RE: Politik auf der Modellbahn?

#26 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 30.01.2015 23:11

Hallo zusammen,

mein Bahnhof Bad Herzfeld ist wegen der direkten Lage an der innerdeutschen Grenze ohne östliche Fortsetzung. Eine der von Westen eintreffenden Strecken ist als Folge der nun gesunkenen Bedeutung auf ein Gleis rückgebaut worden.

Das Ende der Dampflokzeit bei der DB würde eine zum deutschen Herbst passende Szene mit Darstellung einer großen Polizeiaktion mit Straßensperren erlauben. Und wie bei "Dioramus" könnte ein besetztes bzw. geräumtes Haus im städtisches Umfeld stehen. Dazu dann noch ein paar Preiserleins als Vertreter "sozialer Randgruppen" an der Bahnsteigunterführung...

Also auch ohne Anhäufung von Wahlplakaten und "Staatsbesuchen" widerspiegelt eine konsequent ausgestaltete Modellszenerie immer auch ein gesellschaftliches und damit politisches Umfeld.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Politik auf der Modellbahn?

#27 von steve1964 , 05.02.2015 13:00

-
Preiser plant schon Pegida und gegen Pegida als 1000er Sets ???

Steve
-


Ich baue, also bin ich.


 
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RE: Politik auf der Modellbahn?

#28 von Jürgen , 05.02.2015 14:03

Das Politische ergibt sich auf meiner Anlage nur indirekt. Ich versuche die Lebensumstände um 1922 darzustellen. Aber wenn ich auch Ausstellungen wird es dann sehr schnell politisch, wenn ich mit den Menschen ins Gespräch komme und von den zeitlichen Randbedingungen erzähle. Beispielsweise wurde Walther Rathenau zwei Tage nach dem Tag ermordet, den ich darstelle. Matthias Erzberger wurde 1921 und Friedrich Ebert wurde 1925 ermordet.

Schon ist man in einer sehr politischen Diskussion, die ihre Parallelen zu heute haben kann. Beispielsweise wurde durch die heftige Sparpolitik Heirich Brünings Anfang der 1930er Jahre die Arbeitslosenzahlen gewaltig hoch getrieben. Hier sind einige Parallelen zur heutigen Griechenlandpolitik zu erkennen. Übrigens, erst ein Schuldenschnitt hat Anfang der 50er Jahre das deutsche "Wirtschaftswunder" möglich gemacht.

Paul Watzlawick hat einmal so schön gesagt, man könne nicht "Nicht-Kommunizieren". Man kann mMn auch nicht nichtpolitisch sein. Auch die Darstellung einer "heilen Welt" ist letztlich ein politischer Ausdruck.

Grüße
Jürgen


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RE: Politik auf der Modellbahn?

#29 von rainerwahnsinn ( gelöscht ) , 05.02.2015 21:54

Hallo Jürgen,

die Morde an den genannten Personen kommen uns viel teurer zu stehen als heutige Politiker überhaupt erahnen. Sie waren nicht einfach nur beschämend, sondern eine Katastrophe.

Paul Watzlawick gehörte zu den wenigen "Philosophen" der Neuzeit, die mich wirklich sehr beeindruckten. Sein Buch "Wie wirklich ist die Wirklichkeit – Wahn, Täuschung, Verstehen" fesselte mich als Jugendlicher außerordentlich. Diese Inhalte festigten sich bis heute zur persönlichen Gewissheit. Der Zusammenhang von Sprache und Wirklichkeit über Interessen, Medien zur Tagespolitik ist einfach zutiefst erschreckend.

Klar haben die politischen Geschehnisse auch die Bahngeschichte stark beeinflusst, unweigerlich. Aber Politik auf der Moba? Sollte man gar die Abtransporte zu den KZ thematisieren? Ich weiß nicht. Mein Ding wär's nicht. Aber es gab ja auch erfreuliche Momente...

Dein Beitrag hat mich schon sehr gefreut!

Viele Grüße
Rainer...w


rainerwahnsinn

RE: Politik auf der Modellbahn?

#30 von Challenger , 05.02.2015 22:46

Zitat von rainerwahnsinn
Sollte man gar die Abtransporte zu den KZ thematisieren?


