RE: H0 Spielbahn auf knapp 4x4m

#1 von JanB , 02.04.2020 21:40

Hallo zusammen,

ich heiße Jan, komme aus dem Münsterland, und habe jetzt nach ca. 20 Jahren Pause die Modellbahn wieder aus der Kiste geholt.
Früher wurde das alles ohne groß vorher zu planen als Teppichbahn im Kinderzimmer aufgebaut, jetzt möchte ich einen permanenteren Aufbau haben.

In den letzten Wochen habe ich mir WinTrack zugelegt und viel im Internet nach Anregungen gesucht. Dabei bin ich auch immer wieder auf dieses Forum gestoßen. Da der zur Verfügung stehende Raum etwas "speziell" ist, habe ich mich entschieden, hier schon in der sehr frühen Planungsphase mal einen Thread aufzumachen. Vielleicht kann ich so die geballte Erfahrung hier im Forum nutzen, um eine bessere Vorstellung zu bekommen, was hier überhaupt umsetzbar ist und was nicht.

Hier erstmal der ausgefüllte Fragebogen:

1. Titel
H0 Spielbahn auf knapp 4x4m

2. Spurweite & Gleissystem
H0, Märklin C-Gleis

3. Raum & Anlage
3.1 Raumskizze, evtl. auch Bilder davon
Bebaubarer Raum (die eingezeichneten Kurven haben R5):



Das gleiche mit Wänden eingezeichnet:


Und eine 3D-Ansicht (da blickt man drauf, wenn man in dem vor dem Raum verlaufenden Flur steht):


Erläuterung:
Ich lebe auf dem Land. Der zur Verfügung stehende Raum hat eine Deckenhöhe von 1,20m und entstand, als die Tenne des Bauernhauses zu Wohnraum umgebaut wurde (das war schon vor meiner Zeit). Der vor dem Raum verlaufende Flur liegt 55cm tiefer. Zugang zu dem Raum ist über einen zwei Meter breiten Durchbruch möglich, der in der Mitte von einer Stütze mit ca. 6cm Durchmesser unterteilt wird.
An der rechten Seite des Raumes ist der Zugang über eine Tür von einem Nachbarraum möglich (die Tür geht nach außen auf, schränkt also den für die MoBa zur Verfügung stehenden Raum nicht ein).

3.2 Anlagenform (L, U, Rechteck, An der Wand entlang...)
Noch nicht entschieden.
Meine ursprüngliche Idee war, vor dem 2m Durchbruch im Flur zu stehen und von dort zu steuern. Jetzt wo der Raum schonmal halb leer geräumt ist (wurde vorher als Gerümpelkammer genutzt...) fällt mir aber auf, dass dann diese Stütze doch im Blickfeld ist und nervt.

Daher tendiere ich im Moment dazu, in der unteren rechten Ecke eine relativ niedrige Sitzgelegenheit zu platzieren (Sofa o.ä.) und von dort zu steuern. Dementsprechend habe ich auch ein C-Gleis-"Oval" grob da eingezeichnet, wo dann die Anlage stehen würde.

3.3 Anlagengrösse oder verfügbare Fläche im Raum
Siehe Skizzen.
Der Raum hat keine Fenster oder Heizkörper.
An der hinteren Seite des Raumes verlaufen Heizungsrohre, ungefähr in der Mitte gibt es zwei Absperrventile die zugänglich sein sollten (d.h. davor sollte die Anlagentiefe maximal 80 cm betragen, selbst wenn im hinteren Bereich keine Gleise verlaufen)
Den Platz, der durch die Heizungsrohre belegt ist, habe ich schon von den Skizzen abgezogen. An der hinteren Wand stehen also stellenweise ggf. nochmal ca. 30 cm zur Verfügung, das kann ich aber erst genau ausmessen, wenn der Raum mal komplett leergeräumt ist (und das kann noch lange dauern, unser Wertstoffhof hat gerade wegen dem Coronavirus geschlossen).

