Hallo zusammen,
ich heiße Jan, komme aus dem Münsterland, und habe jetzt nach ca. 20 Jahren Pause die Modellbahn wieder aus der Kiste geholt.
Früher wurde das alles ohne groß vorher zu planen als Teppichbahn im Kinderzimmer aufgebaut, jetzt möchte ich einen permanenteren Aufbau haben.
In den letzten Wochen habe ich mir WinTrack zugelegt und viel im Internet nach Anregungen gesucht. Dabei bin ich auch immer wieder auf dieses Forum gestoßen. Da der zur Verfügung stehende Raum etwas "speziell" ist, habe ich mich entschieden, hier schon in der sehr frühen Planungsphase mal einen Thread aufzumachen. Vielleicht kann ich so die geballte Erfahrung hier im Forum nutzen, um eine bessere Vorstellung zu bekommen, was hier überhaupt umsetzbar ist und was nicht.
Hier erstmal der ausgefüllte Fragebogen:
1. Titel
H0 Spielbahn auf knapp 4x4m
2. Spurweite & Gleissystem
H0, Märklin C-Gleis
3. Raum & Anlage
3.1 Raumskizze, evtl. auch Bilder davon
Bebaubarer Raum (die eingezeichneten Kurven haben R5):
Das gleiche mit Wänden eingezeichnet:
Und eine 3D-Ansicht (da blickt man drauf, wenn man in dem vor dem Raum verlaufenden Flur steht):
Erläuterung:
Ich lebe auf dem Land. Der zur Verfügung stehende Raum hat eine Deckenhöhe von 1,20m und entstand, als die Tenne des Bauernhauses zu Wohnraum umgebaut wurde (das war schon vor meiner Zeit). Der vor dem Raum verlaufende Flur liegt 55cm tiefer. Zugang zu dem Raum ist über einen zwei Meter breiten Durchbruch möglich, der in der Mitte von einer Stütze mit ca. 6cm Durchmesser unterteilt wird.
An der rechten Seite des Raumes ist der Zugang über eine Tür von einem Nachbarraum möglich (die Tür geht nach außen auf, schränkt also den für die MoBa zur Verfügung stehenden Raum nicht ein).
3.2 Anlagenform (L, U, Rechteck, An der Wand entlang...)
Noch nicht entschieden.
Meine ursprüngliche Idee war, vor dem 2m Durchbruch im Flur zu stehen und von dort zu steuern. Jetzt wo der Raum schonmal halb leer geräumt ist (wurde vorher als Gerümpelkammer genutzt...) fällt mir aber auf, dass dann diese Stütze doch im Blickfeld ist und nervt.
Daher tendiere ich im Moment dazu, in der unteren rechten Ecke eine relativ niedrige Sitzgelegenheit zu platzieren (Sofa o.ä.) und von dort zu steuern. Dementsprechend habe ich auch ein C-Gleis-"Oval" grob da eingezeichnet, wo dann die Anlage stehen würde.
3.3 Anlagengrösse oder verfügbare Fläche im Raum
Siehe Skizzen.
Der Raum hat keine Fenster oder Heizkörper.
An der hinteren Seite des Raumes verlaufen Heizungsrohre, ungefähr in der Mitte gibt es zwei Absperrventile die zugänglich sein sollten (d.h. davor sollte die Anlagentiefe maximal 80 cm betragen, selbst wenn im hinteren Bereich keine Gleise verlaufen)
Den Platz, der durch die Heizungsrohre belegt ist, habe ich schon von den Skizzen abgezogen. An der hinteren Wand stehen also stellenweise ggf. nochmal ca. 30 cm zur Verfügung, das kann ich aber erst genau ausmessen, wenn der Raum mal komplett leergeräumt ist (und das kann noch lange dauern, unser Wertstoffhof hat gerade wegen dem Coronavirus geschlossen).
4. Technisches
4.1 Modellbahn vs. Spielbahn
95% Spielbahn.