Ehrlich gesagt ja! So ein Zug sollte neben dem Reichsregierungszug mit Pleitegeier bespannt mit einer schicken Stromliienlok, dem Panzerzug, dem Panzertransportzug mit einer 52er oder der V188 mit dem Eisenbahngeschütz stehen! Ohne den einen Zug hätte es die anderen nicht gegeben!
Würde auch zeigen dass sich der Erbauer sich wirklich mit der Epoche auseinander gesetzt hat!

Grüße Hubert


 
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RE: Politik auf der Modellbahn?

#31 von Dreispur , 05.02.2015 23:08

Hallo !

Ackerbau und Viehzucht ist auch politisch geregelt , trotzdem befinden sich genügend Kühe und Ochsen auf manchen Anlagen .


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RE: Politik auf der Modellbahn?

#32 von Rebuilt Claughton , 05.02.2015 23:41

Zitat von Jürgen
Das Politische ergibt sich auf meiner Anlage nur indirekt. Ich versuche die Lebensumstände um 1922 darzustellen. Aber wenn ich auch Ausstellungen wird es dann sehr schnell politisch, wenn ich mit den Menschen ins Gespräch komme und von den zeitlichen Randbedingungen erzähle. Beispielsweise wurde Walther Rathenau zwei Tage nach dem Tag ermordet, den ich darstelle. Matthias Erzberger wurde 1921 und Friedrich Ebert wurde 1925 ermordet.
...
Grüße
Jürgen


Hallo Jürgen,

Friedrich Ebert wurde nicht ermordet, sondern verstab 1925 im Amt (an Blinddarmentzündung, weil er die notwendige Operation aufgrund eines 'gleichzeitigen' Verleumdungsprozeß um seine Person verschleppte).
Ansonsten Zustimmung: nichtpolitisch geht nicht wirklich.

Grüße
Manfred


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RE: Politik auf der Modellbahn?

#33 von Jürgen , 06.02.2015 06:10

Stimmt, er wurde nicht ermordet. Danke für den Hinweis. Da war ich zu schnell. Aber wenn wir es genau nehmen, er starb an einer Peritonitis (Bauchfellentzündung), die allerdings eine Folge der verschleppten Blinddarmentzündung gewesen sein dürfte.

KZ-Transporte sind für mich verbrecherische Auswüchse einer krankhaften Ideologie. Ich käme nie auf die Idee, mich auf einer Moba mit dieser Epoche zu beschäftigen. Aber diese Entscheidung ist auch schon wieder politisch...

Grüße
Jürgen


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RE: Politik auf der Modellbahn?

#34 von Johannes O'Donnell , 11.02.2015 22:23

Hallo Zusammen,

Politik und deren Auswirkungen sind im Alltag omnipräsent und wenn es nur der Bürgermeister ist, der zur Gratulationscour für eine(n) hochbetagten Bürger(in) mit dem Geschenkkorb anrückt. Ein Staatsbesuch mit entspr. Polizei Eskorte macht sich auch gut. Wer sich mit den echten Köpfen der Politik schwer tut, kann ja auch Fantasiefiguren verwenden. Demos meist gegen, seltener für etwas gibt es auch immer und überall. Man kann die Politik mit Augenzwinkern auch in Fantasie Szenen darstellen - die Kanzlerin, die beim Besuch des polit. Aschermittwochs nach Genuß des Bieres schnell den Toilettenwagen aufsuchen muß und die anderen Damen vor verbarrikadiertem Toilettenwagen warten müssen.

o.k. genug geschwafelt, es ist aber ein weitaus vielfältigeres und bunteres Thema, als die Reminiszenzen an die dunklen "1000 Jahre" unserer Geschichte.

Gruß Johannes


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RE: Politik auf der Modellbahn?

#35 von Andreas Poths , 13.02.2015 06:37

Zitat von Johannes O'Donnell

es ist aber ein weitaus vielfältigeres und bunteres Thema, als die Reminiszenzen an die dunklen "1000 Jahre" unserer Geschichte.

Gruß Johannes




moin



Gruß Andreas


gruß pothsi
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RE: Politik auf der Modellbahn?

#36 von Rollnitz , 14.02.2015 08:39

Zitat von Challenger

Zitat von rainerwahnsinn
Sollte man gar die Abtransporte zu den KZ thematisieren?


