Aus meiner Warteschlange der noch umzubauenden Schienenfahrzeuge sind nun die Kipploren der Prefo Lorenbahn, von denen ich vier Stück besitze, an der Reihe. Diese Loren sind größer als jene von LGB, wie man hier im Vergleich sehen kann. Umgerechnet auf 1:1 haben sie als 1:16-Modelle ein Füllvolumen von etwa 2 m³.
Gut finde ich die vorbildgerechte Kippvorrichtung mit jeweils einem Feststellhebel auf jeder Seite. So funktioniert das richtig. Bei der LGB-Kipplore wäre in der Realität kein normaler Mensch in der Lage, die beladene Mulde anzuheben und zu kippen.
Die Art des Kunststoffs, aus dem die Prefo-Loren bestehen, ist schwer einzuschätzen. Es scheint eine Mischung zwischen PVC und PS zu sein; nicht gerade ideal zum Basteln. Mir wurde berichtet, dass UV-Strahlung diesem Material sehr schnell den Garaus macht. Trotzdem will ich versuchen, daraus etwas brauchbares für die Spur 3e zu werkeln. Mit der Dampflok von Prefo ist das ja auch einigermaßen gelungen.
Die originalen Radachsen aus rotem Plastik habe ich bereits über Ebay veräußert. Die Wagen lassen sich auch leicht auf LGB-Achsen umrüsten. Man braucht nur 7 mm lange Hülsen aus 4/3 mm Messingrohr über die Achsenden zu stecken. Das passt dann prima in die Achslager und dreht sich ganz leicht.
Dann gibt es noch ein Problem: Die Loren sind mit 90 g so leicht, dass man eine solche unbeladen mit dem Mund vom Gleis pusten kann. Da muss natürlich noch etwas Gewicht angebaut werden, was nicht so einfach sein dürfte.
Der Zufall wollte es, dass ich genau 8 Radachsen aus massivem VA-Stahl günstig bei Ebay ersteigern konnte. Zwei solche Achsen wiegen 95 g, womit eine Kipplore nun doppelt so viel auf die Waage bringt als vorher. Auf dem Edelstahl hält kein Lack. Ich könnte die Achsen mit einem Edding schwärzen, aber ich lasse sie lieber so. Dreckig werden sie mit der Zeit von alleine.
Aber die Loren könnten ruhig noch etwas schwerer werden. Eine Kipplore von LGB wiegt ja schon soviel. Ich habe deshalb in die mittleren Längsträger jeweils 4 Streifen aus Bleiblech eingeklebt und mit PS-Streifen verschlossen. Das bringt zusätzlich 40 Gramm.
An die Lorenrahmen wurden die bewährten Mittelpuffer angeklebt. Da die Klebeeigenschaften der Prefo-Plaste zweifelhaft sind, habe ich die Verbindung zusätzlich verschraubt.
LüP 210 mm Gesamthöhe 110 mm Rahmen 80 x 160 mm Mulde 115 mm lang und 120 mm breit Gewicht 235 g
Es folgte eine Probefahrt auf der Gartenbahn, hier auf der Bergstrecke in Richtung der geplanten Bimsgrube. Von dort aus soll später Schüttgut zum geplanten Hafen transportiert werden.
herzlichen Dank für den Zuspruch. In dem Sinne geht es weiter.
Es befinden sich noch zwei Kipploren von Bachmann auf Lager. Die sind vom Hersteller für die so genannte Large Scale 1:20,3 gedacht und von ihrer Größe her wahre Monster. Für 1:16 passen sie ganz gut. Als erstes habe ich die Kippmulden etwas verkleinert, von Breite 185 auf 135 mm. Da sie aus durchgefärbtem PS bestehen, ging das problemlos. Hier kann man den Unterschied sehen:
Die Rahmen sind länger und breiter als bei den Prefo-Kipploren. Die Kippmulden ebenso, auch nach der Verkleinerung, allerdings etwas flacher, so dass sie ungefähr die gleiche Ladekapazität wie die vorgenannten Wagen besitzen. Mit den original Bachmann-Radsätzen mit 25 mm Durchmesser kommt die Rahmen auf die gleiche Höhe wie bei den Prefo-Loren. Sie sind einseitig etwas länger, so dass sich hier der Anbau von Bremserbühnen anbietet.
Wegen des Gewichts braucht man sie hier keine Sorgen zu machen. Mehr als 500 g sind völlig ausreichend. Rahmen und Böcke sind nämlich ganz aus Weißmetall gefertigt.
Ursprünglich waren die Bachmann-Kipploren mit seitlich beweglichen Klauenkupplungen ausgerüstet. Wegen der dafür vorgesehenen Aussparungen in den Rahmen mussten für mein Kupplungssystem spezielle Teile gefertigt werden. Ich habe dafür aus Polystyrol Einsätze gebastelt, die man in die Rahmen schrauben kann. An den Einsätzen befinden sich die Plattformen für die Bremserbühnen sowie Mittelträger mit Querstützen.
Da die Lorenenden in den Kurven weit ausladen, habe ich die Pufferteller 40 mm breit gemacht, 10 mm breiter als normal, und sie nahe an die Rahmen montiert.
Die Sicherung der Kippmulde in Normalstellung ist bei Bachmanns etwas merkwürdig. Da ist nur eine Feststellungsstange vorhanden. Im realen Betrieb würde bei Lösung dieser Arretierung die Mulde unkontrolliert kippen, und zwar auf die Seite mit dem schwereren Anteil der Ladung. Überhaupt ist die Handhabung im Spielbetrieb ziemlich kniffelig, um nicht zu sagen idiotisch.
Ich habe deshalb zwei Hebel aus Messingdraht angebracht. Bei Lösung eines Hebels kann man die Mulde ohne Gefahr zur anderen Seite kippen. Auf den Boden der Bremserbühne wurden Bretter aus Sperrholz geklebt.
Nach dem Lackieren wurden noch Bremsgeländer mit -kurbeln angebaut. Die Geländer sind aus 4/3 mm Messingrohr und quer ein Stück Faller-Schienenprofil darauf gelötet. Man kann sie auf die von unten an die Rahmen befestigten M3 Schrauben aufstecken.
Vor der Endmontage habe ich an die Schrauben noch etwas Kleber gemacht. Und so ist der Umbau der beiden Bachmann-Loren abgeschlossen. Dank der gleichen Farbgebung fügen sie sich harmonisch in den Prefo-Lorenzug ein.
LüP 255 mm Gesamthöhe 115 mm Rahmen 90 x 137 mm Mulde 130 mm lang und 135 mm breit Gewicht 610 g
Damit ist mein Kipploren-Projekt bis auf weiteres komplett.