Hallo!
Seit letzter Woche wird der 425er-Zug von Brawa ausgeliefert (siehe auch "Brawa 425 - Wann ist er lieferbar?"), der letztes Jahr als Neuheit angepriesen wurde. Schon, möchte man fast sagen. Der vierteilige Triebzug wird in verschiedenen Varianten der unterschiedlichen Einsatzgebiete und in Versionen der Epoche V und VI angeboten; jeweils in 4 verschiedenen technischen Ausstattungen (DC, AC, DC Sound, AC Sound). Meiner ist der 44615, Epoche 6, Zugziel Stuttgart Hbf und als AC Sound Extra, also das "große Paket". Dafür werden UVP 440 Euro aufgerufen. Hier eine kurze Vorstellung.
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Zunächst das Unboxing-Bild: Der Triebzug kommt in zwei Teilen in einem der üblichen Brawa-Schuber. Da der Karton dadurch nicht ganz so lang ist, passt er ganz gut ins Regal. Mitgeliefert werden ein paar wenige Zusatzteile (Bremsschläuche für den Vitrineneinsatz und Bügel-Kupplungen, falls man diese einsetzen möchte), die Anleitung mit Ersatzteilliste und eine allgemeine Anleitung zum Dekoder sowie ein Lokkarte. Seit Brawa von ESU- auf D&H-Dekoder umgestiegen ist, gibt es bei Brawa kein mfx mehr. Dafür wird nun die Lokkarte beigelegt, was das Handling wirklich stark vereinfacht. Insbesondere kommt über die Karte auch gleich das richtige Bild mit. Angesteuert wird die Lok über DCC oder MM. Unter DCC stehen 21 Funktionen zur Verfügung, unter MM nur 16 Funktionen über 4 MM-Adressen - dank Lokkarte bekommt man davon aber nichts mit.
In der Nicht-Sound/Extra/Deluxe-Version sind übrigens nur 4 Funktionen vorhanden. Es fehlt dann nicht nur der Sound, auch die Lichtfunktionen sind stark eingeschränkt. Immerhin sind Zugzielanzeige und Innenraumbeleuchtung vorhanden und (gemeinsam) schaltbar.
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Das Zusammensetzen der beiden Zughälften ist einfach. Im Innern muss eine Art NEM-Schacht zusammengesteckt werden. Zuvor muss man die Verbindungskabel einstecken. Weil hier sehr viele Kontakte notwendig sind, sind zwei Stecker vorhanden. Diese sind leicht einzusetzen und einigermaßen eindeutig beschriftet. Ein Hektiker könnte es aber auch leicht falsch machen.
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Zugziel und Drei-Löwen-Takt-Logo an der Seite sind sehr fein ausgeführt.
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Da das Bild oben durch die Länge des Zuges sehr klein wird, hier mal die vier Wagen in Einzelaufnahmen.
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Der Motor befindet sich in einem Endwagen, angetrieben wird das folgende (Jakobs-) Drehgestell.
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Der sehr filigrane Stromabnehmer sieht toll aus. Ob ich mir aber trauen würde, den anzulegen, weiß ich nicht. Elektrisch ist er sowieso ohne Funktion. Die Befestigung der roten Dachleitungen fällt irgendwie aus dem Rahmen, das hätte man besser machen sollen. Hier braucht man wohl noch einen Tropfen brauner Farbe.
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Die Farbgebung des Klimagerätes auf dem Dach ist dafür eine Wucht. Die detaillierte Bedruckung fällt sofort auf und ist ein echter Hingucker, auch im Anlageneinsatz.
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Bis auf den Wagen mit dem Motor ist ansonsten ein freier Durchblick auf die recht einfache Inneneinrichtung gegeben. Da kann man sicher noch was verbessern (und bevölkern). An der Trennstelle fällt noch ein bisschen das Kabel auf, das ich vielleicht besser etwas sorgfältiger verstaut hätte.
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Die Fahreigenschaften sind für meine Begriffe ganz in Ordnung. Kein SDS, aber er fährt sauber und auch einigermaßen weich an. Man hört den Motor leicht. Auslauf ist kaum vorhanden (wenige cm aus voller Fahrt), obwohl das Fahrzeug sehr leicht wegrollt. Es fällt auf, dass der Zug recht langsam ist, vermutlich vorbildgerecht. Finde ich gut, digital kann man bei Bedarf natürlich einiges verändern.