Ehrlich gesagt ja! So ein Zug sollte neben dem Reichsregierungszug mit Pleitegeier bespannt mit einer schicken Stromliienlok, dem Panzerzug, dem Panzertransportzug mit einer 52er oder der V188 mit dem Eisenbahngeschütz stehen! Ohne den einen Zug hätte es die anderen nicht gegeben!
Würde auch zeigen dass sich der Erbauer sich wirklich mit der Epoche auseinander gesetzt hat!

Grüße Hubert




Hallo,

gilt das nur für die bösen Nazis?
Müßte neben jeden Honeckerzug nicht auch ein Gefangenenzug nach Bautzen stehen bzw. wenigstens ein LKW?
Neben jeden Zug der Amis mit Rüstungsgütern oder Beute-VTs der frühen Epoche III ebenfalls Gefangentransportzüge z.B. zu Lagern in den Rheinwiesen?
Bis mindestens 1955 Elendsflüchtlingszüge nach Friedland?
Für 1989 wenigstens die Flüchtlingszüge aus Ungarn?
Für die US-Wild-West-Bahner wenigstens ein Indianerdeportationszug ins Reservat?

Ein Glück, daß es für viele Länder entweder keine Eisenbahnstrecken gibt oder keine Modellbahn!
Und ein Glück für unsere so friedliebende Zeit, daß Hiroshima, Vietnam, Guantanamo, Irak usw. usw. so schön mit dem Flugzeug zu erreichen ist und nicht per Bahn!

Gruß Roland


 
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RE: Politik auf der Modellbahn?

#37 von Wolfram1 ( gelöscht ) , 17.03.2015 11:20

Moin Roland,

jein. Ganz eindeutig.
Weil schon der Eintrag, den du zitierst, von einer falschen Situation ausgeht.
Die Deportationszüge fuhren nicht vom Personenbahnhof ab - die wurden im Güterbahnhof beladen, an der Laderampe. Denn die Verladeszenen wollten die Schergen dem Publikum doch nicht zumuten - da hätte ja jemand nachdenklich werden können... außerdem ist so ein Güterbahnhof viel einfacher zu bewachen, wenn kein Publikum dabei ist.
Auch die Panzertransportzüge fuhren nicht durch die Hauptbahnhöfe - erst recht nicht die V188 mit dem Eisenbahngeschütz, das in Einzelteilen an den Einsatzort geliefert und erst dort montiert wurde.
Die 05 und den Deportationszug, dazu noch die V188 mit dem Eisenbahngeschütz quasi am selben Bahnsteig - das zeigt eine politische Demonstration, aber keine Auseinandersetzung mit der historischen Gegebenheit.

Das gilt dann entsprechend auch für die Bautzen-Transporte.

Aber: kann eine 30er-Jahre-Szene ohne uniformierte (Partei?-)Truppen dargestellt werden, ohne HJ- und BDM-Uniformen, ohne ein jüdisches Geschäft mit Schmierereien auf dem Schaufenster oder auch dem Aufkleber "Besitzerwechsel: statt Blum nun Schütz" oder in der Art? Oder eine 20er-Jahre-Szene ohne Arbeitslose? Im Ruhrgebiet ohne französische Soldaten, ohne Züge voller schwarzem Gold, die nach Frankreich abgehen?
Ebenso: kann die DDR ohne Blauhemden dargestellt werden? Ohne VoPo, ohne russische Militärpräsenz? Und ist nicht schon die Darstellung der wartenden Schlange vor dem HO, wenn's gerade Orangen gibt, eine politische Darstellung? (Und wenn man das nicht darstellt, ist es noch historisch korrekt?)
Umgekehrt, eine westdeutsche Szene der Epoche IVb ohne Anti-Atom-Plakate, Ami-Go-Home-Graffiti, Hippies auf der Wiese und Obdachlose vor dem Bahnhof, und wenn's am Samstag ist, Vati beim Waschen des neuen Audi 100 - geht das? Ich meine: nein. Und ja, ich bin der Ansicht, auch der Audi 100 vor dem Reihenhaus ist politisch. Weil politisch ist, was die Gesellschaft betrifft.
Und deshalb kann eine unpolitische Darstellung gar nicht sein. Da sollten wir nicht die Augen verschließen.


Wolfram1

RE: Politik auf der Modellbahn?

#38 von alex218 , 17.03.2015 15:10

Zitat von Wolfram1
Moin Roland,


Die Deportationszüge fuhren nicht vom Personenbahnhof ab - die wurden im Güterbahnhof beladen, an der Laderampe. Denn die Verladeszenen wollten die Schergen dem Publikum doch nicht zumuten - da hätte ja jemand nachdenklich werden können...