4. Technisches
4.1 Modellbahn vs. Spielbahn
95% Spielbahn.

Ich habe (bisher) kein Interesse am Modellbau, und bei einer Deckenhöhe von 1,20m macht das vermutlich auch keinen Spaß, wenn man nicht alles in kleinen Modulen außerhalb des Raumes zusammenbaut. Vielleicht stelle ich mal hier und da ein Bahnhofsgebäude oder einen Lokschuppen hin und schaffe mir irgendwann mal einen Airbrush an, um mich am Altern des Rollmaterials zu versuchen.
Landschaft will ich auf jeden Fall nicht bauen.

Ich mache mir auch ein bisschen Sorgen, dass eine zu detaillierte Landschaft dann irgendwann meinen Perfektionismus triggern würde und ich dann entscheide alles zu verkaufen und im Zweileitersystem nochmal neu anzufangen, nur um die Punktkontakte loszuwerden...

Ziel ist ein möglichst abwechslungsreicher Rangierbetrieb. Bei den Gleislängen muss ich sicher Kompromisse eingehen, ein einigermaßen glaubwürdiger Betriebsablauf wäre aber schön, soweit es umsetzbar ist.

4.2 Hauptbahn und/oder Nebenbahn
Noch bin ich für alles offen.
Vermutlich wird es eine eingleisige Strecke, die in einen Kopfbahnhof mit angeschlossenem Bahnbetriebswerk endet.

4.3 Mindestradius (sichtbar / verdeckt)
Sichtbar: es sollte eine Strecke geben, die im R5 und ohne Gleiswechsel über R2-Weichen in den Bahnhof fährt, damit auch mal ein Zug mit langen Personenwagen in den Bahnhof fahren kann.
Überall sonst darf es ruhig R2 sein (von mir aus auch mal R1 bei Anschlussgleisen o.ä.)

4.4 Maximale Steigung
Kann ich noch nichts zu sagen, ich hab noch nie mit Steigungen experimentiert.

4.5 Maximale Zugslänge
190 cm (wenn Platz ist auch 200 cm)
(das sollte für "ansehnliche" Güterzüge mit kurzen 12cm-Wagen reichen, und es passt auch mal ein Zug mit 5 Personenwagen + Lok in den Bahnhof.)

4.6 Anlagentiefe (minimal, maximal)
Ich gehe erstmal von den "Standard" 80cm Maximaltiefe aus.
Werde aber noch ausprobieren müssen, was in dem Raum realistisch ist. Bei Bedarf kann ich auch hier und da einen Griff zum Festhalten an die Decke schrauben

4.7 Eingriffslücken / Servicegang
je nach Bedarf

4.8 Anlagenhöhe der Hauptebene
Für die erste Ausbaustufe könnte ich erstmal "auf dem Boden" aufbauen (ggf. ohne Schattenbahnhof) und vom Flur aus steuern, dann wären das (vom Flur aus) 55 cm.
Langfristig werde ich vermutlich in dem Raum sitzen, dann wäre die Hauptebene gerade so hoch, dass die Beine komfortabel unter der Anlage Platz finden.

4.9 Schattenbahnhof / Fiddle Yard
Schattenbahnhof.

4.10 Oberleitung ja / nein
Nein. (Den Aufwand und die Kosten möchte ich mir nicht antun.)

5. Steuerung
5.1 Fahren analog oder digital
Ich fahre digital mit der Control Unit 6021.

5.2 Steuern analog oder digital
Digital (um den Verkabelungsaufwand zu reduzieren).

5.3 PC-Steuerung
Mal sehen. Im sichtbaren Bereich möchte ich selber fahren, ein automatisiert betriebener Schattenbahnhof wäre schon interessant.

