So nun wieder zurück zum eigentlichen Thema!
..und Herstellerreaktionen
PIKO empfiehlt C4,den Löschkondensator zwischen den Motoranschlüssen, zu entfernen, falls Störspikes auftreten.
Bei Messungen am 16.01.2016 auf der Anlage der „Eisenbahnfreunde 99 e.V. Karlsdorf-Neuthard“ - ECoS, TAMS-Booster - hat eine fabrikneue, Ende Oktober 2015 gekaufte PIKO BR 245 in AC Ausführung PIKO Art. Nr.: 52511 - kein Loksound - das Gleissignal in typischer Weise gestört.
Die Störspikes waren mit 10 V deutlch größer als ich es in meinem Setting mit 8,8 V gemessen und in der DIMO veröffentlicht hatte, kamen somit in die Größenordnung der Loksound Decoder. Da ein Lötkolben heiß war, wurde sogleich C4 entfernt, was zu folgendem Ergebnis führte:
Die Spikes waren zwar etwas schmaler geworden, aber nicht wirklich kleiner und es traten bei diesen Messungen erstmals Spikes in
entgegengesetzter Richtung auf. Der Entstörvorschlag von Piko griff also nicht! Die Bedeutung der Spannungsspitzen über die Boosterspannung hinaus, weiß ich noch nicht einzuschätzen.
Das aktuellste Modell in meinem Fundus ist eine BLS 187 PIKO-Art.Nr.: 51563, die ich tags drauf testete. Sie verfügt, wie die 245, über den neuen EXPERT Decoder mit PLUX Stecker auf der Platine. Auch bei ihr waren die Störspikes mit 11 V größer als ich je zuvor bei einer EXPERT Lok gemessen hatte.
Das Entfernen von C4 führte bei diesem Modell zu einem störungsfreien Gleissignal. Bemerkenswert finde ich, dass die neuen direkt gesteckten Decoder größere Störspitzen machen, als die mit Kabelschnittstelle. Ob das wohl einer vor Freigabe geprüft hat? Es darf spekuliert werden, ob die dünnen Käbelchen gedämpft haben
Dies war mir wert, PIKO mitzuteilen. Also sandte ich die Oszillogramme der Messungen mit dem Angebot im Anschreiben eine 245 nachzumessen am 17.01.2016 per Email an PIKO. Zuvor hatte ich auch Lokmodelle mit dem neuen 5-poligen Motor gemessen, die auch das bekannte Störfeuer zeigten. Deswegen habe ich mir in diesem Anschreiben an die Geschäftsleitung auch erlaubt nachzufragen, ab wann denn Produkte verkauft würden, die diesbezüglich mängelfrei seien.
Ich erhielt auf diese Mail, wie auch auf eine Erinnerungsmail am 28.01.2016 keine Reaktion, nicht einmal die gewünschte Eingangsbestätigung.
Erst auf Zustellung des Anschreibens per Einschreiben nach der Spielwarenmesse, erhielt ich vom Vertriebsleiter Herrn Beyer am 12.02.2016 eine Email, dass die Mails bei PIKO eingegangen seien und weiter: "Falls Sie entsprechende Antworten auf Ihre Fragen von einem unserer Zulieferanten im Decoderbereich haben möchten, bitte ich Sie, direkten Kontakt zu diesen aufzunehmen.".
Ich habe mir erlaubt, Herrn Beyer in Beantwortung seiner Nachricht am 12.02.2016 darauf hinzuweisen, dass man kein Geschäftsverhältnis mit den Decoderherstellern hat, wenn man eine mit Decoder ausgestattete Lok bei PIKO kauft, sondern einzig mit PIKO. Es handele sich nicht um eine Bastellösung, bei der der Endverbraucher den Decoder seiner Wahl selbst eingebaut hat, sondern um ein fertiges Produkt mit vom Hersteller ausgewählten und hoffentlich abgestimmten Komponenten. Daher sei hier PIKO in der Pflicht. Nach meiner Meinung habe der Kunde einen Anspruch auf ein diesbezüglich mängelfreies Produkt. Diese Mail vom 12.02.2016 ist bislang unbeantwortet geblieben, weswegen ich mich nun dazu entschlossen habe, den Vorgang öffentlich zu machen.
Man könnte meinen, PIKO hat einen Kurs zum Umgang mit dem Kunden beim Altbundespräsidenten Wulf belegt.
Was meinen die Modellbahnerkolegen dazu?
Gruß
H. Wissing
PS. Das Verhalten von ESU kann man im ESU Forum in den Beiträgen von Spock ab dem 08.01.2016 nachlesen
http://www.esu.eu/forum/forenuebersicht/...mm_decodern//2/