RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#1 von joe_roemer , 24.08.2007 10:30

Hallo Mobahner,
ich habe teilweise Probleme beim Löten.
Ich habe einen 30 Watt Lötkolben und einen mit 25 Watt. Der 30'er hat eine dickere Spitze (5 mm) als der 25'er (4 mm), beides Dauerlötspitzen.
Wenn ich mit dem 30 Watt löte läuft das Zinn immer am Lötstück vorbei, tropft quasi weg, während es mit dem 25 Watt weitestgehend klappt
Kann es sein das der 30 Wat zu heiss wird?
Er nimmt auch kein Zinn an.
Laut Infrarotthermometer erreicht er ca 165°C, den 25 Watt kann ich nicht messen, die Spitze ist zu dünn.
Liegt das an der Temperatur oder ist das eine Frage der Spitzen?
Ich benutze überwiegend bleihaltiges Zinn mit Flußmittelseele.
Mit bleifreiem Zinn ist es genauso.

Gruß, Alex


 
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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#2 von Murrrphy , 24.08.2007 10:36

Zitat von joe_roemer
Wenn ich mit dem 30 Watt löte läuft das Zinn immer am Lötstück vorbei, tropft quasi weg, während es mit dem 25 Watt weitestgehend klappt


Darf ich mal fragen, wie Du lötest? Mir scheint, das ist eine Frage der Löttechnik und nicht des Lötkolbens. Lötzinn kurz an das zu lötende Objekt halten, kurz mit dem Lötkolben erhitzen, daß es dranfließt, Lötzinn weg und Lötkolben weg, fertig. Da tropft nix und schon gar nicht irgendwo hin, wo man es nicht hinhaben will

Vielleicht kannst Du mal kurz beschreiben, wie Du für gewöhnlich lötest, eh hier Mißverständnisse aufkommen.

Zitat von joe_roemer
Er nimmt auch kein Zinn an.


Ähem, wie jetzt? Der Lötkolben soll auch kein Lötzinn annehmen, der Lötkolben ist im Idealfall nur zum Erhitzen da, das Lötzinn soll schon an das Lötobjekt


Viele Grüße
Achim



 
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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#3 von joe_roemer , 24.08.2007 10:45

Manche sagen, Lötspitzen sollten "verzinnt" sein.
Ich löte genauso, wie Du es beschreibst, nur läuft das Zinn entweder weg oder bildet eine Kugel.
Wenn ich den 25 Watt Kolben nehme, klappt es ja.


 
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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#4 von Muenchner Kindl , 24.08.2007 10:48

Zitat
Ähem, wie jetzt? Der Lötkolben soll auch kein Lötzinn annehmen



Die Spitze sollte schon verzinnt sein.

Moegliche Ursachen der genannten Probleme:

- Loetkolben zu heiss (bei dem 30W kann man fast davon ausgehen)
- schlechte Loetspitze (entweder qualitativ schlecht oder einfach derart "verbraucht")


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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#5 von joe_roemer , 24.08.2007 11:05

Hi Thomas, die Spitzen sind noch relativ neu.
Vielleicht sollte ich mir doch ne regelbare Lötstation holen, kosten ja auch nicht die Welt.


 
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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#6 von Pukoküsser ( gelöscht ) , 24.08.2007 11:06

Also wenn der 165° erreicht, dann ist das zu kalt zum löten. Es sollten schon gute 100° mehr sein. Von daher könnte es sein, dass das Lot zwar schmilzt, aber nicht heiss genug wird um sich mit dem anderen MAterial zu verbinden.

Ein Tipp: Heize beide Lötkloben an und lege die Spitzen aufeinander. Dann muiss nochmal nach. Wenn der 30W nämlich ein Problem hat, dann müsste der danach heisser werden.

Ich löte i.d.R. mit der Lötstation und 300°C.


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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#7 von Muenchner Kindl , 24.08.2007 11:08

Hallo nochmal,

Klingt zwar jetzt ueberheblich aber >die Spitzen sind noch relativ neu.
< Neu heisst nicht automatisch gut, bzw. geeignet.

Zitat
Vielleicht sollte ich mir doch ne regelbare Lötstation holen, kosten ja auch nicht die Welt.


Die Option, dass das Teil schlichtweg zu heiss ist ist allerdings weiterhin offen und das kann ich mir sehr gut vorstellen.


Wenn Du oefters was zu Loeten hast, sollte man darueber schon nachdenken. Regelbar sollte sie jedoch sein.