Vermutlich wird es eine Selbstbaulösung mit ein paar Mikrocontrollern oder einem Raspberry Pi, die am I2C-Bus der Control Unit hängen.
Während meines Studiums habe ich in meiner Freizeit gerne programmiert. Jetzt bin ich von Beruf Softwareentwickler und möchte beim Fahren mit der MoBa einfach nur entspannen. Deshalb soll die Steuerung frei von Bildschirmen, Tastaturen und Mäusen sein und innerhalb weniger Sekunden nach Einschalten funktionieren.

6. Motive
6.1 Epoche
Gefahren wird, was gefällt, Schwerpunkt Epoche III / IV (siehe "vorhandene Fahrzeuge").

6.2 Bahnhofstyp(en)
Vermutlich Kopfbahnhof an eingleisiger Strecke.

6.3 Landschaft
keine

6.4 Szenerie (Stadt, Vorstadt, Land; Industrie, Gewerbe)
soweit vorhanden, dann hier und da ein Industriegebäude mit Anschlussgleis für den Güterverkehr.

6.5 Bw (Bahnbetriebswerk), Lokeinsatzstelle (Kleinst-Bw)
Eine Drehscheibe mit Lokschuppen muss einfach sein. Die wollte ich als Kind schon immer haben und jetzt kann ich mir sie auch leisten.
Da ist mir dann auch egal, ob sowas an einem Kopfbahnhof an einer eingleisigen Strecke eher unrealistisch ist.
(Wenn das aber beim Vorbild durchaus vorkam, wäre ich interessiert daran, unter welchen Randbedingungen das vielleicht doch realistisch ist, z.B. eher drei- statt sechsständiger Ringlokschuppen, etc.)

7. Sonstiges
7.1 Vorhandene Fahrzeuge
  • Startpackung 29855 (Dampflok: BR 18.4,E-Lok: E 40, drei Schnellzugwagen, ein paar kurze Güterwagen)
  • Dampf: BR 86 mit TELEX-Kupplung
  • Diesel: BR 212, BR 216, BR 260 mit TELEX-Kupplung, Köf II mit TELEX-Kupplung


Die BR 260 und die Köf II sind erst kürzlich dazugekommen, die anderen Loks sind noch "von früher" vorhanden.
Ich denke, der Fokus auf den Rangierbetrieb ist beim Fuhrpark schon deutlich zu erkennen


7.2 Vorhandener Gleisplan (eigener, Link zu anderen)
noch keiner, ich werde hier natürlich sobald wie möglich einen konkreteren Vorschlag zur Diskussion stellen.

7.3 Betrieb als Einzelspieler oder zu mehrt
Vorwiegend allein, gelegentlich mit zwei oder drei Personen

7.4 Budget
Ein paar C-Gleise, Loks und Wagen sowie die digitale Steuerungstechnik sind bereits vorhanden.
Die erste sinnvolle Ausbaustufe sollte nach maximal 1000 EUR zusätzlicher Investition erreicht sein.
Wenn ich dann merke, dass mich das Modellbahnhobby wieder langfristig interessiert, werde ich je nach verfügbarer Zeit und Energie sicher noch ein paar hundert Euro pro Jahr in die Anlage stecken.

7.5 Zeitplan
Der erste Rangierbetrieb sollte nach zwei bis drei Wochenenden möglich sein, ansonsten so lange wie es halt dauert.



Ich hoffe, ihr könnt mir auch ohne dass schon ein genauer Gleisplan vorliegt, ein paar Anregungen zu folgenden Fragen geben:
  • Bei der niedrigen Deckenhöhe ist es nicht sinnvoll möglich, neben einem fahrenden Zug herzulaufen. Wenn ich die Anlage von einem einzigen Punkt aus im Sitzen steuern möchte, was muss ich dann beachten? Hat jemand Erfahrungen, in welchem Abstand man z.B. Drehscheiben und Entkupplungsgleise noch platzieren kann, ohne dass alles so weit weg ist, dass man kaum noch was erkennt?
  • Meine Wunschliste wäre: Rangierbahnhof, ein Bahnsteig für Personenzüge mit bis zu 5 Wagen, Drehscheibe mit Lokschuppen, ein oder zwei Industriebetriebe mit Anschlussgleis, Schattenbahnhof, Paradestrecke. Lässt sich das auf dem zur Verfügung stehenden Raum (a) mit halbwegs realitätsnahen Betriebsabläufen umsetzen, (b) ohne Anspruch an Realitätstreue umsetzen oder (c) passt hinten und vorne nicht?

