Hallo zusammen,

in der Modellauto-Sammlung meines verstorbenen Onkels war auch ein Weißmetallbausatz eines VW Käfers.

Zusammengebaut und bemalt sieht er jetzt so aus:















Deutlich sind die unterschiedlichen Proportionen im Vergleich zu seinen Wiking- und Schuco-Mitkäfern zu sehen.

Das die Fenster abgesackt sind habe ich erst auf den Bildern gesehen (die Arbeitsreichweite meiner Augen und meiner Hände überschneiden sich inzwischen so gut wie gar nicht mehr. ).

Meine eigentliche Frage ist aber: Von wann stammt der Bausatz? Und hat jemand schon einmal vom Hersteller Walldorf Mini gehört?

Meine Internetsuche hat mir nur tonnenweise Autowerkstätten und Autohändler rausgeworfen, aber nichts über den Modellhersteller.

Liebe Grüße

Thilo

Hallo Thilo,

das mit den Händen und den Augen und den jeweiligen Reichweiten kenne ich leider auch.

Danke fürs Zeigen des Modells. Der war mir vor kurzem mal auf Ebay begegnet, eigentlich hatte ich diese Modelle schon verdrängt. Walldorf war in den 70ern ein großes Mailorder-Haus für Automodelle, und soweit ich mich erinnere auch Importeur für die EKO-Modelle aus Spanien.

So um 1980 war die Walldorf-Mini-Serie auf dem Markt. So ein Bausatz kostete um die 10 D-Mark, das war 4 Mal so viel wie ein Wiking oder Herpa Pkw. Aber es waren besondere Modelle, heute würden wir Youngtimer sagen: MB 170V, Opel Rekord 1960, Isabella Coupe und andere, eben auch den Brezel-Käfer. Ich hatte einige der Fahrzeuge und muß rückschauend sagen, da mußte ich schon leidensfähig sein. Aber sie sind fertig geworden. Die Bausätze waren bis Anfang der 90er noch recht gut zu bekommen, denn die Mühe wollte sich nicht jeder antun. Und durch neuere Entwicklungen waren sie eben auch schon wieder überholt.

Ab 1980 kam dann Brekina auf den Markt und in den 80ern wurde aus der Walldorf-Eigenmarke dann Praline, und deren Modelle sind ja heute noch von Busch erhältlich. Viele der frühen Typen waren Neuentwicklungen, die es bei Walldorf Mini schon mal gegeben hatte. So der 170er Mercedes und das Borgward Coupe, und eben auch der Käfer. So, nachdem das gesagt ist - wer die Walldorf Minis kennt, muß die frühen Pralinen loben.

Am Material lag es übrigens nicht. Auch der Wettbewerber Danhausen hat damals einige H0-Metallbausätze herausgebracht. Deren MB 300S und BMW 507 habe ich noch irgendwo. Die waren doppelt so teuer, dafür aber 3 Mal so gut.

Ja, danke für die Vorstellung. Da möchte ich gerne ergänzen: Wissenswertes über Walldorf Mini findet sich hier.

Wenn man sich den Walldorf Mini-Käfer anschaut, dann erklärt es sich, warum auch der Praliné-Käfer die eigenartig flache und gestreckt wirkende Front hat...
Von Walldorf Mini hatte sich irgendwann einmal ein Ford Taunus 17 M "Badewanne" als Konvolutsbeifang zu mir verirrt.
Die Badewanne gibt es außerdem von Wiking als Zweitürer (altes Modell aus den 1960ern, sehr gut gemacht, wenngleich typischer Weise ohne Inneneinrichtung) und Viertürer (Klassiker, der erschien Ende der 1990er). Aber selbst die Badewanne von Herpa trifft das Vorbild irgendwie besser als das Weißmetallmodell von Walldorf Mini.

Gruß