Hallo Arne,
mit diesen Bildern möchte ich Dir gerne helfen, um die Sache für alle Beteiligten hier etwas einfacher zu machen. An die alten Hasen im Forum:
- ja, die Lok auf den Bildern ist keine BR 101, sondern eine BR 211.
- nein, ich habe keine BR 101, die Lok dient als Beispiel.
- ich weiss, dass Arne keine ESU-Adapterplatine zur Hand hat.
Also, vom Prinzip her sieht eine DELTA-Lok aus dem Hause Märklin von innen etwa so wie diese BR 211 (mae3473) aus:
Motor ist ein 3-pol-Allstrommotor, mit drei Anschlüssen, Märklin Kabelfarben blau und grün an der Feldspule des Motors und Kabelfarbe schwarz zum Motorschild. In der scharzen Zuleitung ist die "UKW-Drossel" mit eingebaut. Diese drei Kabel gehen zum DELTA-Decoder.
Zusätzlich sind am Motorschild bei dieser Lok noch die beiden Lichtkabel zur hinteren Beleuchtung mit dem umgeknickten Kondensator fixiert. Diese beiden Kabel (gelb, braun auf diesem Foto (braun hier sollte eigentlich orange sein)) haben aber nichts mit dem Motor zu tun und sind mit ihm auch nicht verbunden. Außerdem findet man bei vielen Loks am Motorschild noch einen Masselötpunkt für das Märklin-braune Massekabel. Nur leider nicht in diesem Beispiel, aber evtl. bei Deiner BR 101.
Nun zum nächsten Bild:
Dies sind die Zutaten, die man zum Umbau auf Gleichstrommotor gebrauchen kann: in diesem Beispiel die Bauteile zum Umbau auf Märklin-5*-HLA-Motor (flacheres Motoschild, Magnetpolbügel, neue Bürsten, etwas Schrumpfschlauch, 2 Droseln à 1,9µH (Mikro-Henry), 5-poliger Anker). Außerdem ist auf dem Bild die mtc-Adapterplatine ESU 51968. Diese hat die gleichen Kabel dran wie Dein ESU LoPi. Die Adapterplatine ermöglicht komfortabel den Einbau von Decodern mit 21-poliger mtc-Schnittstelle und hat gleichzeitig Verstärkerschaltung drauf für AUX3 und AUX4 von ESU- oder Märklin-Logikpegeln (Anm. für die Experten: sie ist m.M.n. daher nicht für Trix-Decoder geeignet). Du hast einen Decoder mit 8 oder 9 angelöteten Kabeln. Denke Dir einfach, der Kabelbaum der Adapterplatine auf den folgenden Fotos ist der Kabelbaum Deines Decoders.
Man braucht natürlich nicht den kompletten Umbausatz des obigen Bildes. Man kann den originalen Allstrom-Motor auch mit einem sogenannten HAMO-Polbügel zum Gleichstrommotor umbauen (die alten Hasen nicken da mit dem Kopf: jaja, die gute alte HAMO-Zeit … HAMO war eine Zeit u.a. lang die Gleichstrom-Marke des Hauses Märklin, von daher der Begriff. Schon damals hatte Märklin den gleichen Motor auf diesem Wege zum Gleichstrommotor gemacht und so Gleichstromloks verkauft). Einen solchen HAMO-Polbügel bekommst Du bei ESU unter der Artikelnummer 51962 für den DCM-Motor Deiner DELTA-BR 101. Der HAMO-Polbügel ist preisgünstig, der ESU-LoPi kann so umgebaute Motoren perfekt ansteuern.
Also weiter gehts: zuserst wird alles ausgelötet und ausgebaut: der bisherige DELTA-Decoder, der alte Motor, die alte Beleuchtung. Bitte das rote Schleiferkabel an Schleifer-Adapterplatte lassen und stattdessen am DELTA-Decoder ablöten. Als Gedächtnisstütze ein kleines rotes Kabel an den DELTA-Decoder wieder anlöten.
Dann wird der Magnet-Polbügel eingesetzt:
Dann wird der Anker eingesetzt (hier der 5-Poler):
Dann wird das Motorschild wieder aufgeschraubt.
Ich habe hier in diesem Falle einen kleinen Lötstützpunkt aus etwas Kupferblech mit angeschraubt. Dort wird später dann das braune Massekabel des Decoders / der Adapterplatine angelötet.
Jetzt wird die Gängigkeit des Motors überprüft. Dreht er sich leicht? Dann können die Kohlebürsten eingesetzt werden.
