... frei nach Marc-Uwe Klings Känguru, das korrigiert ja auch gerne, aber halt Graffiti...
Guten Abend,
ich bin heute über diesen Thread hier gestolpert und bin doch etwas erstaunt, was hier für ein Halbwissen zur Malmbanan zum Besten gegeben wird. Also spiele ich jetzt mal Känguru und korrigiere etwas:
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Aber eins vorweg - fahr nicht so schnell! Die Erzzüge haben nur 50 km/h (Dm3/alte Wagen) Höchstgeschwindigkeit, die IORE darf mit neuen Wagen beladen 60 km/h und leer 70 km/h "schnell" fahren.
Der Zug im Video ist wirklich zu schnell, aber die "alten" leeren Erzzüge sind auch schon mit 60 km/h unterwegs gewesen, die Dm3 selber ist für 75 km/h zugelassen.
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Wegen der Wagen - die ältere Bauart, die auch mit der Dm3 gelaufen ist, da waren immer 52 Wagen im Zug - egal ob Dm3 oder IORE (die Waren zu der Zeit auch noch nicht "ballastiert", d.h. mit 25 to Radsatzlast unterwegs) - 100 to je Wagen (80 to Feinerz oder Pellets und 20 to tara), 5200 to Gesamtzuggewicht (ohne Loks).
Die IORE wurden nach dem Ausbau auf 30 Tonnen Achslast mit Ballast ausgerüstet, zuerst im Südabschnitt (Kiruna-) Malmberget - Luleå, später im Nordabschnitt Kiruna - Narvik. Dies geschah jedoch unabhängig von und deutlich vor der Abstellung der alten Wagen.
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Diese Wagen sind um 2013/2014 innerhalb kurzer Zeit vollständig außer Betrieb gegangen, 2 bis 3 Zuggarnituren sehen in Kiruna noch auf dem Gelände der LKAB, aber neben dem Gleis.
Die ersten neuen Wagen von Kiruna Wagon wurden 2005 abgeliefert, bis 2014 wurden (mindestens) 1130 Wagen der Bauart Fammoorr 050 gebaut. Diese haben sukzessive die alten Bauarten abgelöst, bereits 2009 standen auf dem oben erwähnte Gelände schon hunderte ausgemusterter Wagen.
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Die neue Bauart ist nicht mit den Dm3 gelaufen, es sind 68 Wagen im Zug, 120 to je Wagen (100 to Feinerz oder Pellets und 20 to tara), 8160 to Gesamtzuggewicht, ohne Loks - bis 2015!
Nach der Ablieferung wurden die F050-Wagen für den Nordumlauf in Garnituren zu 42 Wagen zusammengestellt, was ungefähr dem Zuggewicht eines 52-Wagen-Uad-Zuges entsprach. Für die Loks gab es keine gesonderte Zuordnung zu den Wagen, so dass die Dm3 bis 2010 regelmäßig mit den neuen Wagen unterwegs war.
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Seit Auslieferung der neuen Wagen lief im Nordabschnitt eine Betriebserprobung, ob es möglich ist, auch mit 35 Radsatzlast zu fahren.
Diese Erprobung ist in 2015 zu Ende gegangen und es wurde die allgemeine Erlaubnis gegeben, im Nordteil (Kiruna-Narvik) allgemein mit 35 to Radsatzlast zu fahren.
Daher dürfen ab 2016 alle (neuen) Wagen 140 to wiegen, in der Folge haben die Züge bis zu 9520 to Gesamtgewicht - bis zu, weil nicht alle Wagen auch bei Pelletbeladung 120 to zuladen können (Trichter zu klein). Feinerz passen 120 to in die Wagen, sogar noch mehr - es laufen nämlich einzelne Wagen auch mit 40 to Radsatzlast (=160 to gesamt), zur Strecken- und Komponentenerprobung.
Diese Aussage ist falsch! Mit Ablieferung der neuen Wagen und Ausbau der Strecke wurde die Achslast auf 30 Tonnen erhöht, ab Dezember 2010 wurden die Umläufe im Nordabschnitt komplett auf 68-Wagen-Züge mit IORE umgestellt, aber weiterhin mit 30 Tonnen Achslast. Erst 2015 begann im Südabschnitt der Versuch mit 32,5 Tonnen Achslast, dieser wurde 2017 erfolgreich abgeschlossen, seit sind dort die 32,5 Tonnen zugelassen.
Im Nordabschnitt begann der Test mit 32,5 Tonnen Achslast erst im Februar 2019 und es wird nur ein Umlauf pro Tag mit der höheren Achslast gefahren. Hier der Link zu Trafikverket:
https://www.trafikverket.se/nara-dig/Nor...-pa-malmbanan2/
Die F050-Wagen haben alle die gleichen Trichter, daher gibt es auch keine Ladungsunterschiede wegen zu kleinen Trichtern. Und die Wagen mit erhöhter Achslast sind übrigens einfach zu erkennen, am Langträger ist "32.5" angeschrieben:
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Es bestehen auch weitere Ausbaupläne, neben Streckenausbauten (abschnittsweise 2 gleisig) ist auch eine Variante im Gespräch, bei der die Züge auf 100 Wagen aufgestockt werden, und die Loks durch eine 3. IORE-Einheit, ggf. Führerstandslos, zu ergänzen.