    Da ich keinen Landschaftsbau plane, kann die Paradestrecke auch gerne später als Trasse in einer zweiten Ebene dazukommen.
  • Wo kann ich mehr über vorbildgetreue Rangierabläufe erfahren (Websites, Bücher, etc)?


Wenn ihr bis hier durchgehalten habt: vielen Dank und ich freue mich auf eure Vorschläge und Tipps!


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RE: H0 Spielbahn auf knapp 4x4m

#2 von Joak , 02.04.2020 23:47

Hallo Jan,

120 cm Deckenhöhe ...

Ich würde an der Wand entlangbauen um dann zentral sitzen zu können. Und vielleicht auf Rundumverkehr verzichten und lieber eine reine Rangieranlage bauen, da kann man dann auf Kehrschleifen und ähnliches verzichten.

Als Anregung guckst Du mal hier


Grüsse
Hauke


 
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RE: H0 Spielbahn auf knapp 4x4m

#3 von E-Lok-Muffel , 03.04.2020 12:02

Hallo Jan,
so ganz spontan habe ich mir beim Durchlesen Deiner Vorstellung gedacht, Boah, ey! toller Raum für ne Teppichbahn...
(Naja, zuerst hab ich die 1,20m Deckenhöhe für einen Schreibfehler von Dir gehalten... )
Die fehlende Höhe ist tatsächlich ein großes Manko, Du kannst Dich nur kriechend fortbewegen, Spielen mit der Bahn nur im Sitzen/Kauern möglich.

Deshalb halte ich auch eine feste Anlage in diesem Raum für eine sinnlose Idee .
In der Tat stellt für mich zunächst eine Teppichbahn unter Deinen Prämissen (Kein Landschaftsbau, Keine Oberleitung) die beste Alternative dar.
Du könntest den Raum mit einem niederflorigen "Rasenteppich" auslegen (Bei der Outdoor-Variante mit den Drainage-Noppen kannst Du die Strippen unsichtbar "unter Flur" legen).
Von zwei Ebenen übereinander würde ich aufgrund der Zugänglichkeit abraten .

Langfristig solltest Du über Module nachdenken, die Du auf die Erde stellst (d.h. ohne oder mit ganz niedrigen Füßen), wenn Du tatsächlich ein BW mit Drehscheibe bauen willst, musst Du aufgrund der Einbautiefe die Scheibe versenken (Einzige Alternative für Teppichbahner wäre die alte M-Gleis-Drehscheibe, hier im Forum liebevoll "Tellermine" genannt).

Anlagen-Konzept wäre für mich ein liegendes U mit Kehren jeweils rechts oben und unten, Hauptzugang zum Anlagen-Raum nicht vom Flur aus sondern durch den Nebenraum. Unterer Schenkel des U, da vom Flur aus erreichbar, zum Rangieren + BW, oberer Schenkel nur zum Fahren (evtl. offener Abstellbahnhof)... Bei Teppichbahn d.h. Sicht von schräg oben (z.B. vom Flur aus) hast Du den großen Überblick, wenn Du die Anlage "aufbockst" guckst Du schon eher von der Seite, dann ist zu überlegen, ob Du den oberen Schenkel zusätzlich noch mit Rampen (Styropor/Schaumstoff) erhöhst um bessere Sicht auf die Strecke zu erhalten...
Da für Dich anscheinend (zumindest momentan) das Rangieren den größten Reiz an der MoBa ausmacht (zeigt Dein Interesse für BW und v.a. den Fuhrpark mit viel Telex) und Du Dich gegen Landschaft ausgesprochen hast, könntest Du m.E. möglicherweise auch auf vorbildnahe Betriebsabläufe verzichten und "nur" MoBa-Spielen... was ich damit sagen will, wäre, dass Drehscheibe und Lokschuppen nicht unbedingt mit Wartungsgrube, Besandung, Bekohlung und den ganzen anderen Behandlungsanlagen kombiniert werden müssten, sondern nur einzig und allein zweckgebunden funktionieren: Drehscheibe zum Drehen von Lokomotiven, Lokschuppen zum Abstellen, dann wäre ggfs. auch ein "Fiddle-Yard mit Umspannwerk" (fußend auf diesem Prinzip) denkbar... Spielidee dahinter wäre Zugzusammenstellung bzw. Lokwechsel im Fiddle-Yard .


