RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen

#1 von md95129 , 24.04.2020 18:55

Ich poste das Thema hier, da es in diesem Forumsteil um Anlagen geht, die im Allgemeinen weniger als eine Handvoll Loks betreiben. Sammler mit dutzenden Nicht-DCC Loks werden bei analogem Betrieb bleiben, waehrend Betreiber grosser Anlagen mit DCC sicher das System ihrer Wahl schon lange festgelegt haben. Hier in diesem Thread geht es darum, mit wenigen Loks auf relativ kleinen Anlagen moeglichst naturgetreuen Betrieb zu machen. Dazu gehoert ein ruckfreies Anfahren/Fahren/Bremsen. Ich habe mich mit diesem Problem seit Jahrzehnten nicht nur theoretisch beschaeftigt, sondern auch mehrere eigene Entwicklungen betrieben. Mein Kriterium fuer gute Fahreigenschaften:
Eine Preiserfigur ohne Grundplatte auf einem Wagen muss von der Lok angekuppelt, angefahren und gebremst weden, ohne dass das Maennlein umfaellt.
Analog DC/Allgemeines
Fangen wir also mit den Grundlagen des Langsamfahrens an:
Im Gegensatz zu Booten/Flugzeugen/Drohnen ist bei Landfahrzeugen (Autos, Eisenbahnen) das Problem, dass das geforderte Drehmoment staendig wechselt (Getriebe, Kurven, Anhaengelast etc). Trotz diese wechselnden Bedingungen soll die Drehzahl moeglichst konstant bleiben. Eine Drehzahlaenderung (oder Ruckeln) ist besonders stoerend bei Langsamfahrt.
Die meisten Motore in kleinen Loks heutzutage sind Gleichstrommotore mit Permanentmagnet. Im Prinzip bestimmt die (Gleich-)Spannung am Motor die Drehzahl und der Strom das Drehmoment. Leider liegt in Serie mit der Wicklung ein inherenter Widerstand (z.B. verursacht durch den Wicklungsdraht). Dies bedeutet, dass bei Belastung die Drehzahl absinkt, um einen hoeheren Strom ziehen zu koennen. Dies wird um so stoerender, je kleiner die angelegte Spannung ist.
Nehmen wir mal einen typischen hochwertigen Motor wie den Faulhaber 1516 in 12V Ausfuehrung an. Er hat einen Innenwiderstand von 115Ohm.
Der Leerlaufstrom betraegt 11mA bei einer Drehzahl von 15000U/min. Ich will euch jetzt nicht mit endlosen Formeln langweilen, aber wenn bei 12V ploetzlich das verlangte Drehmoment soweit ansteigt, dass ein Strom von sagen wir 50mA erforderlich ist, sinkt die interne Spannung um 5.75V und damit die Drehzahl auf etwa 7200U/min ab. Dies ist zwar sichbar, aber noch nicht wirklich stoerend. Nehmen wir jetzt aber an, an der Lok liegen 1V. Selbst wenn wir den Motor komplett anhalten, ist der Maximalstrom nur noch etwa 8mA und damit das maximale Drehmoment sehr gering. Das heisst im Klartext, das bei niedrigen Spannungen/Geschwindigkeiten bei (reinem) DC-Betrieb die Lok sehr unruhig faehrt und schnell stehenbleibt. Das wird noch verstaerkt durch Probleme mit der Stromabnahme (laesst sich auch bei bester Wartung nicht ganz vermeiden). Man hat nun versucht, mit Schwungmassen die Unterbrechung in der Stromversorgung bzw. die Drehmomentspruenge "auszubuegeln". Meine Loks waren uebrigens alle bis vor ca. 2 Jahren mit Schwungmassen ausgeruestet. Warum ich diese ausgebaut habe, erklaere ich spaeter. Es gab Versuche, den Innenwiderstand des Motors durch Elektronik zu kompensieren, aber die Ergebnisse waren instabil. Ich habe dann um 1975 (ja, ich bin Urgestein) ein externes Fahrpult mit GegenEMK (BEMF) entwickelt, das die Spannung zum Motor periodisch unterbricht und in diesen Pausen die Generatorspannung misst, um dann im naechsten Zyklus die Motorspannung so anzupassen, dass die Geschwindigkeit konstant bleibt - aehnlich wie das DCC Decoder heute machen. Das funktionierte recht gut. Das Fahrpult wurde in Kleinserie gebaut. Ich habe den Schaltplan dann veroeffentlicht, nachdem die Schaltung mehrfach "geklont" wurde. Ihr koennt sie hier herunterladen https://www.dropbox.com/s/epblxse0ri57e8...994-04.pdf?dl=0. Mit der (niederfrequenten) Impulsbreitensteuerung als Hilfskruecke zum Langsamfahren konnte ich mich nie anfreunden, da das fuer Praezisionsmotore toedlich ist und bei "normalen" Motoren zum "Knurren" fuehrt. Heutige DC-Fahrpulte (z.B. Heisswolf) versuchen, bei Langsamfahrt durch Ueberlagerung von Impulsen das Stehenbleiben des Motors zu verhindern, aber in meinen Augen ist das ein Heftpflaster. Es gibt allerdings einen Modellbauer, der den DC Antrieb perfektioniert hat: Sein Praezisions-Fahrgestell mit zwei dreipunktgelagerten 3-Achsigen Fahrgestellen, Schwungmasse und absolut praezisem Getriebe sind schon ein Kabinettstueckchen viewtopic.php?f=50&t=166473.