Die im Zuge des Streckenertüchtigung auf (eigentlich) 30 to ebenfalls erneuerten Kreuzungsbahnhöfe würden die verlängerten Züge problemlos aufnehmen können.
Also von 100-Wagen-Zügen höre ich hier das erste Mal. Diese hätten eine Länge von ca. 1075 m, die umgebauten Bahnhöfe haben aber nur eine Nutzlänge von gut 750 Metern...
Die folgenden Antworten beziehen sich auch auf die Folgebeiträge, ich schreibe die aber hier zusammen in einen:
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U.a weil, der erste Typ der Neubauwagen, von einem Südafrikanischen Hersteller (Transwerk?), ein Schuß in den Ofen war - erstens waren die Trichter zu kein, es konnten selbst vom Feinerz nicht die geforderten 100 to aufgenommen werden, außerdem gab es im Winter Probleme mit Bremsen und Kupplung.
Nach ca. 120 gelieferten Wagen war Schluß. Diese Wagen wurden nach ca. 1,5 Jährigen Probebetrieb alle abgestellt/verschrottet.
Den aktuellen Stand zu den Uno-Wagen kenne ich selber auch nicht, aber die Wagen waren ab 2001 im Einsatz und ich habe sie 2011 noch selber im Einsatz gesehen. Allerdings waren diese immer nur im Südumlauf eingesetzt.
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Die Neubauwagen der Serienbauart „Uno“, von Mekaniska Verkstäder Krokom, entsprachen dann den Erwartungen, und es wurden in verschiedenen Bauserien über ca. 3 Jahre ca. 1200 Wagen beschafft, die paarweise gekuppelt laufen (Master- und Slavewagen) und „außen“ eine SA3 Kupplung haben. Die Starrkupplung im Pärchen ist ein ca. 150 x 150 mm dicker Stahlbalken.
Die Uno-Wagen sind die Südafrikaner, die von Kockums / Kiruna Wagon hören auf den Namen Fammoorr050 oder kurz F050.
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Wie Oben schon geschrieben, wurden sobald ausreichen „Uno“ da waren (und auch IORE) alle Uda(p) mehr oder weniger auf einen Schlag abgestellt, und auch die Dm3 aus dem Verkehr gezogen. Das war um 2013.
Die alten Wagen wurden ab ca. 2006 sukzessive ausgemustert, man hat ja schließlich nicht über 1000 neue F050-Wagen produziert und die jahrelang auf Halde gestellt. Und die Dm3 fuhren noch bis Dezember 2010 den größeren Teil der Leistungen im Nordabschnitt, danach wurden die ersten Loks abgestellt und nur noch wenige Leistungen im Südabschnitt gefahren.Im Herbst 2012 waren die regelmäßigen Einsätze so gut wie beendet und nur noch eine Hand voll Dm3 wurden als Reserve vorgehalten.
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Normalerweise wurden die Dm3 nur vor den alten Wagen genutzt, es gab aber auch einzelne 42-Wagenzüge vom Uno-Typ, mit denen die Dm3 unterwegs waren. Das war aber die Ausnahme.
Wie oben schon geschrieben, war das im Nordumlauf mit den F050 über Jahre der Fall...
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Beide Wagentypen waren üblicherweise jeweils artrein in 52 Uda(p) bzw. 68 Uno Wagenzügen zusammengestellt. Auch für die IORE wurden von den Uda(p) Wagen keine längeren Garnituren zusammengestellt.
Die 68-Wagen-Züge kamen im Nordabschnitt erst im Sommer 2009 auf, davor fuhren die F050-Wagen dort ausschließlich in 42-Wagen-Zügen. Im Südabschnitt wurden die langen Züge schon etwas früher gefahren.
Und ab und zu gab es auch gemischte Garnituren mit Uad und F050, diese wurden nach meiner Beobachtung aber sehr schnell wieder artrein sortiert.
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Ja, US-Amerikanische und kanadische Güterzüge schlagen die Erzzüge in Gewicht und länge - aber erstens ist es in Europa doch schon ein gewaltiger Zug - zweitens ist die Erzbahn nördlich von Kiruna schon fast als Gebirgsbahn zu bezeichnen, es kommen Steigungen im Bereich von 25 Promille in Lastrichtung vor, dazu werden dann keine Helper angekuppelt, sondern von den "normalen Loks" der Zug mit voller! Geschwindigkeit befördert (60km/h)
Die Strecke Kiruna-Narvik hat in Lastrichtung maximal 10 Promille Steigung, Gefälle gibt es bis 15 Promille. Nur die leeren, deutlich leichteren Züge müssen die 15 Promille Steigung überwinden.
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3. gibt es dort, seit Abstellung der Dampflok-Monster, kaum/keine Fahrzeuge mit >30to Achslast - erst recht keine Wagen auf öffentlichen Strecken. Die LKAB fährt nun mit 35 to, und es laufen Tests mit 40 to Achslast der Wagen. Dass ist ziemlich einzigartig!
Wie auch schon weiter oben geschrieben, über 32,5 Tonnen kommt die Erzbahn nicht hinaus.
Viele Grüße
Michael