RE: Piko E44 Motor Reparatur

#1 von HBahner ( gelöscht ) , 16.02.2016 11:49

Hallo zusammen,

nachdem ihr mir hier viewtopic.php?t=133220 schon erfolgreich helfen konntet, benötige ich erneut eure Hilfe zur Reparatur einer defekten Lok aus dem Bestand meines Bruders. Aufgrund des mir im o.g. Threads beigebrachten Wissens habe ich schon folgende Schritte erledigt: neue Kohle eingesetzt, Stromkabel vom Trafo direkt an die Kohlefassungen (Motor läuft!), Motor einmal komplett zerlegt und wieder zusammengebaut.

Hier der aktuelle Stand:




http://fs5.directupload.net/images/160216/3hfbwgrd.png

Dennoch bleibt ein Problem: Sobald ich die Stromaufnahmefeder auf der Rückseite montiere, erzeugt die Lok einen Kurzschluss, d.h. irgendwie kommt Strom von der Rückseite auf die im Bild unten befindliche Kohle. Wenn ich die Stromaufnahmefeder weglasse und vom Rad der Rückseite oder der Schiene der Rückseite den Strom überbrücke, dann läuft die Lok.

Kann mir vielleicht jemand sagen wo ich hier noch isolieren muss? Mir ist nicht klar, wie der Strom von der schwarzen Metallplatte der Rückseite zur Vorderseite gelangt. Eventuell über die Bolzen auf das gesamte silberfarbene Gehäuse?

Welche Funktion hatte eigentlich dieses braune runde Ding, was abgebrochen war? Es war mit der Stromaufnahme der Vorderseite, d.h. mit der oberen Kohle verbunden. Ich habe es jetzt einfach ausgebaut.

Danke und Gruß
Christian


HBahner

RE: Piko E44 Motor Reparatur

#2 von rolfuwe ( gelöscht ) , 16.02.2016 18:36

Zitat von HBahner
...dieses braune runde Ding...


Kondensator Entstörung. Ist nur wichtig, wenn einer Radio hört.
Aber das mit Deinem Kurzschluss überschaue ich nicht. Ich habe das Ding schon Jahrzehnte nicht mehr gesehen. So etwas muß man selber auf dem Basteltisch haben.


rolfuwe

RE: Piko E44 Motor Reparatur

#3 von klein.uhu , 17.02.2016 00:04

Moin "Hbahner",

Ach ja, alte PIko (DDR) Konstruktionen, die sind so herrlich genial primitiv ...

Auf deinem zweiten Bild - ich nenne es mal Rückseite - sind unten mit dem Niet die beiden Radschleifer (Drähte) befestigt, direkt auf dem Metallgehäuse des Motors. Also führt das Metallgehäuse den einen Pol, nennen wir ihn Masse.

Auf dem ersten Bild - das ist dann die Vorderseite - sind unten mit dem Niet die beiden Radschleifer befestigt, aber dort auf der Isolierplatte (Pertinax o.ä.). Das ist der andere Pol, und der darf nirgends Kontakt zum Metallgehäuse haben.

An der einen Bürstenhalterung (Vorderseite) ist das blaue Kabel befestigt, das von der Drossel (das ist die blaue "Wurst") kommt. Das andere Ende davon müßte Kontakt zu der Niete mit den Radschleifer der Vorderseite haben (nicht zu erkennen).

Die grün lackierten Teile sind Muttern, die mit den gegenüberliegenden Bolzen den Motor zusammenhalten. Diese haben Masse. Die obere Bürstenhalterung scheint mir demnach auf Masse zu liegen. Was ist das für ein Gekrümmel da um den Bolzen? Ist der aus Metall? Fehlt da die Mutter?

Die untere Bürstenhalterung hat über die Bürstenfedern Verbindung zu dem Bolzen / der Mutter oben links. Hat der auf der Rückseite der Isolierplatte eine Verbindung zu den Radschleifern dieser Seite? Hast Du diese Isolierplatte abgehabt - wie sieht es auf der Rückseite oder dahinter aus. Könntest Du da bitte noch ein Foto machen?