DCC:
Ende 2006 kam von Cygnal (spaeter Silabs) ein winziger leistungsfaehiger Mikroprozessor (3mm x 3mm C8051F300) heraus und gleichzeitig erschienen die ersten Doppelschichtkondnsatoren (Gold-Caps). Da ich zu dieser Zeit sehr viel beruflich unterwegs war und Zeit auf Flughaefen/Fluegen hatte, habe ich mit diesen Komponenten einen DCC-Decoder mit Gegenkopplung entwickelt, der mit nur einem dieser Kondensatoren arbeitete und auch in kleine HOe-Loks passte (z.B. Roco-Feldbahnlok) https://www.dropbox.com/s/jfiap30r2zfags...mpiled.zip?dl=0. Die Ergebnisse waren sehr ermutigend, die Fahreigenschaften erfuellten muehelos meine Forderungen (Preiser-Figur) und ich habe dann noch weitere Loks mit diesem Eigenbau ausgeruestet https://www.youtube.com/watch?v=mm5UCQbDH3U. Ich schweifte in den folgenden Jahren ab in den Bau von Echtdampfloks und kam erst vor etwa 2 Jahren wieder zuruck zu den kleinen Schmalspurbahnen. Inzwischen haben die Decoderhersteller grosse Fortschritte gemacht, was die Regelung kleiner Motore betrifft. Die Stromabnahme war allerdings immer noch ein gewisses Problem. Schwungmassen verschlechtern die Regeleigenschaften, die ich deswegen jetzt alle ausgebaut habe, denn die "Stay alive" Schaltungen brachten den Durchbruch. Meine Versuche mit SMD oder Tantal Kondensatoren mit bis zu 4700µF haben mich nicht begeistert. Schaltungen dagegen mit "Gold Caps" sind absolut ueberzeugend. Es gibt inzwischen auch eine von einem Stummi-Kollegen entwickelte Loesung mit einem "Gold-Cap" die so klein ist, dass sie auch in HOe Loks passtviewtopic.php?f=21&t=171549. DCC ist inzwischen meine bei weitem bevorzugte Betriebsart, selbst fuer Mini-Anlagen. Die Kosten koennen minimal sein. Ein weiterer Stummi-Kollege viewtopic.php?f=7&t=176853 hat eine Zentrale (DCC++) fuer unter 10€ zusammengestellt. Diese Zentrale kann ohne Loeten aufgebaut werden und ist keinesfalls ein Spielzeug. Ich habe die Software noch erweitert, sodass kein Rechner zum Betrieb erforderlich ist, sondern 2 Loks mit lokalen Potis direkt gesteuert werden koennen viewtopic.php?f=5&t=158318. DCC++ und ein guter Decoder (z.B. Zimo) mit "Stay-Alive" ist fuer mich die ideale Loesung, selbst bei Mini-Anlagen mit vielleicht 2 Loks. Die Kosten fuer diese Zentrale + 2 Decoder + ein paar Kondensatoren liegt weit unter dem einer DC-Zweizuganlage mit 2 Reglern und Schaltern zur Zuweisung.
R/C:
Diese Loesung wird in letzter Zeit als das Non-Plus-Ultra angepriesen. Ich selbst bin nicht so sehr begeistert davon. Ich hatte Versuche mit einem Deltang-Empfaenger gemacht und war von den Langsamfahreigenschaften nicht so ueberzeugt. Sie sind zwar nicht schlecht, aber verglichen mit einem guten Decoder doch unbefriedigend. Der Deltang-Empfaenger beruht auf einem ziemlich veralteten Cypress-Chip, der inzwischen sogar abgekuendigt wurde. Er hat keine A/D Wandler, sodass eine BEMF Regelung nicht moeglich ist. Ich hatte zum Spass einen BEMF-Regler entwickelt, der als Servo von einem Deltang angesprochen wurde. Das funktionierte recht gut, ich habe aber nie eine Platine daraus gemacht. Wenn ich 20 Jahre juenger waere, wuerde ich vermutlich versuchen, einen "modernen" Deltang mit BEMF zu entwickeln. Aber vielleicht kommt das demnaechst von Deltang selbst. Ein anderer Nachteil der R/C Loesung zumindest in meinen Augen ist der Wartungsaufwand, den die Akkus erfordern. Ich hatte einen kleinen R/C Bus gebaut, der solch einen Lipo-Akku und meinen Fahrtregler enthaelt http://www.buntbahn.de/modellbau/viewtop...er=asc&start=20. Ich muss ihn zumindest einmal im Monat "anfassen", um den Akku gesund zu halten.
Allerdings macht R/C im Gartenbahnbereich viel Sinn, da dort die Stromabnehmerprobleme viel gravierender sind als bei Innenanlagen. Ich hatte zusammen mit einem Kollegen einen Umsetzer entwickelt, der die R/C Signale eines Deltang in ein DCC-Signal umsetzt. Damit kann man ein batteriegespeistes Fahrzeug fernsteuern und hat als Nebeneffekt die hervorragenden Fahreigenschaften eines modernen Decoders http://www.buntbahn.de/modellbau/viewtop...er=asc&start=50.
Zusammengefasst: Zeigt mir, dass eure Lieblingsloesung dies ermoeglicht:
Eine Preiserfigur ohne Grundplatte auf einem Wagen muss von der Lok angekuppelt, angefahren und gebremst werden, ohne dass das Maennlein umfaellt.
So, jetzt koennt ihr auf mich einstechen/einhauen!
Regards