Ich habe (bisher) kein Interesse am Modellbau, und bei einer Deckenhöhe von 1,20m macht das vermutlich auch keinen Spaß, wenn man nicht alles in kleinen Modulen außerhalb des Raumes zusammenbaut. Vielleicht stelle ich mal hier und da ein Bahnhofsgebäude oder einen Lokschuppen hin und schaffe mir irgendwann mal einen Airbrush an, um mich am Altern des Rollmaterials zu versuchen.
Landschaft will ich auf jeden Fall nicht bauen.
Ich mache mir auch ein bisschen Sorgen, dass eine zu detaillierte Landschaft dann irgendwann meinen Perfektionismus triggern würde und ich dann entscheide alles zu verkaufen und im Zweileitersystem nochmal neu anzufangen, nur um die Punktkontakte loszuwerden...
Ziel ist ein möglichst abwechslungsreicher Rangierbetrieb. Bei den Gleislängen muss ich sicher Kompromisse eingehen, ein einigermaßen glaubwürdiger Betriebsablauf wäre aber schön, soweit es umsetzbar ist.
4.2 Hauptbahn und/oder Nebenbahn
Noch bin ich für alles offen.
Vermutlich wird es eine eingleisige Strecke, die in einen Kopfbahnhof mit angeschlossenem Bahnbetriebswerk endet.
4.3 Mindestradius (sichtbar / verdeckt)
Sichtbar: es sollte eine Strecke geben, die im R5 und ohne Gleiswechsel über R2-Weichen in den Bahnhof fährt, damit auch mal ein Zug mit langen Personenwagen in den Bahnhof fahren kann.
Überall sonst darf es ruhig R2 sein (von mir aus auch mal R1 bei Anschlussgleisen o.ä.)
4.4 Maximale Steigung
Kann ich noch nichts zu sagen, ich hab noch nie mit Steigungen experimentiert.
4.5 Maximale Zugslänge
190 cm (wenn Platz ist auch 200 cm)
(das sollte für "ansehnliche" Güterzüge mit kurzen 12cm-Wagen reichen, und es passt auch mal ein Zug mit 5 Personenwagen + Lok in den Bahnhof.)
4.6 Anlagentiefe (minimal, maximal)
Ich gehe erstmal von den "Standard" 80cm Maximaltiefe aus.
Werde aber noch ausprobieren müssen, was in dem Raum realistisch ist. Bei Bedarf kann ich auch hier und da einen Griff zum Festhalten an die Decke schrauben
4.7 Eingriffslücken / Servicegang
je nach Bedarf
4.8 Anlagenhöhe der Hauptebene
Für die erste Ausbaustufe könnte ich erstmal "auf dem Boden" aufbauen (ggf. ohne Schattenbahnhof) und vom Flur aus steuern, dann wären das (vom Flur aus) 55 cm.
Langfristig werde ich vermutlich in dem Raum sitzen, dann wäre die Hauptebene gerade so hoch, dass die Beine komfortabel unter der Anlage Platz finden.
4.9 Schattenbahnhof / Fiddle Yard
Schattenbahnhof.
4.10 Oberleitung ja / nein
Nein. (Den Aufwand und die Kosten möchte ich mir nicht antun.)
5. Steuerung
5.1 Fahren analog oder digital
Ich fahre digital mit der Control Unit 6021.
5.2 Steuern analog oder digital
Digital (um den Verkabelungsaufwand zu reduzieren).
5.3 PC-Steuerung
Mal sehen. Im sichtbaren Bereich möchte ich selber fahren, ein automatisiert betriebener Schattenbahnhof wäre schon interessant.
Vermutlich wird es eine Selbstbaulösung mit ein paar Mikrocontrollern oder einem Raspberry Pi, die am I2C-Bus der Control Unit hängen.
Während meines Studiums habe ich in meiner Freizeit gerne programmiert. Jetzt bin ich von Beruf Softwareentwickler und möchte beim Fahren mit der MoBa einfach nur entspannen. Deshalb soll die Steuerung frei von Bildschirmen, Tastaturen und Mäusen sein und innerhalb weniger Sekunden nach Einschalten funktionieren.
6. Motive
6.1 Epoche
Gefahren wird, was gefällt, Schwerpunkt Epoche III / IV (siehe "vorhandene Fahrzeuge").
6.2 Bahnhofstyp(en)
Vermutlich Kopfbahnhof an eingleisiger Strecke.
