RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#1 von steve1964 , 11.04.2021 22:00

Wie genau nehmt ihr es mit der Arbeitssicherheit beim Modellbau ?
Es geht um :
Splitter. Setzt ihr jedesmal eine Brille auf beim Sägen, Bohren, Feilen, Flexxen ?
Lötdämpfe : Tragt ihr einen Atemschutz ?
Chemie : Nitro, Lack etc. Nehmt ihr Handschuhe ?
Sprühlacke : Drinnen oder Draußen ?
Elektrik : Wie verlaufen eure Kabel bei den verwendeten Geräten ?
Über Ausmusterung zu alter Trafos etc. wurde ja an anderer Stelle schon gesprochen .

Sicher fällt euch noch so Manches ein, das ist nur ein Anfang.
Viele Grüße
Steve


Ich baue, also bin ich.


 
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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#2 von SAH , 11.04.2021 22:08

Guten Abend Steve,

vielen Dank, dass Du dieses Thema anpackst!

Zitat

Wie genau nehmt ihr es mit der Arbeitssicherheit beim Modellbau ?
Es geht um :
Splitter. Setzt ihr jedesmal eine Brille auf beim Sägen, Bohren, Feilen, Flexxen ?
Lötdämpfe : Tragt ihr einen Atemschutz ?
Chemie : Nitro, Lack etc. Nehmt ihr Handschuhe ?
Sprühlacke : Drinnen oder Draußen ?
Elektrik : Wie verlaufen eure Kabel bei den verwendeten Geräten ?
Über Ausmusterung zu alter Trafos etc. wurde ja an anderer Stelle schon gesprochen .



Zu Deinen Punkten:
Bei der Nutzung von Drahtbürsten (Dremel) setze ich grundsätzlich eine Brille auf. Die Bürsten verlieren sehr leicht ihre Borsten, und das kann sehr schmerzhaft sein!
Lötdämpfe: Gelötet wird bei mir nur im Durchzug (Digestorium kann ich mir nicht leisten)
Chemie: keine harten Lömi (also kein Nitro, kein Chloroform, kein Benzol/Toluol usw.) Nur Ethanol, SR24 und Butylacetat (ist auch in Ballistolspray drin)
Sprühlacke (habe ich bislang noch nicht benutzt)
Elektrik: Kabel immer gerade oder gebogen, aber nie mit Knick.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#3 von Stadtbahner , 11.04.2021 23:15

Zitat

Splitter. Setzt ihr jedesmal eine Brille auf beim Sägen, Bohren, Feilen, Flexxen ?


Ja.

Zitat
Lötdämpfe : Tragt ihr einen Atemschutz ?


Ventilator und Schutzbrille

Zitat
Chemie : Nitro, Lack etc. Nehmt ihr Handschuhe ?


Ja.

Zitat
Sprühlacke : Drinnen oder Draußen ?


Draußen, mit Atemschutz.


Viele Grüße, Stadtbahner

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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#4 von supermoee , 11.04.2021 23:22

Hallo,

Ich mach nix dergleichen. Ich erledige die Arbeit und gut ist.

Holzsplitter oder Farbe an den Fingern und ähnliches gehören zu den Risiken und habe ich bis jetzt immer überlebt.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#5 von Willy , 11.04.2021 23:39

Moin,

Schutzbrille ist bei Arbeiten die mir ein Augenleiden zufügen können, Pflicht.

Gelötet habe ich mein Leben lang ohne Atemschutz, (Fernmelder) da fange ich mit 67 nicht mit an.

Lackieren tu ich draußen oder in der Garage weil meine Frau, wenn es im Haus nach Farbe stinkt, gefährlicher ist als die Dämpfe.

Handschuhe nur bei besonders widerlichem Zeug wie beispielsweise Grillreiniger, Batteriesäure oder Aceton.

Bei Kabeln bin ich nicht pingelig, achte aber schon drauf sie nicht zu beschädigen.

Gruß
Willy


 
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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#6 von RichyD , 12.04.2021 02:49

Moin,
das ist ja mal eine Umfrage, die sich positiv aus der Masse hervor hebt

Splitter oder besser Späne: unbedingt Schutzbrille bei Metallbearbeitung sowie Trennen mit der Mini-Trennscheibe (Proxxon etc.)
Drahtbürsten benutze ich nicht, sie würden dazu zählen.
Über Holzsplitter jedoch mache ich mir keine Gedanken.

