RE: Frage zur Signalaufstellung - Werksbahnhof

#1 von stefankirner , 18.02.2021 20:58

Guten Abend an die Experten hier im Forum,

hätte da eine Frage zu Signalen bei meinem Bergwerksbahnhof.
Von einer eingleisigen Nebenbahn zweigt eine Strecke ab die zu einem kleinen Bergwerk mit Kohleverladung führt.
Die Verladung selbst besteht nur aus einer Weiche und 2 Ladegleisen. Beides sind Stumpfgleise mit Prellbock.

Reicht es wenn an den Ladegleisen zur Ausfahrt, Haltetafeln stehen? Also kein Gruppenausfahrsignal o.ä.!

Wie ist es mit der Einfahrt in den Lade (End) Bhf? Da müsste doch ein Einfahrsignal (HP0/HP2) stehen!?

Dort wo die Strecke vom Ladebhf. wieder in die Nebenbahn mündet würde ich ebenfalls ein Signal (Hp0/Hp2) stellen.
Müsste daher am Ausfahrsignal eine Vorsignal sein?

Hoffe das ist ohne Skizze verständlich.

Grüße
Stefan


DB Epoche III und IV, H0 AC Digital - herstellerunabhängig


stefankirner  
stefankirner
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.410
Registriert am: 29.08.2005
Ort: Oberbayern
Gleise C-Gleis
Spurweite H0
Steuerung Windigipet
Stromart AC, DC, Digital


RE: Frage zur Signalaufstellung - Werksbahnhof

#2 von hmmueller , 18.02.2021 21:05

Hallo -

ich seh nicht, dass man da irgendwelche SIgnale braucht - das ist eine Anschlussstelle oder im besten Fall Awanst = Ausweichanschlussstelle.

Die Anschlussstelle muss "gedeckt" sein - aber das übernehmen in aller Regel die Ausfahrsignale der benachbarten Bahnhöfe. Irgendeine Technik (Schlüssel beim Fdl, evtl. Blockfelder, ...) muss sicherstellen, dass bei belegtem Streckengleis die Ausfahrsignale auf Halt verschlossen sind; dann reicht's. Wenn's keine Ausfahrsignale gibt, dann kann es kompliziert werden - siehe diese Anordnung in Pitten in Österreich.

Für die Regelung auf der Anschlussbahn, z.B. Haltepunkte einer Sperrfahrt, wird es entsprechende örtliche Richtlinien o.Ä. geben.

Das ist aber jetzt "grob" beantwortet - man kann sich viele andere Anordnungen vorstellen.

H.M.


 
hmmueller
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 318
Registriert am: 22.03.2020
Homepage: Link


RE: Frage zur Signalaufstellung - Werksbahnhof

#3 von stefankirner , 20.02.2021 09:42

HM Danke für die Info.
Nachdem die Strecke zu dem Werksbahnhof relativ lang ist (3m Modellbahn) wundert es mich dass quasi da nichts signalisiert wird.

Grüße
Stefan


DB Epoche III und IV, H0 AC Digital - herstellerunabhängig


stefankirner  
stefankirner
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.410
Registriert am: 29.08.2005
Ort: Oberbayern
Gleise C-Gleis
Spurweite H0
Steuerung Windigipet
Stromart AC, DC, Digital


RE: Frage zur Signalaufstellung - Werksbahnhof

#4 von hmmueller , 20.02.2021 11:20

Hallo Stefan -

Wenn immer nur eine Fahrt auf der Strecke unterwegs sein kann, gibt es keinen Grund, Signale aufzustellen - welche Sicherheit würde dadurch gewonnen werden? Wenn man an Technik und Betriebsverfahren wie Stichstreckenblock in D oder "single train on line" in GB denkt, dann minimiert eine Eisenbahn schon die Ausrüstung entsprechend dem erwarteten Verkehr - die Länge der Strecke ist dabei eher zweitrangig (wobei 3 km ja eher kurz ist - die von mir verlinkte AB in Pitten war auch um die 2 km lang).

Wenn Du vor Dir und der Welt argumentieren kannst, dass hier mehr Verkehr stattfindet = regelmäßig 2 Züge zugleich(!) unterwegs sind, dann wird die Strecke sicher besser ausgestattet. Beispiel dafür ist in Österreich die reine Güterzugsstichstrecke Zeltweg-Fohnsdorf mit voller Signalisierung (aber ob da z.B. ein Streckenblock eingerichtet ist, bezweifle ich; müsste ich nachschauen).

// Edit:
Allerdings: Es gibt offenbar immer wieder "signalisierte Anschlussbahnen" - ich zeige hier ein Beispiel aus Österreich und eines aus der Schweiz; ob und wie in Deutschland sowas vorhanden war oder ist, weiß ich nicht.

a) Im "Verkehrs-Unterrichtsblatt der ÖBB" vom November 1964 war Folgendes zu sehen:



Im Anschlussbahnhof stand also offenbar ein zweiflügeliges, ungekuppeltes Formsignal! Der Unfall passierte laut Text wohl, weil dort nicht auf Signal aus Gleis 1 oder 2, sondern aus dem Nebengleis 3 ohne Signal ausgefahren wurde. Wieso man dort ein solches SIgnal errichtet hatte, ist mir nicht klar - zur Fahrwegsicherung? bei nur von der Herzstückseite her befahrenen Weichen eher unnötig; als Überbleibsel von früheren Personenverkehr? leider weiß ich nicht, welche Strecke das ist oder war, daher keine Ahnung; oder sonst was?

b) Im Schweizer Salez-Sannwald war früher die Einfahrt von einem größeren Anschlussbahnnetz mit einem Einfahrsignal gesichert, wie man an meinen Bildern des Stellwerks von 1991 sehen kann: Der zweite Fahrstraßenhebel hat unten die Anschrift "von Rheinkies-Gleis":



Und auf der Gleistafel sieht man, dass hier statt des Rangiersignals früher einmal ein Einfahrsignal stand:



Darüberhinaus weiß ich von mindestens einer Anschlussbahn eines größeren militärischen Komplexes in Österreich, wo auch in den Anschlussgleisen ein Ausfahrsignal stand; und, wenn ich mich richtig erinnere, auch in den Gleisen der ÖMV in Klein Schwechat.

"Es gibt also nichts, was es nicht gibt", bei Signalanlagen.

H.M.


 
hmmueller
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 318
Registriert am: 22.03.2020
Homepage: Link


   

Kombination Wartezeichen mit Vorrücksignal
Betriebshof

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz