RE: Leig Einheit plus

#1 von heddy1963 , 22.12.2014 12:56

Seid gegrüsst aus dem Schwarzwald..

Eine Leigeinheit kann ja schon ohne Zusätze mit der Lok zusammen auf die Strecke geschickt werden. Im Wesentlichen ist das ja sogar der Zweck (Begrenzung auf max. 10 Achsen).

Was kann man aber noch sinnvoll hintendran hängen ? Sicherlich einen Rungenwagen für sperrigere Brocken.

Aber gab es auch z.B. Kühlwagen im Leichtgüterzug ? Evtl. sogar die Kombination mit Personenwagen als GmP oder PmG ?

Grüße
Ralf-Uwe


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RE: Leig Einheit plus

#2 von Thilo , 22.12.2014 13:27

Hallo Rolf-Uwe,

Rungenwagen dürften alleine aus einen Grund eher unwahrscheinlich für einen Leig sein: Höchstgeschwindigkeit in der Regel 65km/h.

Auf Vorbildphotos (zum Beispiel im Buch "Spezialitäten der Bundesbahn", Otto Humbach) laufen häufig zusätzliche Gedeckte Güterwagen, Kühlwagen, Packwagen und/oder Postwagen an Leig- oder Expressgutzügen mit.

Wichtig ist, daß zusätzliche Güterwagen ein "s" in ihrer Bezeichnung haben, nur dann dürfen sie schneller als 65km/h laufen (je nach Typ bis 100km/h in der Epoche II und III).

Leig-Züge wurden in der Regel auch nicht von Güterzugloks, sondern mit den schnelleren Personenzugloks (z. B. P8, T18 und 64) befördert.

Liebe Grüße

Thilo


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RE: Leig Einheit plus

#3 von Iceman , 22.12.2014 13:51

Moin,

zur Höchstgeschwindigkeit und R-Wagen. Dies war sicherlich kein Grund. Eine Gllh 12 Leig-Einheit durfte auch nicht schneller als 65 km/h laufen. Außerdem gab es auch genügend R-Wagen (ab Rmrs 31), die schneller laufen durften.

Darüber hinaus gab es sogar Expressgut-Garnituren (mit Leig-Einheit), die mit einer 57.10 bespannt waren, deren Höchstgeschwindigkeit auch nur 60 km/h betrug.

Genauso gut kann man z.B. einen O-Wagen für feuergefährliches Gut einstellen, oder aber eine 2. Leigeinheit oder aber die teilweise schon erwähnten Kühl-, Fisch,- Bananen- oder Bierwagen. Viehwagen wären auch denkbar.


Grüße

Matthias

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RE: Leig Einheit plus

#4 von heddy1963 , 23.12.2014 11:12

Zitat von Thilo


Rungenwagen dürften alleine aus einen Grund eher unwahrscheinlich für einen Leig sein: Höchstgeschwindigkeit in der Regel 65km/h.

Thilo



Auf einer Hauptbahn ist das ein wichtiges Argument. Nebenbahnen aber hatten oft nur eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 60km/h, und die LeiGs waren doch wohl mehr (wenn auch nicht ausschließlich) auf den Nebenbahnen zu finden. Wobei die Idee beim LeiG ja auch nicht unbdingt in der höheren Zuggeschwindigkeit (trotz der Verwendung der schnelleren Loks) sondern in der schnelleren und flexibleren Be- und Entladung ohne Rangieren lag.

Insofern ja auch die eigentliche Frage nach Kombination von LeiG-Einheiten mit Personentransport. WENN es sowas gab, dann sicher nur auf Nebenbahnen.

Gruß
Ralf-Uwe


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RE: Leig Einheit plus

#5 von Thilo , 23.12.2014 12:36

Hallo Ralf-Uwe,

Zitat
...und die LeiGs waren doch wohl mehr (wenn auch nicht ausschließlich) auf den Nebenbahnen zu finden. Wobei die Idee beim LeiG ja auch nicht unbdingt in der höheren Zuggeschwindigkeit (trotz der Verwendung der schnelleren Loks) sondern in der schnelleren und flexibleren Be- und Entladung ohne Rangieren lag.


meines Wissens waren Leig-Einheiten überwiegend auf Hauptbahnen unterwegs (und auf vielen Bildern sind sind sie auch auf zweigleisigen Strecken unterwegs.

Die ersten Leig mit langsamen Pwg14 und schnellen Gs sehe ich zumindest als widersprüchliche Konstruktion an. Die folgenden Leig waren dann auch für 75km/h bzw. ab Bauart 1943 für 100km/h zugelassen.

Und wenn es dich beruhigt:

Zitat von Markus Tiedkte im Buch Modellbahn-Zugbildung, Geramond-Verlag
Zum Transport großer oder sperriger Güter sollten diesen Zügen bei Bedarf auch Rungenwagen beigestellt werden.



Zumindest die Kombination aus Leig und Personenwagen habe ich aber trotzdem nirgendwo entdecken können. Obwohl auf der anderen Seite natürlich Personenzüge (sowohl auf Haupt- wie auch auf Nebenbahnen) häufig zusätzliche Expressgutwagen mitführten.

Liebe Grüße und schöne Feiertage!

Thilo


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RE: Leig Einheit plus

#6 von Stefan Walter , 23.12.2014 13:06

"Die ersten Leig mit langsamen Pwg14 und schnellen Gs sehe ich zumindest als widersprüchliche Konstruktion an."

Hallo Thilo,

das ist kein Widerspruch, da diese Kombination (Gllvwhh08 + Gllh 12) aus einem ehemaligen Pwg pr.14 und einem ehemaligen Gl 11 gebildet wurde. Der Gl 11 als Verbandsbauart mit langem Achsstand war ebenfalls nur für 65 km/h zugelassen. Beide Wagen dieser Kombination hatten beim Umbau unterschiedliche Bauartbezeichnungen erhalten. Hier hat Fleischmann Recht, was auch im Güterwagenband Nr.1 von S. Carstens bestätigt wird. Schnellauffähige Gls-Wagen gab es m.W. erst später mit dem Glms 22, wobei hier nicht alle s-fähig waren.


mfG
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RE: Leig Einheit plus

#7 von Challenger , 23.12.2014 13:28

Ein Blick in die Vorschrift DV461, Dienstvorschrift für den Einsatz und die Bewirtschaftung der Leigeinheiten dürfte ein paar der obigen Aussagen relativieren!

Grüße Hubert


 
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RE: Leig Einheit plus

#8 von heddy1963 , 23.12.2014 19:37

Zitat von Challenger
Ein Blick in die Vorschrift DV461, Dienstvorschrift für den Einsatz und die Bewirtschaftung der Leigeinheiten dürfte ein paar der obigen Aussagen relativieren!



Danke Hubert

Sowas in der Art hab ich gesucht. Das beantwortet auch alle restlichen Fragen.

Gruß
Ralf-Uwe


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RE: Leig Einheit plus

#9 von heddy1963 , 25.12.2014 11:22

Nebenbei mal gesagt: Die Epoche II Seite vom Herrn Noßke ist ja eine wahre Fundgrube.


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