RE: Anfängerfragen zu Bemo, H0M und Digital

#1 von Wu134 , 12.10.2017 23:32

Hallo,

nach langem Überlegen und Grübeln, welche Spurweite, welche Strecke und Vorbild usw. hab ich jetzt mit RhB und Bemo meine Passion gefunden. Ist zwar jetzt was ganz anderes wie ursprünglich gedacht, aber so bekomm ich kurze Züge mit kleinen Radien und ein eng gefasstes Vorbild, wo ich jetzt schon konkrete Ziele habe. Aber jetzt stellen sich neue Fragen, auf die ich mir Antworten erhoffe.

Ich habe mir ein gebrauchtes Bemo-Startset gekauft und den Testkreis schon aufgebaut. Das Gleismaterial gefällt mir gar nicht, da muss ich auf etwas anderes umsteigen. Und nun stell ich die erste Frage, für die ich wohl fast gelyncht werde, kann ich statt H0M-Gleis auch TT-Gleise nehmen? Tillig bietet das TT-Bettungsgleis auch für H0M an. Kühn hat ein neues, günstiges Gleis, das ein niedriges Profil hat. Es ist günstig, die 20°-Weichen unterstreichen den Schmalspurgedanken und dank Bogenweichen (die ich bei Bemo nicht gefunden habe) kann ich deutlich kompakter bauen. Es ist auch durchdachter von der Geometrie. Die wahrscheinliche falsche Schwellenlage verzeih ich gleich, denn wenn das mein einziger Baumangel sein soll, dann bin ich eher stolz drauf

Als nächstes möchte ich auf Digital umsteigen. Die GE4/4 III ist analog ohne Schnittstelle, aber ich habe schon rausgefunden, dass man einen Teil der Platine abbrechen kann und daran einfach einen Decoder anlöten kann. Das dürfte für mich kein Problem sein, aber ich bin jetzt mit den Herstellern der Decoder überfordert. Lenz, ESU, Zimo, Kühn usw. bieten alle kleine Decoder mit 1 A. Gibt es irgendwo eine Übersicht, was empfehlenswert ist oder kann man da nichts mehr falsch machen? Woran macht ihr die Auswahl aus? Messt ihr den Strom der Lok und wählt danach den Decoder oder nimmt man standardmäßig 0,8 A oder mehr, weil es H0 ist?

Dazu benötige ich eine Digitalzentrale. Ich hab Erfahrung mit der Multimaus. Würde eine Mobile-Station ein Mehrwert sein oder sind sie für kleine Anlagen beiderseits geeignet? Die Mobile-Station kann CVs auslesen im Gegensatz zur Multimaus. Die Anlage wird 1,60 x 1,20 m (ungefähr) und mehr wie 4 Züge werden nicht daraufstehen und mehr wie 2 werden nicht gleichzeitig fahren. Es bleibt einfach und übersichtlich, die Anforderungen an die Zentrale sind nicht groß.

Die Größe wird vorraussichtlich 1,60 oder 1,80 x 1,20 m betragen in 2 Hälften aufgeteilt, so wird sie transportabel und sollte mir genügend Fläche zum Austoben bieten. Ich bin auch eher der Bastler und Zuschauer, komplexe Betriebsabläufe will ich nicht nachstellen. Eventuell noch einen Weichenabzweig, um später auf Modulen weiterzubauen.

Was empfehlt ihr für Weichensteuerung? Analog mit kleinem Stellpult oder Digital mit Multimaus/Mobile-Station? Im Schattenbahnhof wohl 6 Weichen und im Bahnhof mal 4 Stück. Mehr wirds nicht. 2 oder 3 Servodecoder mit Servos kosten eigentlich kaum mehr wie entsprechende Anzahl an Magnetantrieben ... kann ich Servodecoder mit der Multimaus/Mobile-Station programmieren und benutzen?