Nun werden die beiden Drosseln angelötet am Motorschild:
Drosseln bekommt man auch im Elektronikbedarf, z.B. beim großen "C". Sie nennen sich dort "Induktivitäten in Widerstandsbauform" (Arne: dies sind keine Widerstände !), Werte zwischen 2,2µH und 3,3µH habe ich erfolgreich im Einsatz.
Solltest Du das alte Motorschild mit HAMO-Polbügel weiter verwenden, dann mußt Du evtl. vorhandene zusäzliche Kondensatoren vom Motorschild ablöten, nur der mittige Kondensator zwischen den beiden Motoranschlüssen darf bei Einbau eines ESU LoPi verbleiben.
Als weiteren Schritt bevorzuge ich den Einbau einer Drossel in die Schleiferzuleitung mit Werten zwischen 10µH und 22µH, hier als Beispiel das Märklin-Ersatzteil mae607478. Ist aber fakultativ (?).
Du kannst aber auf dem Bild schon sehen, dass ich die Kabelfarben zum Teil geändert habe an der Adapterplatine. Insofern ist das Bild für Dich zu verwirrend, überspringe es bitte.
Was für Dich wichtiger ist, ist nun der Anschluss der Kabel an den Motor, und dann an das Licht:
Auf dem obigen Bild sind die Anschlüsse an Masse, Schleifer und Motor bereits vorgenommen. Die Kabel zum Anschluß von Licht, Elektronik+ (U+) und AUX1 und AUX2 hängen lose nach unten.
ESU verwendet andere Kabelfarben als Märklin.
http://stayathome.ch/images/ESU_Lopi.gif
Auf dem obigen Bild ist Märklin-typisch das Massekabel "braun". An Deinem ESU LoPi ist das Massekabel ESU-schwarz.
Es wird jetzt also in der folgenden Reihenfolge gelötet:
1) ESU-schwarz = Masse = kommt an den Masselötpunkt, an dem vorher das Märklin-braune Decoderkabel angelötet war.
2) ESU-rot = Schleifer = kommt an den Schleiferlötpunkt, wo vorher das Märklin-rote Decoderkabel angelötet war, d.h. im Fall Deiner BR 101 am gemeinsamen Ausgang der Umschalterplatine für Ober-/Unterleitung.
3) ESU-orange = Motor rechts = kommt an den rechten Motoranschluß bzw. an die dort angeschlossene Drossel (entspräche Märklin-blau). Schrumpfschlachschutz empfehlenswert, wenn Drossel mit verwendet wurde.
4) ESU-grau = Motor links = kommt an den linken Motoranschluß bzw. an die dort angeschlossene Drossel (entspräche Märklin-grün). Schrumpfschlauch als Isolierung ist sehr empfehlenswert, wenn Drossel mit verwendet wurde.
Jetzt ist der Motor angeschlossen, Testfahrt nun schon möglich. Nun das Licht. Ich hoffe, Deine BR 101 hat isolierte Lampenhalter wie die BR 211 auf dem ersten Bild. Ansonsten gehts nicht weiter.
5) Die isolierten Lampenhalter von Märklin haben zwei Anschlüsse. An einem davon ist ein oranges (oder seltener, wie im Beispiel dieser BR 211, ein braunes) Kabel angelötet. Diese Kabel sind mit Elektronik+ (U+) des Decoders zu verbinden. In Falle ESU-Decoder: mit ESU-blau. Also beide Lampenanschlüsse durch Kabelverlängerung mit diesem ESU-blau-Kabel des Decoders verlöten. Auf Isolieren der Lötstellen achten (Schrumpfschlauch empfehlenswert).
6) + 7) Nun verbleibt ja noch je Lampe ein Anschluss. Dieser hat bei Märklin die Farbe grau für "Vorne" und gelb für "Hinten" (schlagt mich weich, wenn ich jetzt die Seiten verwechselt habe). Märklin-grau wird mit ESU-weiss verlötet für "Vorne" und Märklin-gelb wird mit ESU-gelb verlötet für "Hinten". Dabei empfiehlt es sich, da ja eh' schon gelötet werden muss, im Fall Deiner BR 101 dabei die Vorwiderstände (mindestens 1,2 Kiloohm) dazwischen zulöten.
Es bleiben dann noch zwei Kabel des ESU-LoPi ungenutzt: ESU-grün = AUX1; sowie ESU-violett = AUX2. Da kannst Du die roten Schlussleuchten anschließen. An Vorwiderstände denken.
Arne, ich hoffe, dass war jetzt nicht zuviel Text. Hoffentlich funzt jetzt alles.
Ciao
Diego