RE: Wechselstromumbau 103 109 (Roco 48282)

#1 von 103 113-7 , 17.11.2013 10:03

Hallo,
im Sommer war ich bei einem Modellbahnhändler und dort sah ich die 103 109 liegen von Roco. Da mir eine Roco 103 mit kurzen Führerständen in meiner 103'er Sammlung noch fehlte habe ich sie mitgenommen. Leider war sie in Gleichstrom, doch ermutigt von meinen bisherigen Umbauten habe ich sie mitgenommen.

Hier zunächst das "Opfer". Kurz zum Vorbild: Sie war die erste abgelieferte Serien 103'er im Jahr 1970 und hatte als einzige silberne Zierflächen und einen über die Führerstandstüren hinausgehende Zierstreifen.


Das Problem beim Umbau liegt in der Schleiferbefestigung. Es ist aufgrund der Getriebeabdeckung nicht genügend Einfedertiefe vorhanden, auch nicht für den dünnen Brawa Schleifer 2225. Ein Ausfräsen des Getriebebodens ist ebenfalls nicht möglich, da er sehr dünn ist.
.

Beide Drehgestelle sind übrigens identisch aufgebaut:


Das ganze ist aber nicht so schlimm wie bei BoBo-Loks, da nicht das gesamte Drehgestell durch Ausbau des Getriebes seine Traktion verliert. Bei der 103 als CoCo-Lok bleibt ein Antrieb auf Achse erhalten (s. u.). Also konnte/musste ein neuer Getriebeboden her:




Doch dann die Ernüchterung. Es sollte kein Boden mehr lieferbar sein. Bei einem Telefonat mit Roco (hier ein dickes Lob an Roco: ein sehr netter Mitarbeiter im Teileservice, der persönlich nachgesehen hatte), wurde mir mitgeteilt, dass noch ein kleiner Restbestand da war und so konnte ich über meinen Fachhändler bestellen. Auch sonst erhielt ich auf meine Fragen sehr qualifizierte Auskünfte und Hinweise nach Ersatzteilen, die ich in den Teileblättern nicht finden konnte. Hier war noch jemand mit Herzblut dabei! Solche Mitarbeiter sollten gepflegt werden.

Hier Bilder vom Getriebe. Es sind alle drei Achsen über eine "Zahnradreihe" angetrieben. Nur auf der vordersten sitzen Haftreifen, welche auch erhalten bleibt.


Die rechten beiden Achsen müssen ihr Getriebe verlieren. Die Achsen und Zahnräder sind nur einfach eingelegt und lassen sich leicht herausnehmen.

´
Hier die Achsen. Ich habe mich für die kostengünstigste Variante entschieden und die Zahnräder einfach weggeklippt mit einer Zange. Bzgl. des DC-Achsmaßes kann ich sagen, dass die Lok problemlos über K-Gleise läuft, auch über komplizierte Weichenstraßen. Bei M-Gleisen neigt sie bei unsauber verlegten oder leicht verzogenen Schienen schnell zum Entgleisen. Weichenüberfahrten habe ich nicht getestestet, da ich nur ein M-Gleisoval für Tests habe. Daher empfehle ich bei M-Gleisen zum Austausch auf AC-Achsen, bei K-Gleis ist es nicht erforderlich.




Dann den Schleifer angeschraubt. Hierbei unbedingt auf die korrekte Schleiferlänge achten. Ich habe den kurzen Märklinschleifer genommen, damit die Enden nicht gegen das erhaltene Getriebe stoßen. Es gibt an der Seite einen kleinen Kanal, durch den das Kabel geführt wird. Im Lokrahmen, der gleichzeitig das Gewicht ist, ist schon ein Loch enthalten, durch das das Kabel durchgezogen werden kann. Hier verwendet Roco die selben Formen. Mit einem kleinen Tropfen Alleskleber habe ich den Draht ein wenig fixiert, damit er nicht gegen ein Rad kommt und durchgeschliffen wird, was zu einem schwer zu findenden Kurzschluss und u. U. zum Decodertod führen könnte.
Beim Wiedereinbau der Achsen auch unbedingt darauf achten, dass die Radschleifer wieder in der korrekten Position hinter den Rädern sitzen.


