Als 1928 die vierte Wagenklasse bei der Deutsche Reichsbahn Gesellschaft (DRG) abgeschafft wurde, war das der Anstoß für die Entwicklung eines neuen Wagentypus: der Eilzugwagen der DRG. Diese Wagen waren die Ablösung der Abteilwagen mit einer Vielzahl von Türen zum beschleunigten Ein- und Ausstieg. Damit Ein- und Ausstiege weiterhin schnell geschehen können, hatten diese Wagen im Bereich der damaligen dritten Klasse Doppeltüren. Die Wagen waren als Durchgangswagen ausgeführt. Vom Aussehen her wurden sie an die damaligen Schnellzugwagen angeglichen. Die grundlegenden Eigenschaften der Wagen wurden in allen Bauarten der Eilzugwagen der DRG umgesetzt.
Genietete Wagen der Austauschbauart
Die ersten - noch genieteten - Serienfahrzeuge wurden 1930 gebaut (von der DB später in die Verwendungsgruppe 30 eingegliedert). Die Wagen lehnten sich an Bauprinzipien der D-Zugwagen Verwendungsgruppe 29 an. Allerdings hatten sie schon korbbogenförmige Dachenden an den Wagenenden und waren deutlich leichter gebaut.
Geschweißte Probewagen und erste geschweißte Serienwagen
Ab 1932 wurden erste geschweißte Probewagen gebaut. Die Packwagen der Bauart 33 waren geschweißt, entsprachen aber in den Maßen der Bauart 32. Ab 1934 wurden die erste 42 Serienwagen der Bauart C4i-34 als geschweißte Wagen geliefert. Deren Raumanordnung entsprach den genieteten Wagen der Bauart C4i-30. Von 1935 wurden verbesserte, geschweißte Eilzugwagen in Serie gebaut, die in den Grundzügen den Vorgängern entsprachen. Die geschweißten Wagen wurden von der DB teilweise in die Verwendungsgruppe 30 und in Verwendungsgruppe 36 eingegliedert.
Geschweißte Wagen
Ab der Bauart C4i-35 wurden die Fenster vergrößert (150mm tiefere Fensterunterkante und 200mm verbreitert. Die Sitzabstände wurden ebenfalls erweitert.
Diese beiden Verwendungsgruppen hatten Drehgestelle vom Typ Görlitz III leicht. Die Belüftung der Wagen erfolgt durch Wendler Lüfter (einzelne Wagen, die in Anlehnung dieser Wagen nach dem Krieg gebaut wurden, hatten auch Dachlüfter der Bauart Kuckuck).
Ursprünglich hatten diese Wagen an den Übergängen offene Scherengitter, die dann bei der DB durch Faltbälge ersetzt wurden. Die ÖBB haben in den 1970er Jahr sogar Gummiwulstübergänge montiert.
Geschweißte Leichtbauwagen
Eine dritte Großserie stellen die Schürzeneilzugwagen oder auch Wannenwagen dar (Verwendungsgruppe 44). Die ersten Prototypen sind ab 1939 gebaut worden. Serienwagen folgten in der ersten Hälfte der 1940er Jahre (die Mehrzahl der Wagen ab 1944). Diese Wagen waren für Faltbalgübergänge konzpiert (die Lazarettwagen ab 1944 hatten wieder einfache Scherengitterübergänge). Sie hatten auch als erste Serienwagen Dachlüfter der Bauart Kuckuck. Diese Wagen verwendeten Drehgestelle der Bauart Krimml, Görlitz III oder Einheitsbauart der Reichsbahn. Bei den Schürzeneilzugwagen, bzw. Wannenwagen wurde der Rahmen als Leichtbauwanne ausgeführt. Im Gegensatz zu den D-Zugwagen Verwendungsgruppe 39 / Schürzenwagen oder einzelnen Wagen der Verwendungsgruppe 35 war die Wanne ein integraler Bestandteil des Wagenrahmes und konnte nicht entfernt werden.
