Hallo,
ein viertel Jahr hat es gebraucht, bis aus der Planung etwas Greifbares wurde, wenigstens im Rohbau.
Die Planungsidee war:
Ein normalspuriger Kleinbahnbahnhof, wie es ihn hier in Ratzeburg vor 100 Jahren gegeben hat. Die Ratzeburger Kleinbahn AG musste die ungünstige Landschaft (Insellage zwischen zwei Seeteilen in der einen Landschaftsachse und zwei Höhenzügen in der anderen Achse berücksichtigen. (s. Die Ratzeburger Kleinbahn als Anlagenidee).
Schon bei der Planung waren einige Zwänge zu berücksichtigen:
- Die Anlage, mit allem was dazu gehört, kann nur an einem ganz bestimmten Platz im Zimmer stehen und muss nach ein bis zwei Wochen erst mal wieder komplett verschwinden. Also:
- Alles muss demontierbar sein, incl. des Gleismaterials, evtl. Segmente müssen ganz flach sein und oben auf so platt wie möglich bleiben.
- Gefahren werden soll auf Tischhöhe mit Stützen, die so flach zusammenlegbar sein müssen wie die Segmente selbst - also eine Teppichbahn ohne Teppich.
- Ich bin kein Modellbauer. Die wunderschönen Miniaturlandschaften und reizvollen Szenen, bei deren Anblick mich der blanke Neid packt, werde ich nicht zustande bringen.
Ich werde aber trotzdem unverdrossen mit dem, was mir möglich ist, spie - , äh - Betrieb machen. Eine ganze Reihe gut nutzbarer Tips habe ich bei der Anlagenplanung bekommen, noch mal vielen Dank dafür!
Und das ist bis jetzt entstanden oder im Entstehen:
6 Segmente, 5cm hoch, aus 10mm Sperrholz. Der komische Einschnitt dient der Bewegungsfreiheit vor dem Bücherregal (Das Ganze steht auf dem Bild noch viel zu nah davor). Die Anlage soll in der Längsrichtung durch eine Kulissentrennwand geteilt werden. Die Bücherwandseite wird der Fummelhof , die andere Hälfte wird der Bahnhofsbereich.
Das ist der Aufbau der Segmente (ohne Plattenauflage). Die Streifen und Platten habe ich mir beim Tischler zuschneiden lassen.
Und so sah es aus, als die Oberfläche der Segmente aufgeleimt wurde.
Da stecken natürlich jede Menge Planungsfehler und Ungeschicklichkeiten drin. Das Material wurde krumm und verzog sich, und nichts passte mehr richtig - also die typischen Anfänger- und Amateurerfahrungen. Gesägt und geschliffen wurde im Freien, alles andere ist meistens am Küchentisch entstanden.
Ein Blick auf die Unterwelt. Das Ganze steht auf einem Edel-Tapeziertisch aus Aluminium. Der ist viel stabiler als man denken sollte. Ich hatte schon gedacht, ich müsste ihn mit jeder Menge Latten versteifen, aber das war gar nicht nötig.
Die Segmente stehen an jeder Seite 25 cm über. Deshalb brauchte ich noch eine Lattenkonstruktion, um sie wackelfrei aufliegen zu lassen. Ich bin mir noch nicht klar, ob ich nicht doch an jeder der vier Ecken demontierbare und höhenverstellbare Tischbeine vorsehen sollte. Bis jetzt habe ich aber auch noch nichts passendes gefunden.
Ich fahre meine Züge mit der IR-Steuerung von Märklin. Das Empfängerteil sieht man links oben im Bild zusammen mit einer Control f Boosterschaltung mit fliegender Verdrahtung. Jede Lok hat einen eigenen Handsender. Den kann ich dann meinen Enkeln in die Hand drücken, damit jeder für seinen Zug verantwortlich ist und nicht an der Zentrale rumfummelt.
Die Decoder sind alle nachträglich eingebaut, und bei dem doppelten Lottchen habe ich bei einem Motor die Anschlüsse umgelötet. Die beiden schieben und ziehen sich jetzt auch im Schritttempo über jede Weiche, was vorher nie klappte. Die nötigen Kupplungen sind noch in Arbeit, und einen korrekten Lichtwechsel habe ich auch noch nicht hinbekommen. Aber sonst funktioniert erst mal alles.
Gruß, Hajo König