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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#8 von Martin Lutz , 24.08.2007 11:16

Hallo,

Zitat von Thomas Wyschkony
Hallo nochmal,

Klingt zwar jetzt ueberheblich aber >die Spitzen sind noch relativ neu.
< Neu heisst nicht automatisch gut, bzw. geeignet.

Zitat
Vielleicht sollte ich mir doch ne regelbare Lötstation holen, kosten ja auch nicht die Welt.


Die Option, dass das Teil schlichtweg zu heiss ist ist allerdings weiterhin offen und das kann ich mir sehr gut vorstellen.


Wenn Du oefters was zu Loeten hast, sollte man darueber schon nachdenken. Regelbar sollte sie jedoch sein.


Wenn die Messung der Temperatur wirklich stimmt, dann ist die Spitze definitiv zu kalt um Löten zu können. Neue Lötspitzen sollte man zuerst "ghörig" verzinnen um so sicherzustellen, dass das Lötzinn schön fliesst. Kugelbildung bedeutet (wenn die Temperatur ausreicht), dass die Spitze vielleicht oxydiert ist oder sonst wie verunreinigt. Immer schön sauber halten und möglichst immer auch verzinnt lassen. AUch vor dem Nicht Gebrauch sollte man die Spitze etwas verzinnen und nicht das Zinn abwischen. Und erst danach ausschalten


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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#9 von Murrrphy , 24.08.2007 11:22

Zitat von joe_roemer
Manche sagen, Lötspitzen sollten "verzinnt" sein.
Ich löte genauso, wie Du es beschreibst, nur läuft das Zinn entweder weg oder bildet eine Kugel.
Wenn ich den 25 Watt Kolben nehme, klappt es ja.



Okay, ich hatte schon befürchtet, daß das die Methode "wir nehmen mal etwas Lötzinn uaf den Lötkolben um es anschließend an die Lötstelle zu klecksen" ist Klang ansatzweise danach. Dann bin ich ja beruhigt.

Also ein leichter Zinnfilm sollte schon auf der Spitze sein. Ich bevorzuge Temperaturen von 300-350 Grad (für K-Gleis-Kabelanlöten auch 400, dann haftet das Lötzinn am Besten). Eine regelbare Lötstation ist in meinen Augen deutlich sinnvoller, als für jede Temperatur einen separaten Kolben


Viele Grüße
Achim



 
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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#10 von joe_roemer , 24.08.2007 11:33

Hi Martin, ob die Temperatur stimmt, ist fraglich, da die "Fläche" der Spitze, zu klein zum exakten messen ist.
Ich glaube auch langsam, daß der 30 Watt zu kalt ist.

Wenn ich beide Spitzen (25 Watt und 30 Watt) aneinander halte werden über 200 Grad erreicht.


 
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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#11 von Martin Lutz , 24.08.2007 11:36

Hallo

Zitat von Murrrphy
...(für K-Gleis-Kabelanlöten auch 400, dann haftet das Lötzinn am Besten). Eine regelbare Lötstation ist in meinen Augen deutlich sinnvoller, als für jede Temperatur einen separaten Kolben

Es sollte nicht blos haften! Es handelt sich ja um Löten und nicht um ein "Kleben mit Lötzinn."


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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#12 von Murrrphy , 24.08.2007 11:39

Zitat von Martin Lutz
Es sollte nicht blos haften! Es handelt sich ja um Löten und nicht um ein "Kleben mit Lötzinn."


Meine Güte, es soll eine leitende Verbindung von Kabel und Schienenprofil hergestellt werden... Ist Dir das so lieber? Du hast doch genau verstanden, was gemeint war... *kopfschüttel*


Viele Grüße
Achim



 
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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#13 von Martin Lutz , 24.08.2007 11:44

Zitat von Murrrphy

Zitat von Martin Lutz
Es sollte nicht blos haften! Es handelt sich ja um Löten und nicht um ein "Kleben mit Lötzinn."


Meine Güte, es soll eine leitende Verbindung von Kabel und Schienenprofil hergestellt werden... Ist Dir das so lieber? Du hast doch genau verstanden, was gemeint war... *kopfschüttel*


Ich schon. Aber viellfach sieht man eben Lötstellen die eher nach geklebt ausschauen.


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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#14 von Muenchner Kindl , 24.08.2007 12:12

Zitat von joe_roemer
Hi Martin, ob die Temperatur stimmt, ist fraglich, da die "Fläche" der Spitze, zu klein zum exakten messen ist.
Ich glaube auch langsam, daß der 30 Watt zu kalt ist.