Löten: ausschließlich Bleifrei und mit Absaugung. Gebläse und Schläuche wurden kostenfrei von meinem alten Ablufttrocker zur Verfügung gestellt.

Verdünnung und ähnliche Chemie:
Handhabung nur mit Absaugung (s.o.), keine Handschuhe nötig, da ich nicht damit in Berührung komme.
Außer beim Reinigen der Airbrush (dann natürlich Handschuhe!)

Zitat

Nur Ethanol, SR24 und Butylacetat


Hoppla, Butylacetat ist nicht ohne. Bei mir ist es in den Lacken von Weinert und Steinhagen drin.
Nur, weil es so aromatisch riecht, ist es keinesfalls harmlos (wie die meisten Aromaten).

Elektrik:
kein Lichtstromleitungen an der Moba, nur Sekundäranschluss von Trafos oder Netzteilen; bei der Anlage ausreichende Dimensionierung aller Leitungen unter bewusster Vermeidung von "Klingeldraht".
Keine Ketten von Mehrfachsteckdosen: ein guter Freund ist Elektromeister und der würde mir den Marsch blasen, wenn ich irgendwo rumpfusche, weil es doch so herrlich bequem ist

Grundsätzlich: manche Arbeiten an der Moba führe ich nur aus, wenn noch mindestens jemand im Haus ist.
Dazu gehört selbst eine profane Stichsäge: mit so einer hantiere ich seit fast 40 Jahren, trotzdem kann ich mich nicht auf "ich kenne die doch" berufen.
In der Werkstatt gilt das analog: Kreissäge sowieso, egal ob es die kleine Proxxon ("ist die süß"!) oder die richtige Formatkreissäge ist.
Ein Kumpel hat an einer Hand vier gleich lange Finger, dabei kannte er sich doch aus, meint er.

Viele Grüße,
Richy


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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#7 von SAH , 12.04.2021 06:32

Moin Richy,

aromatisch riechen ist nicht das Selbe wie Aromat zu sein. Letztere haben Nichts in der Modellbahn zu suchen.
Für Butylacetat gilt H226 Flüssigkeit und Dampf Entzündbar (also bei der Arbeit kein offenes Feuer) und H336 Kann Schläfrigkeit verursachen, also nur in gut durchlüfteter Umgebung nutzen und Dampf nicht einatmen.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#8 von Muc1966 , 12.04.2021 06:42

Denkt bitte auch an zertifizierte Sicherheitskleidung, Helm und Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft wegen Arbeitsplatzgenehmigung und Abnahme wegen Fluchtweg, Gesundheitszeugnis etc.

Auch nicht zu vergessen einer jederzeit greifbaren Notfallalarmierungsanlage am Handgelenk bei Arbeiten nach 22.00 Uhr und 06.00 Uhr falls nicht alle 90 Minuten ein Sicherheitsdienst den besetzten Arbeitsplatz überwacht.

Ihr wollt doch Euch nicht strafbar machen wegen einer anmeldepflichtigen unbezahlter Nebenbeschäftigung


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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#9 von Gelöschtes Mitglied , 12.04.2021 08:09

an #8
Man muss ein interessantes und auch relevantes Thema nicht ins Lächerliche ziehen.

Was zu tun wäre weiß jeder, die Frage ist ja im Grunde "macht ihr das auch?"

Leben an sich ist ein Risiko



RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#10 von Djian , 12.04.2021 08:39

Moin,

Schutzbrille beim Sägen immer und auch bei der Arbeit mit Plastikkleber. Ist mir schon mal passiert, dass ich bei einer verstopfen Kanüle zu fest gedrückt hatte, die Pulle platzte und ich mich in der Notaufnahme der Augenklinik der UKSH in Lübeck wieder fand. Ist zwar alles gut gegangen, aber seitdem lasse ich Vorsicht walten.

Löten: entweder draußen auf der Terrasse oder bei geöffnetem Fenster.

