Hallo Stefan -
Wenn immer nur eine Fahrt auf der Strecke unterwegs sein kann, gibt es keinen Grund, Signale aufzustellen - welche Sicherheit würde dadurch gewonnen werden? Wenn man an Technik und Betriebsverfahren wie Stichstreckenblock in D oder "single train on line" in GB denkt, dann minimiert eine Eisenbahn schon die Ausrüstung entsprechend dem erwarteten Verkehr - die Länge der Strecke ist dabei eher zweitrangig (wobei 3 km ja eher kurz ist - die von mir verlinkte AB in Pitten war auch um die 2 km lang).
Wenn Du vor Dir und der Welt argumentieren kannst, dass hier mehr Verkehr stattfindet = regelmäßig 2 Züge zugleich(!) unterwegs sind, dann wird die Strecke sicher besser ausgestattet. Beispiel dafür ist in Österreich die reine Güterzugsstichstrecke Zeltweg-Fohnsdorf mit voller Signalisierung (aber ob da z.B. ein Streckenblock eingerichtet ist, bezweifle ich; müsste ich nachschauen).
// Edit:
Allerdings: Es gibt offenbar immer wieder "signalisierte Anschlussbahnen" - ich zeige hier ein Beispiel aus Österreich und eines aus der Schweiz; ob und wie in Deutschland sowas vorhanden war oder ist, weiß ich nicht.
a) Im "Verkehrs-Unterrichtsblatt der ÖBB" vom November 1964 war Folgendes zu sehen:
Im Anschlussbahnhof stand also offenbar ein zweiflügeliges, ungekuppeltes Formsignal! Der Unfall passierte laut Text wohl, weil dort nicht auf Signal aus Gleis 1 oder 2, sondern aus dem Nebengleis 3 ohne Signal ausgefahren wurde. Wieso man dort ein solches SIgnal errichtet hatte, ist mir nicht klar - zur Fahrwegsicherung? bei nur von der Herzstückseite her befahrenen Weichen eher unnötig; als Überbleibsel von früheren Personenverkehr? leider weiß ich nicht, welche Strecke das ist oder war, daher keine Ahnung; oder sonst was?
b) Im Schweizer Salez-Sannwald war früher die Einfahrt von einem größeren Anschlussbahnnetz mit einem Einfahrsignal gesichert, wie man an meinen Bildern des Stellwerks von 1991 sehen kann: Der zweite Fahrstraßenhebel hat unten die Anschrift "von Rheinkies-Gleis":
Und auf der Gleistafel sieht man, dass hier statt des Rangiersignals früher einmal ein Einfahrsignal stand:
Darüberhinaus weiß ich von mindestens einer Anschlussbahn eines größeren militärischen Komplexes in Österreich, wo auch in den Anschlussgleisen ein Ausfahrsignal stand; und, wenn ich mich richtig erinnere, auch in den Gleisen der ÖMV in Klein Schwechat.
"Es gibt also nichts, was es nicht gibt", bei Signalanlagen.
H.M.