Wenn ich beide Spitzen (25 Watt und 30 Watt) aneinander halte werden über 200 Grad erreicht.



Hi,

Du schreibst etwas von 165 Grad. Das kann nicht stimmen, da wirst Du kaum Loetzinn zum Schmelzen, Fliessen, Tropfen und Kugelbilden bekommen. Da zerlaeuft hoechstens das Kolophonium im Inneren.

Ich denke mal, Du misst zu viel von der Umgebungstemperatur mit, der Beruehrungspunkt Loetspitze - Messspitze wird zu klein sein.


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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#15 von silz_essen , 24.08.2007 13:01

Hallo zusammen,

nach meinen Erfahrungen lassen sich K-Schienen ganz generell schlecht löten (Edelstahl?).
Abgesehen davon sind mir da 30W noch zu wenig, da eine Schiene ganz kräftig Wärme verteilt und damit die Temperatur der Lötspitze absenkt.
Irgendetwas oberhalb von 50 oder gar 70W würde ich benutzen.

Wenn sich auf der Lötspitze nur eine Perle bildet und kein schön verlaufendes Zinn, dann liegt das meist daran, daß die Spitze dreckig ist. Die Spitze (im heißen Zustand!) mit einer Messingdrahtbürste oder mit feinem Schmirgelpapier säubern. Im einfachsten Fall reicht auch ein mehrfach zusammengelegter (so eine Spitze ist ja bekanntlich heiß! ) Baumwolllappen, mit dem man die Spitze säubert. Und wenn alles nicht hilft, dann eine neue Lötspitze besorgen.

Gruß
Martin


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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#16 von Horst Lawall ( gelöscht ) , 24.08.2007 13:16

Hallo Alex,
wichtig ist, dass die Lötstelle durch die Lötkolbenspitze genügend erhitzt wird, bis sie Lötzinn annehmen kann. Um den Wärmeübergang zu erleichtern und zu beschleunigen, führt man den Lötdraht gleichzeitig mit der Lötspitze an die Lötstelle.

Gruß
Horst


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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#17 von Martin Lutz , 24.08.2007 13:40

Hallo,

Zitat von silz_essen
Hallo zusammen,

nach meinen Erfahrungen lassen sich K-Schienen ganz generell schlecht löten (Edelstahl?).
Abgesehen davon sind mir da 30W noch zu wenig, da eine Schiene ganz kräftig Wärme verteilt und damit die Temperatur der Lötspitze absenkt.
Irgendetwas oberhalb von 50 oder gar 70W würde ich benutzen.

Genau das meine ich mit dem Kleben. Mal grad schnell hinkleben kann man die Litze ja. Doch bei einer Lötung gibt es nicht bloss eine Klebestelle, sondern die Metalle verbinden sich an den Übergangsstellen mit dem Lötzinn zu einer Art Legierung. Ergibt sich diese Legierung nicht, so ist das eine berühmte kalte Lötstelle. Das Kabel hält zwar mechanisch eine Weile. Doch langfristig kann eine solche Lötstelle ausfallen.

Mit normalem handelsüblichen Lötzinn kann man ein Kabel nicht an das K-Gleis anlöten. Kleben geht vielleicht aber nicht Löten. Bei den K-Gleisen kann man die Kabel an die Laschen löten. Das geht.


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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#18 von Murrrphy , 24.08.2007 14:05

Zitat von Martin Lutz
Mit normalem handelsüblichen Lötzinn kann man ein Kabel nicht an das K-Gleis anlöten. Kleben geht vielleicht aber nicht Löten. Bei den K-Gleisen kann man die Kabel an die Laschen löten. Das geht.



Naja, ich habe die Litze überall am K-Gleis angelötet, und das funktioniert prima (sämtliche s88-Kontakte sind so gelötet, die wenigsten an Laschen), wichtig ist nur eine hohe Temparatur und geeignetes Lötzinn.


Viele Grüße
Achim



 
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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#19 von SAH , 24.08.2007 14:40

Hallo Martin,

Zitat von Martin Lutz

Mit normalem handelsüblichen Lötzinn kann man ein Kabel nicht an das K-Gleis anlöten. Kleben geht vielleicht aber nicht Löten. Bei den K-Gleisen kann man die Kabel an die Laschen löten. Das geht.



meinst Du damit das bleihaltige Lot oder das bleibfreie Lot oder gar Beides?

mfG
SAH


Stephan-Alexander Heyn
www.sheyn.de/Modellbahn/index.php


SAH  
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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#20 von Martin Lutz , 24.08.2007 15:07

Hallo SAH,

Sicher mit bleihaltigem Lot. Mit dem Lot das das MiWuLa mal im Shop verkaufte (Ich weiss nicht, ob es das heute noch tut) kann man K-Gleis löten. Doch ich weiss jetzt nicht ob es um ein Bleifreilot handelt. Ich glaube ja. Jedenfalls geht es damit.