Handschuhe beim Lackieren oder Pinselreinigen: nein

Mit ätzenden Chemikalien arbeite ich nicht

Sprühfarben: immer draußen, allerdings ohne Schutzmaske. Ich achte dabei aber auf die Windrichtung. Ich möchte ja das Modell und nicht mich lackieren Das mit draußen hat nemben dem gesundheitlichen auch den Hintergrund, dass ich keinen Farbnebel in der Wohnung haben möchte, der sich dann irgendwo absetzt.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias

btw: ich finde diese Umfrage ebenfalls sehr sinnvoll. Vielleicht gibt es ja noch etwas, was man beachten kann, ohne gleich die BG Arbeitsstätten- und Gefahrstoffverordnungen im Wortlaut umzusetzen.


Bautagebuch: Sagau in Segmenten viewtopic.php?f=15&t=73059

Sagau: Ländliches an der Magistrale viewtopic.php?f=64&t=139007


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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#11 von Carl999 , 12.04.2021 08:50

Moin,

habe über 40 Arbeitsjahre an Metallen, Steinen und Fliesen herum geflext..... ohne Brille, Schutzhandschuhe oder Gehörschutz flaster:
In dieser Zeit ohne jeden Schutz die verschiedensten Kleber, Spachtelmassen und Flüssigkeiten sowie giftige (Epoxy) Harze verarbeitet flaster:
Auf ungesicherten Hilfs, bzw. Not-Gerüsten gearbeitet, bei teils höllischem Lärm, die verschiedensten Stäube sowie Gerüche (Gestank) aller Art eingeatmet und habe mittlerweile das 70ste Lebensjahr überschritten, warum soll ich dann jetzt beim Modellbahnern mit Schutzhandschuhen, Gehörschutz, Atem, und Staubmaske und vielleicht noch einem Schutzhelm und Sicherheitsschuhen um dieAnlage herum turnen?

Im Bereich Arbeitsschutz wird viel übertrieben.

Ach so, ich war auch jahrelang Fachkraft für Arbeitssicherheit und Sicherheitsbeauftragter und gerade da sehr schnell den Unterschied zwischen Theorie und Praxis gelernt, bzw.lernen (und akzeptieren) müssen!


Gruß Carl


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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#12 von lojo , 12.04.2021 09:08

Hallo Carl,

Glückwunsch an alle Mitarbeiter und Kollegen, die einen solchen Sicherheitsbeauftragten hatten. (Glückwunsch, dass du in Rente gegangen bist).


Freundliche Grüße
lojo


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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#13 von Willy , 12.04.2021 09:16

Moin,

teilweise muss ich Carl zustimmen, da wo Arbeitssicherheit zur Blockade wird. Im Hobby Modellbau findet sich immer ein sicherer Kompromiss aber in der Realität ist es manchmal wirklich schwer beides unter einen Hut zu bekommen, vor allem weil etliche Verfasser dieser Vorschriften wahrscheinlich noch nie mit den Geräten, über die sie schreiben, gearbeitet haben.

Willy


 
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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#14 von Carl999 , 12.04.2021 09:25

Zitat

Hallo Carl,

Glückwunsch an alle Mitarbeiter und Kollegen, die einen solchen Sicherheitsbeauftragten hatten. (Glückwunsch, dass du in Rente gegangen bist).



Den "Kleinen" Unterschied zwischen Theorie und Praxis hatte ich ja angedeutet und dass bei allen Maßnahmnen und Forderungen der Arbeitgeber/Vorgesetzte das letzte Wort hat, sollte klar sein.....
Wer der Arbeitgeber war, das behalte ich mal für mich, das glaubt eh` niemand flaster: , also schönen Tag noch


Gruß Carl


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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#15 von SAH , 12.04.2021 10:14

