Hallo liebe Stummianer,
es ist ja, wie bereits erwähnt, bei mir inzwischen normal das nix klappt wie geplant. Aber dieses Jahr gibt der Geschichte eine völlig neue Bedeutung. Bis zum 20. Dezember alles halbwegs knorke, dann Schlag auf Schlag: Notarzteinsatz für unseren Familienältesten, der sich mit 84 Lenzen Covid und noch irgendetwas eingefangen hat, nach dem nun fachärztlicherweise gesucht wird. Nach einer Nacht auf der Intensivstation berappelt er sich gottseidank inzwischen zusehends. Wir kutschen aber seitdem unsere Oma jeden Tag ins Kreiskrankenhaus zum täglichen Besuch... Weihnachten war mehr so mittelgut.
Ich bin auch nicht so fit, man winkte mir bereits ärztlicherseits mit der Burnout-Karte und ich bin 14 Tage auf der ärztlich verordneten Reservebank zum Runterkommen. Man ist tatsächlich mit Anfang 50 nicht mehr unendlich überdrehbar, eine ganz neue und nicht so richtig angenehme Erfahrung.
Aber was hilft besser zum Runterkommen als Modellbahn? Also bastle ich ab jetzt entspannt vor mich hin, egal wie schnell ich vorankomme. Guus Fraaba.
Deswegen gab's meine Weihnachtskarte auch dieses Jahr erst am ersten Feiertag. An Heiligabend habe ich mir das "Warten aufs Christkind" traditionell mit dem "Schluckauf", einer heißen Marzipan-Schokolade und schließlich der endgültigen Gestaltung des neuen Geländes von Tennschens Christbaumhandel vertrieben. Und jetzt ist Weihnachten praktisch vorbei und er ist immer noch nicht zu 100% fertig, was ich aber mit einem Schulterzucken quittiere. Der Nagetusch hat eine 3D-Druck-Inneneinrichtung bekommen, weniger zum Anschauen als vielmehr um eine LED mit Vorwiderstand ordentlich anbringen zu können. Bedruckt habe ich ihn noch in der Medienwerkstatt, schon letzte Woche.
Die V11 ist schonmal vorbeigedieselt, hier verstecken sich auch zwei "Newbies" im Bild...
Am Abend dann an gleicher Stelle der wichtigste Neuzugang des diesjährigen Festes: Der VT1 der Neustädter Kreisbahn von Tillig. Hierzu wieder einmal ein großes Dankeschön an die größte Sponsorin der BKB, die beste Ehefrau aller Zeiten
Ein wirklich schönes Modell, aber der Decodereinbau erwies sich trotz Next18-Schnittstelle als reine Nervensache. Man muss erstmal das Dach abrasten, dazu soll man die Lage der Rastnasen im Ersatzteilblatt nachschauen. Geht.
Ist das Dach weg, kann man die oben aufliegende Innenlicht/Spitzenlicht-Platine vorsichtig hochheben, sie hängt an vier darangelöteten, feinen Kabeln. Dann kann man den Wagenkasten abrasten und muss nun die besagte Platine hindurchfädeln, denn die Schnittstelle liegt unter der Antriebsabdeckung, die auch noch vom Fahrgestell abgerastet werden muss...
Der Decoder selbst klickt dank Schnittstelle einfach ein und sitzt, dieser Teil des Dramas dauert keine zehn Sekunden
Natürlich passiert bei aller Sorgfalt genau das, was passieren muss: Eins der Kabel zur Dachplatine geht ab. Nach dem Anlöten desselben geht das nächste beim Zusammenbau flöten. Und das dritte beim nächsten Zusammenfummel-Versuch. Mein Problem: Im Moment habe ich ein bißchen Probleme, die Finger ruhig zu halten, das macht feine Lötarbeiten zur Herausforderung. Aber mit etwas Tamiya-Tape zum Fixieren gehts doch.
Schließlich steht der schöne neue Triebwagen doch fahrbereit im Bahnhof Sandberg, jetzt noch programmieren. Der Kühn-Decoder gibt keine Rätsel auf, schade dass die Firma schließt, aber es geht Herrn Kühn wohl gesundheitlich sehr schlecht.
Damit nicht jeder sagt, ich würde nur meckern: Der VT läuft seidenweich und sehr leise (im vorbildgerechten Geschwindigkeitsbereich praktisch lautlos), recht flott (da muss der Decoder als Begrenzer ran) und er hat tatsächlich eingebautes rotes Rücklicht, das noch dazu an zwei Funktionsausgängen hängt und daher nach ein bisschen Programmierung jetzt einzeln schaltbar ist, sodass man es im Schlepptriebwagen-Betrieb ausknipsen kann.
Nur die Innenbeleuchtung tut keinen Muckser. Und ich ahne, warum: Das vierte Kabel, das ich noch nicht nachgelötet hatte... Warum man hier nicht einfach eine Miniatur-Steckverbindung hinkonstruiert hat (z.B die Bauart wie die Mini-Susi-Stecker) bleibt ein Geheimnis...es wäre Platz da.
Egal, ich habe jetzt die zweite Stufe gezündet und ein Susi-Soundmodul und einen Lautsprecher bestellt (für den ist schon ein Einbauraum unterm Dach vorgesehen, sogar mit Kontaktflächen auf der Platine, sehr ordentlich). Wenn ich das einbaue, kümmere ich mich auch nochmal um die Innenbeleuchtung.
Und natürlich wird er auch umbeschriftet, wobei ich da wirklich überlegen muss, wie ich es mache. Man kann ja die Originalschrift nicht gut entfernen, ohne die grüne Lackierung zu beschädigen. Vermutlich werde ich etwas schilderähnliches darüberdrucken, mal sehen. Der Witz ist, dass ich die creme/grüne Lackierung für die BKB rein nach der Farbauswahl von Elita getroffen habe und weder an die Brohltalbahn noch an die "Neustädter Kreisbahn" gedacht habe, die ich sowas von überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt hatte. Aber jetzt kommt mir das doch entgegen.
Zur Szenerie: Von dieser Seite aus ist das neue Ensemble aus Bruchbude und Kibri-Tor größtenteils fertig und es kommt endlich auch hier etwas mehr "Altstadtfeeling" auf. Ein bißchen Beleuchtung fehlt noch - das Smartphone holt deutlich mehr Licht raus als in Wirklichkeit vorhanden ist, da fällt die Durchfahrt schon sehr in den Schatten. Entweder bekommt das Tor noch ein Licht in die Durchfahrt oder eine Laterne davor.
Als nächstes möchte ich ein paar Experimente zum Thema "Schnee" machen. Ich habe ein paar ganz gute Materialien gefunden, draufgestreut und "zurechtgekehrt" sehen die auch super aus, aber am Fixieren der Herrlichkeit scheitere ich noch krachend. Die Tage trifft aber eine Pulle des Fixiersprays von Woodland ein, ich bin schon gespannt, ob und wie das funktioniert.