Wie Du auch schon angemerkt hast, hättest Du so zwei Möglichkeiten zum Bedienen der Anlage:

    Durch Zugang zum "Innenraum" von rechts, dann kauernd, sitzend, kniend, aber halt mittendrin im Geschehen.

    Durch den Flur, quasi als "Schaufenster mit Eingriffs-Möglichkeit", Steuerung durch Funk-Handregler, bzw. Handy/Tablet.


Gruß
uLi


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RE: H0 Spielbahn auf knapp 4x4m

#4 von JanB , 05.04.2020 19:15

Vielen Dank für die Anregungen!

Hier ist mal mein erster Entwurf für den Gleisplan (hängt auch als WinTrack-Datei an):



Das gefällt mir schonmal ganz gut (ich muss nur noch ein paar Entkupplungsgleise einzeichnen). Es sind genau die Weichen verplant, die schon vorhanden sind, es sind also keine größeren Investitionen notwendig.

Eine Frage zur Umsetzbarkeit: beim Verbinden der Bahnhofsgleise, die zur Drehscheibe führen, hat WinTrack mir eine Abweichung von 1 mm in der Länge angezeigt. Muss ich mir da Gedanken machen (ggf. die Übergangsgleise C -> K-Gleis auf die gerade Strecke verlegen und die Kurve mit Flexgleis machen) oder gleicht sich so eine Abweichung über die ca. 1,70 Meter Strecke an den Übergangsstellen der einzelnen Gleise aus? Ist es ggf. ratsam, in diesem Bereich dann mehrere kürzere Schienen statt weniger langer zu verbauen?

Da ich nicht vor habe, die Anlage auf einen Tisch zu stellen (d.h. sie wird nur ein paar Zentimeter erhöht, um die Drehscheibe einbauen zu können), werde ich ziemlich "aus der Vogelperspektive" draufsehen. Daher habe ich den Teil der "Einfahrtskurve" zum Bahnhof im größten Radius ausgelegt, der mir beim C-Gleis zur Verfügung steht (Gegenbogen der schlanken Weichen), damit das hoffenlich nicht so schlimm aussieht, wenn da mal ein Personenzug einfährt.

Ich habe experimentell festgestellt, dass stehend vom Flur aus eine Eingriffstiefe von 80 cm möglich ist, kniend vom Raum aus gehen 60 bis 65 cm. Das wird überall eingehalten. Ausnahme ist der Schattenbahnhof, hier muss man ggf. über die vorderen beiden Gleise drübersteigen um an die hinteren drei dranzukommen.

Wenn wir die Gleise im Bahnhof von oben nach unten mit 1 bis 5 durchnummerieren, stelle ich mir folgende betrieblichen Abläufe vor:

Ein Personenzug kann geradeaus auf Gleis 2 in den Bahnhof einfahren. Dann müssen die langen Wagen nicht über den R2 der kurzen Weichen drüber. Die Lok kuppelt ab und fährt auf die Drehscheibe. Dampfloks können jetzt umgedreht werden. Dann wird die Lok über Gleis 1 umgesetzt, koppelt wieder an und der Zug kann wieder abfahren.