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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#2 von martin65 , 24.04.2020 19:28

Hallo Henner,

sehr schöner und ausführlicher Bericht Deiner Erfahrungen.

Nur eine kleine Ergänzung: Bei DCC und R/C ist zwar der Übertragungskanal ein anderer, aber die Qualität der Motorsteuerung hängt doch eher vom konkreten Dekoder ab und nicht davon, ob der Dekoder seine Fahrstufenbefehle übers Gleis oder per Funk bekommt.


Zitat

Zeigt mir, dass eure Lieblingsloesung dies ermoeglicht:
Eine Preiserfigur ohne Grundplatte auf einem Wagen muss von der Lok angekuppelt, angefahren und gebremst werden, ohne dass das Maennlein umfaellt.
So, jetzt koennt ihr auf mich einstechen/einhauen!



Ich habe gar keine Preiserfigur.

Grüße.


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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#3 von volkerS , 24.04.2020 21:11

Hallo Martin,
den Umsetzer, den Henner angesprochen hat, ist eine durch einen Deltang Funkempfänger (10x10mm) angesteuerte DCC-Zentrale (30x15mm, 2,5A), die zusammen mit einem DCC-Decoder, der für die Fahreigenschaften der Lok veranwortlich ist mit dem Accu (irgend eine Spannung zwischen 3,6V und 18V, abhängig von der Mindestspannung des Decoders und dem Motor) in der Lok sitzt. Ein funktional gleicher Umsetzer mit 1,2A ist 15x8mm groß.
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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#4 von Feldbahn-Freak , 01.05.2020 16:01

Hallo Henner,

Deinem sehr sachkundigen Bericht ist nichts hinzuzufügen. Ich erlaube mir die Ergänzung, dass es bei sehr kleinen Fahrzeugen, besonders B-Kuppler mit kurzen Achsabständen, wohl überlegt sein will, ob DCC Sinn macht. Über kurz oder lang steht man vor dem Problem eines elektrischen Energiespeichers. Die Platzprobleme lassen sich oft nicht oder nur mit ästhetischen Mängeln lösen.

Mein analoger Wackeltest: Stromversorgung TITAN. Unverantwortlich, was Opa da mit seinem Enkel macht! Es war sehr schwierig das Preiserlein überhaupt auf seine Beine zu stellen. Die Sohlen mußen hierfür plan geschliffen werden.

An- und Abkuppeln von H0f Wagons habe ich mir gespart. Die Feldbahnfreunde werden mich verstehen.




Weiter gutes Wackeln wünscht

Joachim


 
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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#5 von md95129 , 15.05.2020 21:41

Hallo Joachim,
Ich wusste, dass Dein Schmuckstueck den Preisertest bestehen wuerde. Aber das mit dem Enkel zu machen, ist wie Du bemerkst, doch ein wenig gewagt. Zum Thema kleine 2-achsige Loks. In der Tat laesst sich auch dort ein ordentlicher Energiespeicher unterbringen, ohne dass das Aussehen beeintraechtigt wird (ungehinderterter Fensterdurchblick), siehe:



Die Lok ist mein "Versuchstraeger", deshalb etwas mechanisch gefleddert. Es ist eine ehemalige Athearn(?) HOe Baldwin mit neuem Chassis und Glockenankermotor. Sie enthaelt meinen Eigenbaudecoder und einen 2F/3V Superkondensator 8mm x 16mm. Damit ueberbrueckt die Lok problemlos ca. 40cm(!).
Eine andere Loesung ist die Verwendung eines handelsueblichen Microdecoders und der oben erwaehnten Keep-Alive Schaltung viewtopic.php?f=21&t=171549 :



Diese Loesung wird in eine Selbstbau-Plettenberg eingebaut. Die Lok hat sehr wenig Platz und durch den kurzen Radstand ist sie anfaellig fuer Stromunterbrechungen.
Der Kondensator der neusten Bauform (1F/3V) hat einen Durchmesser von 6,3mm und ist ca. 12,5mm lang. Der Zimo Microdecoder und die (noch unbestueckte) Keep-alive Platine + Kondensator sollte sich auch in dieser sehr kleinen Lok noch unterbringen lassen. Eine R/C Loesung haette schlechtere Fahreigenschaften und wuerde kaum kleiner ausfallen.
Das fuehrt mich zu folgender Frage: Warum ist die Reaktion auf meinen Beitrag recht mau und warum nimmt niemand ausser Joachim die Herausforderung an, die Fahreigenschaften seiner DC/RC Loks mit dem Preisertest zu beweisen?
Regards


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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#6 von md95129 , 01.06.2020 04:49

Meine Baldwin hat neue Raeder bekommen (ungefaehr nach Feldbahn-Freak) und laeuft jetzt noch besser. Das sichtbare Taumeln der bisherigen Plastikraeder ist verschwunden. Man beachte auch den freien Blick durchs Fuehrerhaus bei dieser kleinen Lok. Hier ein Video, das die hervorragenden Fahreigenschaften demonstriert:



Das Video besteht aus 4 Teilen:
1. Sanftes Anfahren/Bremsen
2. Lastregelung. Die Drehzahl bleibt auch unter Last konstant. Wichtig zum Langsamfahren.
3. Wenn die Lok zum Stillstand kommt und das DCC Signal verlorengeht, kriecht sie so lange, bis wieder ein Signal da ist.
Damit wird verhindert, dass sich die Lok in "eine Ecke pinselt". Normalerweise ca. 1..2mm notwendig.
4. Der Energiespeicher ist gross genug, um z.B. ein Plastikherzstueck zu ueberwinden .
"Natuerlich" keine Schwungmasse!
Der Decoder ist wie gesagt meine eigene Entwicklung (HW und SW).
Als Zentrale verwende ich DCC++ mit meiner eigenen Ergaenzung fuer lokale Potis ohne Computer.