Moin zusammen,

steve1964 hat ein interessantes Thema angesprochen und damit thematisiert. Jeder der sich mit den "Randthemen" der Modellbahn befasst wird damit automatisch konfrontiert und hat seine Vorgehensweise. Sicherheitsaspekte dienen nicht dem Drangsalieren (auch wenn es manche so empfinden), sondern tatsächlich dem Schutz vor persönlichen Schäden. Diese dann ins Lächerliche zu ziehen ist nicht angebracht.
Im Unterschied zu Laboratorien (also Arbeitsstätten, deren Verantwortung auf dem Arbeitgeber liegt, der daher auf Einhaltung der Vorschrften der Berufsgenossenschaften dringt!) sind wir hier im privaten Hobbybereich. Da gelten andere Vorraussetzungen!
Jeder ist hier für sich selbst verantwortlich! Sicherheitsmaßnahmen aber mit Hinweisen auf "mir ist in 100+ Jahren noch nie was passiert" abzulehnen sind, mit Verlaub brandgefährlich! Persönliche Erfahrungen sind nur begrenzt übertragbar. Ich kenne Betriebe, die mit solchen Aussagen vieler Meister konfrontiert waren. Dann kam halt knallhart die Ansage: entweder Schutzmaßnahmen oder Tschüss!
Beispiel Atemschutz bei Lötarbeiten: Dazu Informationen der VBG

Wie so oft: solange Nichts passiert, wird man sich nicht gerne (man ist halt bequem!) "unnötig" schützen. Sobald aber etwas passiert ist, wird geschrieen; genau das ist die Inkonsequenz: wenn einem was passiert, darf man sich nicht beschweren!

Die andere Seite sind natürlich die Überängstlichen, die sich am liebsten gegen die Schutzmaßnamen auch noch schützen wollen. Etwas mehr Rationalität und GMV ist hier angebracht.

Mit einfachen Mitteln kann man sich gegen die meisten Gefährdungen schützen.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#16 von supermoee , 12.04.2021 10:34

Zitat

Beispiel Atemschutz bei Lötarbeiten: Dazu Informationen der VBG



Hallo SAH,

das ist ein sehr gutes Beispiel, was du hier verlinkst

Zitat
Löten in der Produktion



eine Produktion bringt ganz andere Randbedingungen mit als beim ausüben eines Hobbys. Wer 8 Stunden am Tag lötet und vielleicht 100 und mehr Lötpunkte pro Stunde setzt, ist einer ganz anderen "Belastung" ausgesetzt als jemand, der vielleicht in einer halben Stunde 10 Lötpunkte setzt. Da sind Atemschutz, Handschuhe und Abzugsanlage mehr als nur sinnvoll.

Soll ich mir denn eine Abzugsanlage wegen vielleicht 1 -2 Dekoder, die ich im Quartal einbaue, anschaffen? Sicher nicht. Da wird während dem Bruzzeln kurz die Luft angehalten und gut ist.

Gruss

Stephan


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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#17 von Murrrphy , 12.04.2021 11:07

Zitat

eine Produktion bringt ganz andere Randbedingungen mit als beim ausüben eines Hobbys. Wer 8 Stunden am Tag lötet und vielleicht 100 und mehr Lötpunkte pro Stunde setzt, ist einer ganz anderen "Belastung" ausgesetzt als jemand, der vielleicht in einer halben Stunde 10 Lötpunkte setzt. Da sind Atemschutz, Handschuhe und Abzugsanlage mehr als nur sinnvoll.

Soll ich mir denn eine Abzugsanlage wegen vielleicht 1 -2 Dekoder, die ich im Quartal einbaue, anschaffen? Sicher nicht. Da wird während dem Bruzzeln kurz die Luft angehalten und gut ist.


Absolut d'accord. Wer anfängt, betriebliche Arbeitsschutzmassnahmen, die für den ganztägigen Einsatz am Arbeitsplatz definiert sind, auf den Hobby-Bereich und seinen Hobby-Keller zu übertragen, sollte in letzter Konsequenz dann auch über den sonstigen Einsatz von Materialien nach ähnlichen Standards nachdenken (z.B. bei Entflammbarkeit oder elektrische Verkabelung). Man muss sich aber auch einfach mal die Frage der Verhältnismäßigkeit stellen.

Ansonsten hilft im Hobbybereich immer auch der gesunde Menschenverstand weiter. Dass ich mich nicht mitten in eine Sprühlackwolke stelle, sagt mir z.B. der gesunde Menschenverstand.

Zitat

Wie so oft: solange Nichts passiert, wird man sich nicht gerne (man ist halt bequem!) "unnötig" schützen. Sobald aber etwas passiert ist, wird geschrieen; genau das ist die Inkonsequenz: wenn einem was passiert, darf man sich nicht beschweren!


