RE: Pwgs mit rotem E auf weißem Quadrat - Einsatzzweck?

#1 von katzenjogi , 06.01.2015 15:37

Hallo....

da bin ich mal wieder mit einer blöden Frage. Mittlerweile haben sich bei mir drei Packwagen für Güterzüge bzw. Güterzugbegleitwagen angesammelt, die allesamt ein rotes E auf einem weißen Quadrat ziert. Meiner banalen Interpretation nach ein Zeichen für "Eil".

Den ersten habe ich hinter einer BR 41 mit einer stattlichen Anzahl von Kühl- und Wärmeschutzwagen untergebracht. So weit so gut...

Allerdings bin ich im Zweifel, wo man die beiden anderen verstecken könnte. Einen vielleicht noch in einem bunt gemischten Zug voller gedeckter Güterwagen - sozusagen als Stückgutexpress? Und der dritte? Könnte man den irgendwie in einem kurzen Übergabe oder Zubringergüterzug einsetzen.

Was waren die Kriterien für einen Einsatz mit einem solchen E? Habe leider im Internet nichts dazu finden können (hab vermutlich auch an den falschen Stellen gesucht ops: )

Kann mir da vielleicht jemand weiterhelfen?

Liebe Grüße

Jürgen


 
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RE: Pwgs mit rotem E auf weißem Quadrat - Einsatzzweck?

#2 von berndm , 06.01.2015 16:17

Zitat von katzenjogi
Hallo....

da bin ich mal wieder mit einer blöden Frage. Mittlerweile haben sich bei mir drei Packwagen für Güterzüge bzw. Güterzugbegleitwagen angesammelt, die allesamt ein rotes E auf einem weißen Quadrat ziert. Meiner banalen Interpretation nach ein Zeichen für "Eil".


Diese Wagen wurden in Eilgüterzügen verwendet.
Offensichtlich gab es die sogar mit Personenbeförderung (Egmp): http://www.db58.de/2012/07/30/eilguterzu...ung-nach-lohne/

Derartige Wagen ware bei der DB zunächst Pwgs 44, Pwgs 38 und Pwgs 41.
Diese wurden dann von den Pwghs 54, die zunächst mal fast alle in den Eilgüterzugdienst gingen, verdrängt. Zuerst gingen die Pwgs 44 mit ihren unmöglichen Laufeigenschafte, die dann zu Güterwagen wurden, und dann auch Pwgs 38 und Pwgs 41, die auf Nebenbahnen abwanderten.
(Quelle MIBA-Report Güterzug-Gepäckwagen)

Damit würden sich wohl gemischte Güterzüge mit leistungsfähigeren Loks eignen.


 
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RE: Pwgs mit rotem E auf weißem Quadrat - Einsatzzweck?

#3 von minimax13 , 07.01.2015 17:03

Hallo zusammen,

die Pwg dienten dem Aufenthalt und als Arbeitsplatz des Zugbegleiters in Güterzügen (wenn diese nicht im Kabinentender der BR 50 Kab oder in freien Führerständen von Dieselloks saßen).
Dort wurden Papiere der in den Stationen und Anschlüssen abzusetzenden und aufgenommenen Güterwagen bearbeitet. Außerdem wurden in den Pwg Betriebsmittel und ggf. Werkzeuge transportiert.

Keine Pwg hatten i.d.R. die Durchgangsgüterzüge und Ganzzüge, da sie unzerlegt zwischen Rangierbahnhöfen verkehrten, benötigte man den Arbeitsplatz im Güterzug i.d.R. nicht.

(Quelle MIBA-Report Güterzug-Gepäckwagen)

Viele Grüße Frank


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RE: Pwgs mit rotem E auf weißem Quadrat - Einsatzzweck?

#4 von katzenjogi , 07.01.2015 18:23

Hallo,

danke Euch zwei erst mal für die Antworten. Auch wenn ich gehofft habe, etwas konkretere Zugbildungsvorschläge zu erhalten.

Aber dann muss ich mir wohl noch einen Milchwagen zu meinem Kleinviehwaggon oder dem Pferdetransportwagen zulegen, um so einen zünftigen Eilgüterzug mit Personenbeförderung zusammenzustellen.... würde sich bestimmt gut hinter einer BR 64 machen...


 
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RE: Pwgs mit rotem E auf weißem Quadrat - Einsatzzweck?

#5 von minimax13 , 07.01.2015 18:46

Hallo Jürgen,

Güterzüge, insbesondere die Nahgüterzüge, welche die Ladestraßen Güterrampen, Schuppen und Anschlüsse bedienten, waren nach Bedarf "bunt" zusammengestellt. Was bestellt war, wurde gefahren, natürlich mit den entsprechenden Wagen.
Du kannst also in jeden Güterzug, besonders in die "bunt" (*) gemischten Güterzüge, die o.a. Aufgabe hatten, einen Pwg einstellen.

Im Bedarfsfall kann aus dem Güterzug dann durch anhängen von Personenwagen ein GmP werden.