Hier dann die Platine mit den Zuleitungen von den Radschleifern an jeder Seite (schwarze Kabel).


Diese habe ich einfach umgelötet und auf einer Seite zusammengeführt. Die Leiterbahnen auf der Platine sind sehr gut zu sehen. Es bedarf keines Schaltplanes. Das rote Kabel kommt vom Schleifer und ich habe es einfach auf einer Seite angelötet:


Zum Schluss noch den Decoder (LoPi IV) in die Schnittstelle gesteckt und den Decoder in das dafür vorgesehene Fach gelegt (mit einem kleinen Stück Teppichklebeband fixiert) unter der Lok zwischen den beiden Drehgestellen.


Das Licht geht übrigens nur mit aufgesetztem Gehäuse, da hierin die Leiterbahnen integriert sind. Auf korrektes Aufsetzen sollte man daher wegen der weiß/rot-Schaltung achten. Daher sich merken, wie herum das Gehäuse drauf saß.

Für die Konfiguration habe ich die automatische Einmessfunktion (CV 54=0 und F1 drücken) genutzt. Dieses erzeugte gute Motorenwerte, so dass kein Nachjustieren erforderlich war. Kurz noch die analoge Höchstgeschwindigkeit über CV 128 angepasst, Hütchen wieder drauf und sie kann ihren Dienst mit einem TEE aufnehmen. Wenn auch nicht als erste Serien 103 auf meiner Anlage wie ihr großes Vorbild . Zu einem späteren Zeitpunkt erhält sie dann noch eine Maschinenraumbeleuchtung mittels LED.

Alles in allem ein einfacher Umbau. Auch für Anfänger zu empfehlen. Evt. könnte die Ersatzteilversorgung wegen der Bevorratung seitens Roco kritisch sein. Daher empfehle ich allen Interessierten, rechtzeitig zu bestellen.

Viel Spaß beim Lesen und Nachbauen.


Viele Grüße

Michael


 
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RE: Wechselstromumbau 103 109 (Roco 48282)

#2 von berndm , 17.11.2013 16:53

Im zweiten Bild von oben wird ein Drehgestell der Lok von unten gezeigt.
Die Kupplung sieht da ungewöhnlich aus. Genauer sind die Kunststofffedern für mich unpassend.

Ansonsten noch eine Anmerkung zu den Bo'Bo' Loks von Roco: Die E10/110 oder 111, bzw. 143 und 112 haben nur eine Achse nicht angetrieben.
Meinse Wissen hat von den DB-Modellen nur die E41/141 beide Achsen nicht angetrieben.


 
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RE: Wechselstromumbau 103 109 (Roco 48282)

#3 von trashmaster , 18.11.2013 22:27

Hi Michael!

Zitat von 103 113-7
Auch sonst erhielt ich auf meine Fragen sehr qualifizierte Auskünfte und Hinweise nach Ersatzteilen, die ich in den Teileblättern nicht finden konnte. Hier war noch jemand mit Herzblut dabei! Solche Mitarbeiter sollten gepflegt werden.



Die gleiche Erfahrung habe ich auch gemacht beim Roco Service. Da scheinen sie echt anständige Mitarbeiter bei der Hand zu haben.

Zitat von 103 113-7

Das Licht geht übrigens nur mit aufgesetztem Gehäuse, da hierin die Leiterbahnen integriert sind. Auf korrektes Aufsetzen sollte man daher wegen der weiß/rot-Schaltung achten. Daher sich merken, wie herum das Gehäuse drauf saß.



Merken musst du dir das nicht, auf der Platine ist auf einer Seite eine "1" (bei dir im letzten Bild rechts). Die zeigt dir auf welcher Seite Vorne ist, also der Führerstand 1 hingehört. Auch an dem Kontaktblech für die STAs kann man die korrekten Aufsetzrichtung erkennen, das sollte auf den kleinen Stift am anderen Ende der Platine drücken.


Grüße Georg


 
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