Güterzüge fahren auf Gleis 3 ein. Die Lok kuppelt ab und wird auf einem der Stumpfgleise an der Drehscheibe abgestellt (irgendwann bastel ich mir mal nen Lokschuppen...).
Jetzt kann der Zug von einer Rangierlok, die im Ausziehgleis bereits gewartet hat, unter Verwendung der Gleise 4 und 5 zerlegt und umsortiert werden.

Die Köf II passt zusammen mit 2 12cm-Wagen auf die Drehscheibe, so dass man auch mal eine kleine Lieferung auf ein von der Drehscheibe abgehendes Gleis rangieren kann.

In einer späteren Ausbaustufe versuche ich vielleicht, eine Paradestrecke auf einer zweiten Ebene umzusetzen, die dann an einigen Stellen den Rest der Anlage mit Brücken kreuzt und mit einer Rampe mit dem Schattenbahnhof verbunden ist.

Viele Grüße
Jan

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RE: H0 Spielbahn auf knapp 4x4m

#5 von E-Lok-Muffel , 06.04.2020 09:55

Zitat

Eine Frage zur Umsetzbarkeit: beim Verbinden der Bahnhofsgleise, die zur Drehscheibe führen, hat WinTrack mir eine Abweichung von 1 mm in der Länge angezeigt. Muss ich mir da Gedanken machen (ggf. die Übergangsgleise C -> K-Gleis auf die gerade Strecke verlegen und die Kurve mit Flexgleis machen) oder gleicht sich so eine Abweichung über die ca. 1,70 Meter Strecke an den Übergangsstellen der einzelnen Gleise aus? Ist es ggf. ratsam, in diesem Bereich dann mehrere kürzere Schienen statt weniger langer zu verbauen?


Das sollte kein Problem sein!

Zitat
Da ich nicht vor habe, die Anlage auf einen Tisch zu stellen (d.h. sie wird nur ein paar Zentimeter erhöht, um die Drehscheibe einbauen zu können), werde ich ziemlich "aus der Vogelperspektive" draufsehen. Daher habe ich den Teil der "Einfahrtskurve" zum Bahnhof im größten Radius ausgelegt, der mir beim C-Gleis zur Verfügung steht (Gegenbogen der schlanken Weichen), damit das hoffenlich nicht so schlimm aussieht, wenn da mal ein Personenzug einfährt.


Kannst Du machen. Aber da Du sogar die R1-Bogenweichen einbaust und auch sonst nicht mit R1 sparst (Cave: S-Kurven!), weiß ich nicht ob das wirklich sinnvoll ist. Stellproben werden es zeigen!

Zitat
Ich habe experimentell festgestellt, dass stehend vom Flur aus eine Eingriffstiefe von 80 cm möglich ist, kniend vom Raum aus gehen 60 bis 65 cm. Das wird überall eingehalten.


Das bedeutet der Bahnhofs-Schenkel dürfte zumindest im rechten Teil, wo Du von beiden Seiten drankommst, bis zu 140 cm breit werden. Das würde noch für eine Kehrschleife um die Drehscheibe herum reichen (damit könntest Du mit einem Zug im Kreisfahren, während Du im Bahnhof rangierst). Möglicherweise wäre es dann sinnvoller, die Strecke bis unten links ins Eck zuziehen ( dann natürlich ohne R9) und den Bahnhof leicht schräg nach rechst oben verlaufen zu lassen (Kehrschleifen-Gleis ganz unten wand-parallel).

Zitat
Wenn wir die Gleise im Bahnhof von oben nach unten mit 1 bis 5 durchnummerieren, stelle ich mir folgende betrieblichen Abläufe vor:

Ein Personenzug kann geradeaus auf Gleis 2 in den Bahnhof einfahren. Dann müssen die langen Wagen nicht über den R2 der kurzen Weichen drüber. Die Lok kuppelt ab und fährt auf die Drehscheibe. Dampfloks können jetzt umgedreht werden. Dann wird die Lok über Gleis 1 umgesetzt, koppelt wieder an und der Zug kann wieder abfahren.