Viele Grüße Frank


P.S.: "bunt" gemischt in Anführungszeichen, weil Güterzüge nicht nach bestimmten Transportanforderungen zusammengestellt sind, wie Personenzüge (Ausnahme z. B. Stückgut-Schnellverkehr mit Leig-Einheiten).
Es werden mit den Güterzügen die Frachten transportiert, für die es Transportaufträge tatsächlich gibt. Was an der Strecke bestellt wurde, das wurde transportiert. Außerdem werden leere Wagen wieder abgeholt und zur Beladung zugestellt.
Die Güterzüge sind deshalb je nach Warenaufkommen spezifisch und deshalb meist unterschiedlich gebildet.


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RE: Pwgs mit rotem E auf weißem Quadrat - Einsatzzweck?

#6 von berndm , 07.01.2015 20:16

Zitat von katzenjogi
Hallo,

danke Euch zwei erst mal für die Antworten. Auch wenn ich gehofft habe, etwas konkretere Zugbildungsvorschläge zu erhalten.

Aber dann muss ich mir wohl noch einen Milchwagen zu meinem Kleinviehwaggon oder dem Pferdetransportwagen zulegen, um so einen zünftigen Eilgüterzug mit Personenbeförderung zusammenzustellen.... würde sich bestimmt gut hinter einer BR 64 machen...


Hallo Jürgen,

ich fürchte die genauen Vorschläge sind recht schwer.
Was ich noch gefunden habe, ist, dass die max. Geschwindigkeit von Eilgüterzügen 80 km/h war, d.h. langsame Wagen (Vmax 65 km/h) waren nicht dabei.
Als Zuglok habe ich sogar die Baureihe 38 gefunden. Die war ja bei Tempo 80 ganz gut.
Zu den Geschindigkeiten noch:
http://www.drehscheibe-online.de/foren/r...7224310,7227048

In moderneren Zeiten:
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,7067209


 
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RE: Pwgs mit rotem E auf weißem Quadrat - Einsatzzweck?

#7 von dach , 10.01.2015 14:28

Salü vom föhnigen Bodensee bei 16° C,

mein momentaner Wissensstand: Die "normalen" (also die langsamen) Güterzuggepäckwagen waren Heimatbahnhöfen zugeordnet. Sie pendelten meist von diesem Bahnhof aus.

Etliche der schnellen Güterzuggepäckwagen (Pwgs) waren generell den schnellfahrenden Güterzügen zugeordnet: kenntlich gemacht mit "E". Sie mussten nicht den Heimatbahnhöfen (die sie ja nicht hatten) wieder zugeführt werden – hier musste nur darauf geachtet werden, dass an den Eilgüterzugbildungsbahnhöfen (z.B. Fulda, Eidelstedt, Bremerhaven) genügend "E"-Wagen vorhanden waren. Da mehr schnelle Güterzüge nach Süden fuhren (Fisch, Bananen etc von den Häfen) als nach Norden (Gemüse aus Italien und Frankreich), mussten manchmal größere Pwgs-Gruppen den nordwärts fahrenden Zügen beigegeben werden.

Pwgs mit "E" waren also selten bis gar nicht auf Nebenbahnen zu finden.


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RE: Pwgs mit rotem E auf weißem Quadrat - Einsatzzweck?

#8 von katzenjogi , 10.01.2015 15:01

Aha, Dankeschön! Wieder etwas dazugelernt.....

Also kann man theoretisch die "E" Pwg hinter jede Lok stellen, die schneller als 70 fuhr? In der Epoche III war für Güterzüge auf Nebenstrecken ja maximal 65 km/h zulässige Höchstgeschwindigkeit, wenn ich mich nicht täusche....

Und dann natürlich G10 Wagen im Anhang vermeiden


 
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RE: Pwgs mit rotem E auf weißem Quadrat - Einsatzzweck?

#9 von dach , 11.01.2015 12:23

Salü,

dann noch ein bisschen weiter ausgeholt:

Wenn es sich nicht um einen schnellen Güterzug handelte, war grundsätzlich die Geschwindigkeit auf 65 km/h begrenzt. Auf Nebenbahnen gab es keine schnellen Güterzüge.

Der ganze schnelle Güterzug muss Güterwagen besitzen, die ein "s" im Namen tragen (G 10 fallen somit raus).

Mir sind als Loks vor "E"-Pwgs folgende Loks aufgefallen:

V 200 (nicht notwendig, da das Personal auch auf dem anderen Führerstand seiner Arbeit nachgehen konnte)
V 188 (nicht notwendig, da das Personal auch auf dem anderen Führerstand seiner Arbeit nachgehen konnte)
BR 01
BR 38.10 (bei Bebra)
BR 41 (!)
BR 44
BR 50
E 50/E 94 im Fränkischen (nicht notwendig, da das Personal auch auf dem anderen Führerstand seiner Arbeit nachgehen konnte)


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