Richtig, aber wir sind hier im Bereich Eigenverantwortung. Leider ist es heute aber sehr ausgeprägt, für den Fall, dass was passiert, nach Schuldigen zu suchen, nur selten bei sich selbst und sich lieber über etwas beschwert, statt sich mal über die eigene Entscheidung zu ärgern. Wenn etwas passiert, habe ich es selber verbockt, ich hätte mich schützen können, aber den Schuh muss man sich eben selber anziehen. DAS ist genau das, was man als Eigenverantwortung bezeichnet. Wir sind beim Hobby und nicht im Betrieb, wo eben mehr als nur Eigenverantwortung angesagt ist.


Viele Grüße
Achim



 
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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#18 von erwa20 , 12.04.2021 12:27

Zitat

Wie genau nehmt ihr es mit der Arbeitssicherheit beim Modellbau ?



Auch im Freizeit / Hobbybereich nehme ich das Thema ernst. Ich mache das zum Schutz meiner eigenen Gesundheit, die ist mir wichtig. Wenn andere darüber lachen, das übertrieben finden dürfen sie gerne dieser Meinung sein. Es geht letztendlich um meine persönliche Gesundheit.

Zitat
Es geht um :

Splitter. Setzt ihr jedesmal eine Brille auf beim Sägen, Bohren, Feilen, Flexxen ?



Als Brillenträger benutze ich einen transparenten Gesichtsschutz, das ist günstiger als eine Schutzbrille mit geschliffenen Gläsern, passt gut über meine Brille, und als Nebeneffekt hat man auch keine Splitter oder Späne im Maul.
Ich achte auch darauf das sich möglichst keine anderen Personen in unmittelbarer Nähe befinden.

Zitat
Lötdämpfe : Tragt ihr einen Atemschutz ?



An der Werkbank ist ein Absaugvenilator installiert. Abseits der Werkbank wirds schwieriger.

Zitat
Chemie : Nitro, Lack etc. Nehmt ihr Handschuhe ?



Ich nehme Handschuhe und den oben erwähnten Gesichtsschutz. Zudem achte ich auf gute Belüftung und mögliche Zündquellen (besonders wenn man nicht alleine am werken ist)
Alle dieser "schwierigen" Stoffe sind in geeigneten Verpackungen aufbewahrt, eindeutig und gut lesbar beschriftet.

Zitat
Sprühlacke : Drinnen oder Draußen ?



Da ich beim lackieren ziemlich talentbefreit bin lass ich das ganz sein

Zitat
Elektrik : Wie verlaufen eure Kabel bei den verwendeten Geräten ?
Über Ausmusterung zu alter Trafos etc. wurde ja an anderer Stelle schon gesprochen .



Geräte mit defekten werden umgehend ausgesondert (z.B. defekte Anschlusskabel), wenn möglich lasse ich diese Reparieren. Lohnt sich das nicht oder ist das nicht möglich -> Elektroschrott.
Am Arbeitsplatz arbeite ich an Schaltgerätekombinationen, Elektrogeräten, Versuchsaufbauten und kenne daher die entsprechenden Schutzmassnahmen / werde regelmässig darin geschult. In meiner Freizeit an der Modellbahn achte ich natürlich darauf das nirgends Kabel eingeklemmt oder sonstwie beschädigt werden. Passiert ist es mir trotzdem auch schon. Dann wird ausgetauscht, notfalls bleibt die Modellbahn dann halt einige Zeit stehen.

Zitat
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Viele Grüße
Steve



An meinem Arbeitsplatz gehe beinahe täglich mit gesundheitsschädlichen Stoffen um, auch mit solchen welche normalerweise für den Heim / Hobbybereich gar nicht erhältlich sein sollten. Ich bin es mich daher gewohnt die entsprechenden Schutzmassnahmen anzuwenden und ich werde auch regelmässig zu diesem Thema geschult / geprüft. Was spricht also dagegen dies auch ausserhalb der Arbeit in der Freizeit vernünftig und den Verhältnissen angepasst anzuwenden?


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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#19 von Kosmicman , 12.04.2021 12:57

Es geht um :
Splitter. Setzt ihr jedesmal eine Brille auf beim Sägen, Bohren, Feilen, Flexxen ?
Bin sowieso Brillenträger beim Sägen nichts zusätzliches, beim Bohren wenns über Kopf ist ja sonst nicht, beim Feilen nicht, beim Flexen... flexe normal eh nur kunststoff mit Proxxon (Dremelart) und das meist unter der Lupenleuchte.