Die Laschen sind mit bleihaltigem Lot lötbar. Oben war die Rede vom Gleisprofil.


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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#21 von Thomas Krieger , 24.08.2007 19:23

Hallo Kollegen,

zum Thema Reinigung und Erhalt der Lötspitzen kann ich persönlich folgendes empfehlen ; die Lösung ist leider nicht ganz so günstig.
Wer allerdings viel lötet , möchte das Teil nicht mehr missen.

Beim grossen "C" mal nach den Artikelnummern 582502 (Trockenreiniger für Lötspitzen) sowie 800218 (Lötspitzenreiniger) schauen ; beides gibt es auch bei anderen Versendern zu ähnlichen Konditionen.

Erster Schritt: Lötspitze unter drehender Bewegung in der Spiralwolle des Trockenreinigers säubern. Zweiter Schritt : die gereinigte Spitze mit dem Lötspitzenreiniger neu verzinnen. Die Spitze wird durch diese Behandlung nicht so schnell "passiv" ; bei hartnäckiger Verschmutzung ggfs. wiederholen.

Einziger Nachteil : der Trockenreiniger dient nicht zur Ablage des Lötkolbens.


Grüsse
Thomas


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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#22 von Walter Zöller ( gelöscht ) , 24.08.2007 22:21

Hallo Freunde,
es ist schon viel über das Löten gesprochen worden. Am Meisten von Amateuren.
Es gibt zwei Sorten von Lötkolben: die kleinen, so bis 30 W, haben eine vorne "spitze" Spitze, die stärkeren eine flache Spitze. Die kleinen Kolben sind für die Arbeit an Leiterplatten gedacht, aber für die Arbeiten an der Moba nur bedingt zu gebrauchen.
Für die üblichen Lötarbeiten an Kabeln und Schienen usw. bevorzuge ich einen 100 W-Kolben. Der wird richtig heiß, wie es sich gehört.

Nun zu den flachen Kolbenspitzen.
Neu habe sie ein Vorderteil, das aussieht wie ein Miniatur-Paddel. Das muß erst einmal behandelt werden. Zunächst schmiedet man das "Paddel" in rechteckige Form, etwas dünner als der restliche Schaft der Spitze. Dann feilt man vorne eine Finne. Der Rest des Vorderteils der Lötspitze, außer der Finne, wird dann mit einem Bleistift "angemalt". Diese Grafitschicht verhindert, daß außer an der Finne kein Lötzinn an der Spitze haftet und die Lötstellen vergammelt.
Nach dieser Behandlung wird die neue Spitze eingesetzt und der Kolben angeheizt. Sobald die Hitze stimmt, wird die Finne verzinnt.

Zum Löten wird die verzinnte Finne der Spitze an das Werkstück angelegt und dieses erhitzt, dann wird so viel Zinn zwischen Kolbenspitze und Werkstück geführt, daß eine glatte, gut verlaufene Lötstelle entsteht. Dann sofort den Kolben von der Lötstelle entfernen. Dabei kann man überschüssiges Zinn mit abziehen.
Das überschüssige Zinn bitte von der Lötspitze NICHT abwischen, sondern in eine Alu-Schale abschnicken.

Sobald die Finne durch fehlendes Zinn verzundert, muß man sie wieder nachfeilen (siehe oben). Auch wenn sich im Lauf der Zeit in der Finne eine kleine Delle bildet.

Hitze: der Lötkolben muß wirklich heiß sein. Beim Löten sollte nicht die Temperatur geregelt werden, sondern die Zeit, nämlich wie lange der Kolben an der Lötstelle anliegt. Benutzt man einen starken Kolben, eben z.B. 100 W, kann die Zeit zum Aufheizen des Werkstücks so kurz sein, daß beispielsweise die Kleineisenteile an Schienen gar nichts davon merken bis die Löterei schon vorbei ist.

Ich weiß, daß einige Mobahner es natürlich besser wissen....
Nach 45 Dienstjahren und einigen -zigtausend Lötstellen kann man ja nichts davon verstehen.

