Galerie und Straße
Die Galerie war eine besondere Herausforderung. Weil sie zentral sichtbar und kompliziert zu bauen ist. Eine Mauer an der Straße, die Galeriebögen und natürlich ein Dach. Und das Ganze auch noch in einer Kurve. Beschäftigt hat mich auch die Frage, wie denn die Straße gebaut werden sollte. Es musste eine Asphaltstraße werden und zuerst dachte ich, dass ich sie einfach irgendwie mit Gips mache. Aber das Glattstreichen von Gips ist ja nun gar nicht meines. Nachträglich glatt schmirgeln schied ebenfalls aus, weil ich's nicht für möglich hielt, wirklich ein glattes Ergebnis zu bekommen.
17.) Galeriewand
Die Galeriewand bestand ursprünglich aus zwei kompletten Spörlformen. Eine musste um die Hälfte reduziert werden, da die Galerie sonst zu lang geworden wäre. Also wurde gesägt und gefeilt, damit die beiden Einzelteile sauber aneinender passen. Außerdem mussten die Pfeiler unten gekürzt werden. Sie wurden dann mit Wasser und Weißleim aneinander geklebt. Nachdem alles gut getrocknet war, wurde die äußere Füge verspachtelt und das Mauerwerk nachgritzt. Innen wurde die Galerie komplett verspachtelt, da mir die Gußfläche nicht gefiel.
18.) Straßenmauer
Bei der Straßenmauer ging ich ähnlich zu Werk. Erst einmal gab's eine Stellprobe. Da sich das Mauerwerk nicht nahntlos aneinander setzen ließ, musste die Mauer auch in der Höhe nachgearbeitet werden. Die Mauer wurde also nicht nur oben sondern auch unten gekürzt. Oben wurde die Mauer auf unterschiedliche Stufen gebracht - damit's interessanter aussieht. Um Ganzen wurde also viel gezeichnet, gesägt, gefeilt, gefeilt und nochmal gefeilt und anschließend geklebt. Nach dem Trocknen wieder die Spalte verspachtelt und das Mauerwerk nachgeritzt.
19.) Planung der Galerie
Die Höhe der Mauer wurde zusammen mit der Gußhöhe des Galeriedachs festgelet. Das Dach sollte ja etwas schräg sein, damit Wasser ablaufen kann. Da das Galeriedach auch aus Mauerwerk bestand, brauchte es natürlich Träger. Dazu wurden Stützfeiler von Spörle zweckentfremdet. Sie wurden zuerst entsprechend gekürzt und durchnummeriert - jeder Träger hatte eine andere Länge. Damit diese Träger genug Stabilität bekommen, habe ich in der Straßenmauer entsprechende Fugen hineingefeilt. Die Träger sollten also hinten auf der Straßenmauer aufliegen und vorne an die Galeriebogenwand geklebt werden.
20.) Straßenform
Bevor die Galerie zusammengesetzt wurde, musste aber erst mal die Straße fertig werden. Sonst wäre ich nämlich nicht mehr an die Straße rangekommen. zuerst wurde eine Papierschablone der Straße angefertigt. Diese Papierschablone wurde auf Wellpappe übertragen und sorgsam ausgeschnitten. Somit hatte ich eine Wellpappe mit einem Loch in Form der Straße. Anschließend kam Folie auf den Boden, die Wellpappe drauf und stellenweise beschwert, damit sie bloß nicht verrutscht und schön plan aufliegt. Diese Form wurde dann mit Gips ausgegossen - genau bis zum Wellpappenrand - zum Schluss einmal ein der Mitte entlang. Und dann zum Trocknen liegen gelassen.
21.) Straßenfeinschliff
Nach dem Trocknen wurde die Gipsform vorsichtig aus der Wellpappe "geschält". Eine schnelle Liegeprobe zeigt, dass alles gut gegangen ist: die Straße passt. Sorgfältig wurden die Kanten befeilt und die Straßenränder wurden noch etwas flach geschmirgelt. Hinweis: wenn man sich Landstraßen anschaut, stellt man 2 Dinge fest: es gibt keine Kanaldeckel - weder Runde auf der Straße noch eckige am Straßenrad. Das andere ist, dass die Straßen in der Mitte etwas höher sind und zum Straßenrand hin abfallen. So kann das Regenwasser abfließen! Daher habe ich zugesehen, dass die Straße schon im Guss in der Mitte etwas höher ist und durch das Schleifen wollte ich diesen Effekt noch unterstützen.
Nun stand aber die Galerie auf der Straße ... ein unerwünschter Effekt, zumal die Pfeiler unten nicht sauber standen und ein nachträgliches Galttfeilen nicht funktioniert hätte. Also wurden die Pfeilerplätze sorgsam aus der Straße herausgefeilt. Wirklich ganz sorgsam, weil ein nachträgliches Herumspachteln immer zu sehen gewesen wäre.
22.) Eine Stellprobe Straße, Mauer und Galeriewand zeigt: es passt alles.
23.) Die Straße wurde also mit Uhu Pur aufgeklebt.
