Lieber Markus, werte Forengemeinde,
sorry für den Tippfehler in der WEB-Adresse, ich habe ihn korrigiert. Danke für die Infos.
Zum eigentlichen Thema:
OpenCarSystem-Fahrzeuge können auch ohne Steuerung fahren. Durch die integrierte Abstandsteuerung und die Möglichkeit, per CV die Geschwindigkeit beim Dekoderstart einzustellen, muss man nicht einmal die RF-Basis haben. Da gilt das gleiche wie bei DCCar.
Die Reichweite des RMF75 sollte einen 6m-Radius abdecken. Insbesondere in einer Modellbahnanlage, bei der "wenig" Stahlträger verbaut sind .
Es wird mit 2,4 GHz gearbeitet, also mit der Standard-WLAN-Frequenz, Standardmäßig auf Kanal 8. Wenn der Datenfunk nicht oder nur "zögerlich" funktioniert sollte man das eigene WLAN auf einen anderen Kanal einstellen (wie das geht steht im Handbuch Eurer Router). Man kann den Kanal auch in der RF-Basis und den Fahrzeugen einstellen. Im Router sieht man jedoch normalerweise, welche Nachbarkanäle frei sind.
In Kürze soll eine weitere Softwareversion für die RF-Basis kommen, die dann als Repeater verwendet werden kann. Ob man so eine benötigt würde ich vorher testen.
Die Rückmeldung kann erfolgen mit Hilfe von
- Lichtschranken oder Reedkontakte, wenn es etwas für alle Fahrzege sein soll: z.B. Umschalten einer "Weiche" nach jedem 3. Fahrzeug
- IRM (Infrarot-Modul): Das Modul um 9,90 (10 Stck 89,--) kann mehrere Dinge. Unter anderem sendet es eine Positionsmarkierung per IR. Die IR-Diode, die sendet, ist in der Anlage fest eingebaut, z.B. als SMD in einem Leitpfosten. Der Empfang erfolgt über die in der Fahrzeugfront verbauten IR-Transistoren, man muss das Fahrzeug somit von vorne anstrahlen. Das vorbeifahrende Fahrzeug empfängt die IR-Positionsmarkierung - in der ist eine Kennung drin, welches IRM gesendet hat - und sendet diese mit der eigenen Fahrzeugkennung (u.A. per CV einstellbar) per Funk an die RF-Basis, die wiederum diese Information per USB oder BiDiB an den PC weiter leitet.
Der weiß dann wo das Fahrzeug ist.
Die Fahrzeuge erkennen ein IR-Signal bereits zwischen 20 und 25 cm ganz gut.
Für Ampeln und Bahnübergänge gibt es die Optische Stoppstelle: im Fahrzeug wird ein IR-Transistor nach unten gerichtet eingebaut (siehe Handbuch von Toralf Wilhelm). Sobald das Fahrzeug ein IR-Signal von dort empfängt wird es langsamer, wenn in einer bestimmten Zeit ein zweites IR-Signal von unten kommt, bleibt es stehen, sonst wird es wieder schneller. Und die folgenden Fahrzeuge machen da mit.
Das IR-Signal von unten ist unmoduliert, d.h. man kann eine IR-Diode mit Vorwiderstand verwenden.
Man könnte auch "einfach" einen OpenCarDecoder opfern und die IR-LEDs, die sonst am Ende des Fahrzeuges angebracht sind, in die Ampelanlage integrieren.Also mit einer kleinen Zusatzschaltung das Signal auf eine IR-LED durchschalten wenn es ROT wird oder der Bahnübergang geschlossen ist. Dann halten die Fahrzeuge an so wie sie es hinter einem stehenden Fahrzeug machen.
Aber Achtung: Es gibt "Fahrstraßen" in den Dekodern. Sind zwei Fahrzeuge nicht auf der gleichen Fahrstraße so halten sie nicht hintereinander an.
Das ist Absicht, damit an einem Bus in einer Haltebucht die Autos vorbei fahren können. Die Fahrspuren werden mit F18-F20. Mehrfachbelegung der Fahrspuren ist möglich. Je nach CV29 Bit 2 sind 3 oder 7 Fahrspuren möglich.
Traincontroller: Ich habe diese Software nicht und kann daher nicht sagen, ob man OpenCarSystem damit steuern kann.
Die OpenSource-Gemeinde um Toralf Wilhelm herum verwendet gerne das OpenSource-Programm Rocrail. Ich mache derzeit meine Erfahrungen damit. Mal sehen...
Power-Off-Option und Optische Stopstelle: Während für die Power-Off-Option, also das Ausschalten des Fahrzeuges über einer IR-Signalquelle mit der F8-Funktion eine eigene kleine Platine benötigt braucht eine "Nur"-Stoppstelle leiglich einen IR-Transistor parallel zum Reedkontakt. Wenn kein Reedkontakt eingebaut wird, ist dies auch nicht schlimm.
Laden der Fahrzeuge: Die OpenCarGemeinde verwendet i.d.R. LiPo-Akkus. Diese haben Vor - und Nachteile. Vorteil: Eine immense Kapazität auf kleinstem Raum. Nachteil: Sehr empfindlich auf falsche Behandlung, kann bis zur Explosion führen.
Andere schwören auf NiMH. Leider etwas viel größer, aber dafür nicht "explosiv". Egal welche Technik man einbaut, irgendwann muss man die Dinger mal laden. Und das umso häufiger je mehr man damit fährt. Auch sollte man die Akkus während den Stillstandzeiten (Sommer, 6-9 Monate ) nicht ungeladen lassen. Also von der Anlage runter, ans Ladegerät ran und wenn voll, wieder auf die Anlage rauf. Bei vielen Fahrzeugen kann das schon aufwändig werden.
Daher wird es im Laufe des Jahres 2017 von dem Unternehmen, in dem ich arbeite, eine Ladestation geben, die die Fahrzeuge vollautomatisch auf der Anlage aufladen kann. Dazu notwendig ist es, an den Fahrzeugen links und rechts einen Ladekontakt anzubringen. Ich habe bei meinem Drehleiter-Feuerwehrfahrzeug zwei "Griffstangen", die meinen Besuchern bisher nicht aufgefallen sind. Diese sind mit den Ladekontakten an der Unterseite des Fahrzeuges verbunden. Ob Plus links oder rechts liegt, wird der Ladestation egal sein.
Der Ablauf soll folgendermaßen sein: Das Fahrzeug fährt in die Ladestation ein und wird mit einer IR-Stopstelle gestoppt. Die hinteren IR-LEDs strahlen die Fahrzeugkennung ab, die die Ladestation empfängt. In der Ladestation ist mittels CVs abgelegt, welches Fahrzeug welche Akkuart und -Kapazität hat - damit sind Ladestrom und Ladeschlußspannung bekannt. Nun werden an das Fahrzeug Kontaktplatten sanft angelegt und die Ladestation lädt da Fahrzeug.
Mehr wird nicht verraten, ich denke ab Oktober 2017 gibt es einen Prototypen. Wer Interesse an dieser Ladestation hat darf mir gerne per PN mitteilen, was so ein Gerät kosten darf.
Wer noch mehr Infos möchte, darf sich gerne melden. Bei ausreichender Anzahl von Interessenten mache ich gerne einen Workshop zu diesem Thema (wenn mir jemand die Reise zahlt auch in USA).
Liebe Modellbahnergrüße an alle,
Jürgen