Herzliche Grüße
Walter


Walter Zöller

RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#23 von wolfgang58 ( gelöscht ) , 24.08.2007 22:42

Zitat von Walter Zöller
Hallo Freunde,
es ist schon viel über das Löten gesprochen worden. Am Meisten von Amateuren.
...
Nun zu den flachen Kolbenspitzen.
Neu habe sie ein Vorderteil, das aussieht wie ein Miniatur-Paddel. Das muß erst einmal behandelt werden. Zunächst schmiedet man das "Paddel" in rechteckige Form, etwas dünner als der restliche Schaft der Spitze. Dann feilt man vorne eine Finne. Der Rest des Vorderteils der Lötspitze, außer der Finne, wird dann mit einem Bleistift "angemalt". Diese Grafitschicht verhindert, daß außer an der Finne kein Lötzinn an der Spitze haftet und die Lötstellen vergammelt.
...
Herzliche Grüße
Walter



Hallo Walter,
eine ähnliche Beschreibung habe ich schon mal gelesen. *1

Könntest Du vielleicht bitte mal ein Bild der so "getunten" Spitze einstellen?

*1 Edit/angefügt: ja, natürlich von Dir:
viewtopic.php?t=1775,-loetkolben-fuer-moba.html#12958

Um nicht wieder die Diskussionen wie damals hervorzurufen, *2 denn*2 es handelt sich /bei Walters Beitrag hier2* um einen Lötkolben fürs Grobe, also für ordentlich dicke Kabel und Schienen und nicht um Mickey-Maus-Strippen und Platinen oder SMD-Leds

Edit: nachträglich erneut Worte eingefügt in *2 ...*2


wolfgang58

RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#24 von tron24 , 24.08.2007 23:45

Hallo,

@Walter, dies bitte nicht weiterverbreiten, auch wenn du 45 Jahre schon gelötet hast. Enthält nur falsches, außer zum Dachrinnen löten taugt es.
Dafür benötigst du aber noch das "Königswasser".

"Ich weiß, daß einige Mobahner es natürlich besser wissen....
Nach 45 Dienstjahren und einigen -zigtausend Lötstellen kann man ja nichts davon verstehen.
... es ist schon viel über das Löten gesprochen worden. Am Meisten von Amateuren."

Nach dieser Aussage von dir muß ich (und andere hier anwesende Leute vom Fach) dich dazurechnen - das tut weh!!


Mein Vater hat auch mit einem Lötkolben, der im Feuer vorher erhitzt wurde, mit Salmiakstein und Lötwasser Wärmflaschen gelötet.
DIESE ZEIT ist schon lange vorbei.

Der Strom kommt heute aus der Steckdose und wird in einer Regelstation auf der eingestellten Löttemparatur gehalten.
Eine 60W Station reicht, kann man auf weniger für SMD runterregeln.
Und die richtige Lötspitzenbreite auswählen für die Lötstelle.
Breite Lötspitze fürs grobe, feine für Platinen und SMD.

Die heutigen Lötspitzen sind alle veredelt, eine mehr (teuer), die andere weniger (billig).

Diese Lötspitzen dürfen auf keinem Fall mit Metall, wie Feilen, Stahlwolle u.ä. gereinigt werden!!!
Du machst damit feinste Riefen (wie bei der Gleisreinigung mit dem Rocorubber) und ZERSTÖRST die veredelte Oberfläche der Lötspitze.
Ein leicht angefeuchteter Schwamm zum reinigen - sonst nichts.

Wenn eine Lötspitze kein Lot mehr annimmt, z.B. wenn ich damit wieder mal Heißkleber erwärmt oder Schrumpfschlauch geschrumpft habe.
Dafür gibt es die, hmm wie heißt das nur wieder? - nein kein Löthonig o.ä., ich glaube Reichelt und Conrad führt das auch.
Ist jedenfalls in einer kleinen Dose, die warme Lötspitze kurz eintauchen.
Danach ist die Benetzung mit Lot wieder einwandfrei.

lg tron24


 
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RE: Eine Frage zum Thema "Löten"

#25 von joe_roemer , 25.08.2007 19:03

Oha, so eine Diskussion wollte ich gar nicht anzetteln.
Ich habe mich jetzt dazu durchgerungen,eine Lötstation anzuschaffen.
In einigen anderen Beiträgen hier wurden ja schon welche angepriesen, z. Bsp vom großen C.
Reicht eine analoge oder lohnt sich der Aufpreis für eine digitale Lötstation?
Sollte Hauptsächlich für Moba-Anwendungen sein.


 
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