24.) Galeriedach
Das Galeriedach war die nächste Herausforderung. Zwei Mauern lagen vor mir und sollten irgendwie zum Dach werden. Die Papierschablonentechnik half mir dabei. Zuerst wurde eine Gesamtschablone angefertigt und mit Hilfe der Träger in drei einzelne Schablonen unterteilt. So konnte jedes Dachteil jeweils halb auf einem Träger (3 an der Zahl) aufliegen. Die Papierschablonen wurden auf die Dachgipsformen übertragen und dann wurde wieder vorsichtig gesägt. Wichtig ist hierbei, die Schablonen richtig herum aufzulegen. Und man man muss sich entscheiden, wo die Mauerstruktur zu sehen ist. In meinem Fall innen in der Galerie. Eine vorsichtige Stellprobe zeigt glücklicherweise, dass alles passt.
25.) Dachträger kleben
Nun ging's ans Kleben. Die Dachträger wurden hineingeklebt und alles wurde sorgsam abgestützt. Die Straßenmauer stand ja nur an der Purenwand und die Galerie auch nur in den Straßenlöchern. Nach dem Trocknen wurden nochmal alle sichtbaren Fugen mit WLS-Mix mit einer Spritze samt Kanüle aufgefüllt. Wenn etwas richtig halten musste, dann die Dachträger.
26.) Galerie kleben
Nachdem die Träger getrocknet waren, wurde das Dach in die Fugen der Straßenmauer, auf die Galeriemauer und die Dachträger geklebt. Auch auch hier wurden die Fugen nachträglich mit WLS-Mix „aufgefüllt“. Hierbei musste sehr sorgsam gearbeitet werden, denn jetzt wurde das ganze Galeriekonstrukt richtig zusammen geklebt. Das ganze Teil muss halten und stabil sein.
27.) Verspachtelung des Ganzen
Auch wenn's niemand jemals sehen würde, wurden alle Fugen der Galerie sorgfältig verspachtelt. Der Perfektionismus war aber nicht der alleinige Grund. Die ganze Konstruktion sollte halten!!! Die Spachtelmasse wurde ziemlich verwässert, sonst hätte ich stundenlang gespachtelt. Die Dachträger waren ein besonderes Greul, da hier ganz große Spalte zum Dach hin waren. Ich dachte, dass es klüger gewesen wäre, die Dachträger erst ans Dach zu kleben und dann in die Mauer und an die Galeriewand zu kleben, aber ob das mit den Fugen in der Mauer zusammengepasst hätte?
28.) Bemalung der Galerie
Nach ewiger Trockenzeit wurde das Galerie-Straßenmauer-Konstrukt vorsichtig in die Hand genommen. Der Moment machte mir Angst und Bange. Aber es hielt alles! Also wurde alles = Mauer / Galerie / Dach vorsichtig bemalt.
29.) Bemalung der Straße
Nach verschiedenen Malproben samt Maltechniken wurde auch die Straße bemalt. Leider viel mir erst hinterher ein, dass die Straße gar keine Flicken hat. Leider ließ sich das nachträglich nicht mehr machen, also habe ich jetzt eine makellose Straße
Die Fahrbahnmarkierung habe ich mit Tesa gemalt. Zwei Streifen Tesa in gewünschtem Abstand aufkleben und dazwischen weiße Farbe aufpinseln. Leider habe ich zu langsam gearbeitet. Die Farbe war schon trocken, als ich das Tesa löste und damit löste sich auch etwas die Farbe.
30.) Festkleben des Ganzen
Nachdem die Straße fertig war und auch die Galerie fertig bemalt und bemost war, wurde das Galeriekonstrukt auf's Diorama geklebt. Die Straßenmauer an die Purenwand, die Galeriepfeiler auf den Boden und in die Straße.
31.) Straßenzaun
Eine Straße braucht einen Zaun, damit auch ja kein Auto von der Straße kommen kann. Und natürlich muss dieser auch in den Galeriebögen sein ... Von Faller gibt es einen schönen Zaun. Die Pfeiler sind sogenannte Betonpfeiler mit Löchern. Durch die Löcher wird Federdraht geschoben. Diese Draht wurde auf den Abstand der Galeriepfeiler gekürzt und langsam/vorsichtig in den Gips gedreht. natürlich habe ich darauf geachtet, dass der Zaun auf derselbn Höhe ist wie mit den Pfeilern. Der Zwischenraum zwischen Straße und Ufermauer wurde gleichzeitig eingesandet und mit WLS-Mix verklebt.
32.) Da der WLS-Mix mit dem Sand einen ziemlichen Nasseffekt erzeugt hat (der Sand sah matschig aus), habe ich nochmal mit normalem Uhu nachbesandet. Offensichtlich hat dieser weniger Wasser und mit dem Ergebnis war ich zufrieden.
33.) Der Straßenrand wurde mit sehr trockenen Gräsern begrünt. Zum einen, weil das Diorama herbstlich werden sollte und zum anderen sollte das Gras staubig wirken von der Straße.
Abgüsse
Galerie und Straßenmauer Stellprobe
Galerie und Straßenmauer
Straßenmauer Detail
In der Galerie
In die Galerie
Straßenaufsicht
Straßendetail
Zaun
"Begrünter" Straßenrand