Freundliche Grüße in das StummiVersum

Bevor ich mit meiner eigentlichen Abhandlung beginne, möchte ich noch ein paar einleitende Sätze verlieren.
Meine Modellbahn hat definitiv kein reales Vorbild, keinen Verkehr nach Plan , es Steht und Fährt, was mir gefällt.
Und wenn der ICE 3 der BR 50 begegnet, muss ich mir nicht einreden, dass der Traditions-Club gerade auf Sonderfahrt ist.
Die Anlage wird analog betrieben. Ist so, bleibt so. Punkt. Basta.
Bei Interesse gibt es hier meine "Gleiswüste" als als Winterbeschäftigung Bilder und ein paar Informationen über mich.

Auch als Analoger habe ich natürlich auch gern ein paar Gimmicks auf der Anlage. Dazu gehört unter anderem auch eine Innenbeleuchtung in den Personenwagen.
Zu Beginn des LED-Zeitalters mit heroischen Selbstbauten, Donnerbüchsen mit 6 Stück 3 mm gelben LED, 3 Paare gebildet, Anode und Katode versetzt mit einem Widerstand versehen.
Keine Sperrdiode, Gleichrichter, Elko SchnickSchnack oder so. Kabel dran, um die Achsen gewickelt, und los ging die wilde Fahrt.
Das Geflacker des Beleuchtung hatte sogar einen gewissen Charme…… Und hat über viele Jahre funktioniert…. ohne Küchenbrand ….

Mit zunehmendem Alter steigen aber wohl die Ansprüche und ich habe mich mal wieder mit dem Thema „Beleuchtung“ befasst.
Viel gelesen, hier im StummiVersum und in den unendlichen Weiten des I-Net.
Billige 12V LED-Strapse mit zusätzlichen Bauteilen XY, LED entfernen, Brücken löten…. Es hat mich nicht befriedigt.
In der digitalen (MoBa)-Welt mag es funktionieren. Analog ist aber die anliegende, wechselnde Spannung das Problem.
Schlussendlich habe ich mich für fertige Lösungen von ehemals H*****tronic, heute M****tronic entschieden.
Elkos als 100-er Bundle und Radschleifer im 50-ger Paket dazu, die LED-Leisten auch immer im Paket gekauft. Gesamtkosten: unter 4 Euro pro Wagen, resp. 8 Euro für einen DoSto …
Die Ausrüstung der „neuen“ Wagen war kein Problem, aber Info´s zum Umbau der Beleuchtung der alten Schicht DoSto habe ich nicht gefunden.
Daher meine Intension, diesen Thread zu erstellen.

Von den Schicht DoSto habe ich vor einigen Jahren 2 Stück als 2-teilige Einheit erstanden. Einfach aus nostalgischen Gründen.
In den DoSto´s bin ich als Kind/Jugendlicher noch mitgefahren und erinnere mich noch gut an die Zugluft im Bereich der Faltenbälge, den leicht miefigen Geruch und
das rot-braune (oft verschlissene) Kunstleder der Sitze…..

Erste Maßnahme war der Austausch der Radsätze, um den Wackel-Dackel-Effekt zu beseitigen.

Zweite Maßnahme: Kupplungen ab, KK-Kulissen von Fleischmann (6574) und Flm Profi-Kupplungen dran, damit es zum Fuhrpark passt.
Nur die original Innenbeleuchtung….. Düster, Flacker, Flacker, und nur im oberen Bereich.

Nachdem der sonstige Fuhrpark auf Reihe ist, blieben noch die beiden Schicht.
Also ran ans Werk…

An dieser Stelle die Doku über meine Version 2.0, welche die Fehler der Version 1.0 nicht haben soll…

Basis:

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Demontiert sind die Wagen schnell. 4 Schrauben entfernen, Deckel ab. Fertig.
Zum Ausbau der äußeren Drehgestelle muss nur jeweils ein Wellen-Sicherungsring entfernt werden.
So, erstmal muss Strom ins Innere. Radschleifer eingebaut und mittels (Piko Gleis-)Schraube gesichert.

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Litze angelötet, Drehgestell wieder eingebaut und die Litze bis zur Mitte des Wagens geführt.
Dort erfolgt die Stromversorgung für beide Wagenteile und die äußeren Drehgestelle habe ich dort elektrisch miteinander verbunden.


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Für das 3-achsige, mittlere Drehgestell sind die Radschleifer zu kurz, um von allen Achsen Strom abzunehmen. Also, 2 Schleifer verlötet.

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Radsätze montiert, und weiter geht es mit den inneren Werten.
Ein Blick auf die originale Beleuchtung.

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Das Entfernen der Beleuchtung ist auch sehr einfach. 2 Schrauben entfernen, Wagenkasten spreizen und entnehmen.
Aber: Die beiden Pin´s oder Säulen müssen erhalten bleiben, da damit Wagenkasten und Wagenboden verbunden werden müssen.
Zumindest ist mir keine adäquate Lösung für eine andere Befestigung eingefallen.
Und: die oberen Fenster gehören zum Lichtleiter.

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Also Fenster mittels PUK-Säge abgetrennt, Grat entfernt und in den Wagenkasten geklebt.
Mit Pattex Plastic lässt sich der Kunststoff übrigens hervorragend kleben.
Das Entfernen des Grates beschreibe ich lieber nicht. Die Fensterstreifen sind etwas instabil….
Der Medizinmann in der Notaufnahme meinte nur: „ Sauberer Schnitt Herr Kollege. Wann fangen Sie bei uns an?“
Nein, nein, keine Panik. Es gab keine Verletzten, obwohl es durchaus Abenteuerlich war….