Der Fahrsound ist reichhaltig, man hört das Fahrzeug anlaufen und auch die Geschwindigkeitsänderungen bei Fahrt sind gut nachgebildet. Da die Originale weniger Sound als ein unangenehmes Quietschen haben, ist eben auch dieses nachgebildet. Beim ersten Versuch hatte ich echte Sorge, dass der Motor im Eimer sei. Man muss eben ehrlicherweise sagen, dass das Original akustisch kein Genuss ist. Und das Modell ist sehr originalgetreu. Insofern passt es.
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Die Beleuchtung ist toll, allerdings sehr hell. Die muss ich unbedingt noch dimmen.
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Die Beleuchtung der Zugzielanzeige ist sogar getrennt schaltbar. Wie schon bei den neuen Loks der Baureihe 245 ist Brawa die feine, beleuchtete Zugzielanzeige wirklich toll gelungen. Austauschen kann man sie aber nicht.
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Als besonderen Lichteffekt gibt es noch ein getrennt schaltbares Fernlicht. Zwischen normalem Stirnlicht und Fernlicht wird übrigens weich übergeblendet, was sehr gut aussieht.
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Eine schaltbare Führerstandsbeleuchtung gibt es auch noch. Diese funktioniert nur im Stand (das ist so programmiert, kann man ändern). Kleiner Wermutstropfen - die Innenbeleuchtung scheint nicht nur an den Faltenbälgen leicht nach außen, sondern leuchtet auch durch die Wände. Der Effekt ist auf dem Foto stark hervorgehoben, aber es fällt auch sonst auf. Mit abgedimmtem Licht geht es vielleicht wieder besser.
Da die Baureihe 425 Teil einer Familie ist und es für andere Familienmitglieder auch Modelle gibt, bietet sich ein Vergleich an.
Die Baureihe 423 ist die S-Bahn-Variante und zum Beispiel in Stuttgart unterwegs. Die Roco-Konstruktion stammt aus 2002, ist zur Zeit aber nicht mehr im Roco-Programm. Meine fährt als S1 Richtung "Plochingen" (AC 69050). Die technische Ausstattung ist (leider) sehr einfach. Es gibt nur Stirn- und Rücklicht, nicht einmal eine Innenbeleuchtung. Die Fahreigenschaften sind ok. Der Zug ist (digital) sehr schnell unterwegs, sicher doppelt so schnell wie die neue Brawa 425 (die in Wirklichkeit eine etwas höhere Vmax von 160 km/h statt 140 km/h hat). Da kann man digital sicher auch noch etwas ändern.
Die Baureihe 426 ist die kurze Variante der 425. Die Brawa-Konstruktion kam ebenfalls 2002 auf den Markt. Sie besitzt Innenlicht und ist auch mit Sound erhältlich. Meine fährt nach Garmisch, das war die zweite Auflage.
Von hinten nach vorne stehen hier die kurze Brawa 426, die neue Brawa 425 und vorne die Roco 423.
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Die Dachaufbauten der beiden Brawa-Fahrzeuge ähneln sich. Sie sind sehr gut detalliert und mehrfahrbig ausgelegt und bedruckt. Auch beim Roco 423 ist der Dachaufbauten detailliert und gut graviert. Leider sind keinerlei Bedruckungen vorhanden.
Die Farbgebung des alten Brawa-426 ist, vorsichtig ausgedrückt, gewöhnungsbedürftig. Sie ist sehr dunkel und das Rot glänzt stark. Das Fahrzeug sieht dadurch nach Plaste aus. Einige sagen, dass das Original auch so sei. In meinen Augen eher nicht, mir gefällt die Umsetzung nicht besonders. Auf den Bilder kommt das nicht so heraus, der Unterschied zu den beiden anderen Fahrzeugen ist aber sehr deutlich.
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Man sieht hier gut die verschiedenen Zugzielanzeiger. Der neue Brawa 425er ist äußerst fein und als einziger beleuchtet. Die außen aufgeklebte Beschriftung des 426 hinten ist leider weniger schön, was auf etwas Entfernung aber nicht ganz so negativ auffällt. Sie ist damit aber auch leicht zu ändern. Änderbar ist prinzipiell auch das Ziel des Roco 423, der wie beim 426 nicht beleuchtet ist.
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Im Vergleich sieht man deutlich, dass Brawa dem neuen Fahrzeug neue Pantographen spendiert hat. Diese sind wirklich sehr zierlich. Der Stromabnehmer des Roco-Modells ist blank, macht dafür einen einigermaßen robusten Eindruck.
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Die folgenden Bilder zeigen die Drehgestelle (vorne, mitte). Schön detailliert sind sie alle ...
Roco 423
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Brawa 425, also die hier besprochene neue
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Brawa 426
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Grüße
Stefan