Liebe Stummis,
heute geht es weiter mit dem Fräsen des langen Bogens mit beiden Zungen bzw. erstmal mit dem Beheben eines Fehlers.
Den Halter habe ich ja mit zwei Aussparungen für die Zungenfräsungen versehen, die am Ende insgesamt zu einer Schiene mit 2 Zungenfräsungen führen soll und die Gesamtlänge ergibt sich durch den Abstand im Halter. Die Länge berechnet sich aus den beiden Zungenlängen und der dazwischen liegenden Schiene in dem Musterblatt in Post 69:
320 cm + 761,5 cm + 320 cm = 1401,5 cm
Das entspricht in 1:87 ziemlich genau 161 mm.
Und darauf ist (war) der Halter ausgelegt. Leider habe ich aber übersehen, dass für die abliegende und anliegende Zungenhälte das Fräsbild am Ende ja auch den Radius des Fräsers berücksichtigen muss, siehe Bildchen, wo man den Unterschied zwischen dem schnell in sketchup gezeichneten Fräsbild und dem tatsächlichen Fräsbild sieht.
Und damit fehlen mir auf beiden Seiten 1,5 mm (=grüner Doppelpfeil). Zum Glück kann man den Halter mittels Fräse diesbezüglich leicht anpassen und ich habe im zusammengebauten Zustand auf beiden Seiten 1,5 mm abgefräst. Die Pfeile zeigen an wo die 1,5mm weg müssen.
Soweit so gut. Die Schiene die man hier einlegt muss nicht ganz genau in die Aussparung passen. Die Überstände können zwischen 5mm und 10 mm betragen. Je länger desto sauberer die Fräsung weil die Schiene dann etwas weniger schwingen kann.
Die Pfeile zeigen die Stellen an, die ich weggefräst habe. Für eine 161,0 mm lange Schiene mit zwei Zungen am Ende braucht man also insgesamt 161,0 mm plus 3,0 mm Fräserdurchmesser = 164,0 mm zwischen den Aussparungen.
Anders als in Post 45 habe ich zuerst die abliegende Zungenseite befräst. Ich glaube das es egal ist, wie rum man es macht. Es sollte ziemlich genau ein 30 mm langes Fräsbild resultieren (29,5 bis 30,5 mm kriege ich meist hin zwischen den beiden Pfeilspitzen), dann ist die Spitze dünn genug aber noch nicht zu dünn bei Code 83. Im Kreis sieht man schön den Viertelkreis, den der Fräser hinterlässt.
Dann muss man alles zerlegen und die Schiene umdrehen. Das Fräsbild für die anliegende Zungenseite zeigt das nächste Bildchen, nachdem das Schienenstück schon aus dem Halter ennommen wurde. Da wo die Pfeilspritze liegt sollte der Steg gerade so noch nicht angefräst sein. Die Länge des Fräsbildes ist hier egal. Hier muss man sich in 0,025mm Schritten in der z-Achse nähern, sobald sich am Schienenkopf blankes Metall zeigt, sonst macht es "pling" und Fräser und Schiene sind kaputt.
Die Schienenstücke am Ende werden jetzt mit dem Seitenschneider entfernt (habe mir endlich einen zugelegt) und den Rest macht dann 500er und 1000er Schmirgelpapier zum Entfernen der Grate.
Im Halter ist dann noch je eine Aussparung für die zwei kurzen Zungenstücke, die jeweils nur eine Zunge tragen. Je nach Zungenfräsung passt nur eines der beiden Stücke, damit die schiefe Ablängfräsung nicht falsch herum ist. Zum Ablängen braucht man nur jeweils die beiden abgebildeten Stücke des Fräshalters. Die Zungenfräsung selbst kann man auch in den jeweiligen Teilen des Halters einzeln machen oder eben im separaten Klötzchen wie in Post 45.
Zum Ablängen liegen die Zungenstücke im Winkel von ca. 4,1 Grad auf beiden Seiten des Halters. Wenn beide Schienenstücke am Ende exakt auf die gleiche Länge gekürzt wurden, passt es geradezu traumhaft genau. Die Länge dieser Stücke berechnet sich erneut nach Musterblatt in Post 69:
320 cm + 764,5 cm / 2 = 702,25 cm
Das entspricht in 1:87 ziemlich genau 8,1 cm.
Und so sehen die beiden kurzen Zungen-Schienenstücke und das lange doppelte Zungen-Schienenstück dann in der EKW aus. Jetzt fehlen "nur" noch die 4 Gelenkfräsungen, die Löcher für die Aufnahme des Stelldrahtes und die 12m Gleisjoche zum Übergang auf die Gleis-Stahlschwellen und dann ist die EKW fertig. Dazu muss ich aber meine Ruhe haben, das aufzubereiten.
Jedenfalls freut sich der 4-achsige SSm Wagen der K.P.E.V. "Essen 30 207" von Fleischmann (Art. Nr. 5835) aus dem Jahr 1996 mit einer Ladung 12m Schienenprofilen 8a dass er nun artgerecht über eine preußische EKW rollt und in der Mitte des Bogens sanft über ein durchgehendes Stück Schiene fahren darf. Im Bild sieht man beim Draufklicken und Vergrößern auch schön die abgerundete Zungenspitze. Ich habe die EKW so lange gedreht, bis auch die Fräsung einen schönen Schatten wirft.
Viele Grüße
Wolfgang