Wie schon erwähnt, habe ich mich für fertige LED- Leisten entschieden. Gleichrichter, Poti und Litzen sind ab Werk verlötet.
Zur Anwendung kommt eine Leiste 230 mm mit 8 Stück warmweißen LED.

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Ähm…Moment… 230 mm am Stück für 2 Ebenen ?? Jupps.

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich bekennender Bastel-Chaot und anerkannter Experimental-Elektroniker bin?

Eine Erkenntnis vorangegangener Beleuchtungs-Orgien war: Die Leisten lassen sich in „Module“ zerlegen, per Litzen wieder verbinden
oder als einzelnes „Modul“ betreiben. Vorausgesetzt, dass „Modul“ besteht aus 2 Lötpunkten, LED und Widerstand.
Bevor jetzt warnende Rufe und Pfiffe zu lesen sind:
Ich darf mich ganz offiziell „Elektrisch unterwiesene Person“ nennen, ich weiß, dass Strom Klein, Schwarz und Hässlich macht, Spannung sich aufbaut und jeder Strom schlussendlich ins Meer fließt.

Los geht´s in der unteren Etage:

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Die handgeschnitzten „Module“ rechts und links hat die Version 1.0 (noch) nicht.
Da die Befestigungssäulen ihre Schatten voraus werfen sind die äußeren Fenster der Version 1.0 recht Dunkel.

Stellprobe:

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Die andere Wagenhälfte wird natürlich Analog beleuchtet.

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In der Version 1.0 waren/sind mir die Enden der Wagen zu Dunkel.
Meine Gedanken waren, dass es entweder am zu großen Abstand zwischen Wagendach/Beleuchtung zum Wagenboden,
oder an der fehlenden Reflexion der nicht vorhandenen Inneneinrichtung liegt.
Also bekommt Version 2.0 eine tiefergelegte Beleuchtung an den Enden.
Man(n) suche einen Abstandshalter…. Ach ja, der Elko muss ja noch irgendwo hin…. Blöde Idee, oder doch nicht?

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Bleibt noch die andere Seite. Nun ja, ein Elko hat 0,09 Euro gekostet, aber so ganz ungenutzt, einfach nur für den Abstand…?
Lösung: 2 x Elko parallel = doppelte Kapazität. Bingo !

Stellprobe….. Passt.

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Wer findet den Fehler im Bild ???

Genau. Fenster falschherum eingeklebt. Meine Schnittkante müsste zum Wagendach zeigen. Die Fenster sitzen aber so gut (oder schlecht) wie Original.
Der einfache Aufbau der Schichti´s kommt mir als Bastel-Chaot natürlich entgegen.

Es gibt kein definiertes Links, Rechts, Oben, Unten… Ich heb` ab, Nichts hält mich am Boden…

Litzen dran und eingebaut. Ja, ich verwende den verpönten Heißkleber…

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Deckel drauf und: test, test, one, two, one, two, test, test

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Nun ja, ich habe schon schlimmere Bastel-Unfälle produziert.

Die zweite Seite des DoSto wird natürlich auch wieder Analog ausgestattet.

Ergebnis:

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Gar nicht mal so schlecht. Krönchen, ach ne, Faltenbalg noch richten und ab geht´s

Gezogen und geschoben werden die DoSto´s natürlich standesgemäß von einer BR 110 (Brawa) und BR 114 (Roco).

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Falls die beiden Ladys keine Zeit haben , übernehmen BR 118 und/oder eine der 4 vorhandenen Ljudmilas den Dienst.
Für niedere Tätigkeiten, wie Rangieren, stehen 2 „Goldbroiler“ bereit.
Soviel zum Thema Free-Style-Spielbahn… Ganz ohne Vorbild geht es dann doch nicht.

Als Nächstes steht die (farbliche) Behandlung der Inneneinrichtung und Einzug der Insassen auf dem Zettel.

Aber, …. Das erzähle ich Euch in meiner nächsten Geschichte.

Ein paar abschließende Worte: Der aufmerksam lesende StrummiAner wird das „Augenzwinkern“ in meinem Text erkannt haben.
Modellbahn ist für mich Hobby, Spaß, Ablenkung, Entspannung….. Verbissenheit (in Form von absolutem Maßstab, Vorbildtreue, usw.) brauche ich nicht.
Einen Austausch von Erfahrungen schätze ich allerdings sehr. Man muss das Rad nicht neu erfinden.

Als Besitzer von 2 Oldtimern mag ich „altes Eisen“... ,aber auch die Vorzüge der technischen Entwicklung. Daher auch die Modernisierung der alten Schicht Doppelstock-Wagen.

Für konstruktive Kritik, Vorschläge zur Verbesserung usw. wäre ich natürlich sehr, sehr Dankbar.

Zumal eine Zerlegung der Oldi`s in naher Zukunft wieder anstehen wird.

Nichts hat mehr Bestand als die Veränderung.

Bastelnde Grüße

Udo

Hallo Udo,

danke für den schönen Beitrag. Auch bei mir steht noch eine Dosto-Einheit herum, mit dem Ziel, ihr mal einen Führerstand für Wendezugbetrieb zu verpassen. Das Projekt schlummert allerdings schon lange: ich habe versucht, eine Kurzkupplungsmechanik zwischen den Wagenhälften einzubauen, aber die ist noch nicht betriebssicher ... da muss ich nochmal ran. Und wenn es dann soweit ist, sollen sie rehbraune Dächer bekommen.

Viel Freue an den Modellen und viele Grüße
David