@ Stahlblauberlin: Dein Ausführungen sollen wohl erklären, warum die bemfv (engl. für Gegen-EMK-Spannung) drehrichtungsabhängig sein kann, nämlich wenn der Motor ein timing hat - Kollektor gegenüber den Spulen verdreht. Verstanden haben ich es nicht, auch wenn meine Beobachtungen und meine pragmatische Lösung mich zu der Einsicht zwingen, daß - warum auch immer - die Drehrichtung einen Einfluß besitzt. Vielleicht könntest Du zu irgendeiner Belegstelle verlinken?
Auch @ Petz1 und Langsamfahrer:
Richtig ist, daß bei der Regelung nicht eigentlich bzw. unmittelbar die Drehzahl ausgewertet wird sondern die bemfv während der Pulspausen, und zwar in der "Annahme", daß diese äquivalent zur Drehzahl ist, und zwar nicht nur bezogen auf eine Drehrichtung sondern sozusagen absolut. Bei den aktuellen Dekodern läuft meist eine Art Generalzyklus von um die 60 Hz, ob symmetrisch oder asymmetrisch weiß ich nicht mehr. Allerdings muß die Pause einige ms lang sein, da zunächst die negative Induktionsspannung erscheint, die je nach Motorinduktivität unterschiedlich lang ist, und dann braucht man ja auch eine gewisse Zeit, um eine mehr oder minder brauchbare Messung der dann erscheinenden bemfv durchzuführen. Während der Pause erhält der Motor keine Spannung sondern es wird die bemfv gemessen. Während des "Pulses" wird nicht durchgehend Spannung sondern eine PWM angelegt, deren Frequenz üblicherweise fix ist (war früher fix bei ca 16 kHz, kann nicht selten bei der Parametrisierung des Dekoders eingestellt/ausgewählt werden) und deren duty-cycle nach dem Ergebnis der vorherigen Messung bestimmt wird. Das ist wichtig zu wissen: Die 16 oder 32 kHz oder wieviel auch immer sind nicht der Grundzyklus, der die Meßdauer bestimmt Während solcher kurzen Zeiten wie der Pause bei 16 kHz kann keine bemfv eines herkömmlichen Modellbahnmotors gemessen werden. Beim alten 6090 bzw. 6090x ist das anders, aber auch da wird während einer allerdings variablen Pause die bemfv gemessen bzw. zur analogen Bestimmung der Pausendauer etc. herangezogen, und die Pulse sind echte Pulse und recht lang, einige ms, daher klingt das auch recht kernig,
Wenn man unterstellt, daß sich bemfv grundsätzlich auch drehrichtungsabhängig ist (nämlich bei Verstellen des timings), dann ist auch die Feststellung zutreffend, daß die Regelung grundsätzlich nicht eine bestimmte (absolute) Drehzahl gewährleisten sondern lediglich lastwechselbedingte Schwankungen der Drehzahl ausgleichen soll.
Im Ergebnis ist das Ziel aber doch, eine bestimmte Drehzahl einzuhalten, die nämlich individuell durch die Parametrisierung des Dekoders (Mindes-/Maximalgeschwindigkeit, Zuordnung der FS zu Geschwindigkeiten) bestimmt wird. im Ergebnis handelt es sich also doch um eine Drehzahlregelung, auch wenn nicht die absolute Drehzahl gemessen und nicht in diesem Sinn als Stellgröße vorgegeben wird. Die Bezeichnung "Lastregelung" ist dagegen offensichtlich Unfug, marketingquark. Denn es wird ja nicht die Last geregelt. Wie auch. Bestenfalls kann man von "Lastwechselausgleichsregelung" sprechen - aber "Geschwindigkeitsregelung" trifft es auch.
@ Martin Lutz: Wenn Du Deinen Kommentar im obigen Sinne erläutert hättest ... hast Du aber nicht. Im dortigen Zusammenhang ging es (noch) nicht darum, daß die Drehrichtung Einfluß auf die Höhe der bemf haben könne.
@ Petz1: Ich habe keinen "Vorwiderstand" (in die/eine Leitung zum Motor) eingebaut - was auch überhaupt nicht funktionieren würde. Du hast das falsch verstanden.
Es geht um die Rückführung bzw, Zuführung der bemfv zum PIC bzw. uC, um die bemvf messen zu können: Üblicherweise wird das über 2 Widerstände 10k getan, die jeweils mit einen Motoranschluß bzw. Motorausgang auf dem Dekoder verbunden sind und auf der anderen Seite gemeinsam an den Meßeingang des PIC/uC gehen. Regelmäßig liegt da noch ein Kondensator von z.B. 10n gegen Masse; bei den 6090x-Dekodern ist da auch noch ein einstellbarer Spannungsteiler (Trimmer) um die Maximalgeschwindigkeit einstellen zu können (das könnte man auch bei den Dekodern mit uC machen, wenn die Lok zu langsam fährt). Da je nach Fahrt-/Drehrichtung der eine oder der andere Motoranschluß an Masse liegt arbeiten die beiden Widerstände also im Rahmen ihrer Toleranzen (üblicherweise 5%, aber üblicherweise liegen die Unterschiede weit innerhalb der Toleranzen - andernfalls, wenn der eine +5% und der andere -5% vom Nominalwert abweicht, wird sich eine anschlußabhängige Richtungsabhängigkeit der Geschwindigkeit ergeben) als symmetrischer Spannungsteiler (50%). Was nur richtig ist und Sinn ergibt, wenn grundsätzlich in beiden Drehrichtungen bei gleicher Drehzahl die bemfv weitgehend (vom Grundsatz her) identisch ist. Andernfalls, wenn spürbare Unterschiede zu erwarten sind und dies nicht durch Änderung der/dieser Hardware kompensiert wird, müßte der Dekoder einen Korrekturparameter vorsehen (was mir von keinem Dekoder bekannt ist).
Wenn nun aber - aus welchem Grund auch immer - die bemfv bei gleicher Drehzahl drehrichtungsabhängig spürbar/störend unterschiedlich ist, wie es hier anscheinend (mangels anderer Erklärung und aufgrund der Beobachtungen als logischer Schluß) der Fall ist, dann kann/muß man diesen Spannungsteiler entsprechend anpassen. Daß also über den Widerstand, an dem im Betrieb die "niedrigere" bemfv anliegt, weniger Spannung abfällt bzw. vice versa bei asymmetischem Spannungsteiler ist beides zwingend), also entweder sein Wert verringert oder der des anderen Widerstands vergrößert werden muß. Da die SMD-Teile i.d.R. auf der Platine auch angeklebt sind ist es immer einfacher und einfacher reversibel, durch Parallelschaltung eines Widerstands einen Widerstandswert zu verringern. Ich habe also nicht die Motoransteuerung (Vorwiderstand) manipuliert, was auch öffensichtlich völlig untauglich wäre, sondern die Rückführung/Auswertung der bemfv.