Hallo ihr lieben,

ich bin neu hier im Forum und komme direkt mal mit einer Frage bezüglich des C-Gleises von Märklin daher:
Ich vergrößere zurzeit meine Anlage und habe dafür einen neuen Gleisplan erarbeitet, der einige Bogenweichen (24671 ...) und Dreiwegweichen (24630) vom Märklin C-Gleis beinhaltet.
Da ich auch viele Nicht-Märklin-Lokomotiven besitze (z.B. Piko Talent2, Piko 147 + Piko n-Wägen ...) bin ich mir unsicher, ob ich die verschiedenen Weichentypen von Märklin bedenkenlos verbauen kann.

Deshalb meine Frage an euch: Wie sind eure Erfahrungen mit dem Märklin C-Gleis, inbesondere Bogenweichen & Dreiwegweichen, in Verbindung mit Rollmaterial von Piko oder anderen Herstellern? Ich freu mich auf eure Antworten.

Hoi Jan

Ich habe auch eine Märklin-Anlage, die jedes Schienenbauteil aus dem Sortiment - ausser den neuen schlanken Bogenweichen und der Drehscheibe - drauf hat.

Ich fahre Piko, Roco, Fleischmann, Liliput auch drauf.

Tatsächlich gehören die Bogen- und Dreiwegweichen zu den heikelsten Kandidaten. Du musst nicht auf sie verzichten, zum Teil musst Du aber einen Bastelaufwand betreiben. Was wirklich nicht geht, ist das Aufsplitten auf drei Gleise mit einer Dreiwegweiche direkt aus der Kurfe heraus, insbesondere wenn die "schwache Zunge" (aus Kunststoff) befahren werden soll, funktioniert es nicht.

Für die anderen Fälle habe ich Lösungen gefunden:

1. Auch bei Fremdherstellerwagen und -Loks immer die Versionen mit AC-Achsen brauchen, oder AC-Achsen austauschen. Die AC-Räder sind anders tailliert und führen besser auf AC-Gleis (es geht also nicht nur um Vollmetall oder Isolierachsen).

2. Generell bei den Bogen weichen die Stromzufuhr (Masse) für die Weichenzungen kappen. Das braucht es nicht, denn die Weichenzungen können die Masse an der Backenschiene abnehmen und sollen dies nur tun, wenn dort auch ein Rad drüber soll, während die nicht gebrauchte Zungenhälfte potenziell dem Mittelschleifer gefährlich wird. Sogar der Märklin Kittel hängt dort fest, und Fahrzeuge anderer Marken auch.

3. Auch wenn offiziell immer noch das Radsatzinnenmass von 13,8mm für Märklin gilt: Die erfahrung zeigt, dass damit die Radscheiben innen bei Bogen und schlanken Weichen oft an Punktkontakten ankommen, bzw. diese berühren - und Kurzschluss machen. Daher eher 14 - 14,1 mm Radsatzinnenmass einstellen. Dazu brauchst Du natürlich Werkzeug. Empfehle ich Dir aber sehr wenn Du mit solchen Loks fahren willst.

4. Gewisse Vorlaufachsen von Nicht-Märklin-Loks sind lieblos von den DC-Versionen übernommen und sind isoliert. Falls Du eine Rückmeldung über Kontaktgleis brauchst, solltest Du diese Vorlaufachsen gegen gleich grosse leitende Achsen tauschen. Bezugsquellen sind natürlich Märklin aber auch Fleischmann. Bei Interesse kann ich Dir die Artikelnummern senden.
Zum Teil sind bei Liliputloks auch bei AC-Versionen die vorlaufachsen mit einem zu wenig grossen Spurkranz ausgestattet, sodass es Entgleisungen bei Weichen gibt, weil die Führung zu wenig stark ist. Hier muss man abwägen; soll die Optik oder Funktion stimmen? Ich wechsle hier jeweils gegen andere Räder / bzw. Achsen aus, welche besser für den Betrieb auf Märklingleis verwendbar sind.

Generell empfehle ich Dir (mit Ausnahme der Zunge der Bogenweichen) nichts an den Schienen zu machen. Fange nicht an, Pukos anzuschleifen und dergleichen. Das kann für das eine Fahrzeug gut sein und dem nächsten Probleme bereiten. Bearbeite besser die Fahrzeuge, sodass sie durch den Gleisparcours durchkommen ohne anzuecken. Das geht fast immer.

Der langen Rede kurzer Sinn: Du kannst Bogenweichen verbauen, aber es bedeutet Zusatzaufwand. Meine Massnahmen habe ich in einer Dokumentation festgehalten, wenn es Dich näher interessiert, mach mir eine PN.

Freue mich auf ein Feedback, ob es hinhaut!

lg
alex