ich bin gerade etwas ratlos, weil meine Anfang Dezember in der E-Bucht erstandene digitale Märklin F7 der Alaska Railroad (Art. 3663 von 1993) nicht mehr richtig zu funktionieren scheint.
Die Lokomotive stammt aus einer Sammlungs-Auflösung, stand jahrelang in einer Vitrine und war später im Karton eingelagert. Entsprechend verhielt sie sich nach dem Kauf auch. Die Lokomotive hatte nahezu keinen Antrieb, war sehr laut, der Motor schien leicht verharzt. Schließlich wurde sie vermutlich um die 27 Jahre lang nicht bewegt.
Nach dem Ölen gemäß Betriebsanleitung (Zahnräder an den Antriebsachsen sowie zwei Stellen je Motor - zwei Motoren verbaut, jeweils in den A-Units) funktionierte sie. Ich konnte sie ganz normal mit der Mobile Station 2 anwählen und bewegen, jedoch klangen die Motoren noch recht laut und der Lauf war immer noch etwas unrund. Daher entschloss ich mich nach ca. zehn Betriebsstunden zum Einfahren noch jeweils einen Tropfen des Märklin-Leichtlauföls drauf zu geben. Daraufhin (die Lokomotive ruhte ein paar Stunden) war nichts mehr wie zuvor, als das Modell rein funktionell einwandfrei funktionierte. Kaum gab ich Strom auf die Teststrecke, raste die Lokomotive los, obwohl der Regler auf Null stand - und zwar entgegen der eingestellten Fahrtrichtung (konnte am Spitzensignal erkannt werden). Beim Hochregeln wurde sie langsamer, ab der Hälfte schien sie den Antrieb wieder zu verlieren und bei Fahrtrichtungswechsel löste die Lokomotive Kurzschlüsse mit Notaus-Folge aus. Im Analogbetrieb auf der Teststrecke sieht es nicht besser aus, alle naselang gibt es einen Kurzschluss.
Habe ich da irgendetwas zerschossen oder kann das Öl die Elektronik angreifen, auch wenn die korrekten Stellen geölt wurden?
da hast du mit Sicherheit beim Zusammenbau ein Kabel eingeklemmt.
Öffne mal alle 3 Einheiten der Lok, und prüfe die Kabel auf entsprechende Quetschungen. Anschließend eine Probefahrt bei offenen Modell - fährt sie nun richtig? Glück gehabt - denn in der Regel nehmen die Dekoder solche Masseschlüsse übel.
ZitatDie Lokomotive hatte nahezu keinen Antrieb, war sehr laut, der Motor schien leicht verharzt. Schließlich wurde sie vermutlich um die 27 Jahre lang nicht bewegt.
Ich möchte es mal so umschreiben, wenn ein Oldtimer 27.Jahre in der Garage steht wird keiner versuchen das Auto direkt zu starten. So ist es halt auch mit Loks die dann verharzt sind, der Kollektor vermutlich leicht beschlagen ( oxidiert ) ist, bzw. die Kollektorspalten nicht sauber sind, die Kohlen vermutlich Öl getränkt sind etc. Hier ist es immer ratsam den ( die ) Motor ( Motoren ) komplett zu reinigen.
Denn sollte dort der " der Hase im Pfeffer liegen " wirkt sich das durch mehr Last auf die alten Bauteile des Decoders aus und kann dann zu solchen Effekten führen, wie du sie nach den 10.Std einfahren beschrieben hast.
Hier bleibt nur noch die Motore zureinigen mit extern Stromquelle ( Batterie 9 Volt ) falls schon HLA zuprüfen um die Motore auszuschließen.Vor der Bestromung würde ich die Kollektorflächen durchmessen, ob sich ein Feld sich verabschiedet hat.
Wenn die beiden Motore nach der Überprüfung sauber laufen, ja dann bleibt nur noch der uralt Decoder mit seiner Verkabelung über. Verkabelung wie zuvor gesagt überprüfen, sollte die I.O. sein würde ich in diesem alten Decoder keine Zeit investieren, sondern Ihn durch einen neuen zeitgemäßen Decoder ersetzen.
Tatsächlich scheint ein Kabel in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein.... ops:
Könnte es genügen, das auszutauschen?
@Peter: Da muss ich ehrlich zugeben, bin ich zu wenig elektrotechnisch versiert, das zu machen. Dann fürchte ich, muss ich die Lokomotive wohl tatsächlich einmal zu einem Fachmann bringen, der sie ein wenig auf Vordermann bringen kann. Wäre sonst schade um das schöne Stück.