Die "braune Erbse" links oben ist der Entstörkondensator. Der muss für die Funktion des Motors nicht unbedingt vorhanden sein.

Eine andere Fehlerquelle gäbe es aber auch noch:
Wie sieht das zweite Drehstell aus? Hat das auch Radschleifer für die Stromabnahme? Ich habe die Lok nicht und kenne nicht deren mechanischen Aufbau. Auf alle Fälle müssen alle Radschleifer, die Kontakt zu Masse, also zum Metallgehäuse / Chassis der Lok haben, immer auf der gleichen Seite der Lok sein. Hast Du da möglicherweise etwas bei der Montage vertauscht?

Welche Werkzeuge und Messgeräte stehen Dir zur Verfügung? Ein Multimeter oder ein Durchgangsprüfer (Piepser)? Kannst damit feststellen, welche Teile Masse haben?

Wenn Du den Fehler so immer noch nicht finden kannst, beantworte bitte die Fragen. Wenn Su den Fehler gefunden hast, wäre ich auch für eine Rückmeldung dankbar.

Zuletzt: Gib auf die Enden der Motorwelle der Vorderseite und der Rückseite mal einen kleinen Tropfen Öl.

Gruß klein.uhu


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Gruß von klein.uhu
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RE: Piko E44 Motor Reparatur

#4 von rolfuwe ( gelöscht ) , 17.02.2016 13:16

Die zwei Radschleifer, waren ein durchgängiger Stahldraht.
Das war ein Mittelmotor, die Drehgestelle waren als Vor- u. Nachläufer mit Antrieb über Ritzelketten ausgeführt. So ähnlich wie beim Knickrahmen.
Es gab bei einigen Ausführungen noch Federn von + des Antriebes an das Gehäuse zu den (späteren) Dachstromabnehmern u. zur Beleuchtung.
Aber ich hatte da schon viele historisch unterschiedliche Varianten gesehen u. selber gehabt u. auch Nachbesserungen u. Verschlimmbesserungen gesehen.
Aber dieser Antrieb fährt auch unabhängig von der Lok. Das Grundprinzip hast Du auch richtig erkannt, aber wir können auf dem Bildschirm nicht um die Ecke gucken u. keinen Stromprüfer ansetzen.

Hier noch die erste Ausführung, also Trix, Märklin u. 2L=
http://www.ddr-modellbahnkataloge.de/piko%201953.html


rolfuwe

RE: Piko E44 Motor Reparatur

#5 von HBahner ( gelöscht ) , 18.02.2016 21:46

Liebe Foristen,

ich bin gerade dran den Hinweisen vom Uhu nachzugehen. Leider habe ich kein Werkzeug um den Stromfluss zu erkennen.
Ich glaube ich sehe nun den Fehler, denn der blaue Draht hat Kontakt zum Gehäuse, auch wenn dort ein bischen Isolierpappe drauf ist.

Ja, + & - zu den Lampen gibt es, es ist ein Mittelmotor einer E44. Bilder stelle ich rein wenn es fertig ist. Der Katlog ist ja mal ein Spitzenlink, da hat mein Vater sehr nostalgisch durchgeschaut

Über eine "Workaround" mit selbst gebautem, isoliertem Stromaufnehmer und von dort einem direkt gelöteter Draht zur Kohlenfeder, ist die Lok schon prima gefahren , leider dann natürlich ohne Licht.


HBahner

RE: Piko E44 Motor Reparatur

#6 von HBahner ( gelöscht ) , 19.02.2016 10:44

Zitat von klein.uhu

Auf dem ersten Bild - das ist dann die Vorderseite - sind unten mit dem Niet die beiden Radschleifer befestigt, aber dort auf der Isolierplatte (Pertinax o.ä.). Das ist der andere Pol, und der darf nirgends Kontakt zum Metallgehäuse haben.