Einsatz der Wagen nach 1945
Während des zweiten Weltkriegs sind eine Vielzahl von Wagen der Verwendungsgruppen 36 und 44 als Lazarettwagen ohne Inneneinrichtung gebaut diese Lazarettwagen hatten dann wieder einfache Scherengitterübergänge (s.o.). Nach dem Krieg sind noch kleinere Serien gefolgt. Zehn Wagen der Bauart C4i-36 wurden 1948/49 in Wagen mit erster und zweiter Klasse umgebaut. Von der DB wurde dann der sehr großzügige Bereich der ersten Klasse in einen Gepäckraum umgebaut. Die Abteile der zweiten Klasse wurden zu Abteilen der ersten Klasse.
Die letzten Eilzugwagen des Typus wurden für die SWDE Anfang der 1950er Jahre gebaut und waren der Bauart C4i-36 ähnlich (allerdings waren die Toiletten bei diesen Wagen in der Mitte und nicht an den Wagenenden).
Die Wagen wurden von der DB auch zu Behelfsschlafwagen WL und Halbspeisewagen umgebaut. Später wurden auch Wagen von der DB in Gesellschaftswagen umgewandelt.
Die DR und die DR der DDR haben diese Eilzugwagen keiner Gruppe zugeordnet, sondern die Wagen als eine Gruppe eingeteilt in verschieden Bauarten betrachtet. Die DB hatte diese Variante der Eilzugwagen in Verwendungsgruppen eingeteilt. Allerdings erfolgte die Einteilung nicht wirklich konsequent. Der Hauptzweck der Einteilung in Verwendungsgruppen sollte die Verwendung von Wagen der gleichen Verwendungsgruppe in einem Zug sein. Allerdings wurde dies von der DB zu keinem Zeitpunkt realisiert. Allenfalls wurden die leichteren Wannenwagen möglichst auf Steilstrecken eingesetzt, aber sie wurden trotzdem mit Wagen anderer Gattungen gemischt. In der Regel wurden die Wagen bunt miteinander kombiniert und dabei auch in fast allen Zuggattungen eingesetzt. Da die Einteilung in Verwendungsgruppen nicht wirklich wie geplant genutzt wurde, wurde diese Einteilung ab dem Beginn der 1960er Jahre auch nicht mehr weiterverfolgt.
Wagendaten
Die meisten diese Eilzugwagen sind für eine Spitzengeschwindigkeit von 120 km/h zugelassen. Die Halbspeisewagen konnten teilweise auch die maximale Geschwindigkeit von 140 km/h laufen, damit sie in D-Zügen eingesetzt werden konnten.
Das Eigengewicht beträgt durchschnittlich 28 t (Wannenwagen B4y-43/50) bis über 38 t (genieteter A4ys-30/55).
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Im Juni 1980 hat 150 144 auf der Strecke Würzburg – Lauda leichtes Spiel mit N 5888, aus Eisenbahn Magazin 2/2016.
Die Foto-Runde für diesen Thread starte ich absichtlich mit diesem Foto.
Hier sind zwei Generationen von Wagen zu sehen, die sehr viele Ähnlichkeiten haben: Die Wagen der Reichsbahn und die Silberlinge sind in den verschiedensten Varianten immer wieder verbessert gebaut worden.
Grundsätzlich sollten die Wagen universell eingesetzt werden können und im Laufe ihrer Nutzung sind sie immer mehr in den Personenverkehr abgesunken.
Für Katastrophen oder im Krieg sind die Wagen / und die Reichsbahnwagen waren das auch als Lazarettwagen eingesetzt worden.
Die Wagen sind in einzelnen Ausführungen zur Verpflegung der Reisenden eingesetzt worden - mal als echte Halbspeisewagen, mal nur als Kaffeeküche.
Wichtig war der schnelle Ein- und Ausstieg der Reisenden.
Die Wagen sind von weiteren Bahngesellschaften in Europa genutzt werden.
Natürlich gab es auch klare Unterschiede. Das ist klar.
Meine Quellen sind Horst J. Obermayer und J. Deppmeyer, Taschenbuch Deutsche Reisezugwagen, Franckh'sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart oder der Artikel Doppeltürer für Eilzüge aus dem Eisenbahn Modellbahn Magazin 4/2011, Eisenbahn Journal 08/2010 Themen-Titelbild "Badewannen auf Schienen" und weitere.