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Bei dem bischen nicht, so fein kann man mit Handschuhe auch nicht arbeiten.

Sprühlacke : Drinnen oder Draußen ?
Benutze keine Sprühlacke

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Fast alles mit relativ sehr langen Kabeln sodass man eine Lampe auch mal ohne bedenken 50 cm rausziehen kann...

Über Ausmusterung zu alter Trafos etc. wurde ja an anderer Stelle schon gesprochen .


Gruß Martin

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(Ich korrigiere Tippfehler meist erst nacher drum editiere ich fast alle Beiträge nochmal.)


 
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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#20 von Petz1 , 12.04.2021 14:07

Ich gehöre auch altersbedingt noch zu den Modellisten die auf aus heutiger Sicht rustikaler Basis arbeiten und das seit Jahrzehnten. Meine Erfahrungen sind jedenfalls die das das Hirn vor und während den Arbeiten eingeschaltet zu lassen ausreicht.
Bin beispielsweise Brillenträger und setze meine KaVo SF ("Nobeldremel") zusätzlich auch immer auch so an das beispielsweise Bürstendrähte die wegfliegen meine Augen nicht treffen können; "Einschüsse" solcher Drahtstücke oder auch Trennscheibenteile an anderen Körperstellen nehm ich als Kollateralschäden aber problemlos hin und in Kauf. Spraydosenlackierungen wegen der Geruchsentwicklung nur im Freien, Pinsellackierungen mach ich indoor. Allerdings sei auch angemerkt das ich schon seit Ewigkeiten Zwangsentlüftungen in meinen Räumen installiert habe da Kettenraucher - man kann nämlich schlecht arbeiten wenn man das Objekt seiner Begierde nur mehr unscharf sieht...
Alle Instandsetzungen an Elektrowerkzeugen - Geräten etc. mach ich auch schon seit Jahrzehnten ausschließlich selbst - das soll aber aber ganz eindeutig nicht als Empfehlung an andere gesehen werden sondern begründet sich ausschließlich auf meinen persönlichen Möglichkeiten diesbezüglich viele Erfahrungen gesammelt zu haben !!!.


Grüße von Markus

Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)


 
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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#21 von Bodo , 12.04.2021 14:08

Hallo zusammen,

ich versuche eine "Risikoabschätzung" ... das heißt, Dremeln nur mit Augenschutz. Umgang mit Lötkolben und Farbe/Kleber/Lösungsmittel nach Möglichkeit bei offenem Fenster - bei größeren Arbeiten ggf. mit Abzug oder Maske, aber meist wird der Raum gar nicht "eingenebelt". Einen Messer-Schnitt in den Finger betrachte ich als kalkulierbares Risiko (auch wenn ich mich dann jedes Mal ärgere, es wieder "freihand" versucht zu haben ...). Den Verlust eines Auges will ich nicht riskieren. Und fliegende Metallsplitter oder Teile von Korund-Scheiben will man einfach nicht im Gesicht haben ...

Aber natürlich setzt "Arbeitsschutz" ganz andere Maßstäbe - denn da wird von 40 Stunden die Woche, kurzzeitiger Unaufmerksamkeit und ggf. Haftungsverpflichtungen des Arbeitgebers ausgegangen.

Viele Grüße, Bodo


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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#22 von Klaus3 , 12.04.2021 14:57

Zitat von steve1964 im Beitrag Arbeitssicherheit beim Modellbau

Wie genau nehmt ihr es mit der Arbeitssicherheit beim Modellbau ?
Es geht um :
Splitter. Setzt ihr jedesmal eine Brille auf beim Sägen, Bohren, Feilen, Flexxen ?
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Sicher fällt euch noch so Manches ein, das ist nur ein Anfang.
Viele Grüße
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Also meine Gesundheit ist mir immer wichtig, nicht nur auf der Arbeit. Und der Span, der mir ins Auge fliegt, schädigt MEIN Auge, egal ob der in meinem Keller oder auf der Arbeit geflogen kommt. Von daher: Alles was sinnvoll ist, mach ich natürlich auch zu hause! Zumal ich zu hause oft allein arbeite und mich ggf. keiner hört, wenn was passiert.