Bauteile fuer den Decoder ca. 15$, fuer die Zentrale ca. 10$.
Gehaeuse fuer die Zentrale muss ich noch lasern.
Regards


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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#7 von Feldbahn-Freak , 01.06.2020 16:39

Hallo Henner,

Du zeigst als Meister der Disziplinen Hardware, Software und Mechanik, was mit Eigenentwicklungen möglich möglich ist. Das kann nicht jeder,. Wenn ich Dich recht verstanden habe, wird bei Deiner Lösung im Falle der Unterbrechung des DCC Signalen der Motor durch eine konstante Energieversorgung (Kriechfahrt) versorgt. Den Energiespeicher hattest Du ja vorgestellt, er entspricht im Wesentlichen dem, was man im Handel angeboten bekommt. Die angegebenen Preise für die Bauteile werden den einen oder anderen dazu verlocken, so etwas nachzubauen. Das Layout und die Platinen werden sicherlich die Hilfe eines Serviceproviders benötigen, das sollte man sich aber vorher klar machen.

Wenn Du an einer Weiterentwicklung Deiner Lösung arbeitest, fällt mir als erstes ein hochohmiger DCC-Eingang ein, der eine kontinuierlich Versorgung des Decoders mit dem DCC Signal durch kapazitiven Kopplung sicher stellt.

Tolle Lösung, Danke für Deinen Beitrag.


Joachim


 
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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#8 von H0feldbahner , 10.06.2020 18:10

Hallo Henner

Deine Beschreibung ist absolut super, auch wenn ich viele Sachen nicht verstehe. Bin halt kein Fachelektroniker. Was ich nicht ganz herauslesen kann (vielleicht sehe ich es nur nicht) ist: Kann man so einen Regelbaustein, den man zwischen Kondensator und Decoder braucht in einbaufertigem Zustand wo kaufen? Natürlich sollte er sehr klein sein, deine gezeigte Dampflok ist bei den Feldbahnloks doch eher eine größere Maschine, die Minitrain oder Egger Loks sind da doch um einiges kleiner. So eine Lok würde ich nämlich gerne umbauen.
Auf jeden Fall sind das tolle Lösungen wie du den Maschinchen das Langsam-Fahren beibringst.

Gruß
Richard


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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#9 von md95129 , 10.06.2020 23:58

@Joachim,
Dein Lob freut mich besonders, da Du ja der unangefochtene Praezisionsmechaniker bist!
Der Kondensator arbeitet wie eine Batterie, d.h. Decoder und Motor laufen weiter, wobei der letzte Befehl vor dem Aussetzen (konstante Geschwindigkeit/Beschleunigen/Bremsen) ausgefuehrt wird. Eine kapazitive Kopplung des Signals habe ich nicht vorgesehen, da es erstens in die Lenz-Patente pfuschen wuerde und zweitens die Unterbrechungen so kurz sind, das die Lok nach vielleicht hoechstens 1/2sec wieder auf das Signal reagiert. Bei dieser Lok kommt meine Eigenentwicklung zum Einsatz, aber siehe Antwort auf Richards Frage:
@Richard,
meine Loesung passt auch in kleinere Loks z.B. einen umgebauten Roco-Diesel:



Ich wuerde heute auf eine halb-kommerzielle Loesung setzen, naemlich Microdecoder von z.B. Zimo und Keep-Alive Schaltung von unserem Stummikollegen Matthias (viewtopic.php?f=21&t=171549). Platinen bekommt man von ihm, ebenso eine "Einkaufsliste". Mehrere Modellbauer haben inzwischen seine Schaltung nachgebaut. Vielleicht findest Du ja jemand, der das fuer Dich machen kann.
Regards


Henner,
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#10 von Feldbahn-Freak , 11.06.2020 19:45

Liebe Fangemeinde,


@Henner

die Lösung mit dem Einsatz eines kommerziellen Decoders zusammen mit einem "PowerPack" hat mich bislang immer zu 100% überzeugt. Wann immer es der Platz zuläßt und die Optik des Modells nicht zu viel Schaden nimmt ist das jedenfalls meine bevorzugte Lösung. Manchmal habe ich auch den Kondensator von der Platine getrennt untergebracht.
Der rein analoge Betrieb hat aber aus meiner Sicht seine Berechtigung und die Problematik Langsamfahrt auf real existierenden Fahrbedingungen (verschmutzte Gleisen, geringes Fahrzeuggewicht) ist hier nicht so leicht zu lösen.
Die hervorragende Beitrag Matthias ist nicht nur wegen des Kostenfaktors sondern auch wegen der nochmal etwas kleiner ausgefallenen Platine (V2) im Vergleich zu den kommerziellen Produkten (zB. ESU) interessant. Großes Lob für diesen Beitrag. Des Weiteren erhellt er uns mit Informationen zu den Anschlussvarianten, die bislang immer etwas 3-drahtiges, geheimnisvolles und undurchdringliches hatten. Obwohl ich mich lieber mit dem Bau von Modellen beschäftige und bisher immer auf die am Markt befindlichen PowerPacks zurückgegriffen habe, werde ich wohl mal wieder einen Abstecher in's Elektronische machen, so ich noch eine Platine von Matthias ergattern kann.