An der einen Bürstenhalterung (Vorderseite) ist das blaue Kabel befestigt, das von der Drossel (das ist die blaue "Wurst") kommt. Das andere Ende davon müßte Kontakt zu der Niete mit den Radschleifer der Vorderseite haben (nicht zu erkennen).



Danke, genau hier war der Fehler. Nicht das blaue Kabel hatte Kontakt, sondern die Räder haben mit der Innenseite am Metallgehäuse geschliffen!
Das konnte ich lösen, indem ich die Räder nochmal isoliert habe:


Zitat von klein.uhu

Die grün lackierten Teile sind Muttern, die mit den gegenüberliegenden Bolzen den Motor zusammenhalten. Diese haben Masse. Die obere Bürstenhalterung scheint mir demnach auf Masse zu liegen. Was ist das für ein Gekrümmel da um den Bolzen? Ist der aus Metall? Fehlt da die Mutter?


Hatte hier schon eine Mutter abgemacht.

Zitat von klein.uhu

Die untere Bürstenhalterung hat über die Bürstenfedern Verbindung zu dem Bolzen / der Mutter oben links. Hat der auf der Rückseite der Isolierplatte eine Verbindung zu den Radschleifern dieser Seite? Hast Du diese Isolierplatte abgehabt - wie sieht es auf der Rückseite oder dahinter aus. Könntest Du da bitte noch ein Foto machen?


Hatte es ab, aber leider nur ein Bild mit der letzten einzelnen Isolatorplatte (siehe Link http://fs5.directupload.net/images/160216/3hfbwgrd.png). Aber es ist so wie du vermutet hattest.

Zitat von klein.uhu

Zuletzt: Gib auf die Enden der Motorwelle der Vorderseite und der Rückseite mal einen kleinen Tropfen Öl.


Auf die Enden der Motorwelle? Meinst du auf die Teile vom Anker? Sorry weiß nicht genau wo gemeint ist .


Zitat von rolfuwe
Die zwei Radschleifer, waren ein durchgängiger Stahldraht.
Das war ein Mittelmotor, die Drehgestelle waren als Vor- u. Nachläufer mit Antrieb über Ritzelketten ausgeführt. So ähnlich wie beim Knickrahmen.
Es gab bei einigen Ausführungen noch Federn von + des Antriebes an das Gehäuse zu den (späteren) Dachstromabnehmern u. zur Beleuchtung.



An der Beleuchtung sitze ich nun als abschließendes Problem. Ich habe schon identifiziert, dass über das Ineinanderstecken der Kontakt vom Metallgehäuse auf die Gewichte geht und von dort zur Lampenfassung. Wie bekomme ich den anderen Kontakt hin, von der isolierten Seite zum einzelnen Blech am Dach bzw. zum Kontakt vom Lampenende? Ich habe die Feder mal mit ins Bild eingefügt, die noch im Bastelkarton war. Ich denke ich muss diese Feder irgendwie zwischen Metallstreifen am Dach und dem oberen Kontakt der Isolatorplatte (zwischen den grünen Muttern) befestigen. Ich bin noch am Tüfteln, leider habe ich keine kleinen Hände !



Danke schonmal für eure Hilfe. Die Lok fährt auf jeden Fall schon wieder. Mit einem selbst gebastelten Kontaktdraht vom Dach zum Gleis funktioniert das Licht schon etwas wackelig, die Königslösung bekomme ich dank eurer guten Ratschläge auch noch hin .


HBahner

RE: Piko E44 Motor Reparatur

#7 von rolfuwe ( gelöscht ) , 19.02.2016 12:41

Wenn Du den die Dachstromabnehmer abschraubst (2 Schrauben), findest Du darunter eine Lange Schraube, die die Gewichtsbleche hält. Damit mußt Du dann auch die Lage der Drehgestelle justieren, so das die Zahnräder greifen aber auch die Kurvengängigkeit nicht eingeschränkt ist. Ist ein bißchen fummelig.
Wenn Du diese Gewichtsbleche abnimmst, solltest Du die Stromzuführung zur Beleuchtung erkennen. Aber nach der letzten Reparatur vor Jahrzehnten kann ich mich nicht mehr so genau erinnern. Ich müßte das mal wieder direkt sehen.


rolfuwe

RE: Piko E44 Motor Reparatur

#8 von klein.uhu , 19.02.2016 17:45

Zitat von HBahner




Zitat von klein.uhu

Zuletzt: Gib auf die Enden der Motorwelle der Vorderseite und der Rückseite mal einen kleinen Tropfen Öl.