.



Einspruch!
Auch wenn es ein heikles Thema ist, den Gegenbeweis findet man im Siegener Bahnhof auf einer Gedenktafel am Gleis 3 auf dem Bahsteig:

https://www.flickr.com/photos/nikolaos/6837995089/


...und jetzt komm´n Sie!

Bis neulich!
Alex

BR 218: Da weiß man, was man hat!

Humor ist der Knopf, der verhindert, das einem der Kragen platzt! (Ringelnatz)


EC 35 Hansa, Hamburg - København, 1987


 
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RE: Politik auf der Modellbahn?

#39 von Andreas Poths , 17.03.2015 16:44

moin,
auch Einspruch..
...ebenso eine Gedenktafel im erneuerten Bad Homburger Bahnhof

http://www.taunus-zeitung.de/lokales/hoc...n;art690,676405

Gruß Andreas


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RE: Politik auf der Modellbahn?

#40 von rolfuwe ( gelöscht ) , 17.03.2015 17:31

Zitat
...Preiser plant schon Pegida und gegen Pegida als 1000er Sets ???...


Das war bisher der beste Beitrag zum Thema.


rolfuwe

RE: Politik auf der Modellbahn?

#41 von Wolfram1 ( gelöscht ) , 18.03.2015 08:42

Zitat von alex218

Zitat von Wolfram1
Moin Roland,


Die Deportationszüge fuhren nicht vom Personenbahnhof ab - die wurden im Güterbahnhof beladen, an der Laderampe. Denn die Verladeszenen wollten die Schergen dem Publikum doch nicht zumuten - da hätte ja jemand nachdenklich werden können...

.



Einspruch!
Auch wenn es ein heikles Thema ist, den Gegenbeweis findet man im Siegener Bahnhof auf einer Gedenktafel am Gleis 3 auf dem Bahsteig:

https://www.flickr.com/photos/nikolaos/6837995089/




Moin,

Stimmt. Dort handelte es sich aber auch nicht um ganze Züge, sondern um vergleichsweise kleine Gruppen. Ich bin zu weit weg von Siegen, um meine Vermutung verifizieren zu können, aber ich gehe davon aus, daß die Siegener Juden in Personenzügen zum Sammellager in Dortmund gebracht wurden. Warum? Weil "insgesamt vier Transporte mit etwa 84 Menschen" bestimmt keine vier Sonder-Güterzüge waren. (Zitat aus: http://www.vvn-bda-siegen.de/Flyer_regio_neu.pdf )
Die Lüdenscheider Juden wurden auch nicht auf dem Lastwagen, sondern in einem Bus abtransportiert. (das weiß ich von Matthias Wagner, der diesen Teil der Heimatgeschicjte minutiös erforscht und so ein Detail bestimmt nicht erfunden hätte.) Siegen wäre also als eine Ausnahme von der Regel anzusehen.

Die Züge der Siegener Deportationen werden als solche also nicht erkennbar gewesen sein. Kann man darstellen, wie die Polizei (!) Menschen mit Koffern zum Zug "geleitet"? Kann man. Aber nicht, wenn das Thema 1935 oder 36 ist...

Am Rande sei angemerkt, daß die Bahnstrecken von und nach Siegen den Einsatz von Stromlinienlokomotiven nicht nahelegen und Siegen wahrscheinlich nie so einen Renner gesehen hat.


Wolfram1

RE: Politik auf der Modellbahn?

#42 von karlhg ( gelöscht ) , 21.03.2015 05:01

Moin...,

da normal alle 4 - 5 Jahre das "Volk" wählen darf, könnte das heißen: Alle 4 - 5 Jahre ggf. Wahlwerbung auf die Anlage zu setzen. Nur für wen und was werben ?


karlhg

RE: Politik auf der Modellbahn?

#43 von Wolfram1 ( gelöscht ) , 21.03.2015 06:40

Moin,

Historisch korrekt: für alle die Nasen, die damals auch auf den Plakaten waren.


Wolfram1

RE: Politik auf der Modellbahn?