Gibt es irgendwo Literatur und Übersichten zum Thema Steuerung? Das Startoval mit Multimaus beherrsche ich, aber ich finde nichts "Greifbares" zum Steuern größerer Anlagen oder Schattenbahnhöfe. Ich sehe auch Großanlagen im Forum im Aufbau, aber oft wenig Hintergrundinfos, wie das im Untergrund gesteuert werden soll. Brauch in für 4 Schattengleise eine Überwachung im Untergrund oder fährt man da gebückt nach Auge (Platz zum Schauen ist vorhanden)?

Gruß Klaus


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RE: Anfängerfragen zu Bemo, H0M und Digital

#2 von lernkern , 13.10.2017 03:21

Hallo Klaus,

erstmal wäre ich natürlich neugierig zu erfahren, was denn deine konkreten Ziele sind. Außer der Anlagengröße schreibst du ja nicht viel.

Aber zu deinen Fragen.

Gleismaterial: Ich habe Bemo Code 100 mit den kurzen Weichen und Peco Code 75 verbaut. Mir gefällt beides, die Weichen muss man in beiden Fällen ein bisschen bearbeiten.
Bei Bemo habe ich gehört, dass sie rigendwann nicht mehr Kontaktsicher sind, daher habe ich an jedes Stück Gleis von unten eine Litze angelötet, so dass ich im Fall der Fälle mit Strom versorgen kann.
Bei Peco geht das Herzstück vom Weichenende durch, hier habe ich die Profile durchgesägt und Drahtbrücken eingebaut. Schön bei Peco ist, dass die Weichenzungen mit einer Feder in der Endstellung gehalten werden.
Zu liegen habe ich hier zwei Tillig-Weichen, die mit 18°GRad ja auch recht schmalspurig sind. Durchgehende Zungen sind schon hübsch.
Das Kühn kenne ich gar nicht, der Presi ist aber ansprechend. Ein Bettungsgleis würde ich mir für den fliegenden Aufbau kaufen, für die Anlage würde ich es nicht benutzen. Das ist aber nur meine Meinung.

Bei den Decodern habe ich Kühn und ESU im Einsatz, beide sind gut. Inzwischen ist auch ein Zimo dazugekommen, der ist auch gut. Da habe ich keine Präferenz.

Ich kenne die Mobile Station 1 und die Multimaus. Ich denke, dass die MS2 benutzerfreunlicher ist. Die würde ich mir beide mal im Laden vorführen lassen. Dann kannst du dir ein Bild machen.

Je nachdem wie viele Weichen es werden, würde ich die erstmal analog schalten. Eventuell bei der Verkabelung drauf achten, dass du später leicht auf digital umstellen kannst (falls es da Unterschiede gibt, ich stelle meine Weichen nicht elektrisch).

Zum Überwachen eines kleinen SBF kann ich gar nichts beitragen, außer: du könntest ja auch eine USB-Kamera da unten einbauen, dann bräuchtest du dich nicht zu bücken

Viele GRüße

Jörg


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RE: Anfängerfragen zu Bemo, H0M und Digital

#3 von Wu134 , 13.10.2017 09:24

Hallo,

zum Anlagenplan: Unten soll ein Schattenbahnhof mit 3 oder 4 Abstellgleisen stehen, dann über 2 Wendeln hoch, oben sollen 2 Haltepunkte sein, ich möchte rundherum sichtbar bauen und in der Mitte der Berg als Trennkulisse, ein bißchen Tunnel und Viadukt. Die Anlage soll nicht in einer Ecke stehen und es ist im Grunde nur ein Kreisverkehr mit Ausweichgleisen. Es soll einfach bleiben, wird mein erster Festaufbau, der über den temporären Aufbau auf einem Tisch hinausgeht. Am Gleisplan arbeite ich noch, aber vermutlich werde ich als erstes ein kleines Diorama bauen mit Landschaftsgestaltung und Gleisbau. Je nachdem wie das schiefgeht, muss ich doch Bettungsgleis nehmen...