6.3 Landschaft
keine
6.4 Szenerie (Stadt, Vorstadt, Land; Industrie, Gewerbe)
soweit vorhanden, dann hier und da ein Industriegebäude mit Anschlussgleis für den Güterverkehr.
6.5 Bw (Bahnbetriebswerk), Lokeinsatzstelle (Kleinst-Bw)
Eine Drehscheibe mit Lokschuppen muss einfach sein. Die wollte ich als Kind schon immer haben und jetzt kann ich mir sie auch leisten.
Da ist mir dann auch egal, ob sowas an einem Kopfbahnhof an einer eingleisigen Strecke eher unrealistisch ist.
(Wenn das aber beim Vorbild durchaus vorkam, wäre ich interessiert daran, unter welchen Randbedingungen das vielleicht doch realistisch ist, z.B. eher drei- statt sechsständiger Ringlokschuppen, etc.)
7. Sonstiges
7.1 Vorhandene Fahrzeuge
- Startpackung 29855 (Dampflok: BR 18.4,E-Lok: E 40, drei Schnellzugwagen, ein paar kurze Güterwagen)
- Dampf: BR 86 mit TELEX-Kupplung
- Diesel: BR 212, BR 216, BR 260 mit TELEX-Kupplung, Köf II mit TELEX-Kupplung
Die BR 260 und die Köf II sind erst kürzlich dazugekommen, die anderen Loks sind noch "von früher" vorhanden.
Ich denke, der Fokus auf den Rangierbetrieb ist beim Fuhrpark schon deutlich zu erkennen
7.2 Vorhandener Gleisplan (eigener, Link zu anderen)
noch keiner, ich werde hier natürlich sobald wie möglich einen konkreteren Vorschlag zur Diskussion stellen.
7.3 Betrieb als Einzelspieler oder zu mehrt
Vorwiegend allein, gelegentlich mit zwei oder drei Personen
7.4 Budget
Ein paar C-Gleise, Loks und Wagen sowie die digitale Steuerungstechnik sind bereits vorhanden.
Die erste sinnvolle Ausbaustufe sollte nach maximal 1000 EUR zusätzlicher Investition erreicht sein.
Wenn ich dann merke, dass mich das Modellbahnhobby wieder langfristig interessiert, werde ich je nach verfügbarer Zeit und Energie sicher noch ein paar hundert Euro pro Jahr in die Anlage stecken.
7.5 Zeitplan
Der erste Rangierbetrieb sollte nach zwei bis drei Wochenenden möglich sein, ansonsten so lange wie es halt dauert.
Ich hoffe, ihr könnt mir auch ohne dass schon ein genauer Gleisplan vorliegt, ein paar Anregungen zu folgenden Fragen geben:
- Bei der niedrigen Deckenhöhe ist es nicht sinnvoll möglich, neben einem fahrenden Zug herzulaufen. Wenn ich die Anlage von einem einzigen Punkt aus im Sitzen steuern möchte, was muss ich dann beachten? Hat jemand Erfahrungen, in welchem Abstand man z.B. Drehscheiben und Entkupplungsgleise noch platzieren kann, ohne dass alles so weit weg ist, dass man kaum noch was erkennt?
- Meine Wunschliste wäre: Rangierbahnhof, ein Bahnsteig für Personenzüge mit bis zu 5 Wagen, Drehscheibe mit Lokschuppen, ein oder zwei Industriebetriebe mit Anschlussgleis, Schattenbahnhof, Paradestrecke. Lässt sich das auf dem zur Verfügung stehenden Raum (a) mit halbwegs realitätsnahen Betriebsabläufen umsetzen, (b) ohne Anspruch an Realitätstreue umsetzen oder (c) passt hinten und vorne nicht?
Da ich keinen Landschaftsbau plane, kann die Paradestrecke auch gerne später als Trasse in einer zweiten Ebene dazukommen. - Wo kann ich mehr über vorbildgetreue Rangierabläufe erfahren (Websites, Bücher, etc)?
Wenn ihr bis hier durchgehalten habt: vielen Dank und ich freue mich auf eure Vorschläge und Tipps!