Auf die Enden der Motorwelle? Meinst du auf die Teile vom Anker? Sorry weiß nicht genau wo gemeint ist .



Die Motorwelle / Achse des Ankers: da spitzt zwischen den beiden Bürstenhalterungen eine Achse hervor (auf der Rückseite findest Du sie auch), dort einen kleinen Tropfen Öl.

Zur Beleuchtungsschaltung kann ich nichts sagen, ich habe das Modell nicht, da müßte ich die Lok vor mir auf dem Tisch haben und durchmessen.

Gruß klein.uhu


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RE: Piko E44 Motor Reparatur

#9 von HBahner ( gelöscht ) , 19.02.2016 22:12

Recht herzlichen Dank für die Hilfe. Habe es nach einiger Fummelei geschafft.
Als ich die Feder oben links zwischen den zwei Muttern aufgesetzt hatte, ist sie leider beim Fahrbetrieb an die Mutter gekommen und es gab einen Kurzschluss. Der Draht zwischen Kohlefeder und der Halterung zwischen den Muttern ist dabei verglüht.

So läuft jetzt alles, auch das Licht.


HBahner

RE: Piko E44 Motor Reparatur

#10 von rolfuwe ( gelöscht ) , 20.02.2016 10:30

Pech, kann passieren mit dem hochstromigen Zeugs. Hast Du den Kollektor gereinigt, auch die Schlitze?
Wenn man die Lager ölt, kann Öl auf den Kollektor kommen u. er verschmiert. Dann steigt der Stromfluss erheblich.
Die Lager sind aus so einem Hartfaserzeugs, das Öl aufsaugt. Wenn die schon ausgeleiert sind, ist Fett günstiger.
Hast Du die Zahnräder gereinigt u. geölt, damit sie leichtgängiger sind u. der Stromfluß sinkt?
Was hast Du denn für ein Steuergerät? Gibt es da keinen schnellen Überstromschutz?
Deine Lötungen sehen auch irgendwie komisch aus. Die alten Lötpunkte waren noch Bleilot. Wenn Du mit aktuellem Lot arbeitest, solltest Du evtl. mal ein Flußmittel benutzen. Die Oberfläche der neuen Lötungen sollte nicht so schrumpelig aussehen. Dort wo die Lötfahnen sowieso geschraubt sind, kann man auch eine Drahtbrücke anschrauben, das kann sicherer sein, als die Folgen örtlicher Überhitzungen beim Löten.
Ich glaube auch nicht, dass man zwischen den Rädern u. dem Motorblock eine Isolierung anbringen muß. Die Räder haben einen Nabenschaft, der Kurzschlüsse ausschließt. Oder wurden die Räder bearbeitet?


rolfuwe

RE: Piko E44 Motor Reparatur

#11 von HBahner ( gelöscht ) , 22.02.2016 21:56

Hallo Rolf,

ich habe leider kein Lötfett und hatte nur die alten Stellen erhitzt und dann die Drähte reingelagt. Die Lok läuft jetzt auch gut so mit dem neuen Stromabnehmer direkt ans Dach.

Die Räder sind nicht bearbeitet, dennoch gab es hier immer einen Kurzschluss und erst jetzt lief der Motor, vorher lief er wegen der Kurzschlüsse am Rad nicht. Da der ganze Metallkörper stark magnetisch ist, würden die Radinnenseiten immer magisch von diesem angezogen.

Kann leider keine weiteren Bilder mehr machen, die Lok ist wieder verpackt und ich bin wieder zu Hause und kann nicht mehr daran rumdoktorn !


HBahner

   


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