Zitat von Meteor im Beitrag #217
Hallo,
heute kam die Info, ich kann meine Fiat 128 abholen. Hoffentlich klappt es morgen, dann zeige ich ein paar Bilder.
In der Frankfurter Walschmidtstraße war ich eher in der 2. Hälfte der 90er. Den Laden beim Zoo meine ich zu erinnern, aber in einem Keller war ich da nie. Später gab es ein etwas übersichtlicheres Geschäft 100m weiter. Leider war ich jetzt schon ewig nicht mehr in der Gegend. Ist dort noch was, oder ist es wie so viele Läden ganz verschwunden?
Slesina eröffnete in den späten 1970er Jahren das Geschäft in der Waldschmidtstraße 48 bzw. 48a unter dem Geschäftsnamen Modell Jan. Die Verkaufsräume waren in einem eingeschossigen, unterkellerten Ladenlokal eingerichtet, in dem zuvor ein kleiner Lebensmittelmarkt war. Es stand dort in einer Lücke von vier- bis fünfstöckigen Mehrfamilienhäusern.
Den Laden kenne ich nur allzu gut, lag doch meine Schule nur einen Steinwurf entfernt. Dementsprechend oft besuchte ich den Laden und ließ wohl auch einiges an Taschengeld dort. Eines der Highlights war eine Liliput-Dampflok der Baureihe 05 (DB-Version) in AC-Ausführung, die aus dem Laden stammt (habe die Lok heute noch, irgendwann hatte ich die digitalisiert).
Der erwähnte Keller war nur auf Nachfrage betretbar. Ich selbst war vielleicht zwei-, dreimal dort unten, da ich spezielle Bausätze suchte. Da mußte man eine Taschenlampe oder eine Handlampe, die an einem langen Kabel hing, benutzen. Denn die Kartons waren so hoch bis unter die Decke gestapelt, sodass die karge Deckenbeleuchtung den Keller gar nicht mehr richtig ausleuchten konnte.
Slesina zog dann, ich meine, es muß 1992/93 gewesen sein, nach Rheinland-Pfalz. Der alte Laden wurde frei, das Gebäude bald daraufhin abgerissen und die Lücke mit einem neu errichteten Mehrgeschosser besetzt, der dann die Zeile der Wohnhäuser links und rechts schloss.
Um Slesina waren auch andere Modellbauer, die teilweise im Geschäft mitverkauften. So unter anderem auch Herr Weiß. Weiß, der leider bereits verstorben ist, eröffnete dann 1992/93 einen Laden in dem mehrgeschossigen 70er Jahre-Block Waldschmidtstraße 113-117 (oben Wohnen, erdgeschossig Ladenlokale). Während Slesina auch Modelleisenbahnen verkauft hatte, bot Weiß in dem neuen Laden vor allem Modellbausätze und Modellautos im Sortiment an. Leider ist dieser Laden auch schon längst Geschichte - ich meine, Ende der 90er Jahre war dort Schluß.
Zwei weitere Läden aus dem Modellbau-Umkreis Slesina/Weiß gab es dann noch, zunächst in Richtung Großmarkthalle bzw. heute EZB in der Hanauer Landstraße sowie später in der Nähe des Danziger Platzes in der Ostbahnhofstraße. Letzterer Laden hat auch bereits vor Jahren dicht gemacht. Die beiden erwähnten Läden besuchte ich auf Durchreise nur ein-, zweimal, da ich zu dieser Zeit schon gar nicht mehr in Frankfurt lebte.
In Ginnheim hatte Peter Möller (PM-Modellbau) ja seinen Laden. Auch er ist bereits verstorben; der Laden wurde aber danach noch weiter geführt. Ob es ihn heute noch gibt, weiß ich nicht.
Den Meder auf der Berger Straße gibt es allerdings heute noch. Aus familiärer Bindung komme ich regelmäßig noch nach Bornheim und in die Berger Straße. Meder ist nach wie vor eine Institution in der Berger Straße und ein traditionsreicher Familienbetrieb mit sehr langer Geschichte (auf der Meder-HP wird erwähnt, dass es das Geschäft seit über 140 Jahren gibt). Der Laden war in der Nachkriegszeit und im Wirtschaftswunder das klassische Haushaltswarengeschäft, das auch Spielwaren und die Modelleisenbahn im Programm hatte. Aus den 1980er/1990er Jahren ist mir der Meder persönlich in guter Erinnerung, die große Eisenbahnabteilung mit den bekannten Marken Märklin, Roco, Fleischmann, bei den Autos Wiking und Herpa war immer ein guter Anlaufpunkt, persönliche Beratung war inklusive. Dazu hatte Meder immer das volle Sortiment an Märklin-Ersatzteilen lagernd - selten, dass etwas bestellt werden mußte. Das war vor der Zeit des Online-Handels, und klar - heutige Artikel sind komplexer, da wäre Ersatzteillagerhaltung wahrscheinlich unmöglich. Persönlich bedauere ich die Entwicklung ein wenig, dass Meder heute auch Gebrauchtware verkauft. Das passt irgendwie nicht zu Meder, aber das ist meine persönliche Meinung.
Im Nachbarforum gibt es einen interessanten Tread, in dem über Geschäfte in Frankfurt, Offenbach, etc. debattiert wird. (Ich hoffe, das ist ok, das zur "Konkurrenz" verlinken.) Die eingangs dort vorgestellte Behle-Filiale in der Frankfurter Kaiserstraße mit den Eisenbahnpuffern als Sitzgelegenheit kenne ich auch noch - aus heutiger Sicht wäre der Laden wahrscheinlich kultig und "stylisch". Auch die Behle-Filiale in Offenbach besuchte ich oft, und Spielzeugkiste Häfner & Sawinski ist mir auch noch ein Begriff. Im Thread wird auch über Hobby-Haas berichtet ...
Ehrlich gesagt, war ich nun seit mehr als zwei Jahren in keinem Modellbahnladen mehr, sondern nur noch online gekauft. Die Pandemie hat da doch einige Veränderung gebracht.
Gruß