Viele Grüße aus Thüringen

Joachim


 
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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#11 von Fishmastr , 12.06.2020 09:26

Moin Freunde,

auf die Gefahr hin das ich mich als unwissend oute, aber was genau verbirgt sich hinter der "Stay Alive" Schaltung? Mein derzeit als "perfekt" angesehenes Antriebskonzept bestand aus einem Glockenankermotor mit Schwungmasse mit kommerziellem Decoder und einem PowerCap. Bisher dachte ich das für den Cap nur eine herkömmliche Ladeschaltung notwendig ist. Inwiefern ist diese "Stay Alive" anders und welche Vorteile bringt sie? Ich bin in H0 unterwegs daher ist wohl das Platzproblem bei mir nicht ganz so kritisch wie bei den Feldbahnern. Was fällt dabei an Extrakosten an?

Oder bezeichnet dieses Stay Alive gerade diese herkömmliche Ladeschaltung?

Vielen Dank für eure Antworten

Viele Grüße aus Hamburg


Planung: https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=24&t=176065
Baubericht: https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=181001

Neuling:
Wissen 4 - fundiertes Basiswissen
Erfahrung 1 - Kurzschlussmonteur


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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#12 von md95129 , 12.06.2020 16:30

Fishmastr,
Diese Schaltung ist im Prinzip das Gleiche, dass Du verwendest, allerdings deutlich platzsparender, sodass es auch in kleinen Fahrzeugen eingesetzt werden kann. Preislich ist kein grosser Unterschied. Trotz der verwendeten Elektronik (DC/DC Wandler von Eingangsspannung auf 2,5..3V bzw. 5,5V fuer einen einzelnen Supercap und nachfolgendem DC/DC Wandler zurueck auf ca. 10V) ist das wegen der winzigen Bauelemente platzsparender als 4..5 Supercaps. Falls ich Platz habe, nutze ich natuerlich auch die Serienschaltung von Supercaps ohne Elektronik. Uebrigens kannst Du getrost Deine Schwungmassen ausbauen, die Regelung wird verbessert und die Motoren danken es Dir. Ich verwendete Schwungmassen seit Jahrzehnten, bis ich die Stuetzung durch Supercaps einbaute.


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#13 von md95129 , 07.10.2020 12:52

Hier noch ein weiteres Video, dass die Ruckelfreiheit der Loesung Decoder/Keep alive demonstriert:



Speziell fuer die R/C Liebhaber, die bisher noch keinen Beweis geliefert haben, dass das ohne Lastregelung auch geht!
Gruss


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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#14 von EningerN , 07.10.2020 18:33

Hallo Henner,
es ist schon bemerkenswert wie sanft die Maschinchen mit der von Dir angewandten Lösung zu bewegen sind!!


herzlichst
Jörg

... weitere Beiträge...
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=5...145985#p2145985


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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#15 von Gunder , 05.03.2022 16:54

Hallo Henner,

in Ergänzung zum Eingangsbeitrag und den von dir geschilderten Problemen der langsamdrehenden Analogmotoren versuche ich seit geraumer Zeit, die Geschwindigkeit mit dem Einbau eines Getriebes zu reduzieren. So kann der Motor bei Nennspannung sein volles Drehmoment entwickeln und auch eine ggfs vorhandene Schwungmasse könnte ihren Zweck erfüllen. Trotzdem fährt die Lok rein analog schön langsam.

O.k., sie fährt jetzt IMMER langsam, ein wechselnder Einsatz im Rangierdienst / Streckendienst ist nicht mehr möglich, in meinem Fall aber auch nicht gewünscht.

Meine HO-Lok muss maximal 20 Achsen ziehen. Bei Testfahrten war kein offensichtlicher Unterschied zwischen Leerfahrt / Lastfahrt zu erkennen (rein optisch betrachtet, ohne Messgeräte).

Ohne großartige Elektronikkenntnisse gefällt mir dieser Lösungsansatz sehr gut. Allerdings habe ich den Eindruck, ich stehe damit ziemlich alleine auf weiter Flur. Warum?

MfG Gunder


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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#16 von md95129 , 07.03.2022 10:18

Gunder,
Deine Lösung habe ich vor vielen Jahren ebenfalls verfolgt. Ich war aber nie wirklich zufrieden damit. Wie Du bemerkst, schränkst Du damit den Geschwindigkeitsbereich ein. Ich habe das Fahrverhalten mit einem speziellen analogen Fahrpult dann noch stark verbessert. Ein weiterer Nachteil der analogen Lösung ist, dass das Fahrzeug nicht mehr losfahren kann, wenn es auf einer stromlosen Stelle stehenbleibt. Letztendlich finde ich eine Digitallösung mit Pufferspeicher deutlich besser und sogar auch billiger. Mein Selbstbaudecoder mit integriertem Keep-alive kostet in Bauteilen um die 10 € und meine selbst gebaute Zentrale mit 2 Potis unter 20 €. Beide Lösungen habe ich hier schon mehrfach vorgestellt. Schon mit 2 Loks und umschaltbaren Gleisabschnitten bist Du analog teurer. Wenn Du jetzt glaubst, ich wäre ein junger Spund, dann muss ich Dir sagen, dass ich schon weit im Rentenalter bin.
Gruss


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#17 von Claus60 , 07.03.2022 12:52

