rausholen aus diesem betagten Modell.
Was bleibt ist der berühmte wikingsche "angenäherte H0-Maßstab".
Wenn man den nicht mag, bleibt nur der völlige Selbstbau.
Das war der erste Teil.
Im nächten Teil werde ich auf den D3U eingehen. Ich habe ihn auf Basis zweier Wiking D2U gebaut.
Entgegen meiner Annahme gibt es davon noch keine Fotos, diese muss ich erst anfertigen.
Viele Grüße
Olli