Also: Schutzbrille bei allen spanabhebenden Arbeiten. Auch Bohrer können brechen und rumfliegen, auch wenn das Werkstück keine Späne erwarten läßt. Für Lötdämpfe, genauso wie beim Airbrush und Co: Absaugung direkt nach draußen. Lackieren aus Dosen i.d.R. im Garten. Bei Chemikalien habe ich eine gute Idee davon, was giftig ist und was nicht. Von daher: Kommt drauf an. Dabei muß man aber bemerken, daß nicht jeder Handschuh für jede Chemikalie geeignet ist. Selten hat man also zu hause das, was man eigentlich bräuchte!

Verlegung von Leitungen: Na ja, Stolperfallen brauch ich auch zu hause nicht! Ich habe aber auch alle 2 Meter eine Steckdose im Bastelkeller

Alte Trafos ausmustern? Nööö! Da wird der Schutzleiter geprüft, falls vorhanden und gut ist. Ist die Zuleitung marode, wird die erneuert. Ist der Trafo so alt, daß er nicht in 2 Kammern gewickelt ist, dann fliegt das Ding allerdings raus. Einen Kerndurchschlag auf der Moba: Nein Danke! Das ist allenfalls im Schaltschrank akzeptabel. Ist mir aber auch seit Jahrzehnten nicht mehr untergekommen.

Gruß
Klaus


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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#23 von Stephan Tuerk , 12.04.2021 20:38

Hallo steve1964,

wenn die deine Angaben stimmen musst du noch 21 Jahren arbeiten. Da ist Sicherheit natürlich wichtig. Ggfs musst du noch Kinder unterstützen.

Immer auf der sicheren Seite.

Es gibt aber den berühmten Spruch:

No risk - no fun.

Ein weitere Satz aus der (Arbeits) Sicherheit, es müssen immer zwei Fehler auftreten, damit es zu einem Schaden kommt.

Wichtige Regel:

Ein Fehlverhalten geht noch, es darf nur nicht noch ein zweites hinzukommen.


mfG Stephan Türk
Stammtische: Freitag, 12. April
ab 17:30 Uhr

genaue Termine für 2024 Freitag Fr. 12. April, Fr. 17. Mai , Fr. 07. Juni

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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#24 von Andreas Poths , 13.04.2021 12:57

moin,
mußte aus gesundheitlichen Gründen seinerzeit eine Ausbildung/Umschulung zum Haustechniker machen (und auch mit Bravour bestanden ops: ).
Was uns u.a. gelehrt wurde: man muß sensibilisiert sein für die möglichen Unfall- /Verletzungsursachen welche einen erwarten können; natürlich wurden Schutzmaßnahmen aller Couleur vermittelt.
Wenn einer meint, er könne im geschlossenen 3x3m "großen" Bastelzimmer 'ne halbe Stunde lang mit dem Heizdraht Styropor schneiden...
Da ich als Handwerker (Schreiner) auch schon in der Ausbildung immer wieder auf Gefahrenpunkte hingewiesen wurde, war ich schon etwas "vorbelastet". Ein gewisses Maß an gesundem Menschenverstand sollte schon sein.

Die schlimmsten Gefahren lauern in der Routine: hab ich schon 100 mal gemacht, jetzt eben mal schnell ohne (Brille, Schutzhandschuhe ff...).
jm2c


gruß pothsi
Man lebt nur einmal...aber dann mit MÄRKLIN!!!
Guggd ihr meine Anlage gerne auch hier:
https://www.youtube.com/watch?v=hzD2SyMk1KA

Nüchtern betrachtet war es besoffen besser....


Andreas Poths  
Andreas Poths
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RE: Arbeitssicherheit beim Modellbau

#25 von SAH , 13.04.2021 13:58

Moin Andreas,

genau die Routine! Exakt das habe ich weiter oben schon beschrieben, mit den dazu zu erwartenden Reaktionen.

Die von Dir genannte Sensibilisierung auf mögliche Gefahren ist mehr als sinnvoll. Das bedeutet aber nichr, dass man nun vor allem Angst haben muss! Und das gehört zum GMV (gesunder Menschenverstand).

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


Stephan-Alexander Heyn
www.sheyn.de/Modellbahn/index.php


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