Hallo.
Eigentlich wollte ich mich dazu gar nicht äußern, ich sehe das schlicht anders als du. Aber eine Sache stört mich dann doch, das mit den ach so empfindlichen Akkus... Ich weiß ja nicht, was du für Akkus verwendest aber meine Akkus sind auch nach Jahren ohne "angefasst" zu werden nicht nur in gutem Zustand, sondern sie sind auch noch genau so gut aufgeladen wie zu dem Zeitpunkt, als ich die Lok ins Regal gestellt habe. Lok aus dem Regal nehmen, aufs Gleis stellen und problemlos losfahren. Nix Schienen putzen, nix anschubsen, nix mit Kurzschluss an polarisierten Herzstücken, nix mit Kehrschleien- Problemen, nix mit... Weniger Wartung und weniger Probleme geht nicht. Und ich verwende Akkus "im Dutzend billiger" für Spielzeug- Drohnen u.Ä. in meinen Loks. Andere Kollegen fahren schon seit mehr als 10 Jahren mit RC und haben noch nie Probleme mit den LiPo Akkus gehabt. Wenn du deine Akkus so intensiv warten musst, verwendest du entweder völlig falsche Akkus oder du machst irgendwas Grundlegendes nicht richtig...

Solltest du jemals in einem echten Zug gewesen sein, wenn die Lok angekuppelt wird, wüsstest du, das man sich dabei sehr gut festhalten muss, weil man sonst tatsächlich umfällt. Wenn Herr Preiser, der ja keinen Gleichgewichtssinn hat und sich nicht festhalten kann, dabei nicht umfällt, ist das ganz und gar nicht vorbildgetreu. Deswegen halte ich solche "Versuche" für völlig nichtssagend und bedeutungslos. Sie testen höchstens die "Weichheit" des verwendeten Kupplungssystems, aber nicht die Langsamfahreigenschaften von Loks.

Außerdem habe ich zwei 0e Loks, die beide auf einem alten Roco Köf 3 Fahrwerk aufbauen. Die eine Lok hat noch den Original Roco Motor. Die ruckelt in der Tat ordentlich, zumindest bei Langsamfahrt. Die zweite Lok hat einen 1€ China Glockenanker- Motor der, genau wie die Akkus, für Spielzeug- Drohnen gedacht ist, drin, einfach mit 5 Minuten Epoxy eingeklebt. Die fährt so butterweich und langsam, das man sie filmen muss, um überhaupt zu bemerken, das sie sich bewegt. Beide mit exakt demselben Fahrwerk und exakt demselben RC Empfänger ausgerüstet. Nur der Motor ist ein anderer. Ist ja wohl sonnenklar, das ich bei der ersten Lok nicht den Empfänger, sondern den Motor austausche, sobald meine nächste Lieferung mit Motoren von Aliexpress eintrifft. Soll irgendwann zwischen Mitte April und Mitte Juli sein. Bei der aktuellen Lage könnte es aber durchaus auch noch länger dauern...


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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#18 von md95129 , 07.03.2022 15:50

Hallo Claus,
offenbar müssen wir (hoffentlich in aller Freundschaft) wieder mal die Klingen kreuzen. Zunächst mal zum Thema Batterien/Akkus: Am Beginn meiner Berufslaufbahn war ich an der Entwicklung von Hochleistungsbatterien beteiligt. Die Liste meiner Patente kann ich Dir zusenden... Das Highlight dieser Zeit war der Brand einer 10kWh Batterie, die durch einen Fehler überladen wurde. Da sich die Feuerwehr weigerte, musste ich als Leiter des Prüffelds mit Stickstofflanze und Schutzkleidung löschen. Also mit Überladung/Tiefentladung/maximaler Lade/Entladestrom kenne ich mich aus.

Meine Erfahrung mit "kleinen" Batterien und Deltang beschränkt sich auf einen kleinen H0-Bus, der sich mal in einen Schi-Stra-Bus entwickeln sollte. Der Bus hatte bei langsamer Fahrt Probleme mit Unebenheiten in der Strasse wegen der fehlenden BEMF-Regelung (die sogar als T.b.d. vom Entwickler des Deltang gelistet ist(war)). Deswegen hatte ich den Empfänger auf Summensignal umprogrammiert und meinen eigenen Fahrtregler mit BEMF entwickelt. Ist aber über ein Prototypstadium nicht herausgekommen. Mit den Batterien wurde ich nicht glücklich, da sie mir zu "arbeitsintensiv" waren. Gespräche mit anderen Modellbauern bestätigen mir, dass die Probleme mit Li-Batterien doch etwas grösser sind als Deine optimistische Einschätzung.

Das mit den Preiser-Männlein meinst Du hoffentlich nicht ernst. Ich weiss nicht, an was für einen Lokführer Du geraten bist. Ich kenne jedenfalls im Normalfall sehr sanfte Kuppelmanöver. Ausserdem soll der Versuch in erster Linie das ruckfreie Anfahren/Fahren/Bremsen demonstrieren. Die meisten Videos mit R/C Loks vermeiden das Zeigen von Anfahren/Bremsen!

Eine Lok mit Keep-alive und Glockenankermotor ist komplett wartungsfrei. Polarisierte Herzstücke sind nicht notwendig, so wenig wie Kehrschleifenschaltungen (ein Stück isolierte Schiene genügt). Schienen putzen kann man machen, ist aber ebenfalls nicht notwendig.

Apropos Langsamfahren: Mit einer Pulsbreitenmodulation kann ich einen Impuls/Jahr schicken und damit 1mm in 10Jahren zurücklegen. Das ist nicht der Punkt. Es geht wie oben ausgeführt um das ruckfreie Beschleunigen/Bremsen.
Gruss


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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#19 von Claus60 , 07.03.2022 18:19

Hi.
Das mit dem Ankuppeln ist mein voller Ernst. Ich bin früher sehr oft mit der Bahn gefahren. Und egal wo, egal wann, wenn ein Zugteil angekuppelt werden musste, gab es immer einen heftigen Ruck, den man fast immer nur im Sitzen halbwegs problemlos überstehen konnte. Besonders mit Scharfenberg- Kupplungen (also Triebwagen) geht es ohne heftigen Knall scheinbar gar nicht. Sonst kuppeln die wohl nicht. Kenn man von vielen Modellbahn- Kupplungen ja auch. Da muss man häufig auch richtig drauf donnern, damit die Kupplungen überhaupt greifen.

Du hast ein einziges RC Auto und ziehst daraus Rückschlüsse auf alle RC Fahrzeuge? Jetzt ist mir klar, wo deine Ansichten her kommen. Frag mal Martin. Der hat über 100 RC Loks und macht das schon seit Ewigkeiten. Und seine Loks stehen teilweise jahrelang, bis er sie mal wieder vor holt. Kein Wunder, bei der Menge an Loks. Ihm ist noch kein einziger Akku kaputt gegangen. Das heißt doch, gerade neulich erst einer. Der war aber noch gar nicht eingebaut. Beim Transport vom Händler zu ihm sind die Pole verbogen und haben dadurch einen Kurzschluss verursacht. Über Tage hinweg mochte der Akku das dann doch nicht und kam entsprechend verformt bei ihm an.

Bei mir verteilt sich das zur Zeit etwa 1/3 zu 1/3 zu 1/3 auf Analog, DCC und RC. Die analogen Loks nutze ich gar nicht, bis ich sie auf RC umgebaut habe. Inzwischen bekommen sie dabei auch gleich Glockenanker- Motoren, sofern nicht ohnehin schon vorhanden. Die paar Euro und die 15 Minuten Extra- Aufwand lohnen sich eigentlich immer. Drei "Betriebssysteme wollte ich auf der Anlage dann doch nicht realisieren. Die Gleise werden mit "DCC Strom" versorgt. Damit kann ich meine Digital- und RC- Loks einsetzen. Das reicht, bis ich die analogen Loks umgerüstet habe.

Die DCC Loks nutze ich mit meiner z21, die ursprünglich nur zum Steuern der Weichen und Drehscheiben gedacht war. Aber nur, weil ich einfach nicht genug Empfänger auf einmal kaufen (bezahlen) kann, um alle Loks in einem Rutsch umzubauen. Die analogen Loks sind dabei natürlich viel wichtiger umzubauen. Zugegeben, bei den Digitalloks sind ein paar Bachmann Loks mit den serienmäßigen Decodern (die eher nicht so pralle sind) dabei, aber auch Lenz, Zimo und ESU Decoder sind vorhanden. Und keine einzige meiner Digitalloks läuft besser als die RC Loks. Wie gesagt, die "Gurke" mit dem halb kaputten Roco Motor, die kann man nicht als Maßstab nehmen. Sowas würde ich auch bei den DCC Loks nicht tun. Ich habe auch andere Roco Loks als Umbau- Basis, die noch ihren Original- Motor haben und die trotzdem auch mit RC einwandfrei fahren. Genau wie die Loks mit Halling Antrieben. Da die "besseren" DCC Loks auch einwandfrei laufen, habe ich es da nicht wirklich eilig mit dem Umrüsten. Wenn die analogen Loks durch sind, können dann erst die Bachmann Loks dran, weil mir die Decoder nicht wirklich zusagen. Und ganz zum Schluss werden dann auch die "guten" DCC Loks umgerüstet auf RC. Langfristig wird das auf jeden Fall passieren, denn die Vorteile von RC sind einfach überwältigend, nach meiner Erfahrung...


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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#20 von md95129 , 07.03.2022 20:12

Claus,
Wenn Du meinen ersten Eintrag gelesen hättest, wäre Dir aufgefallen, dass meine Kritik an der RC-Lösung in erster Linie die fehlende BEMF des Deltang betrifft. Dies habe ich an meinem Bus ziemlich intensiv untersucht. Dazu brauche ich keine 100+ Loks. Ich habe auch klar ausgesprochen, dass ich z.B. Batterien/Akkus im Gartenbahnbetrieb für sinnvoll halte, eben nur nicht bei H0 etc. Zusammen mit VolkerS haben wir sogar einen Umsetzer entwickelt, der ein RC-Signal in ein DCC-Signal wandelt, damit man in Verbindung mit einem Decoder die exzellenten Fahreigenschaften und Soundfähigkeiten auch unter RC nutzen kann. Entwickelt/getestet übrigens mit dem Bus-Deltang und Summensignal.

Dass jemand 100+ RC-Loks besitzt und trotz marginaler Pflege nie einen Akkuausfall hatte, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Hast Du dafür Belege?
Gruss


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RE: Analog DC,DCC oder R/C fuer kleine Anlagen - Video

#21 von Claus60 , 08.03.2022 10:09

Hi.

Zitat von md95129 im Beitrag #20
Hast Du dafür Belege?

Nur das Wort meines Freundes. Das reicht mir aber vollständig. Außerdem deckt sich das zu 100% mit meinen eigenen, allerdings bei weitem nicht so umfangreichen, Erfahrungen. Ich habe auch noch keinen einzigen Akku tauschen müssen, ebenfalls bei defacto nicht vorhandener Wartung. Die letzte Zeit habe ich sowieso eher Glück mit Akkus, auch außerhalb des Hobbies. Der einzige Akku, der in den letzten 2 Jahren den Geist aufgegeben hat, war der Blei- Akku in meinem Auto. Der hat den letzten Winter nicht überlebt. Zum Glück haben wir ganz in der Nähe eine Fabrik, die Auto- Batterien tatsächlich vor Ort herstellt und dazu einen Werksverkauf hat.