Du könntest den Abstand zwischen Gl. 2 + 3 etwas erweitern, um Platz für einen Inselbahnsteig zu schaffen, Anschluss an die Drehscheibe dann wirklich mit Flexgleis.

Gruß
uLi


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#6 von hks77 , 06.04.2020 11:35

Hallo Jan,

ich habe ein wemnig an Deinem Plan rumgefummelt:


Gruss Jürgen

Spielbahnplan pur gefällig: https://i.postimg.cc/C1QFNTRp/Gr-nscheid...tzumfahrung.jpg

Dateianlage:
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#7 von JanB , 06.04.2020 17:26

Hallo uLi,
der R1 ist im "nicht sichtbaren" Bereich (d.h. hinter meinem Rücken) verbaut (spart Platz und verwendet R1-Gleise, die sowieso schon vorhanden sind). Die S-Kurve ist aber wirklich nicht schön, ich hatte da mangels Erfahrung mit der Gleisgeometrie keine bessere Lösung gefunden. @Jürgen: vielen Dank, das sieht so schon deutlich schöner aus und die S-Kurve ist auch weg!

[quote=E-Lok-Muffel]
Das bedeutet der Bahnhofs-Schenkel dürfte zumindest im rechten Teil, wo Du von beiden Seiten drankommst, bis zu 140 cm breit werden. Das würde noch für eine Kehrschleife um die Drehscheibe herum reichen (damit könntest Du mit einem Zug im Kreisfahren, während Du im Bahnhof rangierst). Möglicherweise wäre es dann sinnvoller, die Strecke bis unten links ins Eck zuziehen ( dann natürlich ohne R9) und den Bahnhof leicht schräg nach rechst oben verlaufen zu lassen (Kehrschleifen-Gleis ganz unten wand-parallel).
[/quote]

Die R9-Kurve hat es mir irgendwie angetan, aber wenn man die von der Drehscheibe abgehenden Gleise etwas anders positioniert und die beiden kurzen Abstellgleise noch ein kleines bisschen kürzer macht, geht das auch so:



Mit der Eingriffstiefe klappt es auch noch überall. In der Kehrschleife des Schattenbahnhofs kann man sich mit einer Hand aufstützen, da gehen dann auch mal 100 cm. Und für den Zugang zum unteren linken Teil der langen Strecke außenrum kann ich die 90x90 Einstiegsluke in der Wand benutzen, die ich euch bis jetzt verschwiegen hab

Natürlich ist das ein Plan, bei dem ich vorher nochmal genau nachmessen werde, ob das auch so passt bzw. den ich auch mal 1:1 ausdrucken und auslegen werde, bevor ich das Gleismaterial bestelle. Da ich beim ersten Ausmessen aber eher konservativ abgelesen habe, müsste alles reinpassen.

So langsam sind wirklich alle Punkte der Wunschliste aus dem ersten Post erfüllt (eine Möglichkeit für einen Industrieanschluss / Laderampe besteht im Rangierbahnhof, eine zweite lässt sich später unten links ergänzen).

Noch bin ich 31 Jahre jung und hab mit der Deckenhöhe kein Problem. Langfristig gibt es hier auch noch einen alternativen Raum für die Modellbahn (etwas kleiner aber mit normaler Deckenhöhe), der will nur noch erst aufgeräumt und renoviert werden. Dort lässt sich irgendwann mal bestimmt eine vergleichbar komplexe Anlage auf mehreren Ebenen unterbringen.
Bis dahin habe ich mit diesem Raum und diesem Gleisplan eine Lösung, die sich mittelfristig umsetzen lässt und dann viele Möglichkeiten bietet, sich schonmal mit Rückmeldern, Blockstreckenbetrieb und Automatisierung eines SBF zu beschäftigen.

Viele Grüße
Jan

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