Hallo Kolleginnen und Kollegen,
könnt Ihr mir verraten, wie Ihr es unter Euren Anlagen macht beim Verlegen von Ringleitungen? Ich stehe vor der Wahl, zwei oder drei Ringleitungen zu verlegen (und brauche dem entsprechend viele WAGO-Klemmen für die Segmentübergänge, um die Anlage zerlegbar zu gestalten).
Alle von mir unten genannenten einzelnen Ringleitung sind grundsätzlich zweiadrig (Hin- und Rückleitung).
1. Alternative - 3 Ringleitungen
Hierbei würde ich drei verschiedene Ringleitungen unter der Anlage verlegen:
- Eine Leitung für Fahrstrom (mit 3er-Wago-Klemmen werden die Gleisanschlüsse heraus geführt) Rot/Braun
- Eine Leitung für die DCC-Schaltsignale zu den Decodern, getrennt vom Fahrstrom (Farben?)
- Eine Leitung für die Spannungsversorgung zu den Magnetartikel- und Rückmeldedecodern (auch mit 3er-Wago-Klemmen zu den einzelnen Decodern) - "einfacher" 14 - 18 V Wechselstrom, meinentwegen in Gelb/Blau
2. Alternative - 2 Ringleitungen (von mir bevorzugt, da 1/3 weniger Verdrahtungsaufwand als Alternative 1):
- Eine Leitung für Fahrstrom und DCC-Schaltsignale zu den Decodern (mit 3er-Wago-Klemmen werden die Gleis- und Decoderanschlüsse heraus geführt) Rot/Braun - Kann hierbei das DCC-Signal zu den Decodern durch die immer wieder dazwischen liegenden Gleisanschlüsse beeinflusst/gestört werden? Soll heißen: "prellen" von den Loks auf den Gleisen ggf. Störsignale auf die Ringleitung zurück, die die Weichenschaltung negativ beeinflussen?
- Eine Leitung für die Spannungsversorgung zu den Magnetartikel- und Rückmeldedecodern (auch mit 3er-Wago-Klemmen zu den einzelnen Decodern) - "einfacher" 14 - 18 V Wechselstrom, in Gelb/Blau
Bei beiden Alternativen kommen dann auch noch die Leitungen von den Blöcken zum/zu den Gleisbesetztmelde-Decoder(n) zurück (Kabelfarbe?).
Die einzelnen Magnetartikel (Weichen, Signale, usw.) haben ja (bei Märklin) noch gelb/blaue Anschlussleitungen, die jeweils "herum" liegen.
Das Ganze soll natürlich in möglichst rechtwinkliger Verlegung realisiert werden, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen. Es gibt ja mehrere vorbildliche Beispiele sauber verkabelter Anlagen hier im Forum.
Oder vielleicht sogar doch Alternative 3:
Eine andere Möglichkeit, wäre auch noch, die ganze Batterie von Magnetartikel- und Rückmeldedecodern nicht unter die einzelnen Segmente zu verteilen, sondern diese an einer zentralen Stelle unterzubringen. Dies würde die Ringleitungen der Spannungsversorgung aus dem herkömmlichen Modellbahntrafo und die DCC-Schaltsignalleitungen sparen, erzeugt aber wieder sehr lange Kabelwege zu den einzelnen Magnetartikeln. Die Anschlussleitungen der z.B. Weichen und Signale sind ja eher kurz. Da müsste man dann weitere Kabel anschließen und vielleicht pro Segment mit Spiralkabelbindern o.ä. sammeln und die dann zu den Decodern führen.
Die Anschlusslitzen der Magnetartikel sind ja in der Regel nur 0,14 mm^2 stark, die Ringleitungen sind 1,5 - 2,0 mm^2 Mindeststärke.
Wenn ich die Decoder zentral platziere, lege ich dann besser dünne (0,14 mm^2) Leitungen zu den einzelnen Weichen und Signalen oder dickere (1,5 mm^2 z.B.)? Wie sieht es dann mit Übergangswiderständen an den Trennstellen der Segmente aus?
Ich müsste bei einer Decoder-"Phalanx" ja jedes einzelne Anschlusskabel (mind. 3 pro Artikel mit Doppelspulenantrieb) an den Segmentübergängen trennen und verbindbar machen (bitte ohne Bananenstecker).
Das wäre dann auch ein riesiger Verdrahtungsaufwand.
Aus diesen Überlegungen heraus scheidet für mich Alternative 3 eigentlich von vornherein aus, es sei denn, jemand kann mir wirklich ein gutes Argument dafür liefern...
Die Segmentierbarkeit und damit das Trennen der Anschluss- oder der Ringleitungen ist aber zwingende Grundvorraussetzung und kann nicht aufgegeben werden.
Meiner Ansicht nach wäre es daher besser, die einzelnen Decoder dezentral unter den jeweiligen Segmenten zu platzieren und nur ihre Versorgungsleitungen über die Segmente hinweg mit Ringleitungen zu bauen...
Ich weiß auch, dass es keinen Königsweg geben wird, und der Verdrahtungsaufwand auch mit der Anlagengröße zunimmt und stark davon abhängt.
Ich wollte einfach mal fragen, welche Erfahrungen Ihr so gemacht habt, aus welchen Gründen Ihr die eine oder andere Verdrahtungsalternative empfehlen würdet, und ob Ihr schon mal ein Verdrahtungskonzept gegen ein anderes ausgetauscht habt, und wenn ja, aus welchen Gründen.
Zur Zeit bin ich mir unschlüssig, was bei einer kleineren, im Moment noch provisorisch aufgebauten Anlage, an der ich aber möglichst lernen aus testen will, der geeignete Weg ist.
Vielelicht hat ja jemand den einen oder anderen Tipp...
Viele Grüße und Danke schon einmal im Voraus.
Torsten