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Wie sieht es beim Platzbedarf für R/C aus ?

#22 von Feldbahn-Freak , 08.03.2022 11:22

Ein Gruß in die Runde der Feldbahngemeinde,

vorweg möchte ich mich bei Henner und Claus bedanken, für Euere Beiträge. Beim Beurteilen der technischen Lösungen DCC und R/C habe ich nützliche Informationen bekommen. Sicherlich ist es, wie immer im Leben, jede Lösung hat ihre Schwächen und Stärken. Diese versuche ich gerade besser zu erkennen.

Zur weiteren Beurteilung der beiden Lösungen fehlt mir ein wichtiger Aspekt. Feldbahnvorbilder sind nicht selten zierliche Fahrzeuge und die Umsetzung in H0(F) ist gekennzeichnet durch ein sehr geringes Platzangebot für die elektronischen Komponenten. Insofern passt das wunderbar in diese Stummigruppe. Deshalb sind neben den technischen Parametern, die die Qualität der Lösung beschreiben (Motorsteuerung, Integration Sound, zB. lastabhängiger Sound usw.), die Abmessungen der Baugruppen und -teile von großer Bedeutung.

Im Bereich DCC Sound bin ich schon längere Zeit aktiv und kann etwas zum Platzbedarf für die "Miniaturlösung" sagen. Um mit der R/C Lösung vergleichbar zu sein, habe ich die Pufferschaltung mit einbezogen.

Ich würde mich freuen, wenn die Abmessungen für die R/C-Lösung hier durch die fachkundigen Modelbahnfreunde ergänzt werden. Über de Verteilung im Fahrzeug muß sich dann jeder Leser selbst einen Eindruck verschaffen.

Abmessungen DCC Sound mit Pufferschaltung:

2 Stück Kondensator: D=4mm, L=12 mm,
Stepup/Stepdown Schaltung STACO1 Zimo: 10x7,3x2 mm
Lautsprecher Sugar cube mit modifizierten Resonanzkörper: 6x8x12mm
Sounddecoder MS500: 14x10x2,6 mm


Die Beurteilung der Qualität dieser Lösung:

Motorsteuerung: hervorragend, auch für widerspenstige Antriebe
Integration Sound/Motorsteuerung: sehr weit entwickelt.

Ich freue mich auf die Ergänzungen für die R/C Lösung.

Viele Grüße ins Stummiland

Joachim


 
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RE: Wie sieht es beim Platzbedarf für R/C aus ?

#23 von Claus60 , 08.03.2022 15:41

Hi.
Zum Sound kann ich gar nichts sagen, denn ich hasse Sound bei der Modellbahn. Selbst bei meiner größten Lok überhaupt, eine V200 in Spur 0 (ein echter Brocken, kann ich euch sagen) ist der Sound nur jämmerlich am Quäken. Das hat mit dem Sound der echten Bahn rein gar nichts zu tun. Generell ist Sound be RC sowieso kein großes Thema. Es gibt Leute, die handelsübliche Sound Module für RC Modelle mit eigenem Loksounds bespielen. Werksmäßig gibt es die nur für Autos und Schiffe, so weit ich weiß. Damit habe ich mich aber nie befasst. Warum auch, wenn ich den Sound sowieso nie einschalten würde.

RC selbst ist aber auch bei H0f möglich. Der kleinste modellbahntaugliche Empfänger ist 9.0 x 9.6 x 2.1mm "groß". Einen StepUp Regler braucht man bei Busch Loks definitiv nicht. Und Akkus gibt es in wirklich allen denkbaren Größen. Die Kollegen auf der Insel nutzen ja viel häufiger RC für Modellbahn als wir auf dem Kontinent. Dort gibt es viele H0f (oder, wie sie es nennen 006.5) Anlagen, die mit RC Technik betrieben werden. Wie z.B. hier ein ganz auf die Schnelle gefundenes Beispiel:



Nachtrag:
Tatsächlich bauen die Engländer auch in Sound ihre 006.5 RC Loks ein:


Die Ruston ist relativ groß für eine 600mm Feldbahnlok. Dennoch ein echter Winzling mit Sound, Akku und RC


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RE: Wie sieht es beim Platzbedarf für R/C aus ?

#24 von Feldbahn-Freak , 08.03.2022 17:53

Zitat von Claus60 im Beitrag #23
Hi.
Und Akkus gibt es in wirklich allen denkbaren Größen.




Schade, bei dem vermutlich größten Bauteil , dem Akku, hätte ich mir Abmessungen gewünscht, um die Lösungen hinsichtlich des Platzbedarfes einordnen zu können. Natürlich kann ich mich selbst auf die Suche nach den fehlenden Informationen machen.

Zum Sound speziell für Dampflokomotiven: Ich akzeptiere es, wenn Modellbahnfreunde hierin eine Bereicherung sehen (hören). Als neutraler Beobachter (Zuhörer) kommt es der Illusion zu gute, die Modelle ausstrahlen können. Man kann es ja auch ausschalten.

Viele Grüße und immer Spass am Hobby wünscht

Joachim


 
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RE: Wie sieht es beim Platzbedarf für R/C aus ?

#25 von volkerS , 08.03.2022 21:16

Hallo Claus60,
es gibt fertige Soundmodule mit Loksounds für RC-Betrieb.
Volker


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