Jeep, das Kabel ist gequetscht, dass bedeutet aber nicht gleich Kurzschluss oder wie bei dem gezeigten Kabel einen Motorausfall. ( blaues Motorkabel )
Ich würde es so testen, Kabel vom Motordrehgestell nehmen, eventuell mit einem Stück Isolierband sichern und anschließend den Zug testen. Sollte der Motor funktionieren, ist das Kabel zwar gequetscht aber noch funktional. Wenn jedoch Kupferdraht sichtbar ist muss ausgetauscht bzw. ordentlich instand gesetzt werden.
Ist der Defekt sprich keine Funktion immer noch vorhanden, bedarf es einer weiteren Suche nach der Fehlerquelle.
Sollte du den Zug zur Reparatur bzw. Durchsicht an einen Händler geben, dir aber alles zu teuer werden, darf 's du gerne an mich wenden.
ich tippe eher auf den Kollektor. Das verhalten der Lok wäre typisch für einen komplett verschmierten Kollektor. Nimm die Motoren auseinander und befreie alle Teile vom Ölkohlebrei. Die Spalten des Kollektors mit einer Nadel säubern. Wenn dann sowieso schon alles zerlegt ist, kannst Du auch gleich die beiden Getriebe mit Dampfdestillat reinigen und neu ölen.
Hallo Roland, die blaue Ader ist zwar gequetscht aber die Isolation scheint noch ok. Zumindest die sichtbare Seite, wie sieht es auf der Unterseite aus? Die Lok müsste einen Allstrommotor (mit Feldspule) haben. Nach deiner Beschreibung wie sich die Lok verhält hat die blaue Ader auf der Unterseite einen Schluß ans Chassis gehabt und die betreffende Feldspulenhälfte war direkt mit der Schiene verbunden, vorbei am steuernden Transistor. Dann rast die Lok los sobald Gleisspannung anliegt und wird mit Hochregeln der Geschwindigkeit langsamer weil die zweite Feldspulenhälfte immer mehr angesteuert wird. (Die Magnetfelder der beiden Spulen im Feldmagneten heben sich teilweise bis ganz auf). Auch das falsche Spitzenlicht passt zu diesem Fehlerbild. In der anderen Fahrtrichtung wird der Transistor der eigentlich die blaue Ader ansteuern soll vom DecoderIC angesteuert und schließt den Gleichrichter des Decoders teilweise kurz. Kurzschluß und NotAus an der MS2. Das könnte der Decoder überleben aber der analoge Test hat den Decoder wahrscheinlich zerstört, weil die Kurzschlußabschaltung des Trafos viel zu träge ist. Volker
Die Lokomotiven 3649, 3662 und 3663 haben einen kleinen Konstruktionsfehler das rote Kabel was zum Schleifer geht ist sehr eng bemessen! Decoder (6080) und Schleifer sitzen im B Unit Teil, wenn beim öffnen von der B Unit und wider schlissen nicht aufgepasst wird kann es ganz leicht zwischen Steg wo die Gehäuseschraube befestigt wird und Bodenblech eingeklemmt werden. Wenn das passiert und die Lok fährt in eine Kurve reist das Kabel von der Isolierplatte an der Lötstelle ab und verursacht Kurzschlüsse.
Musste einmal einer 3662 im Reparatur Auftrag einen neuen Decoder deswegen einbauen.
Vier Jahre sind ins Land gezogen, vier schwierige Jahre mit wenig Zeit fürs Hobby und auch die Lokomotive hat eine ganze Weile in der Verpackung geschlummert. Mittlerweile hatte ich einen kleinen aber feinen Modelleisenbahn-Laden im Passauer Hinterland gefunden (Rocktäschel in Ruderting-Fischhaus) und bei einem kleinen Beutezug einfach mal unverbindlich nach einer Reparatur gefragt. Tatsächlich hatten die jemanden an der Hand, der einen Blick auf die Lok werfen würde. Beim nächsten Besuch habe ich die Lok mitgebracht, sie wurde getestet, bald kam der Verdacht auf: Decoderschaden. Die Reparatur hat etwas gedauert, aber mehr als drei bis vier Mal jährlich komme ich nicht in die Gegend. Nun, zu Weihnachten 2024, kam die Lok per Post zurück und sie schnurrt wieder wie ein Kätzchen über die Gleise. Die Lösung? Der Verdacht hat sich erhärtet und sie hat einen neuen Decoder C80 eingebaut bekommen.