#44 von JochenHr15 ( gelöscht ) , 21.03.2015 08:37

Zitat von Wolfram1




Am Rande sei angemerkt, daß die Bahnstrecken von und nach Siegen den Einsatz von Stromlinienlokomotiven nicht nahelegen und Siegen wahrscheinlich nie so einen Renner gesehen hat.



Doch doch, die 03 1047 bis 03 1052 wurden ab Werk ans Bahnbetriebswerk Hagen-Eckesey geliefert und liefen dort, wie auch 20 Jahre später, ebenfalls über die Ruhr-Sieg-Strecke nach Siegen. Im EJ-Heft über die 03.10 ist sogar eine Aufnahme aus den frühen 40er Jahren in Kreuztal vor einem Zug Richtung Hagen belegt.


JochenHr15

RE: Politik auf der Modellbahn?

#45 von Weissbart , 07.04.2015 18:55

An alle nicht ganz unpolitischen Stummianer!
Die Miatur-Wunder-Welt in HH hat mit der Darstellung von politischen Darstellungen keine Probleme. Besonders beeindruckend sind ja auch die Geschichts-Dioramen von Berlin. Die Veränderung der Stadt vom Siegeszug der Bahn über die Kriegszerstörung, den Wiederaufbau und die Trennung ab 1961 bis 1989 und schließlich die Wiedervereinigung.
Hier ein Bild von einer Demo an der Mauer:


Auf der Anlage zum Ruhrgebiet demonstrieren die Bergleute gegen die Stilllegung einer Zeche.


Aber ich hätte auch nichts dagegen, wenn es auch eine Informations- und Diskussionsseite bei Stummi gäbe (vielleicht gibt es sie, nur, dass ich sie noch nicht entdeckt habe… wo man sich über die (Fehl-) Leistungen der DB austauscht. Wie beispielsweise, wenn die DB gerade die größte Kundenoffensive in ihrer Geschichte ankündigt und bei genauer Betrachtung lediglich Kürzungen der letzten Jahre zurücknimmt oder sogar langsamer ist, als zu Zeiten des Dampflokbetriebes (Leipzig – Nürnberg 1936; Dresden – Berlin 1939).
Zu verantworten hat das nicht nur die DB, sondern auch unser Maut- und Gigerlinerspezialist aus Bayern.
Gruß vom Bärtle


 
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RE: Politik auf der Modellbahn?

#46 von Nichteisenbahner ( gelöscht ) , 07.04.2015 19:45

Zitat von Weissbart
[...] hätte auch nichts dagegen, wenn es auch eine Informations- und Diskussionsseite bei Stummi gäbe […] wo man sich über die (Fehl-) Leistungen der DB austauscht. [...]


Hi,
nee, da bist Du hier falsch. Für dieses Thema ist traditionell DSO zuständig.
Gruß
Martin


Nichteisenbahner

RE: Politik auf der Modellbahn?

#47 von Wolfram1 ( gelöscht ) , 07.04.2015 19:50

Moin Martin,

das ist kein zwingendes Argument, DSO hat schließlich auch eine Modellbahnsparte.
Aber wenn hier so eine Sparte eröffnet würde, müßte das Moderatorenteam wesentlich (>+100%) mehr Arbeit leisten. Und das muß ja nicht sein...


Wolfram1

RE: Politik auf der Modellbahn?

#48 von Stummilein , 09.04.2015 00:03

Hallo,

wenn es einigermaßen sachlich ablaufen würde, wäre es ja ok, aber dass schafft Ihr ja noch nicht mal bei einer einfachen Neuheiten-Vorstellung einer Dampflok.


Beste Grüße Ralf


 
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RE: Politik auf der Modellbahn?

#49 von Turbo-Diesel , 09.04.2015 00:20

Zitat von Weissbart
Zu verantworten hat das nicht nur die DB, sondern auch unser Maut- und Gigerlinerspezialist aus Bayern.


Sprich doch mal aus, was/wen Du damit meinst.
Etwa das Dob-rindt? flaster:


Gruß
Werner


 
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RE: Politik auf der Modellbahn?

#50 von Hohentengen21 , 09.04.2015 10:38

Zitat von Turbo-Diesel

Zitat von Weissbart
Zu verantworten hat das nicht nur die DB, sondern auch unser Maut- und Gigerlinerspezialist aus Bayern.


Sprich doch mal aus, was/wen Du damit meinst.
Etwa das Dob-rindt? flaster:




herrlich


Grüßle Oli


 
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