Das ist ja das Tolle an der RhB als Vorbild, kleine Radien, starke Steigungen, Bahnhöfe, die im Freien außerhalb der Ortschaft stehen und auch nur eingleisig sein können usw.

Zum Thema Digital werd ich dann mal einen Moba-Händler in der Nähe aufsuchen und mich an seinem Sortiment orientieren, dann bekomm ich auch mal Hilfestellung.

Viele Fragen resultieren auch auf den Lücken, die auch die Literatur hinterlässt. Ich habe mehrere Bücher und Hefte zum Thema "Modelleisenbahn bauen", "Gleispläne gestalten" usw., aber bei der Technik ist immer Schluss, nachdem die Gleise liegen. Es wird der Aufbau eines mehrstöckigen Schattenbahnhofes gezeigt, aber keine Silbe, wie das überwacht, kontrolliert und gesteuert wird. Das ist meiner Meinung nach eine Marktlücke, sämtliche Ratgeber sind kaum mehr wie für ein Startset ausgelegt und am Ende soll jeder "alleine" das Miniaturwunderland nachbauen können. Und über den Weg dahin nichts mehr.

Gruß Klaus


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RE: Anfängerfragen zu Bemo, H0M und Digital

#4 von hjkoenig , 22.10.2017 13:29

Hallo,
Ich bin bei einer ähnlich kleinen Anlage am Bauen. Da sie auf Anregungen aus dem Kleinbahnbetrieb von vor fünfundachtzig bis hundert Jahren beruht, kann ich auch in H0 Weichen mit kleinem Abzweigradius benutzen, ohne dass es allzu unangenehm auffällt.

Da meine Anlage immer wieder abgebaut werden muss, kommen offene Rahmenkonstruktionen und aufwendiger Gleisunterbau kaum in Frage. Auch unterschiedliche hohe Betriebsebenen scheiden aus.

Ich habe deshalb meinen Gleisplan „längswärts“ durch eine Kulisse geteilt, sodass zwei Bereiche mit zwei mal drei Segmenten entstanden sind. Der hintere Teilbereich ist und bleibt eine einzige Gleis- und Weichenwüste, die ich immer wieder neu planen kann. Dafür ist ein Bettungsgleis ideal. Der vordere Bereich ist ein Kleinbahn-Bahnhof, in dem das Bettungsgleis in den „Sand“ gelegt wurde. Außerdem soll hier auch das Umfeld etwas mehr gestaltet werden (bei 0,65 x 3,70 ist das nicht viel). Im vorderen, gut sichtbaren Bereich werden alle Weichen von Hand bewegt, und auf Licht- oder Formsignale werde ich verzichten.

Das aber nur zur Einleitung - was ich mit Gewinn gelesen habe, ist der Rat, sich zu überlegen, „was die Bahn da eigentlich tut“. Welche Aufgaben hatte das Vorbild? Warum hat man sie überhaupt gebaut? Und was wäre wohl aus ihr geworden, wenn sie nicht vor 85 Jahren hätte stillgelegt werden müssen? Auf diese Weise kann das „Spielen“ immer wieder interessant werden und die Freude daran sich viel länger halten. Denn man baut nicht irgendetwas auf die Fläche, sondern etwas, was an das Leben in der Zeit erinnert (oder an Entwicklungsmöglichkeiten, die es damals leider nicht gegeben hat).

Gruß, Hajo König


Hans Joachim König, der seine Bahn im Frühjahr aufbaut und im Herbst wieder in die Kisten packt.


 
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RE: Anfängerfragen zu Bemo, H0M und Digital

#5 von Herbstfarben ( gelöscht ) , 22.10.2017 13:45

Zitat

Die Mobile-Station kann CVs auslesen im Gegensatz zur Multimaus.



Die Multimaus kann in Verbindung mit dem "Verstärker 10764" nicht auslesen. Hab mich da jetzt auch 7 lange Jahre gequält.
Aber mit der z21 (selbst aus dem Startset) geht es! Hätte ich schon viel früher kaufen sollen, nicht erst gestern.

Gruß
Torsten


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